Störgeräusche beim Audioverstärker a m PC

Hallo,

ich möchte einen kleinen Class-T-Verstärker in meinen PC einbauen und über das PC-Netzteil mit Spannung (12V) versorgen.

Wenn ich den T-Amp über eine Diode und Sicherung an einen Molexstecker für Festplatten anschließe, UND Line-Out der Soundkarte mit dem Cincheingang des T-Amp verbinde, dann habe ich übelste Störgeräusche. Ich kann hören, wie die CPU bei Last hochgetaktet wird. Wenn ich ein Fenster auf dem Bildschirm verschiebe, dann ist das auch zu hören. Die Störgeräusche sind sehr deutlich und laut, und nicht nur leise im Hintergrund. Es ist hauptsächlich ein Piepen bei 1000 und 3500 Hz.

Meine Theorie war anfangs, dass die Soundkarte über den Boardnetzstecker mit Strom versorgt wird und deswegen ein Potentialunterschied zwischen der Masse der Soundkarte und der Masse der Verstärkerstromversorgung liegt.

Ich habe testweise die Masse der Signalleitung aufgetrennt. Ich habe auch eine zusätzliche Masseleitung zwischen Line-Out-Masse und Verstärkerversorgungsmasse gehalten.

Beides hat nicht geholfen. Es ist nicht mal ein bisschen besser oder schlechter geworden.

Wenn ich den Verstärker dagegen mit einem kleinen 12V-Steckernetzteil betreibe, dann habe ich keine hörbaren Störungen.

Gibt es eine Möglichkeit, den Verstärker über das PC-Netzteil zu versorgen, ohne Störungen zu bekommen?

--
Mark
Reply to
Mark Ise
Loading thread data ...

Also schrieb Mark Ise:

Zusätzliche Siebung der 12V nach der Diode einbauen. Ich würde einen Elko

4700µF und parallel dazu einen Keramik-oder Folien-Kondensator mit irgendwas zwischen 100nF und 1µF nehmen. Wenn das noch nicht reicht und der Versorgungsbereich des Amps es zulässt: primitiven Längsregler aus Transistor, Z-Diode und Widerstand nachschalten, danach noch mal ~1000 µF. Kostet halt etwa 1 V an der Versorgung.

Ansgar

--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Ansgar Strickerschmidt schrieb am 21.05.2010 11:49:

Ich habe 15mF Elko und 1uF Folie hinter die Diode und Sicherung geschaltet. Das ändert leider nichts.

Ich vermute, dass du davon ausgehst, dass der Verstärker auf die Welligkeit der Versorgungsspannung reagiert. Meiner Meinung nach kann das aber nicht die Ursache sein, denn dann müssten die Störungen auch zu hören sein, wenn der Signaleingang des Verstärkers offen wäre. In dem Fall sind aber keine Störgeräusche zu hören.

Ich habe gerade testweise einen Discman angeschlossen. Damit sind ebenfalls keine Störungen zu hören.

Also zusammengefasst:

Verstärkerversorgung Signalquelle Störung

PC extern nein extern PC nein PC PC ja

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Mark Ise :

Bastel halt ne galvanische Trennung zwischen: DC-DC-Wandler 12V auf 12V gibt da so kleine Teile von Traco

M.

Reply to
Matthias Weingart

Also schrieb Mark Ise:

Hm. Versaute Masse. Leider üblich, aber schwer was dagegen zu machen. Eine Längsdrossel adäquater Größe je in die +12V und die Masseleitung könnte noch helfen.

Ansgar

--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Am 21.05.2010 12:13, schrieb Mark Ise:

Verkopplung über Masseltg. Entweder Masse direkt von der Soundkarte holen oder Übertrager zwischen schalten.

formatting link

--
mfg hdw
Reply to
horst-d.winzler

PC haben Masseprobleme der Dritten Art. Mir hat geholfen folgendes alles sowohl bei NF als auch bei HF:

Vom Motherboard alle 10cm ein dicker Litzendraht auf das Gehäuseblech, rundherum. Damit ist das Gehäuseblech der Bezugspunkt für alles. (Löcher bohren, Lötösen anschrauben.)

Zweitens: die PC Einsteckkarten haben hinten einen Metallbügel, in dem sind die Stecker montiert und oben wird die Karte angeschraubt. Diese Bügel müssen unten auf kurzem Weg mit dem Motherboard verbunden werden mit dicker Litze und Lötfahnen etc UND mit dem Gehäuse. Jeder Millimeter spielt schon eine Rolle. Sodann noch Masse von den Zuleitungen zu den Steckern rausfieseln und mitm Blech verlöten.

Die Soundkartenanschlüsse in den Blechdingern am Motherboard: diese Blechdinger zusätzlich mit Masse verbinden, und mit dem Gehäuse verlöten.

usw.

Diese Art Masse ist logo keine Einpunkterdung sondern eine "Flächung". Einpunkterdung kannste nachträglich nicht machen am PC. Durch den Einbau von ca 1 Kg Kupferlitzen werden die Störungen weniger weil GROSSER PUNKT alles zusammen.

w.

Reply to
Helmut Wabnig

horst-d.winzler schrieb am 21.05.2010 12:32:

Das hatte ich ja auch gedacht, aber ich habe testweise die Masse der Signalleitung getrennt und auch mal die Masse der Spannungsversorgung für den Verstärker getrennt, sodass der Verstärker über GND der Signalleitung versorgt worden ist. In beiden Fällen ist das Störgeräusch unverändert geblieben.

formatting link

:-) Das verlinkte Modell hört sich bestimmt scharf an: "optimiert für den NF-Sprachfrequenzbereich."

Ich hatte in den 80ern mal einen Übertrager im Auto eingebaut, um einen Verstärker an einem Radio anschließen zu können, welches kein Line-Out hatte. Das hat sich schon ziemlich gruselig angehört.

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Matthias Weingart schrieb am 21.05.2010 12:24:

TAP1212?

formatting link

Hm, Wirkungsgrad nur 83%. Unter "Ausgangsspezifikationen" steht: "Kapazitive Laste max. 200uF" Der Verstärker hat 4mF am Eingang. Einen Hinweis darauf, ob der Wandler eine galvanische Trennung erzeugt, finde ich nicht.

Bei Reichelt kostet ein zu kleiner Wandler mit 3W schon 8 Euro. Tracos und größere Teile finde ich da nicht.

Da wird mir das separate Steckernetzteil wieder sympathischer :-)

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Mark Ise schrieb:

Kann es eventuell sein, dass Dein PC-Netzteil nicht mehr so richtig in Ordnung ist? Gerade die 12V-Schiene wird ja inzwischen stark belastet.

Ich nehme an, Du hast schon getestet, wie sich das ganze verhält, wenn der Verstärker ohne Eingangsbeschaltung angeschlossen ist. (Jedenfalls verstehe ich das großgeschriebene "UND" entsprechend) Für Autoanlagen gibt es entsprechende Übertrager. Zum Beispiel:

formatting link

Eventuell hilft auch eine Verdrosselung der 12V-Leitung. Da ein kräftiger Gleichstrom fließt, sollte hier eine Speicherdrossel besser funktionieren als eine "herkömmliche" Netzdrossel.

--

      Mit freundlichen Grüßen    Andreas Graebe
--. .-. .- . -... . .--.-. - ..-. .... -....- -... . .-. .-.. .. -. .-.-.- -.. .
Reply to
Andreas Graebe

Am 21.05.2010 13:48, schrieb Mark Ise:

Wenn der Betriebsstrom unter 500mA liegt, dann versuchs mal mit einem Tiefpass. Also 12V > 15_Ohm Widerstand > Elko 4500µF. Masse direkt an die Soundkarte. Geeigneter als der 15_Ohm Widerstand wäre eine große Eisenkerndrossel. ;-)

--
mfg hdw
Reply to
horst-d.winzler

Ansgar Strickerschmidt schrieb am 21.05.2010 12:30:

"Längsdrossel adäquater Größe" ist kurz vor dem Wochenende nicht so schön :-)

Ich habe keine Ahnung, welche Werte da angemessen wären. Der Verstärker nimmt sich laut Leistungsmessgerät über ein Steckernetzteil höchstens

10-15W. Aber welche Induktivität nimmt man da?

Ich habe hier in der Grabbelkiste nur eine paar Ringkernspulen, die ich mal aus Schaltnetzteilen ausgebaut habe. Die habe ich testweise dazwischen geschaltet, aber das bringt keine hörbaren Änderungen. Ich vermute, dass die Induktivität um Größenordnungen zu klein ist, weil die Drosseln für viel höhere Frequenzen ausgelegt sein dürften.

Viel größere Drosseln dürften aber wegen des Widerstandes und der Anschaffungskosten nicht in Frage kommen, vermute ich.

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Mark Ise schrieb:

Hallo,

teste lieber mal ob bei kurzgeschlossenem Eingang des Verstärkers (keinerlei Verbindung zur Signalquelle) Ruhe ist.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Helmut Wabnig schrieb am 21.05.2010 13:25:

Da hast du aber viel Aufwand betrieben. Hast du das auch wegen Störungen über die Soundkarte gemacht?

Um speziell die Soundkarte zu entstören, müsste es eigentlich reichen, wenn ich eine oder mehrere dünnere Strippen von der Netzteilplatine nah zu dem Punkt lege, an dem die Soundkarte auf dem Mainboard versorgt wird. Dabei wäre dann noch in Erfahrung zu bringen, über welchen Spannungszweig die Soundkarte überhaupt versorgt wird.

entsprechend meiner beschränkten Erfahrungen mit PC-Netzteilen vermute ich aber, dass auf der Netzteilplatine nicht genug Platz für die Strippen ist. Das Garantiesiegel müsste ich zudem aufbrechen.

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Andreas Graebe schrieb am 21.05.2010 14:34:

Der ganze PC nimmt 60 bis maximal 150 W auf und es ist ein 350W-Netzteil von BeQuiet verbaut. Das sollte eigentlich reichen.

Andererseits ist das Netzteil schon zweimal von BQ ausgetauscht worden, weil die ersten beiden Teile nach ein paar Monaten Schmorgeruch abgegeben haben und den Gehäusedeckel des PCs innen braun verfärbt hat.

Ja. Wenn ich den Signaleingang des Verstärkers offen lasse, dann ist hier Stille.

Ich habe inzwischen einen Übertrager von Vanco gefunden, den ich vor 20 Jahren mal im Auto verbaut hatte. Wenn ich den anschließe, dann habe ich keine Störungen mehr, aber der Klang leidet extrem.

Kennst du den von dir verlinkten Übertrager? Beeinflusst der den Klang hörbar?

Die Frage ist, wie groß die Drosseln sein müssten? Ich könnte mir auch vorstellen, dass das nichts bringt, weil der Verstärker ziemlich alleine an der Leitung für die Festplatten hängt und auf dessen Zuleitung kaum Wechselspannung abfällt. Die Zuleitung zwischen Netzteil und Mainboard ist höheren Belastungen ausgesetzt. Dort fließt ein ständig wechselnder Strom, der das Massepotential der Soundkarte verschiebt.

Wenn ich es nicht mit einem Übertrager entkoppele, dann müsste ich den Massepunkt der Soundkarte stabilisieren, aber das ist praktisch unmöglich.

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Mark Ise :

Schliess doch mal die Masse _nur_ an der Soundkarte an, die +12V dann einzeln vom Floppystecker holen (sprich: dort die Masse auftrennen).

M.

Reply to
Matthias Weingart

Uwe Hercksen schrieb am 21.05.2010 15:15:

Ja, dabei ist Ruhe.

Was kann man daraus schließen?

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Matthias Weingart schrieb am 21.05.2010 16:10:

Das habe ich schon gemacht, weil ich dachte, dass dann auf jeden Fall die Masse der Soundkarte und die des Verstärkers identisch sind. Dabei habe ich aber die gleichen Störungen. Sowohl in der Art, als auch in der Lautstärke konnte ich keine Unterschiede feststellen.

Wegen diesem Test war ich mit meinem Latein am Ende, denn nach meiner Theorie hätte das so nicht sein dürfen, wenn es an einer unterschiedlichen Masse liegt.

--
Mark
Reply to
Mark Ise

horst-d.winzler schrieb am 21.05.2010 14:55:

Ich habe 10 Ohm genommen, aber da ändert sich nichts. Die Störungen bleiben bestehen.

Dann hätte ich auch gleich eine Diebstahlsicherung :-)

--
Mark
Reply to
Mark Ise

Das hilft nicht viel, denn die Signalquelle kommt nach wie vor von einer Gegend auf dem MoBo wo andere Masseverhaeltnisse sind, die 12V sind jedoch bezogen auf die Masse vom PC Netzteil. Damit hast Du die Stoerungen auf dem NF Signal mit drauf und ohne Uebertrager oder Diff-Schaltung ist nix mehr zu machen.

formatting link

Man sollte auch keinen fuer "Telefonqualitaet" nehmen, sondern halbwegs HiFi. Ich koennte jetzt welche raussuchen aber da ich nicht in Europa wohne weiss ich nicht was man dort bekommt. Autozubehoerlaeden haben die oft, 50Hz-15kHz oder so, in Stereo (sind zwei drin) und meist mit RCA-Steckern und Buchsen (Cinch?). Erwarte aber nicht das der freundliche Verkaeufer das Wort Uebertrager versteht, die werden oft Entstoerer oder sonstwie genannt. Einfach sagen Du haettest Lichtmaschinenpfeifen im Tchk-Tchk-*BUMPF* Verstaerker und braeuchtest "so ein Trenner-Kaeschtle" fuer dessen Eingang :-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.