EOM-Treiber für feste Frequenz

Kai-Martin Knaak schrieb:

Das optimale PDH-Signal erhält man, wenn jedes 1. Seitenband halb soviel Leistung trägt wie der Träger, mehr Modulation macht's wieder schlechter. Zumindest theoretisch sollte das bei einer Halbwellenspannung von 150 V dann mit ~ 100Vpp zu schaffen sein-- wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Ich meine mich erinnern zu können, dass manche Leute "High Voltage Video Amplifier" zum Treiben nehmen, zumindest beim kurzen angoogeln scheint das in die Richtung zu führen.

Ja da hilft nur Erfahrung im Fachgebiet, dann fallen einem solche Dinge auf. Andererseits gibt es ja oft auch unrealistische Anforderungen, weil die Schwierigkeit falsch eingeschätzt wird. Da hilft es dann auch uns Physikern, wenn man uns erklärt, warum bestimmte Dinge nur schwer zu machen sind, und oft gibt es dann ja auch im Experiment einfachere, schnellere oder billigere Alternativen.

Gruß, Jürgen

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Jürgen Appel
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Andererseits sind ohnehin allein sechs PDH-Regelungen eingeplant, um die verschiedenen Pump-, Rückump-, Kühl- und Uhren-Laser einschließlich Verdopplungen und Übertragungs-Cavities zu zähmen. Da kommt es auf ein geregeltes Fabry-Perot mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Ah ja. In diesem konkreten Fall ist das allerdings keine Lösung: Der Uhrenlaser braucht eine schnelle Regelung auf die High-Finesse-Cavity, um seine Linienbreite unter ein Hz zu bekommen. Bei der langsamen Regelung auf die Atome hat man nur alle paar Sekunden ein Signal, wenn die Falle neu geladen ist.

Bei der MG-Uhr wird es keine Crossover-Linien geben, weil die Atome erst in einer MOT gefangen und dann mit diversen Kühlmethoden unter das Doppler-Limit gebracht werden. Hier ist gerade eine Doktorarbeit fertig geworden, in der eine neue Methode mit Zwei-Photonen-Prozessen erprobt wurde. Dabei leuchtet zusätzlich ein infraroter Laser in das Fallengebiet. Das führt bei richtiger Wahl der Laserfrequenzen und Leistungen zu einer besonders starken Kühlkraft. Sehr spannend. Ich hätte nicht gedacht, dass knapp 20 Jahre nach Erfindung der MOT noch neue Kühlverfahren gefunden werden.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Kai-Martin Knaak schrieb:

Dann habt ihr ja immer schön kaltes Bier.

- Henry

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Henry Kiefer

Jupp. Das ist das Ziel.

Nun ja. Theoretisch sollte ich mich in dem Fachgebiet auskennen. Das Gesamtkonzept für die Mg-Uhr ist allerdings so viele Körperteile, dass ich noch keinen kompletten Überblick habe.

Heute habe ich meine bisherigen Photodiodenverstärker auf Tauglichkeit für 100 MHz abgeklopft. Ergebnis: Bei genug Licht sollte es gehen. Der Doktorand meinte allerdiungs etwas von 100 Mikrowatt. An dieser Stelle muss wohl nochmal nachverhandelt werden.

Außerdem ist der Photodiodenverstärker vermutlich noch nicht ausgereizt. Im Moment verwende ich in der Eingangsstufe eine einfache Tranzimpedanzschaltung mit einem OPA656 und 100 Ohm Rückkopplung. Anschließensd wird zweimal mit TSH300 um den Faktor 10 verstärkt. Im Spektrumanalyser zeigt sich ein Rauschberg bei etwa 25 MHz, der sich auch in der Gesamtverstärkung wiederfindet. Für die PDH-Geschichte braucht man eigentlich die große Bandbreite nicht. Das müsste sich doch ausnutzen lassen. Bei Phil Hobbs habe ich die Idee gefunden, die Kapazität der Photodiode mit einer Kapazität zu einem Schwingkreis zu ergänzen und auf diese Weise einen Bandpass zu realisieren. Dabei wird die Mittenfrequenz über eine Vorspannung an der Diode eingestellt...

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

100MHz ist nicht die Welt und 100uW eine Menge Photonen. Da reicht schon ein Widerstand plus schneller Opamp, muss kein TIA sein. Ich nehme fuer so etwas am liebsten einen der Texas THS Serie, mit ein paar GHz GBW. Die BB Chips sind oft teuer und mit der Lieferbarkeit ist das auch so eine Sache.

Woher kommt denn der Rauscheberg?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

ACK, da gibt es echt feine Teile; ich suche mir da immer meine replacements für irgendwelche obsoleten und abstrusen Spezial-OpAmps, die man nur noch schweineteuer in zweifelhafter Qualität bei brokern bekommt. Die Einkäuferin schaut immer recht ungläubig, wenn aus einem

15-EUR-Bauteil plötzlich ein 1.50-EUR-Bauteil wird, das auch noch bessere Ergebnisse bringt, einfach so lieferbar ist und auch ohne 100%-Eingangskontrolle direkt verbaut werden kann.
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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Mit, oder ohne Vorspannung?

Das habe ich mich auch gefragt. Bisher habe ich diese Faktenschnipsel:

0) Der Rauscheberg hat seinen Gipfel bei 25 MHz. Seine Halbwertbreit ist etwa 5 MHz. 1) Der Rauschberg ist unverändert, egal, ob Licht auf die Photodiode fällt, oder nicht. 2) Die Verstärkung des Nutz-Signals ist auf dem Berg um den gleichen dB- Faktor höher, wie der Berg hoch ist. 3) Mit einer Variation der Rückkoppelwiderstände konnte ich die Position des Rauschebergs nicht verändern. 4) Der Berg ist schon direkt hinter dem ersten Opamp zu sehen.

Aus 1) schließe ich, dass das Rauschen nicht aus meiner Lichtquelle kommt (im Strom modulierte, Laserdiode ohne externe optische Rückkopplung). Wegen 4) sind die die beiden Verstärkungsstufen mit TSH300 unschuldig. Laut 2) sieht es nach einer deutlichen Überhöhung der Verstärkung im Bereich um 25 MHz aus. Vielleicht verbündet sich die Photodiode zusammen mit Restinduktivitäten zu einem Schwingkreis? Das scheint mir allerdings etwas merkwürdig: Mit den 10 pF, die die Hamamatsu Photodiode maximal haben sollte, komme ich auf 4 muH für die passende Induktivität. Das dürfte nicht einfach so aus Versehen entstehen.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak

Mit Vorspannung. Dabei gehe ich immer auf 80% von abs max, bei modernen PDs also nicht ueber 4V.

Ah, Hamamatsu. Man goennt sich ja sonst nichts ;-)

Unsereins in der Industrie kann sich so etwas edles meist nicht ins Geraet setzen.

Das sieht so aus, als ob etwas schwingt. Da das offenbar an einer Uni geschieht, habt Ihr noch eine alte 27MHz Personenrufanlage, die einstreuen koennte? Oder einen Industrieofen? Sonstige HF Power "Kochstellen"? Wenn die Jungens von der Halbleitertechnik in der Naehe liegen, wuerde ich dort auch mal nach Stoerquellen fragen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

An der Uni in Hannover haben wir einen Kurzwellenrundfunksender auf ca.

26 MHz. Allerdings mit eher begrenzter Leistung. Und Kai-Martins Institut ist schon ein Stückchen weg davon. Außerdem hat der natürlich keine Bandbreite von 5 MHz.

CU Christian

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Christian Zietz

5MHz Bandbreite nicht, aber wenn dessen Trager irgendwo aneckt und zum zweiten Mal moduliert wird, kann es passieren. Oefter erlebt als mir lieb war, meist Coast Guard Funk und so.
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Da faellt mir noch eine Episode ein. Kunde meinte, der Schaltregler sei aber wirklich wasserdicht, da koenne es nicht dran liegen. Dann spielte ich ihm eine Audio-Aufnahme vor:

"Pock, pock, pock, pock, ...... Cameron Park, one zero golf turning left base three one, Cameron Park."

"Ist das von Ihrem Analyzer?"

"Nein, vom FB Zweig Ihres Schaltreglers."

(Die Knackser am Anfang sind wiederholte Mikrofon Tastungen, um spaet abends die Landebahnbefeuerung hier einzuschalten)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

|> Da faellt mir noch eine Episode ein. Kunde meinte, der Schaltregler sei |> aber wirklich wasserdicht, da koenne es nicht dran liegen. Dann spielte |> ich ihm eine Audio-Aufnahme vor: |> |> "Pock, pock, pock, pock, ...... Cameron Park, one zero golf turning left |> base three one, Cameron Park." |> |> "Ist das von Ihrem Analyzer?" |> |> "Nein, vom FB Zweig Ihres Schaltreglers." |> |> (Die Knackser am Anfang sind wiederholte Mikrofon Tastungen, um spaet |> abends die Landebahnbefeuerung hier einzuschalten)

Ja, man sollte die Analyse mit Lautsprecher und Ohr nicht unterschätzen ;-) Damit kann man zB. ohne Messgerätepark einfach durch Lauschen an der PLL-Steuerspannung rausfinden, ob der Schleifenfilter und die Stromversorgung was taugen. Ich habe zwar einen SA, aber trotz 1kHz RBW war der Jitter kaum zu sehen. Das Brummeln und leise Fiepen am PLL-Eingang war problemlos zu hören, wie auch die unregelmässigen Einstreuungen eines Lüfters in der Gegend...

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Georg Acher

Georg Acher schrieb:

Damit

PLL-Steuerspannung

und

unregelmässigen

Ein Mann der Praxis.

- Henry

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Henry Kiefer

Damit

PLL-Steuerspannung

und

unregelmässigen

Die Kroenung in dieser Hinsicht war ein Ultraschall-Doppler (Medizin). Die Leute waren der Ueberzeugung, dass es sich um interne Stoerungen handeln muesse. Also spielte ich etwas an den Registern fuer die Pulsfrequenz herum und es kamen in recht guter Qualitaet die Nachrichten des BBC World Service. Leider an dem Tag keine besonders erfreulichen Nachrichten. Naja, wenigstens war es nicht dieses aetzende Radio Tirana damals.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Für uns ist entscheidend, dass das Bauteil mit eine nette Papiertform hat und über die normalen Distributoren beschaffbar ist.

Dann sollte es sich mit Abschirmung beeinflussen lassen. Für den Test hatte ich die Platine offen auf dem Tisch betrieben. Ich werde es mal mit Alu-Druckgussgehäuse versuchen. Wenn es sich um Einstreuungen handelt, verstehe ich allerdings nicht so ganz, warum das eigentliche AC-Signal auf dem Gipfel des Rauschbergs mehr verstärkt wird.

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Oder einen Industrieofen? Sonstige HF Power

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Bei Einzelstuecken spielt der Preis eh nicht die erste Geige.

Beachte auch die Leitungen, die rein und raus gehen. Das sind oft die besten Antennen.

Ich hatte es schon oefter, dass das Nutzsignal auf dem Stoersignal "aufreitet". Aber da lag die Ursache in einer Instabilitaet und das koennte hier auch der Fall sein. Gibt mal einen Puls drauf und siehe nach, was hinten rauskommt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Kai-Martin Knaak schrieb:

Irgendwas magnetisch abschirmendes geht besser.

- Heny

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Henry Kiefer

Wir hatten das auf 70cm, mit unserem Amateurfunkrelais - knapp minütlich wurden Signale zugerauscht mit einem pfft-pfft-pfft-pfffrrrrrt. Antenne 270m über Grund, kann also überall herkommen. Zufällig war der Relaisverantwortliche im Büro seines Vaters, hört mal auf die Eingabefrequenz 'rein (wie schon seit WOchen überall, wo er unterwegs ist), und hat die Störung "volles Rohr". Gleich der Behörde gemeldet zur weiteren Ermittlung, die haben es dann auch nahezu sofort entdeckt. Es war der an sich ungenutzte Personenrufsender eines bekannten Versandhauses bei 469 MHz, gleich gegenüber von besagtem Büro, der alle 55 Sekunden oder so seine Bake gesendet hat, und dessen PA in Schwingungen geraten war. Hat uns sicher ein Jahr lang genervt, das Teil :-)

Jetzt ist unser Relais digital, da kann man so komische Sörungen kaum erkennen :-( Ggf. fängt halt einfach die Sprache an, zu blubbern und zu scherbeln, aber woher das kommt, kann man nicht mehr abschätzen.

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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Allerdings, da bin ich ein ganz großer Fan von. Wirkt oft lächerlich, wenn man z.B. mit dem Mittelwellenradio störungen hinterherkrabbelt, aber der Erfolg heiligt die Mittel :-)

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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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Falls das nicht weggeht und das Projekt nicht allzu geheim ist, setze einmal ein Schaltbild und wenn moeglich das Layout ins Web. Vielleicht kommen ein paar Ideen dazu.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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