Gibt es doch alles längst:
Shortcuts, Makros, alles nach Belieben,
Was Du hier live erlebst, ist die typische Erfahrung, die man nicht nur im EDA Vertrieb in Deutschland häufig macht:
- $INTERESSENT lädt 20 vermeindliche Anbieter ein, doch bitteschön seine persönliche Frageliste auszufüllen, es geht doch schließlich um einen gigantischen Großeinkauf.
- Danach wird eine Testorgie veranstaltet.
- Hierauf kommt $INTERESSENT mit einer Wunschliste an, die beschreibt, wie genau _er_ sich _sein_Wunschsystem_ vorstellt, mit dem Tenor: "Ich werde _nur_ solches kaufen, nix anderes. Ihre Wettbewerber gehen sicher darauf ein."
- Einige Systeme werden die Anforderungen sicher erfüllen, aber eben so, wie sie designt wurden, und nicht wie Wünschdirwas. Unser $INTERESSENT wartet auf sein höchstpersönliches Wünschdirwas.
- Es gibt ein halbes Jahr keine Entscheidung
- Es gibt ein weiteres Jahr keine Entscheidung
- Der Etat ist verbraten, es wird ein Billigprogramm für 150 Euro gekauft ...
Diejenigen, die diese Gockeleien aufziehen, sollten sich schon darüber im Klaren sein, dass auch EDA Vertriebler sich mal auf Messen treffen.
Wenn $INTERESSENT dann was anderes gekauft hat, sollte man sich Gedanken machen. Hat er aber _nirgendwo_ gekauft, dann stellt sich höchstens die Frage, ob in dieser ach so wichtigen Beschaffungsangelegenheit jemals ein Etat da war.
Again: Gibt es alles längst.
Das was hier läuft, ist der Streit um des Kaisers Bart: "Ich hätte den Mausklick gerne $SO, hier ist er $ANDERS"
Die Leute glauben allen Ernstes, dass jemand dafür, dass sie eine Economy Version abnehmen, ihnen jemand das komplette User Interface nach ihren ganz persönlichen Wünschen umschreibt. Der freundliche Hinweis, dass man vieles über Hotkeys, Makros oder ULC-Programme selber regeln kann, ist da natürlich unter aller Würde.
Ich hab' kein Problem damit, wenn einer sechsstellig hier einkauft, dem einen Mitarbeiter abzustellen, der sich um derlei Anpassungen kümmert. Aber dazu gehört dann eben auch ein echtes Einkaufs- volumen und nicht nur Sprüche wie "Andere wollen das _sicher_ auch so." Nein, Andere wollen es _wieder_anders_.
Und da kann man hier noch soviel schreiben, das System hat erstens seine Kunden und zweitens gab es das mit dem "nach dem Mund programmieren" schonmal, das nannte sich T*pc*d bzw. I*tegr*a ;-) Nur ist es mit den Kosten von 20 (!) Leuten für geschätzte 200 Kunden irgendwann auch der sehr reichen Firma M*ntor, die sich das von einem sehr guten Verkäufer, der sich inzwischen um die kroatische Hotellerie verdient macht, hat andienen lassen, irgendwann zu bunt geworden und sie haben die Konsequenzen gezogen. Einige dieser Kunden trauern natürlich sehr den alten Zeiten nach und finden jeden anderen Anbieter, der ihnen aus rein wirtschaftlichen Gründen eben nicht mehr alles nach dem Mund programmiert, böse und gemein. Ich kann bezüglich des "das" dem Wettbewerber durchaus nachfühlen, auch wenn das "wie" sicher nicht so toll war.
Und genau das wollen wir nicht nochmal. Punkt.
Gruß Oliver