Digital Scopes unter 2000 Euro?

ME, TOO !

Allein schon die XILINX-Virtex-Bandenwerbung an der Autobahn. Das kam mir schon fast surreal vor, aber irgendwie auch wie wenn man nach Hause kommt. In .de gibt's das höchstens mal für Bitburger.

Hier in Berlin muß man den Leuten erst mal erklären, was ein Elektronikingenieur so macht, und die schütteln dann den Kopf, was es außer Sozialarbeit noch so merkwürdiges gibt. Ich überlege mittlerweile ernsthaft, ob ich mit meinem Ingenieurbüro länger hierbleibe.

Hat von den hier mitlesenden Bayern jemand eine heiße Empfehlung für den stategisch / taktisch günstigsten Ort im Süden? FPGA, analog, Hochfrequenz...

Gruß, Gerhard

Reply to
Gerhard Hoffmann
Loading thread data ...

Auf meine Äußerung hin, ich würde Elektrotechnik studierten, meinte jemand mal ernsthaft, dann könne ich ja neue Lichtschalter bei ihm installieren.

Gruß Henning

Reply to
Henning Paul

Elektronikingenieur so macht,

gibt.

hierbleibe.

In Berlin kann man Politik machen, wirtschaftlich ist die Hauptstadt für den Mittelstand IMO weniger interessant. Großfirmen haben dort halt ihre Lobby-Repräsentanz ...

"Speckgürtel" von München ;-)

München selber ist relativ teuer, aber im Umfeld wirst Du genügend schöne Plätzchen finden. Es muss ja nicht gleich das Seegrundstück am Starnberger See sein, wir hören hier z.B. in Erding direkt am Flughafen von den Verkehrsfliegern allerseltenst etwas, höchstens mal ein Tornado, der im Fliegerhorst (ist direkt im Ort) zur Wartung einschwebt. Die Logistik ist ok, wir bekommen Sendungen bis ca. 21.00 Uhr noch raus, bei Internet & Co kann es an einem Ort viele, aber auch keinen Breitband-Carrier geben, da sollte man vorher schauen.

Arbeit gibt es hier auch genügend ...

Ansonsten: Schau Dir die "Menge" an echt redaktionell betreuten Fachzeitschriften in .de an, dann wird Dir manches klar. Allerdings: Die richtigen High End Entwickler sind auch in California knapp, nicht umsonst hat z.B. Linear Technology gerade in München ein Design Center aufgemacht, auch TI entwickelt in Freising ziemlich viel für den Weltmarkt. Bekannt ist der MSP430.

Ansonsten herrscht eh' weltweite Aufgabenteilung, die neuen Intel-Cores wurden z.B. in Israel entwickelt. Ich schätze mal, Du würdest enttäuscht sein, wenn Du jetzt _die_ IC-Schmiede in California suchst und man Dir dann sagt, dass unheimlich viel bei TSMC in Taiwan (oder z.B. bei AMD: Dresden ;-) gefertigt wird. Btw.: ASIC geht hier auch gut, nach Graz ist es nicht weit und da steht die Fab von AMS, die Gegend ist landschaftlich nett ;-)

Gruß Oliver

P.s.: Für die Maschinenbauer und Steuerungsleute kann die Region um Stuttgart äußerst interessant sein, Kommunikation teilweise auch (Alcatel), hingegen ist sehr-viele-GHz-HF neben München teilweise noch in Ulm angesiedelt, Backnang ist hingegen mit der Ausnahme von Tesat eher auf dem absteigenden Ast. Ich sehe das auch ganz gut an den Verkaufszahlen für den Autoengineer: Baden Württemberg und Bayern dominieren stark, NRW, etwas Sachsen, Hessen und Hamburg, der Rest eher sehr punktuell. In Berlin läuft praktisch nix.

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Hallo,

Marte Schwarz schrieb:

Fa. Wittig, ich bekam von denen auch mal einen bunten Prospekt. Zumindest auf dem Papier sieht die W2000 Serie gut aus und ist deutlich billiger als Teks TDS2000er Linie. Man findet aber nicht viele Infos über die Geräte, hier hat m.W. auch noch keiner was dazu geschrieben.

Besucht man

formatting link
bekommt man folgendes zu lesen:

Forbidden You don't have permission to access / on this server.

Kein gutes Zeichen. Gibt es die Firma noch?

Gruß, Bernhard

Reply to
Bernhard Deny

Hallo Oliver,

Elektronikingenieur so macht,

merkwürdiges gibt.

hierbleibe.

Wenn sie endlich mal die MSP430 Preise senken wuerden, koennte ich den sogar einsetzen.

Hat aber ein Problem: Germknoedel. Die gibt es dort ueberall und da kann ich so schlecht widerstehen. Wenn das schlechte Gewissen einsetzt, ist er schon verputzt.

Und California?

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Gerhard,

I'm there now :-)

Hause kommt.

Nachbarn haben auf dem Truck einen Aufkleber "Bitte ein Bit!"

Elektronikingenieur so macht,

merkwürdiges gibt.

hierbleibe.

Hier umgekehrt. Man muss Leuten erklaeren, dass ein Bit auch etwas fluessiges darstellen kann.

Gibt es bei Euch keine Listen und Buecher wie hier, wo jedes Land (bei uns Bundesstaaten) mit der Hoehe der Steuern und der Regelungswut gelistet wird? Natuerlich die besten ganz oben. Hier muessen solche Unterlagen von grossen Unternehmensberatungen teuer gekauft werden, kann sich aber lohnen. Immerhin ist die Recherche ja auch nicht ganz trivial. Fuer die Entscheidung, wo man sich zur Rente niederlaesst, ist es viel billiger, da kauft man sich im Buchladen "Places Rated".

In Europa ist mir Irland sehr positiv aufgefallen, mit recht verlaesslichem und langfristigem Wirtschaftsklima. Nur ist es da ziemlich kalt und ob meine Leber das ueberleben wuerde, ist eine andere Frage ;-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

... gibts keine FORTH-Ortsgruppe mehr, der örtliche Häuptling hat sich schon vor Jahren nach Stuttgart zu Automobilzulieferer abgesetzt.

Das Problem bei Standortwechsel ist, dass einem alte Kunden abhanden kommen und man wo hinwill wo man lokal neue Kunden vermutet.

Sorry, electronics = old smokestack technology. War in den 80er mal auch hier in München "in". D.h. hemmungslose Berieselung mit Steuergeldern, Venturecapital usw. was natürlich auch Beschäftigung via startups fördert. Besser nicht nachprüfen wieviel der damals gegründeten Unternehmen heute noch existieren und florieren. Inzwischen ist Zielwechsel auf Biotechnologie, Internet, Software erfolgt. Hat eventuell auch damit zu tun daß nichtindustrielle Bereiche typisch nicht soviel Kapital wie industrielle benötigen ( "Hochtechnologie" ist natürlich immer alles wo Steuergelder versanden ). Schaffen damit aber wohl auch nicht entsprechend Arbeitsplätze, Steuereinnahmen. Was ungebremst munter ist, ist automotive und neuerdings hier um München verstärkt wieder aerospace. Letzteres aber wohl nur Wehrtechnik.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Dieter Wiedmann schrieb:

Hallo,

und der Iran kauft das Benzin teuer im Ausland ein um es dann an seine Bürger subventioniert zu verkaufen weil man versäumt hatte die eigenen Raffineriekapazitäten rechtzeitig auszubauen.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Joerg schrieb:

Hallo,

lerne klagen ohne zu leiden...

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Hallo Rafael,

[...]

Noe. Das Problem hatte ich nicht. Es gibt ja Internet und Flugzeuge :-8

Ok, waren bei mir auch nur 10000km ....

Ahem. Das ist aber in Kalifornien ganz anders. Desgleichen Nevada, Arizona und etliche andere Bundesstaaten. Hier wird fleissigst HF, analog, FPGA und sonstiges entwickelt. Bei analog und HF geht das hie und da in die Hose, doch dafuer habe ich hier ein Telefon, wo die Leute dann mal anrufen koennen ;-)

Weil wohl in der Hauptsache die ganz grossen gefoerdert werden und man hat nicht immer die Effizienz einer Kleinfirma.

Was ist den mit dem Schlagwort Mikrosystemtechnik, dass immer bei VDE/VDI und sonstwo benutzt wird? Heisse Luft, oder tut sich inzwischen da echt was?

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Uwe,

Manchmal leiden sie wirklich. Als wir den Toyota meiner Frau kauften, brach dem Verkaeufer nach etwa drei Stunden echt der Schweiss aus. Er uebergab dann dem Chef, meist ein Zeichen, dass das Ende der Fahnenstange erreicht wurde.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Süden Deutschlands oder Süden Bayerns? Falls ersteres, dann durchaus NÜrnberg.

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

In Wolfsburg werden auch weiterhin Autos gebaut: das sind die jeweiligen traditionellen Schwerpunkte der Region. Bezüglich Brauereien hat München auch kein Problem.

Eher: der Staat "fördert" den Staat, d.h. Frauenhofer u.ä.

Der traditionelle Speckgürtel um München von Kleinfirmen beruhte darauf daß sie regional nahe Zulieferer von Mittelständlern und Großfirmen sind. Das relativiert sich aber in einer Zeit wo der Leiterplattenhersteller in Bulgarien und der Bestücker in Singapur sitzt. Und Siemens langsam wegfault.

Linkliste zu den "Münchner Technologie- und Gründerzentren" hier:

formatting link

Wäre ein eigenes OT Thema. Wie MaWin wohl zu recht anmerken würde: das BlaBla ist jetzt nichtmehr "mikro-xyz" sondern "nano-xyz". Die Grundidee war ja wohl, daß man mit Fertigungstechnik aus der Halbleitertechnik für andere Spielereien übernimmt. Das hat bei 32kHz Quarzen ja schon in den 70er Jahren funktioniert. Es funktioniert auch bei Sensoren für Airbags, da gibst ausser Analog Devices hier auch ST und Hersteller die direkt an Automobilherstellern kleben. Das Problem: es handelt sich um Großserienprodukte. Paßt also nicht ins teutsche Mittelständler-Umfeld. Die können Feinmechanik in Kleinserien.

MFG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Hi,

In s.e.d. gab es da einen Kommentar dazu: Insolvenz beantragt, da die Geräte mit viel zu früher Betasoftware ausgeliefert wurden und dann in Reklamationen untergegangen...

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Hallo,

Marte Schwarz schrieb:

Das liest sich ja übel, wie aus den besten Zeiten der dot com-Blase. Viel versprochen, bunte Prospekte gedruckt und wenig davon gehalten. Scheint, als hätte man sich dort mit dem Projekt kräftig überhoben.

Gruß, Bernhard

PS: es gibt noch einen Thread zum Thema:

formatting link

Reply to
Bernhard Deny

Bernhard Deny ( University of Karlsruhe, Germany ) schrieb:

Da steht jemand der Praxis-Schock noch bevor: die meisten Entwicklungen laufen auf Termin, aber bei den meisten anspruchsvolleren Projekten sind die Entwicklungszeiten vorher kaum kalkulierbar.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Hallo Rafael,

Das mit den Zulieferern ist hier ahnlich. Es koennen sich nur die halten, die sich auf knifflige Projekte und Kleinserien oder Prototypenbau spezialisiert haben. Zum Beispiel bei der SMD Bestueckung.

formatting link

Und danach Femtosystemtechnik?

Die koennen das sogar sehr gut. Und es wuerde ihnen auch besser gehen, wenn sie das Marketing im Ausland besser hinbekaemen. Oder in einigen Faellen ueberhaupt hinbekaemen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo,

Rafael Deliano schrieb:

naja, ich habe schon beide Seiten der Medaille kennengelernt. Dass man sich beim Betreten von Neuland böse verschätzen kann und man vorher nicht weiß, wo die Fallen lauern, liegt in der Natur der Sache.

Andererseits, ich habe im vergangenen Jahr den Prospekt über die W2000 Oszis erhalten. Offenbar wurden gezielt Hochschulen angeschrieben. Schön bunt, und man scheute sich nicht, die Eigenschaften der Geräte Teks TDS2000 gegenüber zu stellen, wobei die W2000 gleichwertig bzw. gar überlegen zu sein schienen. Beeindruckend, und das von einer relativ kleinen und unbekannten Firma. Wir hatten zwar keinen aktuellen Bedarf, aber ich behielt die Geräte im Hinterkopf...

Doch postete kürzlich jemand in s.e.d eine kleinlaute Mitteilung von Fa. Wittig an ihre US-Distributoren. Ehrlich, ich wünsche keinem Unternehmer, so etwas schreiben zu müssen.

Ich weiß, als Unternehmer trägt man Risiken, und muß Dinge für die Zukunft propagieren, die man so noch nicht in der Schublade hat. Was ich aber kritisieren muß, ist das manche dabei den Blick für die Realität verloren haben, aus welchen Gründen auch immer. Leider kein Einzelfall, wie wir schon feststellen mußten.

Gruß, Bernhard

Reply to
Bernhard Deny

Hallo Marte,

Klingt ja traurig. Gibt es denn irgendwelche Hoffnungen? Waere schoen, wenn es fuer solche High-Tech in Deutschland mehrere Firmen gaebe. Hameg steht ja recht ordentlich da. Bis auf einen IMHO zu duennen Auslandsvertrieb und derart mangelnde Werbung, dass von meinen Kunden kein einziger je von Hameg gehoert hatte. Die waren recht verbluefft, wie guenstig man dort einen einfachen Spektrumanalyzer bekommen kann und ein Kunde kaufte dann auch gleich einen.

Ist uebrigens mit anderen deutschen Produkten auch so. Z.B. kannte bei meinen Kunden bisher niemand die Namen Cadsoft und Eagle. "A CAD system from Europe? Really?" Kettler auch nicht, letztens spielte mal jemand an unserer Tischtennisplatte und war echt begeistert. "Kettler? Hmm, never heard of it." Deutschland ist zwar wohl immer noch Exportweltmeister. Doch man muss sich fragen, wieviel besser koennte das sein und wieviele Arbeitsplaetze koennten zusaetzlich entstehen?

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Unser Hauptabnehmer für unsere Mechanik (und Elektronik) sind die USA... :-)

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.