Zulassung Elektronik für die Luftfahrt?

Hallo Gerald,

Es gibt eine Norm, die heißt IMHO DO160C von der RTCA. Dort sind die Anforderungen, insbesondere an die EMV, geregelt. Auch unkritische Baugruppen, die "nur" ans Bordnetz angeschlossen werden, müssen einigen Vorschriften daraus genügen. Die härteren Sachen (Pilzbefall, Salzspray, etc.) sind nur nur für sicherheitsrelevante Systeme von Belang, aber interessant zu lesen ;-)

Tom

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Thomas Langhammer
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Hallo Thomas,

Zumindest in USA ist das nicht so einfach.

Der Grund, warum manche Luftfahrtelektronik wie etwa Spannungswandler ein wenig rueckstaendig wirken, ist der aufwendige Zulassungsprozess. Da bleibt man gern bei jahrzehntealten Loesungen, um sich die Zulassung zu ersparen. Es ist aehnlich aetzend wie in der Medizintechnik.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg,

Naja, ist so eine "Glas halb voll - Glass halb leer"-Entscheidung. Ich finde, Punkt 5 da unten lässt die Aussage "Alles, was portabel ist, geht" gerade noch zu. Zumindest, wenn man sich so auf das übliche portable bezieht, also nicht portable Störsender und so was. Aber die Aussage von mir war gewagt. Deshalb der genaue Gesetzestext:

Sec. 91.21

Portable electronic devices.

(a) Except as provided in paragraph (b) of this section, no person may operate, nor may any operator or pilot in command of an aircraft allow the operation of, any portable electronic device on any of the following U.S.-registered civil aircraft: (1) Aircraft operated by a holder of an air carrier operating certificate or an operating certificate; or (2) Any other aircraft while it is operated under IFR. (b) Paragraph (a) of this section does not apply to-- (1) Portable voice recorders; (2) Hearing aids; (3) Heart pacemakers; (4) Electric shavers; or (5) Any other portable electronic device that the operator of the aircraft has determined will not cause interference with the navigation or communication system of the aircraft on which it is to be used. (c) In the case of an aircraft operated by a holder of an air carrier operating certificate or an operating certificate, the determination required by paragraph (b)(5) of this section shall be made by that operator of the aircraft on which the particular device is to be used. In the case of other aircraft, the determination may be made by the pilot in command or other operator of the aircraft.

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 Thomas Borchert
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Thomas Borchert

Gerrit Heitsch schrieb:

Hallo,

einige Messger=E4te von HP sind f=FCr 50; 60 und 400 Hz entworfen.

Bye

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Uwe Hercksen

Hallo Thomas,

Das schraenkt die nuetzliche Verwendung allerdings erheblich ein. Von unserem kleinen Runway hier muss ein grosser Teil der Fluege IFR gemacht werden.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

fragt sich, für wen du diese Geräte bauen/einbauen möchtest und welchen Verwendungszweck du vorgesehen hast.

Z.B. dauerhafter fester Einbau im Ferienflieger oder provisorischer bzw. zeitlich begrenzter Einbau in einem Experimentalflugzeug, Einzelgerät oder Serie.

Vielleicht hat der Betreiber des/der Flugzeuge Mitarbeiter im Bereich Zulassung, mit denen du zusammen arbeiten kannst?

Mal abgesehen von der RTCA-DO160C gibt es auch weitere Normen/Vorschriften (Brandschutz/Materialauswahl, Crashfestigkeit, ...). Herstellerseitige Normen sind auch möglich.

Vermutlich wird das dann in einem/euren Vertrag stehen, was zu beachten ist.

Ein richtig wildes Ding ist die Zulassung aber nicht. Es gibt viel Material, das beachtet werden will und "man" will eine sehr gute Doku (Bauunterlagen) sehen. Das kostet halt ´ne Menge Energie (BWLer sagen dann immer Resourcen), die bereit stehen muss. Und: der Kauf geeigneten Materials ist aufwändig (Lieferzeiten, kleine Mengen, wenige Anbieter). Nicht zu vergessen: Die Preise sind hoch.

Und unter allem muss (vielleicht deine?) Unterschrift stehen...

Grüße, Axel

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Axel B.

Joerg,

Nochmal genau lesen:

Dein Quote

stammt aus Paragraph (a). Und dann folgt:

(b) Paragraph (a) of this section does not apply to-- .. (5) Any other portable electronic device that the operator of the aircraft has determined will not cause interference with the navigation or communication system of the aircraft on which it is to be used.

Also kannst Du auch IFR nutzen, was Du willst - wenn Du bestimmt hast, dass es nicht stört.

--
 Thomas Borchert
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Thomas Borchert

Hi,

Wobei sich dann die Frage stellt, ob "Ausprobieren, scheint zu gehen" reicht, oder ob man irgendwelche größeren Test- und Prüfregimes durchführen und dokumentieren muss um das zu "determinen".

Ciao, MM

--
Marian Aldenhövel, Rosenhain 23, 53123 Bonn. +49 228 624013.
http://www.marian-aldenhoevel.de
"What did you expect to see out of a Torquay hotel bedroom window? Sydney
  Opera House perhaps? The Hanging Gardens of Babylon? Herds of wildebeest
  sweeping majestically across the prairie!" Basil Fawlty
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Marian Aldenhövel

Das steht doch direkt danach drin:

"(c) In the case of an aircraft operated by a holder of an air carrier operating certificate or an operating certificate, the determination required by paragraph (b)(5) of this section shall be made by that operator of the aircraft on which the particular device is to be used. In the case of other aircraft, the determination may be made by the pilot in command or other operator of the aircraft."

Bernd

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Bernd Laengerich

Hi,

Da steht _wer_ aber nicht _wie_. Aber wahrscheinlich darf man annehmen, daß wenn der PIC das machen soll, daß dann einschalten und schauen wo's brennt reichen wird.

Ciao, MM

-- Marian Aldenhövel, Rosenhain 23, 53123 Bonn. +49 228 624013.

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"What did you expect to see out of a Torquay hotel bedroom window? Sydney Opera House perhaps? The Hanging Gardens of Babylon? Herds of wildebeest sweeping majestically across the prairie!" Basil Fawlty

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Marian Aldenhövel

Marian,

Die allgemeine Interpretation ist, dass das zumindest für Flüge nach Part 91 ("privat") reicht. Man muss ja die Kirche auch mal im Dorf lassen: Wann war der letzte durch portable Elektronik verursachte Unfall oder auch nur Zwischenfall in einem Privatflugzeug? Noch nie, glaub ich.

--
 Thomas Borchert
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Thomas Borchert

Hi,

Oder wieder hinbringen. Wenn es nicht gerade in ganz kritischen Situationen sehr plötzlich zu totalausfällen wichtiger Systeme kommt kann man ja immer noch den Stecker wieder rausziehen.

Ich wüsste auch keinen in einem anderen als einem privaten.

Mir fällt auf Anhieb nur ein ganz unelektronischer Vorfall ein: Australischer Charter will Monteure irgendwo in die Pampa bringen. Die haben eine Werkzeugtasche mit die aus Balancegründen auf den rechten vorderen Sitz geschnallt wird. Da drin ist ein starker Magnet den sie dazu verwenden um Kleinteile aus irgendwelchen Pumpensümpfen zu fischen.

Pilot fliegt tapfer nach Kompass in die Pampa, kommt nicht rechtzeitig dort an, wo er ankommen will, fliegt doof herum, findet schließlich einen Flugplatz landet, tankt, schämt sich, startet wieder und merkt dann daß sein neuer Kompasskurs überhaupt nicht zur Natur passt...

Ciao, MM

--
Marian Aldenhövel, Rosenhain 23, 53123 Bonn. +49 228 624013.
http://www.marian-aldenhoevel.de
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Marian Aldenhövel

Thomas Borchert schrieb:

Mhm... und wie ist fest eingebaut definiert? Wenn ich ein Kabel mit Sub-D Buchse über die das Gerät angeschlossen wird fest an die Bordspannung anschliesse, zählt das schon als Festeinbau?

Gerald

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Gerald Oppen

Hallo Thomas,

der

Aber wir hatten einen Zwischenfall in einer grossen Passagiermaschine vor ein paar Wochen. Sie musste notlanden. Hinterher stellte sich heraus, dass es ein Music Player war. Vielleicht hat ja dessen Hersteller jetzt eine Rechnung auf dem Tisch fuer Ueberstunden, einige zigtausend Liter Kerosin usw.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Marian,

In USA gab es da einige. Meist grosse Passagiermaschinen und schuldig ist oft ein Cell Phone (Handy) oder irgendein Billigplayer (so einer war es bei einer Notlandung vor ein paar Wochen).

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Joerg schrieb:

ein Flugzeug als "High Tech" sollte aber besonders robuste Elektrik/Elektronik haben.

Offenbar haben die Verantwortlichen mehr in Marketing als in Technik+Grips investiert.

--

Mit freundlichen Gruessen       Dipl.-Ing.(FH) Thomas Budich
[   E-Mail Antworten hierauf werden automatisch gel=F6scht   ]
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Thomas Budich

Joerg schrieb:

Wurde jemals mitgeteilt, was wie gestört wurde? Das Cell Phone wurde zB durch die FCC und eben nicht durch die FAA untersagt. Eigentlich ist die FAA für Flugzeugsicherheit zuständig. mW befürchtete man, das ein in einem Flugzeug betriebenes Cell Phone das Netz lahm legt.

--
gruss horst-dieter
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horst-d.winzler

Hallo Thomas,

Haben sie auch. Das wird in Sachen Einstrahlfestigkeit wohl noch haerter getestet als Medizingeraete. Doch es gibt Grenzen, wenn etwa auf einer Frequenz abgestrahlt wird, die nun mal empfangen werden muss. GPS, Transponder, etc.

Das glaube ich in diesem Fall nicht.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Horst-Dieter,

Wahrscheinlich, aber ich hatte es nicht weiter verfolgt.

Die FAA hat auch dahingehende Vorschriften, da es sich hier um kommerziellen Flugbetrieb handelt. Da geht es nicht mehr nach dem Motto "wenn der Pilot nichts dagegen hat". Darueber hinaus hat jede einzelne Fluggesellschaft ihre eigenen Vorschriften.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Würde mich interessieren was wirklich gestört hat und ob der Player nicht nur die offizielle Version war. Bei einer Studentenexkursion zu Airbus kam die Frage auf warum denn keine Lichtleiter statt Kupfer für die Kommunikation und Steuerung im Flugzeug benutzt wird, eben wegen der EMV Probleme. Der Airbus- Mitarbeiter meinte nur: "Welche EMV Probleme?" Man könne Funkgeräte, Handies und andere elektronische Sachen ohne Gefahr im Flugzeug betreiben. Und wenn Fluggesellschaften das verbieten, z.B. Laptops während der Start- und Landephase oder Handies allgemein, dann hätte das andere Gründe; die mögliche Störung der Flugzeugelektronik sei nur vorgeschoben. Das kann ich mir durchaus so vorstellen. Wenn ein eingeschaltetes Handy tatsächlich eine Gefahr darstellen würde, würde das vor dem Start besser kontrolliert werden, dann käme nicht nur der lapidare Hinweis dass man die Teile jetzt ausschalten soll ohne dass es jemand überprüft.

Georg

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Georg Seegerer

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