Probleme mit Autobatterien

Karlsruhe, den 1.10.03

- Liebe Kollegen,

wir betreiben seit längerem kleine autonome Roboter mit Standard-Autobatterien (Bleisäureakkus). Jetzt häufen sich die Ausfälle dieser Batterien, teilweise schon nach zwei Monaten...

  • Batterietyp: Standard-Bleisäure, 60Ah, die billigsten
  • Ladegerät: geregelt, 10A, von Conrad
  • Defekt: einzelne Zellen kaputt/keine Kap. mehr (zeigt Säureheber), Elektrolyt bräunlich verfärbt.

Woran kann dies liegen? Was kann man dagegen machen? Was wir (vielleicht kritisches) mit denen machen: die werden schon (selten) mal total entladen und werden auch paarweise seriell (24V) geladen.

Dies allerdings erst, nach dem im Urzustand beide mit 12V einzeln vorgeladen wurden, um gleiche Ausgangsbed. zu schaffen,

jeder Rat willkommen,

Gruß Tilo

- Tilo Gockel gockel at ira dot uka dot de

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Tilo Gockel
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"Tilo Gockel" schrieb im Newsbeitrag news:ble1u6$qpq$ snipped-for-privacy@news.rz.uni-karlsruhe.de...

IMO sind normale Autobatterien nicht zyklenfest. Die machen maximal 50 Lade und Endladevorgänge mit. Diese Akkus sind hauptsächlich dafür ausgelegt, kurzzeitig hohe Ströme liefern zu können, welche beim Startvorgang eines Kraftfahrzeuges fließen. Will man jedoch mit Bleiakkus Spannungsversorgungen realisieren, benötigt man zyklenfestere Batterien. Einsatz finden diese sowohl bei Elektrofahrzeugen als auch in Booten und Caravans zu Versorgungszwecken.

Mfg

Jan

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Jan Kueting

Was heisst total entladen? Bis auf null? Dann ist der Akku hinüber. Besser nur bis auf 10,5 - 11V entladen. Ausserdem bekommen vollständige Entladungen Autobatterien generell nicht gut. Die sind nur für Teilentladungen gebaut.

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Erik Hermann

Tiefentladungen nehmen alle Bleiakkus (andere auch, aber um die geht's ja grad nicht) übel.

Darf man. Was meinst Du, wie die ganzen Auto-Tuner es hinbekommen, länger als 10min Mukke dröhnen zu lassen? ;o) Obwohl Du mit einer Standheizung sicher besser beraten bist; deren Steuerung + Radio (mehr braucht man ja wohl zum Sternegucken nicht) kann die Standardbatterie über mehrere h ab.

Sebastian

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Sebastian Voitzsch

Was ist mit den Dingern mit Schwamm drin (wartungsfreie Autobatterie)? Sind die diesbezüglich besser? Zweck der Sache: Nachts mit dem Auto zum Sterne gucken fahren und dann diverse Verbraucher inklusive kleiner Elektroheizung ein paar Stunden laufen lassen. Darf man eigentlich auch eine etwas größere Batterie einbauen, als vom Hersteller vorgesehen? Ich mag nicht so gerne bei -20 Grad auf einem total vereinsamten Weg festfrieren. :-)

Gruß Lars

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Lars Mueller

Lars Mueller schrieb im Beitrag ...

Siehe de.sci.electronics FAQ:

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Wartungsfrei heisst, das man sie nicht warten (=reparieren) kann, sie sind, wenn man sie schaedigt, gleich unreparierbar kaputt.

Flieg in die Sahara, da siehst du die Sterne eh viel besser (waermer ist es da Nachts aber nicht unbedingt).

Ja. Es gibt aber 2 verschiedene Befestigungsnoppen, nimm eine passende.

Dann solltest du dir einen Tiefentladeschutz kaufen und zwischen Heizluefter und Batterie anschliessen. Z.B. von Conrad, billiger im Selbstbau, beschrieben natuerlich in de.sci.electronics FAQ:

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(wo sonst).

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

########

Ich denke, die Puffer- Akkus für Solargeneratoren sollten geeignet sein. Hab' ich auch schonmal bei Conrad gesichtet.

Tschüß, Rainer

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Rainer

Hallo,

Ich habe eine ca. 10 Jahre alte Applikationsschrift von Bosch in der gesagt wird das man Autobatterien nicht stationaer betreiben soll - die im Auto auftretenden Vibrationen und Beschleunigungen sind demnach notwendig um eine lange Lebensdauer zu erreichen. Habe keine Ahnung ob und inwieweit das wirklich relevant ist.

Klaus

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Klaus Bahner

Lars Mueller schrieb:

? Ich

Hallo,

die gr=F6ssere Batterie sollte mechanisch hineinpassen und sehr sch=F6n=20 stabil befestigt werden. Flotte Kurvenfahrt und eine satte Vollbremsung=20 muss die Batteriebefestigung aushalten, aber auch wenn die gr=F6ssere=20 Batterie erheblich schwerer ist. Die stabile Befestigung ist viel aufwendiger als der elektrische Anschlus= s.

Bye

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Uwe Hercksen

Früher wußte man auch, das autobatterien etwas gasen müssen. Bedingt durch die etwas unterschiedliche säurediche sind die platten auch unterschiedlich geladen. Um das auszugleichen mußte etwas überladen werden. Damit aber teilchen nicht zum kurzschluß und "verstopfen" führen, sind geringe erschütterungen wünschenswert. Der schlamm sammelt sich dann unten an. Ist nicht genügend platz, wirds bald eine kräftige selbstentladung geben. Folge,das geschäft wird angekurbelt. Aber das stört ja heutzutage kaum ein konsument ;-(

BTW muß H2O nachgefüllt werden, geschied das grundsätzlich NACH volladung. Anschließend etwas nachladen.

--
mfg horst-dieter
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Horst-D. Winzler

Säuereschichtung ist das Stichwort. Stationäre Anlagen läßt man daher gelegentlich einige 10 Minuten vermittels erhöhter Ladespannung "blubbern" Gute (größere) Solarladeregler machen das nahezu automatisch.

Das halte ich für eine abenteuerlich Theorie

Ja, man mußte früher öfter mal Wasser nachfüllen. Das lag aber eher daran daß die verfügbaren mechanischen Laderegler es mit der Ladeschlußspannung nicht so genau nahmen. Ich erinnere mich noch daran den Laderegler meiner Yamaha RD350 BJ. so um 1978 nachjustiert zu haben. War ein ziemlich simpeles Gebilde.

Heute sind die Regler recht präzise, sogar mit Korrektur der Ladeschlußspannung in Bezug auf die Temperatur im Motorraum bzw. genauer an der Lima. Ich erinnere mich nicht in den letzten 10 Jahren Aqua Destilata am PKW nachgefüllt zu haben. In den letzten ca. 15 Jahren habe ich für nacheinader 2 PKW 3 Batterien kaufen müssen. Jeweils "Hausmarke" des KFZ-Teilegroßhändlers. Ich halte das für Okay.

Der Grund für die Untauglichkeit von Autoakkus z.B. als Antriebsbattterie liegt in der speziell für Kurzzeithöchststrom designten Struktur der Platten. Ohne mein schlaues Batteriebuch würde ich mich jetzt auf Glatteis begeben, ich bin aber sicher daß die einschlägigen Hersteller entsprechende Informationen im großen Netz bereitstellen.

Gruß

Uwe

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Uwe Bredemeier

Jan Kueting meinte am 01.10.03 zum Thema "Re: Probleme mit Autobatterien":

Autobatterien sind halt an ihren Verwendungszweck optimiert.

Beim lokalen Flurforderfahrzeug-Händler (vulgo: Gabelstapler-Laden) gibt's ideale Batterien und sogar wirklich gute, industrietaugliche Lagegeräte.

Nur sind die Preise eben auch Faktor 5-10 höher als in der Baumarkt-KFZ- Abteilung.

-jha- id 0x8fce1185 at the usual places.

--
BILD lügt
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Johann H. Addicks

Erzähl mir mal, warum du einen absatz höher, als vibrationen das themea ware, du von säureschichtung schreibst? Aber, als ich von säureschichtung also unterschiedlichem ladezustand der platten schreibe, du das als abenteuerliche theorie bezeichnest. Denn säüreschichtungt ist gleichbedeutend mit unterschiedlichen (wenn auch geringen) ladezustand der platten.

Bei einer alten Susie, gabs gar keinen regler. Den hatten die eingespart. Aber, man mußte beim anfahren aufpassen, das man nicht plötzlich auf einem rad fuhr ;-)

Gratulation. Ich mußte mal nach 31/2 jahren einen Boschaccu auswechseln. Eine zelle hatte einen zu hohen selbstentladestrom. War in ihrer laufzeit 2x tiefentladen worden. Grund war die parkleuchte.

Es liegt haupsächlich (PbO2) an der positiven platte. Reinheit des verwendeten materials. Arsen vergiftet die platten. Wenn die positive platte zu lange entladen bleibt (PbSO4), wird die masse hart. Und sie ist unbrauchbar.

Das alles vorbehaltlich meines gedächtnisses. Deshalb, der leser wird nicht vom eigenen denken + nachkucken entbunden ;-)

Ja.Ja, die schlauen bücher. Wenn wir die nicht hätten.

Apropos bücher. Wers genau wissen will, hier einige hinweise zu Pb batterien

Starterbatterien: (Batterien zum anlassen von verbrennungsmotoren) DIN 72310,72311,72331

Antriebsbatterien: DIN 72310,72311,72331 bis 72333

Ortsfeste bleibatterien: DIN 40734,40735

Ich denke das reicht. Das auch als beweis, das in dieser rubrik nicht nur "mutgemaßt" wird ;-)

--
mfg horst-dieter
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Horst-D. Winzler

Ein paar Tips u. Erkenntnisse aus der Praxis (KFZ-Elektriker, Gabelstapler-Service)

- Billige Bleibatterien sind nicht unbedingt zu empfehlen, tuns aber oft auch erstaunlich gut.

- Teurere - sind es nicht immer 'Bessere', so zB im Staplerhandel. Es wird viel damit verdient.

- Wichtig ist: Wartung: Die Zellen NICHT (besserNIE) ohne Flüssigkeit lassen ! Trocken gewordene Plattenteile sind unwiderruflich verlohrene Kapazität.

- Wissen: Das eine Batterie normale Leistung bei 20°C liefert (chemischer Prozess) Bei

0°C oder gar -20°C geht die Kapazität in den Keller ! Siehe Probleme der Autofahrer im Winter morgens... Lösung: Die Batterie warmhalten, so nahmen früher manche Leute ihre Batterien Winternachts mit in die Wärme.

- Entladen/Laden: NICHT ( besser NIE ) tiefentladen. (nicht unter 10V) Schnelles Entladen/Laden (=höher als 10% der angegebenen Kapazität erzeugt schnelle Ermüdung und kann zu Herausfallen der aktiven Substanz aus seinen Gitterhalterung führen, Kurzschluss innerhalb der Batt erzeugen was zur höheren Selbstentladung oder auch Zelltot führen kann. Oft bremsen schwache Zellen den Stromfluss der noch intakten Zellen.

Ideal: langsames Laden aber NICHT ( besser NIE ) länger als 14 h ! (geringe Erhaltungsladung bei längerer Nichtbenutzung ausgenommen)

Wenns geht - Ganz voll laden. dh einen Ladevorgang 12V erst bei ca 14.2V abschalten/begrenzen. Die Zellen wenns geht auf gleiches Niveau bringen indem man bis 14h lädt.

Die meisten Probleme kommen dadurch, dass die Batterien vernachlässigt werden. Verständlich, aber eben Mist wenn sie dann nicht das liefern was man braucht... Seltener ist die Ursache der Probs durch schlechte Qualität oder gar neu und defekt (das gibs auch) . Aber die Batt sollte den Anforderungen angepasst sein. Man möchte nicht viel Geld ausgeben und kauft oft zu klein oder /und lädt nicht gut. dabei brauchts keine teure Lade-electronik - ein einfacher Trafo mit (selbst angebauten Gleichrichterdioden und ein Voltmeter tuts auch - man muss dann nur selbst überwachen... :-))

In eurem Fall (Sternegucken... ?) ist es vielleicht nur der hohe Stromverbrauch und evtl die Kälte (?) Mal gemessen was den der Robo und Heizung so verbraucht ?

Gruss Hermann

PS: Roboter? - interessant - gibts n Schema von eurer Anwendung ?

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Hermann Hoyer

??? In meiner Autobatterie ist kein Schwamm. Das vließgebundene Elektrolyt hat auch nix mit wartungsfrei oder nicht zu tun, vielmehr mit der Einbaulageunabhängigkeit.

Zyklenfestigkeit wird im wesentlichen durch die Plattenlegierung (ist nur in seltenen Fällen reines Blei) bestimmt. Hohe Zyklenfestigkeit ist sowohl bei Batterien mit freiem Elektrolyt als auch solchen mit (gel- oder vließgebundenem) möglich.

Wenn sie in die Halterung paßt: ja. In meinem Oldie-Passat (normal

36Ah) ist jedenfalls Platz für ne Monster-Batterie. Der i.allg. höhere Starterstrom der größeren Batterien schadet auch nicht, sondern hilft dem Anlasser auf die Sprünge.

Winfried Büchsenschütz

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Winfried Buechsenschuetz

Moin

Am 02.10.2003 10:33 schrieb Winfried Buechsenschuetz:

Warum ist denn der Anlasserstrom höher? Hat ein Akku höherer Kapazität einen kleineren Innenwiderstand und man hat eine höhere Klemmspannung, oder was? Prinzipiell würde ich einen Akku als Spannungsquelle sehen und dann läßt der alte Ohm nicht viel Spielraum für den Strom. Gruß ch

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Christoph Hinkelmann

Christoph Hinkelmann schrieb:

t=E4t=20

,=20

=E4=DFt=20

Hallo,

den Akku musst Du schon als reale Spannungsquelle mit Innenwiderstand seh= en. Einen Akku doppelter Kapazit=E4t kannst Du Dir ja im Ersatzschaltbild als= =20 Parallelschaltung zweier Akkus mit einfacher Kapazit=E4t vorstellen, dann= =20 halbiert sich logischerweise der Innenwiderstand. Beim realen Akku ist=20 der Innenwiderstand dann zwar evtl. etwas gr=F6sser als die H=E4lfte, abe= r=20 immer noch kleiner.

Bye

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Uwe Hercksen

Moin

Am 02.10.2003 11:21 schrieb Uwe Hercksen:

Danke, den Innenwiderstand hatte ich ja vermutet, aber die Wirkung unterschätzt. Mal ein wenig mit Zahlen statt mit Variablen rechnen wirkt Wunder. Aber eigentlich wollt ich eh nur drauf hinaus, dass das nicht zu Problemen führen sollte. Die am Anlasser anliegende Spannung bleibt immer unter 12V und eigentlich sollte dieser auch für etwas höhere Spannung ausgelegt sein, da man ja auch ohne Schäden von "laufenden" Autos überbrückt. Bricht da eigentlich die Spannung, sind ja so ca.

13,5V, direkt zusammen oder liefert die Lichtmaschine genug Strom? Tja, Theorie und Praxis.... Gruß ch
Reply to
Christoph Hinkelmann

Bitte kein Fullquote!

Auch mit variablen sollten die richtigen Verhältnisse heraus kommen: Halber Innenwiderstand = doppelter Kurzschlußstrom.

Der Strom wird hauptsächlich aus der Batterie kommen. Durch die vielen Kabel und den Innenwiderstand bricht die Spannung natürlich etwas zusammen.

?

Einen Audiobeitrag zum Thema habe ich mir gerade mal kurz ergoogelt:

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Das, was die dort sagen, steht im Krassen Gegensatz zu dem, was AFAIR MaWin hier vor ein paar Wochen zum Thema wartungsfreie Batterien verbreitete.

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Bei den Kauftipps wundert mich halt doch, dass es bei manchen Fahrzeugen konkrete Vorgaben geben woll, welche Batterie genau rein muß. Auch das mit der größeren Lichtmaschine erscheint mir nur bedingt logisch.

Gruß Lars

Reply to
Lars Mueller

Ja klar. Aber wen interessiert der Kurzschlussstrom? Wenn man keine realen Werte für den Innen- und den Lastwiderstand hat, kann man keine Aussage machen, wie sich die Halbierung des Innenwiderstandes auf den fließenden Strom auswirkt. Und das ist doch gefragt, wenn es darum geht ob der Verbraucher oder von mir aus eine Sicherung den Austausch des Akkus mitmacht. MfG ch

Reply to
Christoph Hinkelmann

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