OSZI-Wahl: Analog vs. Digital

Hallo, NG!

Brauche Hilfe bei der Kaufentscheidung eines Oszilloscopes: Analog oder Digital?

Bandbreite: um 100MHz. Kanaele: 2 + EXT SYNC (eine typische Konfiguration, eigentlich).

Sonst nichts besonderes.

Kostenrahmen: 1K EUR Netto.

Kandidaten: Analog - HAMEG HM1500-2 (Conrad: 12 24 07) - 1080,-EUR Netto Digital- RIGOL DS1102E (Conrad: 12 24 23) - 635,-EUR Netto - DS1102CA (Conrad: 12 24 96) - 966,-EUR Netto.

Zu Digitalen: habe mal einen OSZI-Adapter DSO2250 USB von Voltcraft (Conrad:

12 18 90) in der Hand gehabt. War gar nicht begeistert: die Signale sind pixelig, man sehe keine richtigen Flanken - auf dem Monitor haben die schraegen Linien natuerlich Stufen. Man wuesste dann nicht, ob die Stufen im Signal vorhanden sind oder (eher) durch die Wiedergabe entstehen :). In dieser Hinsicht habe ich den Verdacht, dass bei einem "vollen" digitalen OSZI, welcher einen Monitor in einer wesentlich geringeren Aufloesung als am PC hat, das alles noch schlimmer aussieht. Dafuer bietet ein digitaler OSZI einige zusaetzlichen Funktionen an. Auch die Helligkeit des Bildes sinkt bei hoeheren Zeitaufloesungen nicht (bei einem analogen OSZI muss ich den Raum oder Arbeitsplatz richtig verdunkeln um etwas zu sehen - Paradox :)).

Eure Meinung?

TIA,

Igor.

P.S. Ich hoffe, das Thema ist nicht von der Sorte "Windows vs. Linux", "Pascal vs. C" oder "Verilog vs. VHDL".

Reply to
Igor "Knight" Ivanov
Loading thread data ...

Analog _und_ Digital. Hameg hat zu diesem Thema eine gute Produktreihe. Wenn der Etat nicht reicht, lieber ein gebrauchtes höherwertiges nehmen als eins vom unteren Ende der Skala.

------

-- Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895 Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik fax: +49-511-762-2211 Welfengarten 1, 30167 Hannover

formatting link
GPG key:
formatting link

Reply to
Kai-Martin Knaak

Ebay inakzeptabel ? Eigenes Geld oder soll das Geld von Chef&Firma verbrannt werden / die teutsche Volkswirtschaft angekurbelt werden ? Was soll denn damit getan werden ?

Ich tue z.B. an lahmen 8 Bit Controllern rum. Da tuts zumeist ein rein digitaler "100 Ms/sec

20 MHz DSO" Oldtimer Gould 400. Bei ebay 100 bis maximal 200 EUR. Offensichtlich ist die samplerate für schnelle Signale in Logikschaltungen zu mager: da eben ein rein analoges 60MHz HM605. Das ist bei ebay auch nicht teuer.

Wäre es sinnvoll "auf Vorrat" bessere Geräte als man augenblicklich tatsächlich benötigt zu kaufen ? Ich bin da skeptisch: das Zeug hat ziemlichen Wertverlust, weil laufend Neugeräte nachdrängen die bessere Samplerate usw. haben.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

"Igor "Knight" Ivanov" schrieb im Newsbeitrag news:h8l7mq$1e9$ snipped-for-privacy@online.de...

Du machst doch mit Piezos, da wundert mich, daß du keinen genauen Messanforderungen hast (2 Signale, speicherbar, ...) Das Rigol macht keine Graustufen bei der Signaldarstellung "digital phosphor", das kann hinderlich sein.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://freenet-homepage.de/mawin/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

Igor "Knight" Ivanovschrieb: "

Erzähl mal, was du damit messen willst!

Dirk

Reply to
Dirk Ruth

Igor "Knight" Ivanov schrieb:

Mein Tipp: Nehm beides in einem Kasten :-)

Ich habe ein Hameg HM 407 ("nur" 40MHz) und bin damit sehr! zufrieden. Analog rutscht einem nichts am Wandler vorbei und man kann eben doch mal ein Signal aufzeichnen. Gerade der verzögerte Single-Shot-Mode hat mir oft die Augen geöffnet.

Bedienung von Hameg finde ich auch richtig gut. Bei so manchem Luxus-Scope mußte ich doch erst mal in die Bedienungsanleitung schauen, bis ich 'ne Kurve im Speicher hatte. Der Hameg ist da deutlich freundlicher programmiert und fragt mich nicht nach unsinnigen Eingaben.

"Messen" kann mein 407 eigentlich nur Abstände, also Zeiten und Spannungen. Mit Integral usw. hat es nichts an der Mütze.

Bei 100 MHz dann HM1008-2. Aber der sprengt dann doch das Budget. Aber müssen es die 100 MHz sein?

Aber das Scope sollte erst mal zu Deinem Meßproblem passen und nicht zu meinem :-)

Reply to
Klaus Rudolph

Hi!

Nicht nur. Das ist ein Nebenprodukt :).

Es ist immer von Vorteil, wenn man etwas mehr sehen kann. Ich kann aber gewisse Kostenrahmen nicht sprengen. Mit meinem heutigen HAMEG HM504 war ich eigentlich auch zufrieden, doch bei FPGAs gab es schon Faelle, wo ich mir ein besseres Geraet wuenschte. Jetzt darf ich das Geraet an einen Kollegen abgeben und mir ein neues besorgen.

Gruss,

Igor.

Reply to
Igor "Knight" Ivanov

Das meiste kann man heute digital erschlagen. D.h. wenn Du das analoge bei Bedarf vom Kollegen leihen kannst koennte das reichen. Ich habe den grossen Bruder von diesem hier:

formatting link

Bei uns kosten sie weniger, wenn Ihr also eine Filiale in USA habt ...

Inzwischen ist Instek allerdings auf SD Karten uebergegangen. Meins kann noch auf USB-Stick speichern. Doch es gibt auch ein PC Fernsteuerprogramm dabei, mit dem ich augenschonend alles auf dem Rechnerbildschirm ansehen kann. So ab 40 aufwaerts ist das beim Debugging wo es immer zwischen Loeten und Messen hin und her geht eine Wohltat. Kein Wechsel mehr zwischen 3x Brille und Lesebrille.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Hallo Klaus!

Bekommt man die denn inzwischen ohne Verrenkungen auch wieder raus, z.B. in Richtung PC? Das ist bei den kleinen DSOs a la Tek 1000/2000 und Klonen inzwischen kinderleicht. Meins hat noch CF-Card, die neueren speichern direkt auf USB-Sticks. Das ist sehr praktisch, wenn man Messungen dokumentieren will/muss.

Gruß Thorsten

--
PGP welcome!
Thorsten online: http://www.ostermann-net.de/electronic
Rund um Schrittmotor, Fräs-Bohr-Plotter & Mikrocontroller
Reply to
Thorsten Ostermann

sagen wir mal so, ich habe noch kein Digi-Scope gesehen, dass die Daten für sich behält. Die Technologieen sind aber sehr unterschiedlich und mit dem Produktionsdatum verknüpft. Früher waren Disketten und GPIB angesagt, später Speicherkarten, USB-MSDs, USB (als Device) und teilweise auch Netzwerk.

Bei den letztgenannten Lösungen muss man allerdings bangen, dass man in der erwarteten Betriebsdauer des Geräts noch einen PC mit einem Betriebssystem hat, auf dem die zugehörige Software läuft. Das ist keineswegs selbstverständlich. Dagegen ist das Risiko, zukünftig nicht mehr mit den dann veralteten Dateisystemen auf den Speichermedien klarzukommen eher sehr gering.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

In welcher Form kann man sich die Daten ausgeben lassen?

Zwischen Screenshot und reinen ADC-Werten gibt es ja vieles. Die reinen ADC-Werte fand ich schon nützlich, denn rechnen kann jeder PC schneller als die meisten DSOs.

Screenshots sind bequem aber haben den Nachteil, daß keine maschinelle Bearbeitung der Daten mehr möglich ist.

Falk

--
Angela Merkel: "...alles Gute muss auch einmal ein Ende haben."
Frau Merkel, Sie sind eine gute Bundeskanzlerin, die gute große
Koalition hat gute Politik mit guten Ministern und guten Abgeordneten
gemacht. Freuen wir uns mit Ihnen auf die Wahl.
Reply to
Falk Willberg

Thorsten Ostermann schrieb:

Mein Hameg versteht beinahe ASCII :-) Ich habe das in Praxis noch nie benutzt, aber die Doku beschreibt eine recht einfache, textbasierte Sprache. Nur die "Werte" werden dann im

8-Bit Zeichen numerisch gesendet, was dann auf dem Terminal etwas "merkwürdig" erscheinen mag. Um aber mal mit 20 Zeilen Code (z.B. TCL/TK) das Scope auszulesen, sollte kein Thema darstellen. Mein Hameg hat 'ne RSR232. Zumindest über USB-RS232 Interface also auch die nächsten Jahre sicherlich noch unter jedem Betriebssystem zu verwenden.

Die Dokus für die Kommandosprache liegen bei Hameg im Downloadbereich auch für ältere Scopes bereit.

Beispiel: zum Scope-> "DCREF?" es kommt zurueck "DCREF:(a)" wobei a hier 1 Byte Ascii bedeutet und eine '0' "DC reference display disabled" meint.

oder

zum Scope-> "DELPOS=(w)" Einstellung der Delay-Position. Wert ist w, also Wort, also 2 Byte binaer. Aufloesung aber hier 12 Bit. Genauer also: 'D' 'E' 'L' 'P' 'O' 'S' '=' 0x00 0x10 '\r'

-> würde als eine Verzögerung von 10 Einstellen.

Zudem hat Hameg die "Sprache" nicht für jedes Scope neu geschrieben. Nur die Parameterbedeutung verschiebt sich schon mal. In Aufzählungslisten für Betriebsarten gibt es für modernere Scopes schon mal Ergänzungen oder leider auch Einfügungen. Aber im Großen und Ganzen sollte sich mit wenigen Parametrierungen ein kleine Bibliothek zur Fernsteuerung in wenigen Stunden ertsellen lassen.

Irgendwo soll es auch Sourcen dazu geben oder gegeben haben. Ich müßte mal schauen, ob ich zuhause noch sowas wie eine Diskette (ubs, wie krieg ich die Daten da runter :-) ) dazu finde.

Reply to
Klaus Rudolph

Da muß man echt aufpassen: Bei manchen Herstellern ist die Schnittstelle nur sehr/zu teuer als Zusatz-Option erhältlich.

Seinerzeit habe ich mal bei Hameg wegen der Geräte-Unterlagen angefragt, weil das Gerät sehr attraktiv erschien. Antwort: Keine Unterlagen, Reparaturen/Nacheichung nur bei Hameg. Das wäre also eine Art Open-End-Investment gewesen.

Bei Gebraucht-Geräten greife ich in dem großen Online-Auktionshaus nur zu, wenn die Unterlagen dabei sind oder im Web beschaffbar.

Man sollte imho übrigens den Scope-Probes mindestens die Aufmerksamkeit schenken wie dem Gerät.

Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

Ja guter Punkt. Dazu habe ich dann doch zu wenig Erfahrung mit unterschiedlichen Modellen. Meine alte Kiste kann beides. Es ist aber auch ein altes, großes Tek, das seinerzeit vmtl. zum Preis eines Kleinwagens gehandelt wurde. Ich habe dieses Feature seinerzeit mal als Netzwerkanalysator missbraucht. Rauschen vor dem zu messenden Teil auf einen Kanal, das Ergebnis auf den zweiten und dann was der Speicher hergibt. Den Rest macht der PC, da die Mathefunktionen des alten OSZIs dann doch nicht für eine komponentenweise /komplexe/ Division der FFTs reicht. Wäre diese Funktion drin, ginge es sogar out of the box. Allermeistens, muss ich ehrlicherweise sagen, reicht mir aber der Screenshot.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

jein, die meisten Scopes laufen auch gut mit Probes anderer Hersteller. Sie müssen natürlich halbwegs passen, aber das ist bei geeigneter Vorauswahl kein ernstes Problem. Der wesentliche Punkt ist die Eingangskapazität des Scopes. Die hängt aber mehr oder minder mit der Grenzfrequenz zusammen. Bei einfachen Kisten so um die 30-50pF und bei

500MHz-Scopes um die 10-15pF.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Heinz Schmitz schrieb:

Kann ich nicht nachvollziehen. Habe Schaltpläne von einem ganz alten 2xx Scope konstenlos bekommen, inklusive der Justieranweisungen mit genauer Beschreibung der Prüfpunkte im Gerät.

Warum ein Scope eine Endlos-Investition sein soll, kann ich dann auch nicht nachvollziehen. Kalibrieren kann man ein Scope ohnehin immer selbst. Zum justieren bräuchte man dann ggf. schon mal ein wenig mehr Infos.

Ohnehin "messe" ich mit 'nem Scope nicht wirklich. Ob nun 5.00 Volt/div oder 4.83 Volt/div auf dem Schirm sind ist mir auch völlig schnuppe. Für 'ne richtige Messung braucht es da wohl was Genaueres. Wenn man mit geeigneter Referenzspannung/Frequenz kontrolliert und die Fehler kennt, ist auch das nach meiner Meinung ausreichend. Ohnehin ist die Suche nach einem Spannungs/Strom/Frequenz-Normal im Labor ja immer eine erheiternde Sache. Wir haben mal beim jährlichen justieren einen Haufen Geräte "verstellt", weil unser fremd-kalibriertes Meßgerät leider nicht wirklich so ganz genau justiert wurde. Der damit beschäftigte Kollege meinte nur irgendwann: "Alle Meßeisen bei uns haben irgendwie ziemlich genau die gleiche Sollwertabweichung! Ich glaub das irgendwie nicht, suchte sich eine alte Referenzspannungsquelle und fing dann langsam an unseren externen Dienstleister mit erst noch leisen Flüchen und dann doch etwas lauter am Telefon ins Haus zu zitieren :-) Was ein Spaß! Endete mit ein par Kisten Pralinen für die ganze Abteilung. Wer mißt mißt Mist, oder so ;)

Reply to
Klaus Rudolph

Der Trend geht inzwischen zu SD-Karten. Warum auch immer, vielleicht weil die nachher ins Portemonnaie passen oder man mal eben die aus der Kamera benutzen kann. Ein halbes Jahr nach dem Kauf eines Samsung Netbook fand ich raus dass der auch einen Slot dafuer hat.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Geht schon. Ein Kunde hattte mal das Mieten eines Spektrumanalysators uebernommen. Als ich kam stand da ein portabler Rohde&Schwarz in feschem Louis Traenker Rucksack. Hach, schoen, mal was aus der alten Heimat . Dann kam die Ernuechterung. Die Daten bekam man nur ueber eine IrDa-Verbindung der Kategorie Neanderthaler raus. Es lag eine Diskette bei. Die bekamen wir noch mit einem PC gelesen (so einer den die Roemer benutzten). Inst-File angeguckt, oh, das ist wohl eher fuer Windows 3.2. Einfach mal angeschmissen, tada, lief!

Man kann ja sogar das HP-Extrawurstformat LIF aufdroeseln.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

So machen das viele Scopes. Auf hoefliche Anfrage schicken sie Dir das vielleicht als Email-Anhang. Bei meinem Scope (Instek) kann man die ganze Fernsteuer-Doku, Excel-Konverter und sonstwas alles einfach von deren Web Site herunterladen. Die hat sogar jemand geschrieben, der gut Englisch kann :-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Wie schon geschrieben stand: Auch bei Hameg ist das Zeug komplett von der Webseite runterladbar. Da gibt es für die alten Scopes sowohl die Doku, als auch das Kommando-Referenz-Handbuch für die Remote Sachen, als auch PC-Software für die Nutzung auf Windows. Was wohl nicht mehr auf der Webseite ist, sind die Sourcen für all die, die mal selber was programmieren wollen. Die Sachen sollen auf der mitgelieferten Diskette liegen. :-) Alles andere gibts im Web.

Reply to
Klaus Rudolph

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.