Elektrodenmaterial Kaltkathoden-Röhre / Gli mmlampe

Rolf_Bombach schrieb:

Aha, leider nie so eine Kiste live gesehen, und die Schemazeichnungen gaben das nicht her.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann
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Ja, die Elektronen aus dem Material herauszubringen ist kein Problem, unabhängig vom Werkstoff, solange er nur leitfähig ist. Auch bei Nichtmetallen.

Auch. Aber offensichtlich auch der physikalische Zersetzungsprozess bei dem Atome mit den austretenden Elektronen herausgerissen werden. Welche Eigenschaften eines Materials hier maßgeblich sind ist die spannende Frage. Dieter hat bereits Atomgewicht und Bindingsenergie in den Raum geworfen. verbal :-)

Wenn sie isolierend wäre dann könnten ja keine Elektronen austreten. Eine gewisse Leitfähigkeit muss schon da dein damit die paar Elektronen für die Koronaentladung auch den Weg an die frische Luft finden. Bei Isolationsmaterial niedrigerer Güte [verglichen mit dem Diamant, also eigentlich fast alles außer Vakuum :-) ] regelt sich das mit der Zeit von selber da die Koronaentladungen den Isolator zersetzt.

timo.

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Timo Schlick

Timo Schlick a écrit :

Das wuerde mich schon erstaunen. Normalerweise wird die bewusste Kathodenzerstaeubung durch aufprallende positive und relativ massive ionen bewirkt (siehe "sputtering")

Wenn die Schicht duenn genug ist, tritt Tunneleffekt ein, das Feld ist ja in Spitzennaehe enorm. Problem : welche Stroeme sind eigentlich gewuenscht? Bei

Das ist nur eine andere Beschreibung der bereits diskutierten Effekte. wenn dies einen wirklich neuen Efcfekt betrifft, wuerde es mich sehr interessieren....

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pom

Ziel ist nicht die Kathoden zu zerstäuben sondern die umgebende Luft zu ionisieren. Da dies simultan und ortsnah in beiden Polaritäten geschieht denke ich nicht, dass hier Ionen mit hoher Geschwindigkeit auf die Elektroden prallen.

Diamant und Beschichten hört sich beides nach einer sehr kostenspieligen Prozedur an...

Die Ströme sind /fast/ vernachlässigbar :-) Bereich mehrere nA bis > Bei

Sorry, war ein Gedankensprung meinerseits: ich hatte eben an Feststoffe als Isolationsmaterial gedacht, z.B. VPE-Mittelspannungskabel. Dort ist das "wachsen" einer Fehlstelle auch thermischer Natur. Bei Gasen/Flüssigkeiten hilft da Konvektion, bei manchen Feststoffen die Wärmeleitfähigkeit.

timo.

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Timo Schlick

Die Katoden müssen auf kleiner Fläche einem Ionenbombardement standhalten. Das ist vermutlich der Grund.

Nannten sich: Senditron-, Ignitron- und Exitronröhren. Vermochten Ströme bis zu mehreren tausend Ampere schalten. Eine andere Form ist der Quecksilberdampfgleichrichter. Leistungen bis

450kW bei max. 15kV. Allen gemein eine flüssige Quecksilberkatode.

Jetzt sollte es dir leicht möglich sein, dir so was vorzustellen ;-)

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gruß hdw
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Horst-D.Winzler

Schwer zu beschreiben. So ein entsprechend metallisierter Liebig-Kühler mit einer Wandung mehr ;-). Hauptsache du hast keinen live gerochen... Und warst nicht dabei, als Doktoranden auf die Idee kamen, Ozon in einer Kühlfalle auszukristallisieren.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Kaltkathodenröhren schon, Glimmlampen nein. Bei einem

85V-Stabi kann man sich keinen 100V Kathodenfall erlauben. Selbst bei HeNe Lasern ist die Kathode ein Alu-Rohr. Bei höheren Spannungen und Strömen wird die Kathodenzermürbung stark, dort nimmt man die genannten Materialien. Für He-Lampen habe ich Tantalröhrchen genommen. Meist jedenfalls, einmal haben die intellektuell herausgeforderten Werkstattheinis Titan genommen, da es ähnlich klingt und leichter zu bearbeiten sei... Hat nicht lange durchgehalten, obwohl nur 20mA. Im Amperebereich nimmt man eh geheizte Kathoden, Ausnahme Blitzlampen usw.
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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Danke für die Erhellung :-)

timo.

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Timo Schlick

Mal für mich als chemisch unbeleckten: Was passiert denn da?

Gruß Henning

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Henning Paul

Henning Paul schrieb:

Knallewumm!

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Rolf_Bombach schrieb:

Die haben ja auch eine außergewöhnlich geringe Zahl an Betriebsstunden.:-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Rolf_Bombach schrieb:

Geht wohl unter (Akademische)Jugend forscht ;-)

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gruß hdw
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Horst-D.Winzler

Dieter Wiedmann schrieb:

Die kann man doch fast noch als Betriebssekunden zählen, oder?

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cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
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Joerg Wunsch

Wobei "geringer Zusatz" früher wohl anders gesehen wurde. Wenn ich ein gutes altes Cerberus GR16 Kaltkathoden-Thyratron an den Szintillator halte, beobachte ich locker 3'000 counts. Pro Sekunde. Eindeutig Radium. TR-Röhren beliebten auch "geringe Zusätze", etwa Tritium, zu enthalten. In eher homöopathischen Mengen soll das noch heute in Kompaktleuchtstofflampen drin sein. Überspannungsableiter einer genannten Firma hatten damals auch noch recht beachtliche Mengen Cäsium, das radioaktive natürlich. Krytrons bevorzugen Nickelisotope. Warum in einer Röhre, die eh eine Keep-Alive-Entladung zur Vorionisation drin hat, noch zusätzlich was radioaktives verpasst bekommt, ist mir schleierhaft. Jedenfalls kommen dann diese Röhren zu einem schicken Strahlenaufkleber, der sich in Sensations- artikeln über angebliche oder tatsächliche "Atombomben- zünder" optisch gut hermacht.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

Vermutlich weil ohne Vorionisation die kurzen Schaltzeiten bei unterschiedlichen Temperaturen nicht garantiert werden können?

Jedenfalls kommen dann diese Röhren zu

Ich habe hier noch eine Packung Gasfunkenstrecken. Ohne entsprechenden Beförderungsschein dürften die beruflich garnicht transportiert werden ;-)

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gruß hdw
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Horst-D.Winzler

Am Wed, 28 Jun 2006 21:37:47 +0200 schrieb Rolf_Bombach :

letztere fangen bei höheren Blitzfrequenzen (Stroboskop) eh schnell zum glühen an, in einer Blitzröhre hat dann bei glühenden Elektroden das Gas auch orange (etwas Neon enthalten?) geglimmt - in den anderen eher weiß. Die Blitzentladung sah immer grellweiß aus. Aber die 6000Blitze/min bei

4Ws für die rel. kleine U-Röhre waren vermutlich ein Druckfehler auf der Packung, andere Röhren dieser Größe waren eher mit 4W spezifiziert.
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Martin
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Martin

Richtige [tm] Blitzlampen halten schon mal 40M Entladungen aus, multipliziert mit 250us gibt das schon mehrere Stunden. Kein Vergleich zu der Lebensdauer eines Femto- sekundenlasers ;-) Den (linearen) Blitzlampen ähnliche Bogenlampen kommen auf so 500h. Kurzbogenlampen auf mehrere kh, dort nehme ich an, dass die glühende Wolframkathode genügend thermische Elektronenemission produziert, eventuell ist das Wolfram auch thoriert.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Dies ist ein bekannter Druckfehler bei diesen Röhren. Kannst noch von Glück reden, wenn nicht 4W/s draufsteht ;-]. Neon ist AFAIK keins drin. Vielleicht gasen die Elektroden aus, manche dieser Röhren haben aktivierte Elektroden, da kann irgend was erdalkaliges drin sein. Richtige Blitzlampen [tm] sind linear und aus Quarzglas. Sie haben massive W-Elektroden und halten 1 kW und mehr aus (20 Hz, 50 J ist was typisches). Sie werden unter Wasser betrieben, was dann Serienzündspannung und andere aufwändige Sachen bedingt. Je nach Qualität lässt nach einigen Millionen Entladungen die Lichtausbeute nach, in Elektrodennähe kommt es zu Niederschlägen am Glasrohr (weiss, braun, schwarz, irgendwie nicht nachvollziebar und nicht reproduzierbar). Bei manchen bricht das strukturelle Integritätsfeld spontan zusammen ;-) und man darf wieder mal Glassplitter aus Kühlwasserschläuchen pfriemeln.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Ging eher unter Doktorand forsch jetzt nicht mehr. Hatte IIRC aber bereits genug Daten für die Doktorarbeit zusammen. Da (sehr bekannter) Prof in KL kurz darauf in Pension ging, wurde die Apparatur eh aufgegeben. Trotzdem dringende Warnung im Umgang mit Ozon, nie versuchen, das Zeug irgendwie aufzufangen oder zu speichern. Und alles oxidierbare fernhalten.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Am Tue, 11 Jul 2006 22:28:01 +0200 schrieb Rolf_Bombach :

Ich hab jetzt ein neues, fertiges Gerät: 1500W, max. 12Hz einstellbar, Röhre ca. 30cm lang. Anschlußleistung ist gleich mit 3600W angegeben. Witzigerweise sieht man durch die Lüftungsschlitze nichts, was einem größeren Elko ähnlich sieht, aber durchaus einige induktive Bauteile und Elektronik. Ich wäre durchaus neugierig, was für ein Schaltungsprinzip da verwendet wurde - will das Gerät aber wegen Garantie etc. nicht öffnen. Vielleicht speichert das Ding die Energie gar nicht, sondern verlässt sich auf die Kurzschlußstromtoleranz eines unbelasteten 16A LS?

Schon in Luft...

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Martin
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Martin

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