etwas OT, aber ich denke der ein oder andere Spezialist wird sich hier schon finden :-)
Welche Materialien werden für Kathoden in Kaltkathoden-Röhren bzw. in Glimmlampen benutzt? Da dort stetig e- emittiert werden darf das Material wohl nicht anfällig für physikalische Korrosion sein, sprich: für eine hohe Lebensdauer sollten sich die Atome an der Kathode möglichst nicht von den e- mitreißen lassen.
Spielt bei CCFL eine wesentlich geringere Rolle als bei warmzündenden Leuchtstofflampen, die Elektrode ist ja keine dünne Wendel sondern ein massiver Stift.
Welche physikalisch / chemische Eigenschaften verleiht Wolfram die Ehre hier Material erster Wahl zu sein? Bei Glühwendeln ist mir das klar, aber der hohe Schmelzpunkt ist hier ja wohl nicht der springende Punkt.
Hoffe ich doch. Es gibt übrigens eine neue Entwicklung in dieser Hinsicht, Stahlelektrode mit mikrokristallinem Diamant beschichtet, ob das schon in Serie ist weiß ich allerdings nicht. Ein wesentlicher Vorteil scheint dabei eine deutlich geringere Zündspannung zu sein.
"Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...
Hallo Dieter,
von den Überspannungsableitern mit 90V Zündspannung weiß ich, dass es früher einige radioaktive Typen gab, vermutlich um die Zündstrecke früher zum Zünden zu bringen. Im Zeitalter von RoHS dürfte das wohl nicht mehr zulässig sein. Vielleicht deswegen die Neuentwicklung?
Hallo, ein gut emittierendes Metall ist Barium. Frueher benutzte ich Hohlkathoden aus Nickel mit Bariumcabonatbeschichtung. Nach dem Evakuieren mussten die Kathoden erst "formiert" werden mit Hilfe eines Induktionsofens. d.h. auf schwache Rotglut erhitzt werden. Der Vorteil der Hohlkathoden ist die relativ grosse emittierende Oberflaeche (rund zweimal groesser als ein entsprechender Zylinder). Ich weiss nicht, ob sowas noch zu haben ist - damals bezog ich sie ueber eine Leuchtreklamenfirma. Peter
In einen Prozess soll ionisierte Luft eingeblasen werden, um entstandene Ladung auf nichtleitenden Materialien zu neutralisieren. Ionisiert wird die Luft mit spitzen Elektroden und angelegter Hochspannung (->
Koronaentladungen). Die Elektroden korrodieren dabei einerseits chemisch (bei Koronaentladungen entstehen üble Sauerstoffverbindungen und durch die Verunreinigungen der Luft andere noch üblere Substanzen), andererseits physikalisch (eben durch auslösen von Atomen). Die chemische Reaktionen könnte man durch Beschichtung mit einem Edelmetall minimieren. Oder eben durch evakuieren wie bei CCFL. Meine Frage bzgl. CCFL / Glimmlampe zielte auf die physikalische Korrosion und Lösungen in diesen (ähnlichen) Anwendungen.
Bei Zündkerzen werden Nickellegierungen benutzt, dort sind aber auch die chemischen Prozesse maßgeblich, bedingt durch das unwirtliche Klima.
Dein Vorschlag mit Diamant (verunreinigt damit leitfähig) klingt spannend, ein(e) Metall(legierung) wäre mir aber ehrlich gesagt lieber :-)
Die Sauerstoff*verbindungen* (incl Ozon!) sind ja noch vergleichsweise harmlos, der *atomare* Sauerstoff und Stickstoff macht dir die Elektroden zur Sau.
Nach wievielen Betriebsstunden muss man die doch gleich wieder wechseln?
Diamant wird dir nicht weiter helfen. Es gibt industriell verwendete Ozonisatoren (nach Siemens), schau was die für ein Elektrodenmaterial verwenden.
Die spitzen Elektroden emittieren durch "Feldemission". Wenn die angelegte Spannung hoch genug ist, und die Spitzen spitz genug, dann wird die Extraktionsenergie (work function) des verwendeten Elektodenmaterials unerheblich. Was also dann noch zaehlt ist die chemische Wiederstandsfaehigkeit. Damit waere eine Diamantschicht, auch isolierend, nicht so schlecht. Viel Spass Peter
Das Elektrodenmaterial ist dort unerheblich, da es nicht in Kontakt mit dem Medium steht. Es ist die Rückseite eines Glasrohrs verspiegelt, Strom fliesst dielektrisch, d.h. Kondensatorwirkung des Glases. Geht nur mit Wechselstrom, logo, Ozonbildung scheint bei mittleren Frequenzen ohnehin besser zu sein als bei 50 Hz.
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