Automotor mit Trockenbatterien anlassen

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Moin!

Neulich wurde in d.e.f.a. über Starthilfeboxen (=Kästchen mit eingebauter Batterie und Anschlußleitungen mit Klemmzangen) diskutiert. Mal abgesehen von Sinn oder Unsinn von sowas (Batterie leerlutschen läßt sich vermeiden, vergammelte Batterie kann man rechtzeitig austauschen, und für den Notfall sollte Nachbars Auto mit Starthilfekabel reichen): Kann man was mit Trockenbatterien (Monozellen) machen?

Die Idee ist: Wenn die Starthilfebox nicht ständig am Ladegerät hängt, dann ist sie ziemlich schnell im Eimer, daher braucht man irgendwas problemlos Lagerfähiges, und dafür fallen mir für zivile Preise eigentlich nur Alkali-Mangan-Zellen ein.

Mal so als Abschätzung: Zum Anspringen braucht der Anlasser wohl 10 V, und das kann man mit einem Dutzend Zellen hintereinander hinkriegen. Im Gegensatz zu einem usenetbekannten Besserwisser bezweifle ich allerdings, daß man da direkt genug Strom rauskriegt, um einen tiefgefrorenen oder sonst unwilligen Motor damit auf Trab zu kriegen. Aber für ein Weilchen (Minuten) würde ich denen 10 A schon zutrauen, das wären dann ca. 10 W/Stk.

Nun würde ich so einem Motor zum Starten schon ca. 1 kW gönnen wollen, da braucht man dann entweder eine verdammt schwere Kiste mit Batterien, oder man macht es ein bißchen anders: Ich würde die Batterieleistung erstmal in die Starterbatterie reinschaufeln (unter der Annahme, daß die bloß ziemlich leer, aber nicht völlig im Eimer ist), dann kann man aus der den Strom ziemlich komprimiert absaugen.

Nehmen wir mal an, der Motor braucht 10 s zum selbständigen Anlaufen und gönnt sich in der Zeit durchschnittlich 100 A für den Anlasser (was ziehen Glühkerzen eigentlich?), dann müßte es eigentlich ausreichen, die Batterie die 10-20fache Zeit mit 10 A zu laden, also ungefähr 3-5 Minuten lang, was ca. 6-7 Ah sind - da Monozellen nominell 15 Ah haben, könnten die das wohl durchaus schaffen, auch strommäßig.

Ich überlege mir also gerade folgendes: Man baut sich 12 Zellen in einen Batteriekasten, und wenn's mal nötig ist, klemmt man den an die Autobatterie an, wartet ein paar Minuten (dann hat sich die Autobatterie auf ca. 13-14,5 V hochgezogen) und schmeißt den Motor an, fertig. Praktisch wäre dann noch, wenn man die 12 Zellen fix auf zwei Parallelstränge zu 6 Zellen umstöpseln könnte, dann kann man die nämlich über einen passenden Vorwiderstand mit Spannungsbegrenzer bzw. Spannungsregler 9,8 V ans Bordnetz hängen und gleich wieder aufladen (doch, das geht).

Aber vielleicht ist das zu primitiv. Vielleicht sollte man lieber einen Spannungswandler an die Batterien anschließen und die Autobatterien mit einem MPP-Tracker laden, dann geht das Ganze evtl. etwas fixer. Daher die Fragen: Welche Leistungen kriegt man aus gewöhnlichen Monozellen für ein paar Sekunden maximal raus? Und, da der Motor wohl nur ganz am Anfang den maximalen Anlaßstrom braucht und der dann sehr schnell absinkt, sobald er mit den ersten Zündungen anfängt, selbst mitzudrehen: Hätte es evtl. Sinn, dem Starthilfekästchen noch einen ordentlichen Doppelschichtkondensator zu gönnen, der den ersten dicken Stromstoß (100 A * 2 s wären 200 As; wenn damit die Spannung von 15 auf 8 V absinken darf, dann braucht man

30 F - so wahnsinnig viel ist das nun auch wieder nicht) liefern kann? Beim blauen Klaus sehe ich 25 F für ca. 5 E - da braucht man dann allerdings wegen der Spannung gleich drei Dutzend, da wäre es wohl günstiger, mehr Batteriezellen zu nehmen. Oder gibt es die Supercaps auch billiger?

Wenn man sich überlegt, daß eine Monozelle in guter Qualität ca. 1,50 E kostet und 5-10 Jahre lagerfähig ist, wäre sowas eigentlich eine bedenkenswerte Alternative, ideal für Leute, die sowieso Batterien verbrauchen, dann vergammelt der Vorrat nicht. Oder spricht etwas dagegen?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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Du kriegst nicht genug Strom.

Juergen

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Juergen Schroeder

Juergen Schroeder schrieb:

Bitte den Troll nicht füttern!

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Jens Fittig

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, plane lieber in eine Kleinserie von Taschengeneratoren. Da hätte ich auch Spaß dran. Diese Kurbeltaschenlampen sind ja nur ein müdes Quälgerät. Hatte mal ne Großversion, die konnte alternativ ein Handy laden. Denk Dir nun einen Dynamo, der eine Dauerleistung von 20Watt hat, und damit etwa die "Kraft" aufnimmt wie die alte W123-Fensterkurbel. Vor dem Start müßte man eben erst ne Weile kurbeln...so etwa 40 Watt hat der normale Europäer wohl im rechten Arm :-) könnte man wie eine alte Kaffeemühle bauen und dann auch links "betreiben".

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Am 30.12.2010 12:14, schrieb gUnther nanonüm:

Wenn schon so, dann doch gleich als Tretkurbel, da sind dann kurzzeitig

300W und mehr drin. Sollte nach 10-20sek zum Starten reichen. ;)

Hergen

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Hergen Lehmann

s: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

e
l

ch

Erinnert mich an die Bundeswehrzeit vor ca. 40 Jahren. Damals wurde der Sender mit so etwas betrieben. (zwei Handkurbeln, f=FCr jede Hand eine) Wieviel W da raus kamen, weissich nicht. Aber sp=E4tens nach

5 Minuten wurden die Arme immer lahmer... Gruss Harald
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Harald Wilhelms

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begin quoting, Juergen Schroeder schrieb:

Hier hast Du aufgehört, zu lesen?

Genug wofür? Wieviel kriegt man denn, und wieviel ist "genug"?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Hergen Lehmann schrieb:

So dumm ist die Idee gar nicht - wenn Du so ein Ding für 20-50 E verkaufen könntest, ware das wahrscheinlich ein ziemlicher Renner.

Hast Du noch was zum OP beizutragen?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Hihi,

Fragt man sich nur, wozu diese Anlasser soviel Leistung brauchen...

Das erinnert mich irgendwie an meine Ente... Die hatte noch den Kurbelanlasser dabei. Wozu dann nen Generator?

Marte

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Marte Schwarz

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begin quoting, Marte Schwarz schrieb:

Wieviel brauchen sie denn eigentlich?

Hast Du den mal ausprobiert?

Ja, nä...

Früher nahm man auch ganz gern die "Schwungradmethode": Das Auto kräftig anschieben und ihm ordentlich Schwung verpassen, dann reinspringen und die Kupplung ruppig kommen lassen, das brachte dann das Schwungrad ordentlich auf Tempo. Ist nur bei Glatteis und für Wohlstandsbürger nicht unbedingt realisierbar.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Und so sprach Ralf . K u s m i e r z:

Je nach Motor um die 100...400A

Roland

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Roland Ertelt

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Die 12 Zellen bringen im Neuzustand 18 V, von dort gehst du dann mit allen Verlusten auf saachmermaal 13 V. Bleiben 5 V für den Innenwiderstand. Der ist pro D Zelle angeblich .15 bis .3 Ohm, rechnen wir mal mit dem günstigsten, dann fliessen da so 2-3 A, grobungefähr. Mit Ri=Ra und so könnte man eventuell auf 16-18 Zellen aufstocken, dann hätte man 5 A. Irgendwie hätte ich mir da mehr vorgestellt... Immerhin, so nach 5 Minuten hätte man IMHO genug im Akku für einen Startversuch. Aber nicht immer mit dem Licht schauen, ob schon Spannung da ist ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Die Kurbel hatte ich bei meiner fleissig benutzt. War multifunktional, man konnte damit auch den Wagenheber kurbeln oder mal eben einen Kotfluegel abschrauben. Letzteres war sehr praktisch, denn danach eignete sich das freigelegte Vorderrad als Schemel beim gemuetlichen Schrauben im Motorraum. Und die Rille im Luftfilterdeckel der 16PS Version war genau fuer eine Buddel passend, das kann kein Zufall gewesen sein :-)

Erstaunt war ich, als ich eine Kurbel in einem Peugeot 404 fand, mit passendem Schlitz in der Stosstange. Da hatte jemand mitgedacht.

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Joerg

Funktioniert aber nur bei kleinvolumigen Motoren mit niedriger Verdichtung. Schon das Einzylinder-Diesel-Aggregat bei der Bundeswehr bekam man per Kurbel nur mit einem Trick angeworfen. Kompression per dafuer gemachtem Hebel wegnehmen, Schwung aufbauen und Kompression wieder dazugeben. Meist lief er dann an...

Bei aktuellen Motoren brauchst du mit einer Kurbel gar nicht erst kommen.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Daher ja auch die 20 Liegestuetze am Morgen :-)

Den Peugeot gab es m.W. mit 1600er Motor und auch mit einem Diesel der fast zwei Liter hatte. Die Kompression der Benzinversion muss bei weit mehr als 8:1 gelegen haben weil die mit spanischem Sprit der einfachen Sorte maechtig klingelten. Hat auch ziemlich gesoffen, unter 10l/100km ging da nix.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mein 435cm³ Einzylinder Diesel hat keinen Dekompressionshebel mehr und der Anlasser paßte nicht in den Rahmen.

Im Fuß hat man natürlich wesentlich mehr Kraft, als im Arm.

Falk

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Falk Willberg

Am 30.12.2010 12:14, schrieb gUnther nanonüm:

Da geht mehr. Nehmen wir ne ausreichend große Kurbel, als Kraft 200N, als Weg 40cm und als Zeit 0,5sec Das ergibt ne Leistung von 160W. Aber länger als 30 Sekunden wird das ein Durchschnitts-Europäer auch nicht schaffen.

Früher hat man die Autos mit 2 Händen angekurbelt und hat die Energie gegebenenfalls in einem Schwungradspeicher vor dem Anlassen akkumuliert.

Michael

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Michael Rübig

Es sind allerdings Harleyfahrer kleineren Wuchses schon halb ueber die Lenkstange geflogen und danach gehumpelt. Doch die meisten gehoeren ja zur 0.1-Tonnenklasse, dann geht das. Und heute haben die Dinger eh Elektrostarter.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

...

Diesels treten nicht zurück. Da war der 250er Zweitaktmotor der MZ deutlich bösartiger.

Für "Zahnwälte"[0] und andere Weicheier ist das auch gut so. Allerdings kostet das alles un"sport"lichen Ballast wie Anlasser und, damit bin ich wieder OnT ;-) , die Batterie.

Falk [0]Zahnärzte und Rechtsanwälte in der Midlife Crisis

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Falk Willberg

Am 30.12.2010 19:29, schrieb Falk Willberg:

Wer bei der alten 250 BMW nicht aufpasste, humpelte umgehend einige Wochen. ;-(

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

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