Autobatterie prüfen

Nicholas Preyß schrieb:

Am Finger verbliebene Eheringe sind auch beeindruckend. Und schon mit 36 Ah. Trotz eigentlich gut leitenden Gold. Richtig gefährlich sind bei angesclossenen Batterie die offenen Kontakte am Magnetschalter des Anlassers in Verbindung mit Eheringen.

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Thomas
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Thomas Huebner
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Aber das weiß ich doch. Genau deswegen frage ich ja: Da die Spannung so gering ist, fließen ja hohe Ströme. Und meine Frage war, inwieweit dieser hohe Strom gefährlich sein kann.

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Nicklas Pentax

Woow! Und zudem eine gute Erklärung, eine Anleitung geradezu. Genau danach werde ich es morgen mal versuchen. Vielen Dank!

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Nicklas Pentax

Das ist aber nicht das Ohmsche Gesetz, auf das ich hinaus will. Da fließt durch einen Widerstand ein Strom, der proportional zur Spannung ist, heißt also erst einmal niedrige Spannung -> niedriger Strom.

Was Du meinst ist, daß wenn man z.B. eine bestimmte Leistung benötigt, die z.B. im einfachsten Fall in einem Lastwiderstand wie z.B. einer Glühlampe umgesetzt werden soll, bei niedrigerer Spannung einen höheren Strom _braucht_. Den kann man dann aber nur durch die Dimensionierung des Widerstandes (der Glühwendel) festlegen.

Der Strom ergibt sich also durch die Spannung (der Batterie) und den Lastwiderstand. Dieser Strom ist z.B. bei einer einzelnen H4-Lampe mit

55W/14,4V=3,8A nicht zu verachten. Nun darfst Du aber nicht glauben, daß dieser Strom durch Dich hindurchflöße, wenn Du die Zuleitung dieser Lampe aufschnittest und die beiden Enden in je eine Hand nähmest. Denn der Strom ist hier nicht die konstante Größe, sondern die Spannung. Der Strom ergibt sich aus der Reihenschaltung Deines Körperwiderstandes (mehrere tausend Ohm) mit den 14,4V/3,8A=3,78 Ohm der Glühlampe.

Dieser hohe Strom fließt nur bei ganz kleinen Lastwiderständen, der Deines Körpers ist viel zu groß. Ist natürlich was anderes, wenn Du die beiden Pole der Batterie mit etwas niederohmigen wie einem Werkzeug oder einem anderen Metallgegenstand kurzschließt...

Gruß Henning

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Henning Paul

Stimmt, habe ich irgendwie nicht bedacht.

Ich hoffe, ich nerve nicht. Aber was würde physikalisch geschehen, wenn ein Rollgabelschlüssel die beiden Batteriepole direkt verbindet, und ich diesen dann versuche mit der Hand zu greifen? Meine Vermutung ist, dass

  1. die Batterie bald leer ist.
  2. durch meinen Körper nur ein sehr sehr geringer Strom (vom Minus- oder Pluspol?) aufgrund des hohen Körperwiderstandes auf den Asphalt fließt
  3. der Großteil des Gesamtstromes weiterhin durch den Rollgabelschlüssel fließt, weil der einen geringeren Widerstand als mein Körper hat

Wenn man davon ausgeht, dass mein Körper irgendwie mit dem Asphalt verbunden ist, und dieser mit der Autokarosserie, stelle ich es mir wie eine Parallelschaltung vor, also dass der größere Strom durch den Weg des geringeren Widerstandes fließt.

Ist das in etwa richtig?

Vielen Dank für die Aufklärung :-)

Nico

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Nicklas Pentax

Ich habe jetzt mal folgendes an meiner neuen Batterie gemessen:

Klemmspannung an der Batterie: 12,49 Volt (12,65 am Zigarettenanzünder) Abblendlicht mit 2x55Watt -> 110W /12V = 9,16 A

Spannungsabfall auf dem Masseband bei stehendem Motor mit Abblendlicht:

-18,10 mV. Das geteilt durch 9,16A ergibt -1,98 mV/A.

Aha, und wie wenn ich fragen darf? Einfach Motor anschalten, wiederum mit Abblendlicht, und den Spannungsabfall am Masseband messen? Das ergibt 5,20mV / 9,16A = 0,57 mV/A

Hmmmm, wie komme ich denn jetzt auf die Amperezahl von ungefähr 10A?

Vielen vielen Dank nochmal! Nico

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Nicklas Pentax

U.U. Schwerste Verbrennungen. Das Ding kann durchaus zu glühen beginnen! Der Strom/die Spannung tut nichts.

So:

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wirds nicht aussehen, aber dafür so:

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(man kann erraten, was passiert, wenn man das Messer länger liegen ließe)

oder so:

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(naja nicht ganz, aber das ist auch sehenswert: LiPo wird überladen)

Hm... anscheinend hat das noch keiner gefilmt... bevor ich noch auf dumme Gedanken komm, hol ich mir lieber ein Bier :-)

Ja.

Ver giss überhaupt, was über dich fließt. Das ist nicht der Rede wert.

Ja. ca. 99,999% (ohne jetzt nachzurechnen)

Ja. Wobei der Gabelschlüssel als Spannungsteiler wirkt und du zu dem einen Widerstandsteil parallel geschaltet bist (solang du die Schmerzen der Verbrennung aushältst ;-)

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Johannes
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John F

Hm, gut dass Du mir das gezeigt hast. Für's Leben gelernt :-)

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Nicklas Pentax

Also besser doch nicht selbst probieren (naja... mich reizt es schon... nur ich mag die Säure nicht überall wegputzen ;-))

--
Johannes
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John F

Also ich habe jetzt nach stundenlangem Grübeln folgende Rechenwege probiert, bin aber nie auf mindestens 10 Ampere gekommen:

  1. Eine Last von 110 Watt verursacht einen Spannung(-sabfall) am Masseband von -18,10 mV. Da bei 110 Watt ungefähr 9,16 Ampere fließen, wird 1mV durch 9,16 A / 18,1 mV = 0,5 A/mV verursacht. Wenn ich den Motor nun anschalte, messe ich +5,2mV. Also fließen demnach (0,5 A/mV) *
5,2mV = 2,6 Ampere. Bei weitem nicht 10A :-( Und das wo die Batterie neu ist.

ODER: =====

  1. Bei Motor_aus und ohne Last messe ich am Masseband -2,5mV. Mit einer Last von 110 Watt, messe ich (mit Motor_aus) -18,1mV, also eine Differenz von 15,6. Weil SpannungsABFALL, oder? Bei Motor_an messe ich ohne Last +7,5mV und mit Last +5,2mV, also eine Differenz von 2,3mV.

Wenn bei Lastzuschaltung und Motor_aus 9,6 Ampere dann -15,6mV bewirken, wird 1 mV durch 9,6A / 15,6mV = 0,58 A/mV verursacht. Da bei Motor_an nun eine Spannungsdifferenz von 5,2mV zu messen sind, sollten es demnach 0,58 A/mV * 5,2mV = 3,016 A.

Was ist richtig? Wahrscheinlich keins, aber welchen Fehler mache ich nur?

Vielen Dank für jeden Tipp! Nico

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Nicklas Pentax

Am 8/18/2006 8:56 PM schrieb Nicklas Pentax:

[...]

Passt. Das ist Dein Faktor, durch den Du die Anzeige eines Multimeters (im 200mV-DC-Bereich) dividiern musst.

Nicht im Kreis denken! Aus der Einheitengleichung wird's ersichtlich:

xxx mV xxx mV x A

------------- ergibt ------------- ergibt A (mpere) xxx mV xxx mV -------- A ^^^^^^^^(das sind Deine gemessenen 1,98mV pro Ampere)

5,20mV / 1,98mV/A = 2,6262A

Wichtig ist, dass sich die Polaritaet umgedreht hat, die Lichtmaschiene speist das Licht mit seinen 9,16A und laedt auch noch mit 2,63A die Batterie auf. Gesamt liefert die LiMa 9,16A + 2,63A = 11,79A. Passt also IMO, da Deine Batterie mit 12,49V halbwegs vollgeladen ist.

hth

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+-- +--+  | --+-- ---
|   |  |  |   |     /
+-  +--+  |   |    /
|   |   \ |   |   /__
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Fritz Schoerghuber
*John F* wrote on Fri, 06-08-18 21:19:

Ein anderer Grund lieber nicht hinzugreifen ist, daß der Widerstand eines massiven Schlüssels deutlich kleiner sein dürfte als der Innenwiderstand. Damit wird innen ein Großteil der Leistung umgesetzt und so ein Ding explodiert gern mal. Wer dann gerade seine Augen in die fliegende Säure hält wird danach eventuell nicht mehr viel neues zu sehen bekommen.

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Axel Berger
*Nicklas Pentax* wrote on Fri, 06-08-18 20:56:

Du rechnest hier ernsthaft mit drei signifikanten Stellen auf ein Promille? Ganz abgesehen davon, daß die 55 W selbstverständlich toleranzbehaftet sind, gelten sie nach Norm auch für 13.2 V. (Oder waren es 13.8 V? Das Tabellenbuch steht ein Stockwerk tiefer.)

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Axel Berger

Ist dein Auto geerdet? :)

Grüße,

Björn

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BOFH excuse #65:

system needs to be rebooted
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Bjoern Schliessmann

Danke für die Antwort!

Also 2,6 zusätzlich zu den 9,16, aha, die hatte ich da wohl vergessen. Bezüglich des Rechenweges: Wie Du es da abgekürzt gerechnet hast, entspricht doch eigentlich auch meinem (gedachten) Weg, und anscheinend auch dem Ergebnis. Oder ist mein Weg falsch, und es kommt nur Zufall mit Rundungen ungefähr dasselbe raus.

Mein Gedanken-Weg im vorigen Posting war:

  1. Eine Last von 110 Watt verursacht einen Spannung(-sabfall) am Masseband von -18,10 mV. Da bei 110 Watt ungefähr 9,16 Ampere fließen, wird 1mV durch 9,16 A / 18,1 mV = 0,5 A/mV verursacht. Wenn ich den Motor nun anschalte, messe ich +5,2mV. Also fließen demnach (0,5 A/mV) *
5,2mV = 2,6 Ampere.

Mich interessiert eigentlich nur, ob der kausale gedachte Zusammenhang richtig ist.

Nico

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Nicklas Pentax
*Nicklas Pentax* wrote on Fri, 06-08-18 22:20:

Du vergißt, daß der Schnelltest des ADAC an einer Batterie gemacht wird, die vorher definitiv leer ist. Deine ist fast voll.

Das sollte auf keinen Fall sein. Wenn es ein echter Wert ist und kein Artefakt Deiner Messung (wird er kleiner und geht gegen Null je nächer die Abgreifpunkte zusammenrücken?) dann hast Du einen massiven unerwünschten Verbraucher, der Dir die Batterie über Nacht leersaugt.

Reply to
Axel Berger

Der Schlüssel ist danach zwar noch länglich, aber beide Enden sind zu mehr oder weniger unförmigen Klumpen zerschmolzen.

nicholas

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Nicholas Preyß

Du musst auch an die Kontakte denken. Es wird in etwa gleich sein. Nur x00A werden schon fließen, wenn nicht mehr.

Das allerdings.

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Johannes
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John F

Immer diese Übergangswiderstände :-)

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Johannes
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John F

Ja, aber die Ursache war falsch beschrieben.

Der Wasserstand steigt während des Ladens, weil sich winzige Gasbläschen bilden, die die Dichte reduzieren. Wenn die Batterie danach eine Weile steht oder erschüttert wird (fahren), egalisiert sich das wieder.

Die Batterien sind für diese Schwankungen ausgelegt. Und wenn man sie nicht weiter als bis zur Markierung gefüllt hat, passiert nichts. Laden mit herausguckenden Platten ist hingegen gar keine gute Idee.

Sollte dieser Anstieg sehr stark ausgeprägt sein (überkochen), würde ich ein Ladegerät mit zu hoher Ausgangsspannung vermuten.

Marcel

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Marcel Müller

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