Es geht bergab....

Oliver Bartels schrieb:

Hmm, da hätte Ford sich wohl beim Ätzcord mal Rat holen sollen...

Bernd

"Rolf_Bombach" schrieb:

Na, da weiss der Programmierer ja schonmal, wie er anfangen kann um sich mit dem Controller vertraut zu machen: Fingerübung Blinkschaltung! *g*

Ich rede aus Erfahrung.

Ich habe früher selber schon viele zehntausend Zeilen Programmcode für die 8051 CPU geschrieben und sogar einen eigenen Assembler. Und ich bilde mir auch ein, abschätzen zu können, wo das Ding sinnvoll ist und wo nicht.

Nur: Ich weiß auch, wie blöd das ist, wenn $KUNDE mehr Funktionen wünscht und der Speicher oder die CPU- Leistung zuneige geht oder wegen der Pointer-Krücke bestimmte Algorithmen sehr langsam werden. Da darf man ganz schnell wieder bei Adam und Eva anfangen, das macht keinen Spass.

Der CPU _Kern_ ist heutzutage wirklich die Komponente bei einem Microcontroller, die mit am wenigsten Chipfläche benötigt, da braucht man sich gewisse - damals aus der Historie sicher sinnvolle, heute aber nur noch äergerliche - Hilfskonstruktionen wirklich nicht mehr anzutun, nur weil irgendeiner das gelernt hat und nix anderes lernen will. Ich habe - ganz ehrlich - den Eindruck, dass es vielen bei dem Thema nur um "kenne den Assembler schon, ist schön bequem, will mich mit dem 'C', womöglich gar 'C++' Geraffel nicht befassen" geht ;-/

"Kompakt" mag ein Thema sein beim uC im sot23-6 Gehäuse, ansonsten ist die 8 Bit Zeit wirklich vorbei.

Gruß Oliver

P.s.: Ich finde auch die FPGA Diskussionen hier immer sehr lustig, Motto "muss man denn da ein FPGA nehmen, geht das nicht auch mit einer Controller-Krückenlösung" Die Entwicklungsumgebungen sind heute wirklich sehr schön, ich kann wirklich nur raten, mal z.B. bei Xilinx das Webpack runterzuladen, sich hinzusetzen, etwas VHDL zu codieren und zu simulieren. Das öffnet den Blickwinkel ungemein. Das hat auch etwas mit dem Job zu tun: Einer, der sich hartnäckig weigert, moderne Technologie anzufassen, braucht sich nicht zu beklagen, wenn er irgendwann auf dem Abstellgleis steht. Es gilt das Prinzip vom lebenslangen Lernen.

"Harald Wilhelms" schrieb:

Und noch mindestens dreissig weitere wichtige Betriebsparameter, die ein Rollerfahrer gerne wissen möchte: Abgastemperatur Krümmereingang, Lautstärke direkt am Auspuff gemessen...

Schulhof: "Meiner wird bergab heisser als Deiner!" "Ja, aber meiner ist dafür im Leerlauf lauter!"

Oder auch für die gereifteren Seniorenrollerer: Satteltemperatur Sitz1 (Sitz2 optional), Vibrationssensor Knie und Handgelenke, ETA nächste Pinkelgelegenheit...

Natürlich alle Sensormodule via Blauzahn, wer will denn die teuren Kupferkabel bezahlen?

Das ist aber ein Fehler, den Walmart erkannt hat und damit Milliarden verdient hat. Ingenieure (auch ich) arbeiten so: Links das CAD Fenster, rechts wird der Module Spec getippert und darueber ist immer ein Digikey Fenster offen. Nun gibt es drei Moeglichkeiten.

a. Hat Digikey ein Teil nicht oder alle Versionen "non-stock" -> Abgelehnt und weiter zur Kunkurrenz.

b. Sie haben es, aber da steht $5.40/1k -> Move on.

c. Sie haben satt Vorrat und der Preis passt -> Design in.

Die Konzentration auf Key Accounts und der Zugang zu vernuenftigen Preisen nur ueber "Backroom Deals" ist gefaehrlich. Ich erinnere an den Effekt, der mit einem Herrn Lopez in der Herstellerbranche eintrat.

Viele zukuenftig lukrative Umsaetze entstehen in Firmen, die klein anfangen. Sollte gerade Dir bewusst sein, dass das nicht nur in Amerika so ist. In KMU oder bei Consultants entsteht die wirkliche Innovation.

Wenn das Schreiben der ECO begonnen hat, ist es definitiv zu spaet. Da hatte ich schon Vertriebler, die den Traenen nahe waren. Der war extra eingeflogen. "Koennen wir nicht nochmal darueber reden?" ... "Das haetten Sie vor zwei Monaten tun sollen."

Hint: Es wird noch fleissig mit Vierbittern entwickelt. Sonst hatten die Fernosthersteller keine mehr im Programm. Mache mal eine Klimaanlagensteuerung mit einem teuren 16-bitter oder FPGA. Die haut Dir der Kunde um die Ohren, weil finanziell nicht gangbar. Ich habe schon etliches in dieser Art "technologisch rueckentwickelt", aus genau diesem Grund. Ist neben EMV und Neuwentwicklungen eine meiner Einnahmequellen. So gesehen ist es natuerlich fuer mich vorteilhaft, wenn manche sofort zum 40-Tonner greifen, um drei Libby's Dosen zu transportieren 8-D

Andererseits: Jemand, der dauernd Albtraeume fuer den Einkauf produziert, weil es das tolle FPGA nach fuenf Jahren nicht mehr gibt, den setzt Cheffe rasch an die Luft.

Völlig korrekt.

Allerdings: Die Zielgruppe, die Verbrennungsmotor-Steuerungen baut, die tickt anders. Automotive halt. Glaub es mir, BTDT.

Gruß Oliver

Ok, wenn man diesem Prozessor sekundaere Maerkte komplett verschliessen will. Macht IMHO aber keinen Sinn. Ich verwende "artfremde" Bauelemente sehr oft in Designs, aber nur wenn der Preis von Anfang an stimmt.

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Und dann gleich ein paar Unterlegscheiben an die richtige Stelle platziert? ;-)

Soll keine Anstiftung zu illegalen Maßnahmen sein.....

Oliver Bartels schrieb:

Ich programmiere den 8051 ausschließlich in C, ein Umstieg auf eine andere CPU würde mir sicherlich auch deshalb nicht schwerfallen. Ich wollte mich sowieso mal umsehen, aber dieses ARM-Geraffel ist mir irgendwie unsymphatisch.

Gruß Andreas

Oliver Bartels schrieb:

Das war nicht zufälligerweise HJS? In meinem ollen Japan-Porsche werkelt nämlich auch ein kleiner PIC für die Lambda-Regelung. Steuerung durch gezielte Falschluft am LMM vorbei, Ideen muss man haben. :-) (Dass dafür der Kat so dämlich hängt dass er erst nach >30km ausreichend warm ist und dauernd aufsitzt ist ein anderes Thema.)

Aber mehr Rechenleistung als der Steuercomputer des Space Shuttle. Ist schon verrueckt.

Und was soll das bringen? Da laeuft ein Regelkreis, die Mechanik die den Lader steuert muss nicht besonders praezise sein (Spiel sollte sie aber wenig haben). Den Ladedruck erhoehen kannst du auf diese Art und Weise nicht.

Gerrit

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:4zd7j.77046$ snipped-for-privacy@newssvr29.news.prodigy.net...

Nicht wirklich.

Ab einer bestimmten Marktgroesse entscheidet nicht die Kosteneffektivitaet oder der technische Fortschfrott, sondern die Hoehe der Bestechungsgelder, und in solchen Dingen war Siemens schon immer Marktfuehrer.

Kleine Laeden koennen sich die Betraege niemals leisten, und bekommen daher niemals Eintritt in solche Maerkte.

Alle (eure) Methoden sind verfeht: Weder dein 4 bit Controller, noch Oliver's "oh Gott der 8051 kommt doch irgendwann an Grenzen, wenn der Kunde mehr und mehr und mehr will" ist letzlich die optimalste Loesung. Optimal waere der Chip, der im gesamten Produktlebenszyklus in der Summe von Beschaffung, Entwicklungskosten, Entwicklungswerkzeugkosten, Know How Anlernkosten, Zuverlaessigkeit, die geringste Summe ausmacht. Leider weiss man das erst hinterher :-) (falls man es ueberhaupt wissen wollte und nachgezaehlt hat - meist spart man sich das, um den Blick vor den eigenen Fehlentscheidungen verschliessen zu koennen) Alles vorher ist nur Schaetzung, und da sind eure Daumenreglen zwar loeblich (Digikey Preise, gnadenloses Ueberdimensionieren von Oliver), aber letztlich rumgerate.

Dennoch stimme ich zu: Jede Firma, die hinterher andere Preis macht als sie oeffentlich nennt, oder gar keine Preise nennt, sabotiert ihr eigenes Geschaeft. Geschaefte die sie dann nur noch ueber Bestechungsgelder erhaelt.

ROFL! Ich wundere mich ueber all die Faelle, wo die Leute nicht mal den LED Blinker aus der App Note ans Laufen kriegen. "Hast Du denn auch den Watchdog Timer bedacht" ... "Ach so ...".

Es ging in dem Artikel um Kleinmotorraeder/Roller fuer Endkunden in China oder Indien. Die wichtigstes Vorraussetzung die im Artikel genannt wurde war das der Endkundenpreis fuer das komplette Motorrad nicht ueber $500 liegen darf.

Olaf

nur

In die Maerkte schon. Aber fuer den Anbieter solcher "Lass uns erstmal einen Phantasiepreis veroeffentlichen"-Chips sieht das nicht gut aus.

Am Ende zaehlt die Zeit und da ist die Digikey-Methode schon ganz brauchbar. Wenn dort $0.57/10000 steht, dann weiss ich eben sofort, wo die Glocken haengen.

Ein guter Ingenieur muss in der Lage sein, den Entwicklungsaufwand recht akkurat abzuschaetzen. Bei Consultants wie mir ist das noch haerter. Wenn eine Neuentwicklung vom weissen Blatt ab ansteht, fragen Kunden schon mal, was das an abgerechneten Stunden denn so kosten wuerde. Da sieht ein fetter Budget-Ueberzug hinterher ueberhaupt nicht gut aus und ist mir auch noch nicht passiert. Nun ist das fuer den Kunden recht einfach: Material pro System, meine Kosten plus die eigenen NRE (ECO schreiben, Doku und so) ueber vier Jahre amortisieren, und dann hat er den Kostenueberblick.

Naja, im kleinen hatten das manche hinterher auch bei mir versucht. "Koennte ich Sie nicht zu einem Abendessen im einladen, wo wir nochmal ueber die Sache reden?" Hatte ich dann hoeflich abgelehnt.

Joerg schrieb:

Schau doch mal bei den SHARC DSP. 1200 MFLOP 6 Kanal 32/40 bit floating point DSP mit allem drum und dran. Hauptanwendung: Car audio. Wahnsinn.

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Das _kann_ gar nicht sein, das ist reine gusseiserne Mechanik. Keine Elektronik, nix, kann gar nicht kaputtgehen, frag Jörg.