Elko-Quäler

Hi, habe heute mal eine defekte Kompaktstereoanlage aufn Schreibtisch bekommen: "Schau mal, ob sich das was reparieren lässt, tut gar nichts mehr." Hmm, also erstmal Labornetzteil im Batteriefach angeschlossen, um zu schauen, ob das Ding noch Strom zieht und wieviel es zieht.

-> Kurzschluss bzw. 1,1V Restspannung.

Dann aufgeschraubt und geplatzten Glättungs-Elko des Trafo-Netzteil entdeckt. Den ausgelötet, das ganze mit DC ausm Labornetzteil versorgt.

-> tut wieder

Was mich aber doch erschrocken hat: Ein 25V 4700µF 105°C Elko (China-Billigmarke) hat bei einem konventionellen Einfachstnetzteil mit Brückengleichrichter und sicher deutlich unter 1A Rippelstrom den Dienst quittiert.

Vermutlich, weil das Ding keinen echten Ausschalter hat, sondern immer, also 24h, am Netz hängt und nur per Tastendruck geweckt wird. Das macht wohl selbst ein dicker 105°C-Elko nicht ewig mit.

--
Michael
Reply to
Michael S
Loading thread data ...

Und so sprach Michael S:

Wenn der tatsächlich 105°C zu sehen bekommt, lebt er ca 1000..2000h. Das ist nicht wirklich lange. Und wenn ich jetzt mal einen willkürlichen Panasonic NHG-A 4700/25 her nehme kann der bei 120Hz gerade mal 1,75A ab. (Die anderen Marken-Elkos liegen erfahrungsgemäß ähnlich, Chinaböller sind etwas schlechter...)

Roland

Reply to
Roland Ertelt

Am 04.10.2012 22:58, schrieb Roland Ertelt:

Nicht ohne Grund wird bisweilen eine große Kapazität auf mehrere kleinere aufteilt die dann parallel geschaltete werden. ;-)

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

Michael S schrieb:

Ich habe in Erinnerung, dass Elkos, die ständig unter Spannung stehen, durchaus länger leben als "trockene", da die Oxidschicht dann permanent aufgefrischt wird (sofern sie dabei nicht erwärmt werden, was aber bei "standby" ja der Fall sein sollte).

Entweder hat ein Trottel direkt neben dem Ding eine fette Wärmequelle (ich hatte mal eine Grafikkarte, bei der der Designer glorreicherweise die Hälfte der hoch belasteten Elkos in den Abluftstrom des Lüfters platziert hat), oder der Elko war einfach Schrott.

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL 

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE 
 Click to see the full signature
Reply to
Joerg Wunsch

Am 05.10.2012 07:54, schrieb Joerg Wunsch:

Der Entwickler hat seine Aufgabe verstanden.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

^^^^^^^^^^ Hmm, wie alt war das Ding? Eventuell war der Kondensator einfach verpolt montiert?

Gruss Klaus

Reply to
Klaus Bahner

Hi, eher zu nah montiert und Drähte zu warm beim Löten. Oder typischer Superchinesenfeeler, Heißklebepistole "zum fixieren" zwischen die Bauteile gerammt und dabei den Elko kaputtgehebelt. Wäre nicht der erste...oh nein.

--
 mfg, 
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Das Ding hat viele Jahre klaglos funktioniert. Im ausgeschalteten Zustand sieht der Elko quasi gar keinen Rippel-Strom. Warm wirds da drin dann auch nicht. Bei unter 40°C hat so ein 105°C-Teil theoretisch weit über 100000h zu halten. Ich werde mir den Gleichrichter nochmal anschauen. Ansonsten einfach tauschen und gut ist.

Michael

Reply to
Michael S

Am 05.10.2012 16:12, schrieb Michael S:

Das Gerät ist erst 4 Jahre alt, habe ich heute erfahren, und war nie dauerhaft am Netz, weil es dann leise vor sich hingebrummt hat. Gleichrichter ist übrigens in Ordnung. Die 1,6A-Sicherung auf der Sekundärseite des Trafos war allerdings durch. Leerlauf Ausgangsspannung liegt bei 11V, also ca. 15V Peak. Sollte für einen 25V-Elko eigentlich kein Problem sein.

Vermutlich echt schlechter Elko, vielleicht ne Fälschung. Hat mich eh gewundert, dass da 105°C draufsteht, und das für Jubelelektronik.

--
Michael
Reply to
Michael S

Michael S schrieb:

Auslaufmodell?

SCNR

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Vermutlich eher Tulpenzwiebelmodell :-)

--
SCNR, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Knallersenmodell?

--
hdw
Reply to
horst-d.winzler

Am 28.11.2012 21:14, schrieb horst-d.winzler:

Knallytkondensator

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich

Am 29.11.2012 08:43, schrieb Bernd Laengerich:

Klar, der Elektrolyt ist eine Lösung von Silberfulminat.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Am 29.11.2012 09:07, schrieb Dieter Wiedmann:

Passt. Zu meiner Schulzeit haben wir nur etwas Silberacetylid hergestellt. Reste haben wir dann vorsichtig auf den Boden gestreut, um das Reinigungspersonal zu irritieren.

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich

Am 29.11.2012 20:28, schrieb Bernd Laengerich:

Besser wäre NI_3 gewesen.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Am 30.11.2012 07:17, schrieb Dieter Wiedmann:

Macht sich gut in Bartschlössern. Besonders eindrucksvoll auf Labortischen wenn Kollegen belieben ihre Tasche mit Schwung auf denselben zu platzieren.

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

Am 30.11.2012 07:38, schrieb Horst-D.Winzler:

Soso, und wer hat hier noch stundenlang im Arendt-Dörmer geschmökert?

Butzo :-)

Reply to
Klaus Butzmann

Am 30.11.2012 07:38, schrieb Horst-D.Winzler:

Es muss ja geradezu ein Vergnügen sein, mit dir zusammen zu arbeiten. :-)

Reply to
Hartmut Kraus

Am 30.11.2012 23:21, schrieb Klaus Butzmann:

Es gibt auch richtige Chemiebücher.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.