Hallo, ich hätte da mal eine Frage zu der Laufzeit von Signalen durch ein Filter.
Wenn ich dauernd eine konstante Sinusfrequenz durch meinen Filter durchschicke kann ich die Phasenverzögerung messen. Daraus kann ich dann berechnen wie lange mein Signal durch den Filter benötigt.
Wie schaut es aber nun aus wenn ein Impulspaket (z.B 5 Perioden einer Sinusschwingung) durch das Filter läuft. Wie kann ich da die Verzögerungszeit berechnen?
Das ganze interessiert mich im Zuge einer Laufzeitmessung für US-Signale.
Das gibt Dir für jede Kreisfrequenz w die Phasengeschwindigkeit vphase=w/k, wobei k die Wellenzahl k=2 pi/Wellenlänge ist.
Wenn die Bandbreite deines Signales schnal gegen die Filterbandbreite ist, bleiben gaußförmige Pulse gaussförmig und die Laufzeit (Propagationszeit des Pulsschwerpunktes) ist die sogenannte Gruppengeschwindigkeit v_group=dw/dk. Wie die Phasengeschwindigkeit kann diese positiv sein, negativ oder auch die Lichtgeschwindigkeit überschreiten ohne physikalische Gesetze zu verletzen.
Ist die Bandbreite grösser, ist im allgemeinen nicht mehr garantiert, daß der Ausgangspuls gaußförmig aussieht (was hinten raus kommt, kann nahezu beliebig deformiert aussehen und auch mehrere Pulse beinhalten). Dann hängt es von der Zielsetzung ab, was Du überhaupt sinnvoll als Pulslaufzeit bezeichnen kannst.
Berechnen kannst Du das, indem Du Deinen Eingangspuls fouriertransformierst und so als (kontinuierliche) Summe von sinusschwingungen darstellst. Jetzt erhält jede Frequenzkomponente den von Dir gemessenen Phasenschub phi und die Abschwächung a (Multiplikation mit a*exp(i phi) ) und wenn Du jetzt zurücktransformierst, weißt Du, wie dein Puls hinterher aussieht.
"Karl Kalchgruber" schrieb im Newsbeitrag news:4819f030$0$12126$ snipped-for-privacy@aconews.univie.ac.at...
Hallo Karl,
Wie man es mit viel Aufwand rechnen kann, hat Jürgen schon angedeutet. Viel einfacher und genauer geht es mit SPICE. SPICE kann das direkt im Zeitbereich simulieren was viel genauer ist als der Umweg über den Frequenzbereich, da dort einige Randbedingeungen zu beachten sind damit die Transformationen keine Artefakte erzeugen.
Dein Schweizer Taschenmesser für die Elektronik heißt LTspice!
Ok, hast ja schon einschlaegige Antworten bekommen. Ein Tip als alter Ultraschaller:
Ein Burst von 5 Perioden ist ein sehr breitbandiges Signal. Wenn Du eine definierte Verzoegerung brauchst, sieh Dir Delay Lines (Belfuse etc.) an. Diese werden normalerweise stromgesteuert, damit die Streukapazitaeten nicht so zuschlagen.
BTW fuer PZT-5H sind 5 Perioden etwas viel. Ueblich sind 2-3, es sei denn, Ihr wollt Puls-Doppler oder Farb-Doppler machen.
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Gruesse, Joerg
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Hatte ich oefter in Meetings gehoert, dass Deutsche den Ausdruck Group Speed benutzten. Irgendwie wissen die anderen dann aber trotzdem, was gemeint ist, denn einer der bekannteren deutschen Ausdruecke in Amerika ist "Mach schnell!" :-)
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Gruesse, Joerg
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Hallo, ich habe jetzt mal meine Schaltung (ein HP & ein TP 2.Ordnung hintereinander) in LTspice eingegeben und simuliert.
Ich habe einen Burst von 5 Sinusschwingungen mit 250kHz durchgeschickt.
Wenn ich eine AC-Analyse der Filterschaltung mache gibt er mir bei
250kHz eine Phasenverzögerung von -22,3° (=> 248ns) und eine Gruppenlaufzeit von 590 ns an.
Wenn ich im Zeitbereich simuliere sehe ich nach der 2 (Sinus-)Periode eine konstante Verzögerung von 246ns zwischen Eingang und Ausgangssignal. Was ja mit dem berechneten Phasengang übereinstimmt.
Die ersten beiden Ausgangsperioden schauen so aus wie eine Exp-Funktion überlaget ist. Wenn ich den zeitlichen Abstand zwischen Ein-&Ausgang bei den Nulldurchgängen der Eingangsfunktion bestimme so sehe ich dort nur ca. 140ns Abstand.
Wie hängt das ganze nun mit der Gruppenlaufzeit zusammen? (Oder hat die hier keine Aussagekraft?)
Ich brauche keine Verzögerungsleitung sondern möchte wissen welche Verzögerungszeit ich in der Elektronik verursache.
Ich habe das ganze nun mal mit LT-Spice simuliert. (in einem Beitrag weiter oben beschrieben)
Dabei wurde mir die Problematik mit dem 'Einschwingen' des Signals wenn es durch einen 'Bandpass' läuft bewust.
Jetzt möchte ich dich als "alter Ultraschaller" fragen. Wenn ich das US-Signal durch mein Medium schicke dann läuft es ja auch durch eine eine Art (akustischen)Bandpass und wird deshalb auch verzerrt,oder?.
Zur Bestimmung der Laufzeit mache ich den Nulldurchgangs-Komperator erst scharf wenn ich vorher eine gewisse Amplitude detektiert habe. Damit habe ich aber immer eine streckenabhängige Verzögerung drinnen? Kann man das irgendwie kompensieren oder lebt man damit?
Aehm, was ist PZT-5H? Ich möchte nur den Durchfluss durch ein Rohr messen und sende deshalb quer durchs Rohr.
Aha, ich habe mal einfach nur ein Rechteck angenommen... Wenn ich meinen Burst schicke muss ich dem eine gaußförmige Hüllkurve geben? (oder erledigt das die Akustik bzw. US-Transmitter für mich ;-)
Ich habe mal das *.asc File angehängt und das zur Simulation verwendete OP-Modelfile...
Eher ein Tiefpass. Kommt auf das Material an, aber bei den meisten werden die hoeheren Frequenzanteile staerker abgeschwaecht als die unteren. Das heisst, bei Pulssendungen mit hoher spektraler Breite sackt Dir das obere Seitenband weg.
Hier verstehe ich nicht, was Du machen moechtest. Fuer praezise Laufzeitmessungen korreliert man normalerweise mit der Form des ausgesendeten Burst.
Es ist eine sehr gaengige Transducer-Keramik.
Die Durchflussmenge der Fluessigkeit? Dazu brauchst Du einen Winkel. Quermessung geht auch, aber nur mit recht aufwendiger Array-Verarbeitung und wenn die Partikel in der Fluessigkeit signifikant sind.
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Gruesse, Joerg
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Ich möchte Laufzeit des Impulses mit einer Start/Stopp-Schaltung die mir einen 'schnellen' Zähler kontrolliert bewerkstelligen.
Die Schaltung für den Stoppimpuls möchte ich so gestalten, das wenn das Signal einen gewissen Triggerpegel überschreitet ein Nulldurchgangsdetektor scharf wird und mir den Zeitpunkt des nächsten Nulldurchgangs liefert. (sollte damit weniger von der Signalamplitude abhängen)
Für Korrelation brauche ich einen schnellen DSP oder geht das auch anders? Welche Abtastraten bekommt man da zusammen?
Ja, ich hätte schräg schreiben sollen und mit zwei Strecken um c & v der Flüssigkeit messen zu können.
Hmm, das geht normalerweise anders. Man sendet einen Burst und schickt ihn durch einen Bandpass, an dessen Ausgang der Schwellwertdetektor haengt.
Die Geschwindigkeit dann mit Range Gate Doppler. Ein Range Gate macht fuer die Ankunftsperiode des Pulses auf und es geht auf einen Mini Circuits Mixer oder dergleichen. Gemischt wird mit der Sendefrequenz. Am Ausgang dann das uebliche I/Q Geraffel.
:-)
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Gruesse, Joerg
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"Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news:481bfa51$0$7543$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...
Hallo Dieter,
Nein.
Die Taschenmesser mit den vielen Funktionen werden als Erfindung der Schweizer betrachtet. Wobei beim Wort Schweizer auch noch Qualität hinein interpretiert wird. Als Kind war ich stolz darauf so ein Taschenmesser zu besitzen. Gruß Helmut
"Karl Kalchgruber" schrieb im Newsbeitrag news:481b8b8b$0$10578$ snipped-for-privacy@aconews.univie.ac.at...
Hallo Karl,
Ich habe dir ein Beispiel geschickt wo group-delay und Zeitbereich übereinstimmen. Ich habe den .asc-File hier nicht angehängt, da er überlang Zeilen enthält die dann manuell repariert werden müssten.
Vielleicht kannst du ja an dem Beispiel, das ich dir geschickt habe, deinen Burst testen.
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