Horst-D.Winzler schrieb:
Theoretisch. Die Praxis sieht definitiv anders aus.
Die Regressansprüche gegen die Ärzte beziehen sich sicher nicht darauf, dass die Medikamente nicht medizinisch indiziert gewesen wären. Sie beziehen sich AUSSCHLIESSLICH auf die zu hohen Preise der verordneten Medikamente.
Hier irrst du aber ganz sicher. Denn das würde ja heißen, dass ein Arzt grundsätzlich nicht in der Lage wäre, Medikamente zu verordnen.
Auch das ist definitiv falsch. Es gibt AUCH Software, die von solchen Firmen bezahlt oder gesponsort werden. Es gibt aber sehr wohl auch Software, die von der Pharmaindustrie überhaupt nicht unterstützt wird. Es gibt auch eine Zwischenvariante - dann werden in einem bestimmten Bildschirmbereich Anzeigen eingeblendet. Die kann man aber abschalten.
Du vergisst den 3. im Bunde: die Politik.
Wie denn? Im Osten wird noch immer weniger verdient als im Westen. Außerdem ist der Ruf der ganzen Branche inzwischen so weit runter, dass schon deshalb kaum noch jemand in diesem Bereich arbeiten will. Das spürt der Osten dann natürlich genauso. Und wenn du meinst, dass das mit den fehlenden Ärzten nur den Osten beträfe - das trifft genauso für ländliche Gebiete im Westen zu.
Weil sie billiger sind.
Vor allem Kampf um Macht und Geld. Nicht um Gesundheit. Mediziniern, die ihren Beruf mit Leib und Seele machen, bricht so etwas das Herz. Von dieser Sorte gibt es sehr viel mehr, als die Meisten vermutlich denken. Ich stelle immer wieder fest, dass man dafür ausgelacht wird, wenn man vom Berufsethos spricht. Dieses scheint also bereits auf breiter Front in Vergessenheit geraten zu sein. Was dann übrig bleibt, ist der gnadenlose, unbarmherzige und menschenverachtende Tanz ums Goldene Kalb. Bekannt seit dem Alten Testament.
Gegängelt, drangsaliert und mit Existenzangst bedroht werden aber die Ärzte.