Receiver nachträglich erden

Hallo Profis,

folgendes Problem...

seit kurzem kommt ein hier installierter Router ständig "aus dem Tritt", es treten Verbindungabbrüche im LAN-Bereich auf. Nachdem ich nach und nach die angeschlossenen Geräte entfernt hatte, läuft das Gerät wieder einwandfrei.

Fehlerursache ist eine anliegende Spannung von ca. 120V auf dem Schirm eines Netzwerkkabels.

Rückverfolgung ergab, daß die Spannung von einem DVB-T-Receiver stammt welcher das Metallgehäuse über das Netzteil auf Netzpotential "erdet", jedoch liegt die Spannung dann am Scart-Stecker an, welche ihren Weg dann über einen Scartumschalter über eine Spielekonsole und das angeschlossene Netzwerkkabel zum Router findet. Das schmeckt dem Router und mir ebenfalls nicht.

Spricht was dagegen, das Gehäuse des Receivers nachträglich mit einem PE zu versehen, damit der restliche Kabelweg spannungsfrei bleibt? Wie verhält sich das Netzteil des Receivers bei einer nachträglichen, wirklichen Erdung?

Könnt ihr mir da einen Rat zu geben?

Gruß M.

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Markus Lesch
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Am 30.12.2010 02:00, schrieb Markus Lesch:

Nein.

Mit einer "richtigen" (Dach-)Antenne wäre er ohnehin geerdet. Ebenso, wenn das Netzwerkkabel an eine "richtige" strukturierte Verkabelung mit Patchpanel angeschlossen ist.

Kann also nicht schaden.

Hergen

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Hergen Lehmann

Am Thu, 30 Dec 2010 02:00:13 +0100 schrieb "Markus Lesch" :

Hallo,

Das ist leider inzwischen oft der Fall, aber meist ungef=E4hrlich (zumindest f=FCr die Benutzer). Ursache sind die Funkentst=F6rungskondensatoren des Schaltnetzteils.

=20

Technisch w=E4re eine Erdung sinnvoll, einziger Nachteil sind evt. Brummschleifen. Problematisch ist die Ausf=FChrung, eine M=F6glichkeit w=E4= re ein Austausch des Netzkabels oder evt auch der Einbau einer Kaltger=E4te Buchse (damit w=E4re die Zugentlastung auch unkritisch), nur sollte sowas nur machen, wer sich wirklich damit auskennt, mit Strom ist nicht zu spa=DFen. Nachteil ist zudem Garantieverlust usw.

Alternativ am besten ein Erdungsst=FCck f=FCr das Antennenkabel besorgen oder ein Zwischenst=FCck f=FCr das Scartkabel besorgen (evt auch den Umschalter einfach nehmen) und dort den Schirm des Kabels auf Masse legen, zwar keine so sch=F6ne L=F6sung, aber ohne Eingriff in Netzspannung f=FChrende Ger=E4te.

=20

Das hat das auszuhalten, die Kondensatoren sollen ja nur St=F6rungen wegfiltern (Diese Kondensatoren m=FCssen sogar eine spezielle Zulassung haben, da bei einem Kurzschluss Lebensgefahr bestehen w=FCrde). Zudem ist beim Anschlu=DF einer Au=DFenantenne f=FCr diese in aller Regel eine Erdung vorgeschrieben und der Receiver somit =FCber das Antennenkabel auch geerdet.

Ich w=FCrde jedoch auch zus=E4tzlich empfehlen, f=FCr das Netzwerkkabel ein nicht geschirmtes zu verwenden (CAT5e UTP), um keine Masseschleife durch das ganze Haus zu haben. Dies w=FCrde auch als alleinige L=F6sung ohne eine Erdung des Receivers helfen, da an den Endger=E4ten eine galvanische Trennung der Datenleitung erfolgt und die 120V nur auf der Schirmung in den Router kommen k=F6nnen.

Gru=DF Jan

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Jan Conrads

Hallo Markus,

Markus Lesch schrieb:

Einer der Gründe, weshalb man keine Netzwerkkabel mit Schirm haben will. Nimm ein anderes.

Gruß Martin

--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
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Martin Schoenbeck

Jan Conrads schrieb:

Ein Gegenbeispiel für "meist ungefährlich" hatte ich mal bei einem Kunden:

20 PCs, ein Switch, ein Server , 21 Monitore und ca. 10 Drucker in der Etage. Alle mit Entstörkondensatoren nach PE, nur leider war der PE auf der gesamten Etage getrennt. Eien Hand am vermintlich geerdeten Wasserkocher und eine Hand an der geerdeten Edelstahlspüle sorgte für ein heftiges AUA!
--
  Mit freundlichen Grüßen | /"\ ASCII RIBBON CAMPAIGN |
    Andreas Bockelmann    | \ /  KEIN HTML IN E-MAIL  |
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Andreas Bockelmann

Am 30.12.2010 09:54, schrieb Andreas Bockelmann:

Drehe doch mal den Netzstecker des Receivers um.

...

Fuß, Elle und Spanne kenne ich ja. Aber wie rechnet man "heftiges AUA!" in Ampere um?

Ein einziges Gerät kann auch schon gefährlich sein, wenn man auf einer Leiter steht und schrickt, weil der F-Stecker beißt.

Falk

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Falk Willberg

Am 30.12.2010 09:54, schrieb Andreas Bockelmann:

Deshalb können Schaltfelder auch an den PE bzw an einen Potentialausgleich angeschlossen werden.

Also kommerziell genutzte Räume. Da stellt sich schonmal die Frage, warum die Steckdosen offensichtlich nie vom "Hauselektriker" überprüft wurden? In Labors und Werkstätten ist es nicht verboten zwischen Zentralheizung und PE einen zusätzlichen Potentialausgleich zu installieren.

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

"Falk Willberg" schrieb...

Ampere? Heftiges AUA ist eher Spannung * Schreckimpuls. Sowas bekam ich auch zu spüren, als ich einen Scartstecker vom ausgeschalteten TV-Gerät kommend in der Schrankwand (also nicht sichtbar) nach Gefühl in einen VCR einführen wollte. Als ich plötzlich einem nicht kontrollierbaren Rückzugsreflex nachgab, riss ich den VCR aus der Schrankwand. Das hätte ich gleich so machen sollen.

W.

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Wolfgang P u f f e
*Falk Willberg* wrote on Thu, 10-12-30 10:06:

Ist bei Y sinnlos.

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Axel Berger

Wollte ich gerade auch fragen :-)

Das ist bei uns nicht so ohne weiteres erlaubt. Der Grund offenbarte sich mal in diesem Szenario: "Global Warming" kam ueber das Land, bei den ungewohnt eisigen Temperatuiren platzten die in der Decke verlegte Wasserrohre. Bis auf eines, da hatte jemand einen dicken Potenzialausgleich dran und das war warm ...

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Da gibs mit Sicherheit ein "aber". Zumindest dort, wo "explosive" Luftgemischen möglich sind, ist mW Potentialausgleich ein Überlebensmuß. ;-)

Spricht doch für den Potentialausgleich. ;-)

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

=FCr

Zwischen "heftiges Aua" und "wirklich gef=E4hrlich" gibts jedenfalls noch einen gewissen Unterschied.

r

Das Stimmt. Aber Du kannst den Stecker ja in den Mund stecken. Dann kannst Du zur=FCckbeissen. :-) Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

An unserer Scheinwerferdecke im Studio Paris hängen extra Schilder, die vor statischer Spannung warnen, möglicherweise genau deswegen.

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Martin D. Bartsch

Das geht ja auch nicht, das ein Rohr nicht platzt. Oder, wenn der Potentialausgleich schon warm macht, dann muß er viel ausgleichen...

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Martin D. Bartsch

Am 30.12.2010 23:14, schrieb Martin D. Bartsch:

Klingt vernünftig.

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Falk Willberg

Markus Lesch schrieb:

Nein. Ich würde den DVB-T-Empfänger sowieso aus dem Verkehr ziehen und via Verbraucherschutz dem Hersteller eins verbraten. Wenn das Gerät nur zweiadrig an die Stromversorgung angeschlossen ist, muß das Gehäuse schutzisoliert sein, müssen auch alle Anschlüsse schutzisoliert sein, und das ist bei deinem Gerät ja nun nicht der Fall. Der Hersteller hat also für Nachbesserung zu sorgen und darf auch für Schäden an deinen Geräten aufkommen, sofern welche entstanden sind. 120 Volt sind als Berührspannung außerdem viel zu hoch. Ein Stromschlag mit solchen Werten kann durchaus lebensgefährlich sein.

Holger

--

Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

Andreas Bockelmann schrieb:

Kunden:

auf=20

f=FCr=20

Das kann garnicht sein. Lies mal de.rec.heimwerken oder behaupte dort, das Obige. Sofort wird Dir der Chor der Z=FCnftler entgegenschallen, die da sagen: Der PE darf niemals unterbrochen werden, das w=E4re n=E4mlich gegen die Vorschrift. Also kann der beschriebene Betriebszustand auch =FCberhaupt nicht vorkommen.=20

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Martin Gerdes

Holger schrieb:

Ich gebe ungern Kommentare ab, aber selten so einen Stuss gelesen.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Rolf Bombach schrieb:

Soso. Natürlich muß das Gehäuse gegen eine zu hohe Berührspannung gesichert sein; wenn du das nicht machst, machst du Pfusch. Also ist das Gerät entweder schutzisoliert oder läuft mit Schutz-Kleinspannung. Schade, daß du die VDE 0100 noch nicht gelesen hast. Solltest du machen, bevor du noch vor dem Kadi landest und dann aber richtig Ärger hast.

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Und noch mehr "Stuß" ... gell!!!

Holger

--

Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

Am 31.12.2010 19:53, schrieb Holger:

Zitat: "Sind Metallgehäuse notwendig, so erhalten sie eine Isolierumkleidung durch eine Kunststoffbeschichtung. Erlaubt ist auch eine Isolierauskleidung durch eine innere Kunststoffbeschichtung."

Und warum sollte das beim in Rede stehenden Gerät nicht so sein?

Falk

Reply to
Falk Willberg

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