Defektes Notebook

Am Mon, 06 Nov 2006 19:23:00 +0100 schrieb Ralph A. Schmid, DK5RAS:

Uuuuiiiiihhhh. Ein professioneller Verkehrsteilnehmer, der sein Fahrrad dazu benutzt Himmelfahrt in Schrittgeschwindigkeit zur Kneipe zu torkeln und dann irgendwann zurück.

Könnt Ihr es euch vorstellen, das es Alltagsradfahrer gibt die den gleichen Anspruch an das Fahren von A nach B haben wie ihr mit euren Karren?

Also, konkret: Ich möchte schnell, sicher, bequem nach meinen Möglichkeiten diese Strecke befahren, nicht unnötig behindert oder gar gefährdet werden.

Und das darf ich als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer.

Und dieses ist nicht möglich, wenn man Radwege benutzt um dann an jeder Tankstellenausfahrt ein Auto auf dem Gehweg verbotswidrig zu umkurven, an jeder Kreuzung erst mal die Bettelampel abzuwarten oder aber von vornherein auf den Vorrang zu verzichten weil so ein merkbefreiter Rechtsabbieger wieder mit der Verkehrssituation und seinem Fahrzeug überfordert ist. Und dann noch die Mülltonnen, der Dreck, insbesondere zerborstenen Glasflaschen die von Insassen von KFZ stammen. dann kommt da noch der schlechte bauliche Zustand, wo man zuweilen zu Vollbremsungen gezwungen wird, weil ein sich Stromschacht nicht wie der umgebende Weg um 3cm gesetzt hat. Dann das beständige Gerrüttel der kaputtgeparkten aus angefassten Betonsteinen gebauten Radwege, während nebenan ein Fahrbahn aus schönen glatten Bitumen grad erneuert wurde.

4000km bin ich diesen Frühjahr auch gefahren, glücklicherweise ohne Radwege, weil es die hier nur selten gibt.

Tja, wenn keine Radfahrer auf Vorfahrtsstraßen fahren, gewöhnen sich Autofahrer daran das da keine Radfahrer sind. Auch deswegen ist es sinnvoll dort häufiger zu fahren, und um es zu erwähnen: sicherer, schneller und bequemer. ervin

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Ervin Peters
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Am Mon, 06 Nov 2006 20:57:51 +0100 schrieb Lutz Schulze:

Damit habe ich auch überhaupt kein Problem, wenn Radwege von Fußgängern mitbenutzt werden hat das Gründe die meist in der ungenügenden Rad- und Fußgängerverkehrsanlage liegen - ich fahre dann auf der Fahrbahn und lasse den Fußgängern, Autofahrern mit Ihren Parkbedürfnissen und auch Anwohnern mit Ihren Abstellbedürfnissen Ihren Raum.

Natürlich wenn die Autofahrer, die hier so vehement Ihre frei Piste fordern aufs Rad steigen, dann sieht es halt auf dem Radwegen 'düster' aus, weil sie ja merken könnten was Radwege teilweise für ein Mist sind.

Auch das ist neben den Helmen ein Anderes Thema, aber der Stil der Diskussion hier passt doch eigentlich gut ins drf, insbesondere natürlich Guido, aber sowas eine Spur schärfer gibt es dort schon, nennt sich Egon

ervin

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Ervin Peters

Am Mon, 06 Nov 2006 19:43:03 +0100 schrieb Henning Paul:

Ich fahre alltäglich Rad, meist im Geschwindigkeitsbereich > 30km/h zur Bewältigung meiner Arbeitswege. Mit einem Liegerad.

Die meisten toten Radfahrer auf Radwegen sind in der Tat nicht sportlich ambitionierte Alltagsradfahrer, die fahren da nicht.

ervin

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Ervin Peters
*Ralph A. Schmid, DK5RAS* wrote on Mon, 06-11-06 16:20:

Bei 12 % dann aber mit Regelung - das gilt nicht.

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Axel Berger

Gerrit Heitsch schrieb:

Da ist nicht mehr so viel Unterschied: VW TDI 2.0, 125kW: 350Nm bei 1750-2500/min VW 2.0 FSI Turbo, 147kW: 280Nm bei 1800-5000/min

Bernd

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Bernd Laengerich

Am Mon, 06 Nov 2006 22:13:26 +0100 schrieb Bernd Laengerich:

...und bei Leerlaufdrehzahl sind die Motoren in der Lage noch 50-100Nm zu leifern, was zum Fahren mit niedrigen Geschwindigkeiten ausreicht, vorallem in kleinen Gängen und somit prädestiniert um im 1.Gang und etwas mehr als Standgas die 15% hinter einem Trecker mit 8km/h hinaufzufahren.

ervin

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Ervin Peters

"Gerrit Heitsch" schrieb im Newsbeitrag news:eio2ke$d06$ snipped-for-privacy@news.bawue.net... ..

Hi, das kommt etwas auf den Motor an, ja. Einen Fiat 500 Bambino Diesel hab ich zwar noch nicht erlebt, aber wenn Dus sagst... Dennoch, auch ein Diesel hat das Problem der Abwärme, und der Leistung. Meiner läßt seinen Notfan schon beim einparken losjaulen, bei längerem Stauschleichen komme ich fast bis an den orangenen Bereich. Nun wird beim Rollen kaum Leistung gebraucht. Immerhin ist der "gute" Drehzahlbereich beim Diesel sehr klein, nur wenig drunter und die Karre schüttelt sich zu Tode. Und bei Kurvenfahrten am Berg macht das nur mit Automatik Spaß. Was die "Schleicher" ja meist nicht haben. Vielleicht ein DAF44? Stelle mir gerade vor, wie da Jemand mit Diesel-Benz und Schaltgetriebe bergan "rollt" und dabei wegen der Kupplung/Brems-Probleme nur eine Hand am Lenkrad hat in den Haarnadelkurven.....Kein Wunder, daß so viele Leitplanken Löcher haben.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

ack. Ich auch.

Ich schon. Bei Rückenwind und leicht bergab ist es auch schonmal 40.

Es ist Deine persönliche Entscheidung, Dich auf dem Rad so langsam durch die Gegend zu rollern. Daraus zu schließen, dass alle, die es etwas eiliger haben, Sportler seien, ist ein Kurzschluss.

Mein Arbeitsplatz war 5 Jahre lang 15 km entfernt. Da ich den Tag nicht im Sattel verbringen wollte, war ich üblicherweise schneller als 20 km/h unterwegs --- von Tür zu Tür, also einschließlich aller Ampelstopps und Vollbremsungen wegen noch nicht ganz wach aus Grundstücken vorstoßenden Autofahrern waren es 40 bis 50 Minuten. Jetzt erzähl mir nicht, ich wäre die große Ausnahme. Dazu waren parallel zu viele Kollegen unterwegs.

Da ich mich üblicherweise an die Verkehrsregeln halte, fahre ich auf Fahrradwegen, wenn sie ausgeschildert und nicht gar zu kriminell angelegt sind. (z.B. beide Richtungen zugelassen, bei knapp 120 cm Breite) Entsprechend habe ich Beinahe-Unfälle auf Radwegen gesammelt. Ein Beinahe-Unfall ist dabei alles, wo ich stark bremsen muss, oder einer Kühlerhaube nur durch wilde Schlenker entgehen konnte, weil sich mein Gegenüber entgegen den Regeln verhalten hat. Im Durchschnitt hatte ich sowas etwa einmal pro Woche, also alle 150 km.

Aber es gab nicht nur Beinahe-Unfälle:

Dreimal bin ich in eine Hundeleine gefahren, weil Herrchen oder Frauchen rechts vom Radweg stand und Hundchen rechts gerade interessante Dinge erschnüffelte. Bei Dunkelheit, schwarzer Leine und gut "möblierter" Umgebung gibt es gute Chancen, diese Falle nicht rechtzeitig zu erkennen. Zweimal hatte ich dabei einen Abgang über den Lenker, einmal wurde lediglich der Hund etwas stranguliert. Zwei weitere unangeleinte Hunde hatten ihr Herrchen falsch verstanden und sind auf Anruf nicht wie gewünscht vom Radweg ferngeblieben, sondern mir vors Vorderrad gesprungen

---> Maximal-Bremsung, Zusammenstoß mit Fell-Klumpen, Abgang über den Lenker.

Zweimal ist mir jemand an einer Stelle, wo der Radweg zwischen gemauerten Arkaden und einer Parkspur angelegt ist, auf dem Weg zu seinem geparkten Auto so vor das Vorderrad gelaufen, dass ich nur noch mit Abgang über den Lenker rechtzeitig zum Halten gekommen bin. (Nein, ich war dort nicht 30 mk/h schnell). Seit einem dritten Vorfall, bei dem mir jemand die Autotür so vor die Nase geklappt hat, dass die Restbreite zwischen Tür, Lenker und Arkaden-Pfeiler eine einstellige Zentimeterzahl war, fahre ich an dort konsequent auf der Fahrbahen. Einmal bin ich seitlich an einer Stelle angefahren worden, wo der Radweg in eine abbiegende Vorfahrt mündet. Der "Unfallgegner" kam aus der Nicht-Vorfahrtsrichtung. Außer ein paar Schrammen und Beulen ist zum Glück nichts passiert.

Dass parallel zu einer Vorfahrtstraße verlaufenden Radwege ebenfalls Vorfahrt haben, wird regelmäßig nicht beachtet. Da es so häufig vorkommt, sehe ich normalerweise die Situation kommen und fahre entsprechend. Dabei ist die Sicherheitsmarge aber nicht besonders groß und man kann sich ausmalen, was passiert, wenn ungünstige Faktoren, wie Sperrmüll, Sichtbehindernde LKW, oder ähnliches dazu kommen. Ein Kollege ist allerdings auf diese Weise 10 m vor mir fahrend erwischt worden. (Acht im Hinterrad, Rücklicht kaputt, keine Verletzungen) Der die Vorfahrt missachtende Autofahrer wollte sofort weiter fahren und drohte mit seinem Anwalt, als wir auf einem Austausch von Adressen bestanden.

Mir scheint, Du schließt von Dir auf andere. Im übrigen hat es eher weniger mit dem Tempo zu tun, wenn rechts abbiegende Autofahrer die Zweiräder übersehen, an denen sie gerade vorbei gefahren sind.

Auf einem guten Stück der oben erwähnten Strecke hat es die lokale Straßenverwaltung übrigens eingesehen und hat etwa 2002 auf zweieinhalb Kilometern die Radweg-Schilder demontiert. Anschließend hatte ich etwa alle drei Wochen Auseinandersetzungen mit Autofahrern, die mich teils unter Androhung körperlicher Gewalt zur Benutzung des nicht mehr vorhandenen Radwegs überreden wollten. Typischerweise begannen sie die Überzeugungsarbeit ebenfalls mit einer Ordnungswidrigkeit: Hupen innerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Einer hielt es für eine gute Idee, sich knapp vor mich zu setzen, ganz rechts zu fahren und dann scharf zu bremsen. Leider hatte ich zu viel mit der Vollbremsung zu tun, um mir das Kennzeichen zu merken. Selbst Busfahrer fühlten sich dazu berufen, mich in Richtung Fußweg zu missionieren. Nach etwa eineinhalb Jahren ließen die Überzeugungsversuche merklich nach.

Außer diesen "Überzeugungsversuchen" hatte ich in der ganzen Zeit auf der Fahrbahn fahrend keinerlei Vorkommnisse, obwohl etwa ein Drittel der Strecke radweglos war.

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

*lol* Der Zeiger für die Temperatur ist bisher noch kaum über die Mitte gewandert, und nein, da ist kein Bordcomputer vorgeschaltet wie bei den neuen Autos, wo die Anzeige geschönt wird. Der Lüfter, über Viskosekupplung angebunden, dreht nur lau vor sich hin.
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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Nun ja, fährt man so untertourig, daß der Motor "knurrt", dann geht das auf die Lager. Ansonsten, Zustimmung.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Aha, wenn uns die Argumente ausgehen, dann werden wir persönlich? War zu erwarten. Eigentlich sollte ich an der Stelle abbrechen.

Ja, das war ich ca. 15 Jahre lang. Ich hatte und habe den Anspruch, schnell und heil anzukommen, Andere möglichst nicht zu nerven oder gar zu gefährden, und egal, ob ich mit dem Fahrrad, dem Auto oder der Bahn fahre. Probiers mal, das ist ganz einfach, und dazu entspannend.

Es ist gegen Paragraph eins der StVO, nur immer auf seine Rechte zu pochen. Das gilt auch für Radfahrer. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Alleine dieser Satz von Dir zeigt auf, welche Sorte Radfahrer Du bist.

4000km,

Damals war ich sechs bis zehn Jahre alt und bin viele km davon "schwarz" gefahren, ohne Erlaubnis meiner Eltern, also unter erschwerten Bedingungen.

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Also für mich ist es selbstverständlich, daß ich als Radfahrer über eine grüne Ampel nicht mit unverminderter Geschwindigkeit fahre, sondern die Geschwindigkeit verringere und mich erst einmal umgucke, ob abbiegende Fahrzeuge in der Nähe sind. Und wenn die Situation uneindeutig ist, versuche ich Blickkontakt mit dem Fahrer aufzubauen.

Ich denke, das Problem an sich ist das folgende: Die offene Ablehnung Radwegen als solchen gegenüber rührt nicht daher, daß Radwege per se gefährlich sind, sondern einfach für den Fahrstil ihrer größten Gegner ungeeignet. Darauf angesprochen reagieren sie aber nicht anders als Autofahrer: "Ich habe mein Fahrzeug bei der von mir gewählten Reisegeschwindig völlig unter Kontrolle, Unfälle passieren nur dann, wenn 'die anderen' nicht aufpassen." Die Forderung nach angepasster Geschwindigkeit sehen sie dann als Eingriff in die Grundrechte.

Wenn ich mich einer Einfahrt nähere, in der ein Auto mit laufendem Motor steht, dann _werde_ ich eben langsamer und nähere mich dieser Stelle vorsichtig.

Wäre natürlich schön, wenn Autofahrer genau so aufpassen würden und nicht dieselbe Argumentation von der anderen Seite anbringen würden.

Gruß Henning

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Henning Paul

Am Tue, 07 Nov 2006 09:03:53 +0100 schrieb Henning Paul:

Warum mißt Du Autofahrer und Radfahrer mit zweierlei Maß?

Warum förderst Du die Vorstellung das es gerechtfertigt ist Verkehrsanlagen zu bauen, die den einen das schnelle, sichere und bequeme Fahren ermöglicht, den anderen aber nicht?

Warum, oder besser aus welchem Grund, ist es für die selbstverständlich das durch Radverkehrsanlagen bauliche Gefährdungs- und Behinderungspunkte geschaffen werden die zu einer deutlichen Zunahme von teilweise tödlichen Unfällen führen?

ervin

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Ervin Peters

Ich würde mir wünschen, daß Autofahrer sich genau so rücksichtsvoll im Straßenverkehr verhielten, wie ich das für mich auf dem Fahrrad für selbstverständlich halte. Solange das nicht so ist, muß ich als Radfahrer eben besondere Vorsicht walten lassen. Mir scheint, manche Radfahrer wähnen sich im Krieg gegen die Autofahrer.

Ich bin immer noch der Meinung, daß nicht die Radwege zu tödlichen Unfällen führen, sondern das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer. Wenn jeder Verkehrsteilnehmer seine Vor- und Rücksicht proportional zur Tötungskraft seines Fahrzeuges gestalten würde, gäbe es trotz Existenz von Radwegen sicherlich weniger Todesopfer.

So langsam ermüdet diese Diskussion hier.

Gruß Henning

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Henning Paul

Nur kurz nebenbei: Das Grundproblem an Radwegen ist, dass auf ihnen Geradeausverkehr rechts von Rechtsabbiegerverkehr geführt wird. Das Problem haben übrigens nicht nur Radwege, sondern auch rechts der Fahrbahn geführte Straßenbahntrassen. Nur gewinnt dort bei (den relativ häufigen) Zusammenstößen meist die Straßenbahn und die Forderung nach einer Ampelregelung wird schnell laut. Die ganze Fülle der auftretenden Probleme ist auch auf den bereits geposteten Webseiten-URLs nachzulesen.

Es ist relativ klar, dass ein einigermaßen erfahrener Radfahrer die gefährlichen Stellen kennt und dort entsprechend vorsichtig fährt oder entsprechend Abstand hält. Radkuriere sind trotz aggresivster Fahrweise in erstaunlich wenige Unfälle verwickelt, wohingegen über 60jährige Omas, die kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit fahren, reihenweise (ok, übertrieben, aber doch häufiger als der Rest) durch Rechtsabbieger ihr Leben lassen. Es erwischt auf dem Radweg sogar diejenigen, die noch vor dem abbiegenden LKW zum stehen kommen. Die werden dann nämlich vom Anhänger abgeräumt.

Aber was ich eigentlich sagen will: Der Mensch hat nur eine begrenzte Aufmerksamkeit zur Verfügung, die er seiner Umgebung schenken kann. Wo er auf der Fahrbahn, beim Überqueren einer Kreuzung, größtenteils davon ausgehen kann, sie ohne Zwischenfall zu überqueren, muss er hingegen auf dem Radweg mindestens vier Richtungen gleichzeitig im Auge halten. Nämlich: Rechtsabbieger von links hinten, Linksabbieger von links vorne, querende Fahrzeuge von links und querende Fahrzeuge von rechts. Da der Mensch zudem nur zwei Augen zur Verfügung hat ist es unmöglich, diese vier Richtungen gleichzeitig im Auge zu halten. Oder kurz gesagt: Wenn ich die maximale Aufmersamkeit aufwende um meine Umgebung zu beobachten, kann ich auf der Fahrbahn jedem einzelnen Gefahrenpunkt mehr Aufmerksamkeit widmen, als ich es auf dem Radweg je könnte.

Irgendwann ist der klügere der dumme.

Markus

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Markus Schaub

Henning Paul schrieb:

Ja, natürlich. Radwege sind Objekte die tot in der Landschaft rumliegen. Die stoßen keine Radfahrer vom Rad, aber sie fördern das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer.

Markus

Reply to
Markus Schaub

Henning Paul :

Das ist mit Geschwindigkeit nicht zu regulieren - das ist nur ein Märchen aus der Lenkerperspektive, wo man die leise Ahnung notgedrungenerweise zur Kenntnis nimmt, dass man, in seiner Tonne Blech gemütlich wohnend, an der Geschosswirkung dieser Masse gerechnet die meiste Zeit über eigentlich zu schnell ist, was nur damit in den Griff zu bekommen ist, dass dieses Tempo, als kulturelle Leistung betrachtet, _alle_ Zeitgenossen zu einer immensen Disziplin zwingt.

Diese Disziplin haben manche Zeitgenossen derart verinnerlicht, dass sie nurmehr eine PS-orientierte Egomanie als Erklärungsmuster für so ein komplexes und diffiziles Phänomen wie den alltäglichen Massenverkehr parat haben. Leider. Ich finde das in etwa auf dem Niveau, als ob einer sich stolz damit brüstete, er habe eine etwas anspruchsvollere Installation alleine mit Phasenprüfer und Bastlerzange bewerkstelligt. Nun denn.

Fakt ist, dass begleitende Radwege _per se_ eine Attacke auf die Gesundheit sind. Umgekehrt gilt vielmehr, je mehr Fahrräder sich mit dem Alltagsverkehr mischen, desto sicherer ist Radfahren.

Die tatsächliche Gefährdung auf den separierten Bahnen schlummert in hundsgemeinen Details und ist dazu komplett überflüssig. Es verankert sich leider nach einiger Zeit einer erzwungenen Separation zunehmend die verkürzte Idylle als Erwartungshaltung in den Köpfen der Blechdosenpiloten, 'Verkehr' sei gleichzusetzen mit 'Autos auf einer Straße'.

Das ist der weitaus gefährlichste Pnnkt, und der funktioniert über einen Verlust von sozialem Know-How, das leicht verloren werden kann und nur schwer wieder einzuführen ist. Das hat mit Technik nicht gar so viel zu tun und ist trotzdem teuer.

Integration des Fahrradverkehrs ist nur eine der Möglichkeiten, sich der ressourcenverschleudernden Anmaßung, die hinter den entsprechenden gedanklichen Verkürzungen steckt, gewahr zu werden.

Dabei wirkt es, im Konstrast, natürlich auch leicht als Provokation gegen eine allfällige Fixierung auf grandiose technische Lösungen, weil mit dem einfachen Gefährt der Nachweis möglich ist, dass soziales Lernen und der Ausblick auf einfachere menschliche Faktoren mindestens ebenso von Belang und mindestens so wichtig sind, wie all soviel wunderschönes und höchst aufwendiges Spielzeug, mit dem man sich den Tag vertreiben kann.

Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass in einer gängigen politischen Perspektive jedes andere Vehikel leicht den Vorzug erhält, das eine Polarisierung bewirkt und über blindwütige Ressourcenverschwendung irgendwie massig Mehrwert einfährt - Folgekosten tragen immer 'die anderen' -, und den Erhalt einer stupiden, motorischen Disziplin auch schon als vermeintlichem Selbstzweck erzwingt.

Man betrachte nur das leider gängig gewordene Szenario der Zunahme von Fettleibigkeit unter Kindern: Mit dem Vorzug für die Sucht nach grandiosen technischen Lösungen werden schon einfachste Möglichkeiten für Angebote erdrückt, dem beizukommen, etwa, prinzipiell Jugendlichen alle erfoderlichen Rechte auf ihrem Schulweg einzuräumen, dass sie mit eigener Kraft schon mal ein gutes Stück weiterkommen, ohne sich bedroht fühlen zu müssen.

Dazu müsste man aber jene heilige Kuh von der rigorosen Verkehrsdisziplin schlachten, die jene vermeintliche Idylle vom täglichen Massenverschub mit sich bringt, als ob es ein Naturgesetz sei.

Nur einmal so, als Beispiel, in was für eine bornierte Lage dieses Theater sich selbst einkesselt hat, in der Folge eines irren Traums von der Allgegenwart der rollenden Immobilien.

Das ist das Ressentiment. Um die Rechte ist es hingegen nicht prinzipiell so schlecht bestellt. Das verlangt allerdings eine gewisse offensive Verteidigung, dass letztere nicht ersterem folgen.

Reply to
Ewald Pfau

Ervin Peters schrieb:

Du hast noch nie einen Stundenplan gemacht.

Zwergschulen eigenen sich nur bei Grundschülern.

Wir haben die Oberstufe 3zügig. Schon hier kommen kaum Wahlfächer zustande. Natürlich auch, weil die Mindestteilnehmerzahl aus Kostengründen ständig hochgeschraubt wird.

Marc

Reply to
Marc Fehrenbacher

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