Start in die Welt der Elektronik

Hallo Leute,

ich kann mir vorstellen, dass so ein Thema schon öfters da war und ich möchte auch gleich vorneweg dazusagen, dass ich die relevanten Abschnitte in der FAQ gelesen habe, doch es bleiben dennoch ein paar Fragen.

Ich studiere zurzeit Mechatronik im 4. Semester, hab also schon einige Grundkenntnisse und teilweise praktische Erfahrungen, und habe u.a. dadurch auch festgestellt, dass mich das Thema Elektronik doch sehr interessiert, zudem habe ich die Möglichkeit in meinem Praxissemester bei einer Firma im Gebiet der HW-Entwicklung mitzuarbeiten. Jetzt würd ich doch aber gern wissen, wie ich privat überhaupt anfangen soll:

Erst mal den Großteil der vorgeschlagenen Sachen aus der FAQ sich kaufen? Welches Budget sollte ich denn dafür einplanen? Und dann, wenn ich das Zeug habe, was mache ich damit, wie starte ich? Erst mal alle möglichen Grundschaltungen aufbauen, dabei die Fertigkeiten im Löten verbessern und ein bisschen daran rummessen und versuchen sie zu verstehen? Danach von den auf zig Seiten vorgeschlagenen Schaltungen einige kleinere nachbauen? Deren Komplexität dann langsam steigern, bis mir irgendwann selbst sinnvolle Projekte einfallen?

Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Anregungen, Hilfestellungen, Leitfäden, motivierende Worte oder einfach nur euren eigenen Weg zur Elektronik mitteilen. Ich würd mich jedenfalls riesig freuen und bedanke mich schonmal im vorraus für hoffentlich viele hilfreiche Antworten.

Gruß Christian

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Christian E.
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"Christian E." schrieb im Newsbeitrag news:42826ba0$0$7528$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Obwohl ich die Liste zusammengestellt habe: Nein. Nicht unbedingt. Denn du weisst nicht, welche Sachen du damit bauen solltest. Leider fehlt der FAQ (oder eher dem Elektronik-Kompendium) eine Reihe von 100 Beispielschaltungen die damit aufbaubar sind, so wie ein Experimentierkasten.

Es kann sich lohnen, Bausaetze zu kaufen, wenn dich die Schaltungen dabei ueberhaupt interessieren, oder, zumindest bei den von

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verkauften Bausaetzen, einfach die Bauanleitung downzuloaden, alle Teile von allen relevanten Bausaetzen zu kaufen, und auf eigenen Lochrasterplatinen zusammenzuloeten.

Ansonsten lernt man viel, wenn man Geraete repariert, es muss ja nicht gleich der Fernseher sein. Auch der Aufbau von wirklichen Grundschaltungen, wie dem gegengekoppelten Emitterfolger, und daran rumprobieren bis man die Beudeutung und Bemessung von jedem Bauelement verstanden hat, kann helfen, aber dazu braucht man ein Buch, in dem das drinsteht, wie 'Art of Electronics' Horowitz/Hill 'Hohe Schule der Elektronik 1+2'

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
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MaWin

Guten abend!

Am Wed, 11 May 2005 22:36:00 +0200 schrieb Christian E.:

Sicher solltest du nicht alles darin beschriebene sofort kaufen. Es ist ja auch noch gar nicht klar, wieviel Zeit du in dein neues Hobby investieren möchtest. Nachher ist die Sache vergeudet. Die FAQ (oder stand es hier letztens mal) besagte, dass ein Oszilloskop sehr nützlich ist. Das will ich auch absolut nicht abstreiten. Aber ist das eine Investition, die ich mich als Student der E-Technik, ebenfalls im 4. Semester, immer noch nicht getraut habe. Obgleich ich es schon oft vermisst habe. Aber mit 300 Euro ist man für ein analoges schnell dabei. (Und da ich jetzt im Praktikum ein digitales bedienen durfte, merkt man schon, dass die nochmals einiges besser wären. Aber die sind unbezahlbar. Träumen und sich an der Schaufensterscheibe die Nase platt drücken darf man aber)

Tja, da gibt es verschiedene Wege und Ziele, die du verfolgen könntest, von denen das abhängt. Wenn du die Materie verstehen willst, dann würde ich dir sicherlich empfehlen Grundschaltungen zu verstehen und aufzubauen. Das bringt dem Geist sicherlich am meisten, kann aber auch manchmal frustrierend sein.

Dann gibt es noch den Weg, dass du vielleicht gleich etwas haben möchtest, was schnell funktioniert und dabei noch die Oma beeindrucken (oder so ähnlich). Da könnte man zum Beispiel Mikrokontrollerschaltungen aufbauen. Ein gewisses Maß an Grundkenntnissen vorausgesetzt. Aber damit lassen sich schnell interessante Sachen machen. Leider durch die viele Programmierung und dem wenigen externen Bauelementen zu Lasten des elektrotechnischen Verständnisses.

Ich selbst fahre z.Z. wieder eine Schiene, über die viele hier sicherlich nur schmunzeln können. Gerade da ich es im 4. Semester besser wissen sollte. Aber ich weiss es auch besser ;-) ELEKTOR ist eine Zeitschrift, die Schaltungen fix und fertig vorstellt. Warum das viele amüsiert ist, das in den Publikationen häufig Fehler enthalten sind und die Projekte nicht unbedingt die komplexen Dinge darstellen. Außerdem sind die Erklärungen meist unzureichend. Als E-Technik Student muss ich dann doch auch manchmal über die niedlichen Erklärungen schmunzeln, die teilweise auch nur den letzten Schritt einer Herleitung aufführen und es als gegeben unterjubeln. Es ist eben eine Zeitschrift, die zum Nachbauen annimieren soll und ich möchte nicht abstreiten, dass sie das schafft. Trotz allem - und das ist auch mein Grund für diese Zeitschrift - darf man den Vorteil nicht von der Hand weisen: Die Schaltungen sind vom Plan und PCB fertig in der Zeitschrift. Die Entwicklungsarbeit am Computer für ein PCB und zeitaufwendige Tests entfallen. Das ist Zeit, die man als ET-Student eben selten hat und bei dir wird es wohl nicht anders sein. Selbsterverständlich hast du bei Grundschaltungen keine Entwicklungszeit.

Meist nehme ich die Schaltung im ELEKTOR nur als Grundlage für meine eigene Idee. Wenn ich sehe: So machen die das, dann kombiniere ich es mit meinen Vorstellungen zu einer neuen Problemlösung. Schon entsteht aus einer Schaltung des ELEKTORs, die DTMF Töne verarbeiten kann, eine Schaltung, die DTMF Töne verarbeitet, an den CAN-Bus gekopellt ist und damit diverse Schaltungen "fernsteuert", die Lichter, Haustüröffner und Garagentor schalten können. Aus dem altmodischen PIC-Controller im Schaltungsvorschlag habe ich dann auch gleich einen Atmel gemacht. Nur mal als Anregung, was man mit ein wenig Know-How dann machen kann.

Grüße, Lars

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Lars Frings

Hi Christian E.

?=20

Das ist ein Weg, den Du Dir selbst bahnen musst. Finde doch erstmal her= aus, was Du wirklich willst, dann kannst Du auch Deine Frage praeziser stell= en.=20

Auch wenn Du wahrscheinlich schon lange aus dem Aufgedruckten Alter her= aus bist: Wenn Du irgendwo einen alten Kosmos X2000 oder X3000 electronic Kasten ergattern kannst, bekommst Du einen guten Einstieg. Schoene Schaltungen einfach und gut erklaert.=20

--=20 mit besten Gr=FC=DFen,

Jonas Stein =20

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Jonas Stein

Danke für den Tipp, den XN2000 hab ich als Kind schon bekommen und mir letztens nochmal durchgelesen. Von "gut erklärt" kann allerdings nicht die Rede sein, was wohl daran liegt, dass ich die falsche Zielgruppe bin.

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Christian E.

Na deshalb hab ich ja auch nur von "Großteil" gesprochen :) Dass ich mir nicht gleich ein Oszi zulege ist eigentlich klar

µC-Programmierung mach ich gerade im Praktikum und es ist wirklich sehr interessant und macht Spaß, aber du hast das Problem auch schon angesprochen.
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Christian E.

Hallo

Also ich glaub für den Anfang braucht man nicht allzu viel. Nen guten Lötkolben, paar Zangen, bisschen Werkzeug eben. Am Besten auch immer erst dann kaufen wenn mans braucht, sonst ist es womöglich herausgeschmissenes Geld. Ein einfaches Multimeter (entweder die ganz billigen für 10 Euro, aber ich find die bis 40..50 Euro dann schon sinnvoller weil länger verwendbar). Ein Oszi ist am Anfang ziemlicher overkill, auch wenns manchmal schon praktisch wäre... [1]. Ein (kräftiges) Steckernetzteil wäre sicherlich sinnvoll als Stromversorgung.

Und als erste Schaltung könnte man zum Beispiel fürs Steckernetzteil mit einem LM317 o.Ä. eine Spannungsreglerschaltung bauen (entweder feste Spannung oder regelbar per Poti, wie es beliebt...). Das ist nciht allzu schwierig, man hat ein Erfolgserlebnis und man hat vor allem etwas Sinnvolles gebaut...

[1] Langsam merke ich immer wieder dass es Oszi sehr hilfreich wäre. Leider ist das Bidget als ET-Student im ebenfalls 4ten Semester beschränkt, sagen wir mal 300(350) Euro. Zur Zeit würde wahrscheinlich das Einfachste Oszi für meine Zwecke noch reichen, aber ich möchts bei den Preisen natürlich nicht in nem Jahr blos noch in der Ecke rumstehen haben. Auf was sollte ich also beim Kauf achten, gibts es evtl. Empfehlungen? Was will ich damit machen... z.B. an nem NF-Verstärker messen, an Mikrocontrollerschaltungen (max. 16 MHz, wahrscheinlich aber kaum über 4MHz) messen ob Signal da ist/ob Quarz wirklich läuft etc... würde mich später auch mal an nem Schaltregler versuchen wollen... Lohnt es sich ein gebrauchtes bei Ebay zu kaufen oder müssen die da sowieso erst nachkalibriert werden (was sicherlich teuer ist)?

Wäre für Hinweise/Empfehlungen/Tipps sehr dankbar :-) Grüße Christian

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Christian Auerswald

Hallo Christian, der beste Antrieb ist die Eigenmotivation, sich das eine oder andere Teil selbst zu bauen; sprich lass Deinen eigenen Spieltrieb "sprechen".

Gruss, Ingolf

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ingolf haeusler

Ein Oszcar ist wohl das vielseitigste Messinstrument ueberhaupt; und hilft imho ausserordentlich gut Zusammenhaenge in elektronischen Schaltungen nachzuvollziehen.

In diesem Falle boete sich wohl eher noch die Anschaffung einen Logic Analyzers statt eines Oszis an.

uC Programmierung hat fuer mich aber nicht mehr besonders viel mit Elektronik zu tun, geht also schon eher in die Informatik - Ecke.

Andererseits benutzen heutige Hardwareentwickler VHDL (Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language), was eigentlich auch so eine Art objektorientierte Programmierspache ist.

Es gibt aber auch immer noch Bereiche der klassischen[TM] Elektronik, so zum Beispiel in der Hochfrequenz- und Audiotechnik.

Gruss, Ingolf

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ingolf haeusler

Wenn sich der OT sicher sein sollte, diesen Weg auch professionell einzuschlagen, wuerde ich doch eher zu einem Oszi raten.

eben. ;o)

Ich habe seit Jahrzehnten ein ganz einfaches 20MHz/2Kanal Oszi. Das reicht fuer mich immer noch aus.

Nun, auch bei 4MHz, die Takt-Flanken haben eine hohe Steilheit, besitzen also - je nach Logikfamilie - ein recht hochfrequentes Spektrum. Weiterhin waere es bei manchen digitalen Schaltungen u.U. guenstig, auch Einschwingvorgaenge nachverfolgen zu koennen. Ob Du das alles so fuer Dich brauchst, haengt eigentlich davon ab, inwieweit Du Dich auch selbst in diese Materie haengen moechtest. Deshalb wuerde ich empfehlen: lege Dir erst einmal ein gebrauchtes einfaches zu. Zweikanal waere imho aber schon angebracht. Spaeter wirst Du dann selbst beurteilen koennen, ob Du "hoeher" hinaus moechtest.

meistens kann man Oszis selbst kalibrieren, die Genauigkeit des intern vorhandenen Messignals sollte i.A. ausreichen.

HTH, Ingolf

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ingolf haeusler

Ich bin im 2. Semester und wir haben da auch so dolle Digitaloszis mit LCD im Praktikum. Die Reaktionszeit der Tasten beträgt fast eine Sekunde, die LCDs haben einen scheiß Kontrast, dafür haben die Dinger ein Haufen Spielkram, den man nie braucht. Persönlich habe ich seit jetzt über 8 Jahren ein altes 15MHz Zweikanal-Hameg. Hat mich damals 150 Mark gekostet und funktioniert immer noch tiptop, kann alles was ich brauche (und ich hätte damit bis jetzt jedes Praktikum doppelt so schnell abgeschlossen). Solche Oszis wurden neulich von einem Lehrstuhl bei uns versteigert und gingen für 40 Euro das Stück weg.

Gruß Michael

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Michael Kamper

Für analoge Sachen ist das auch völlig ausreichend, für Digitales aber völlig unbrauchbar. Selbst mit 200MS/s kommt man schnell an die Grenzen, wenn man mal ein paar Spikes festhalten will, noch dazu, wenn das Scope nur schlecht triggert (wie bei den Hamegs). Spätestens bei SPI wünscht man sich dann 4 Kanäle und ordentlich Speicher und das Geld für einen brauchbaren Logic-Analyzer würde ich doch lieber in ein Oszi stecken. Die Zeiten der externen Busse sind für Bastler ohnehin vorbei.

Dirk

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Dirk Ruth

Hallo,

naja, es kommt eben darauf an, was Du willst, und was für ein "Typ" Du bist. Grundvoraussetzung ist Neugierde, Spaß am Basteln und die Fähigkeit, sich über "Trivialitäten" zu freuen.

Bei mir hat das in der Kindheit angefangen mit Experimentierkästen von "Bush". Keine Ahnung ob's die heute noch gibt, finde das Konzept und die Technik von denen auch heute noch gut bis sehr gut.

Die Vorteile von Experimentierkästen sind gleichzeitig ihre Nachteile. Sie bieten einen festen Rahmen mit vielen Experimenten darin, aber aus diesem Rahmen auszubrechen ist etwas schwieriger.

Erst letztes Jahr, beim Keller durchräumen, ist mir der alte Experimentierkasten wieder in die Hände gefallen, und ich konnte es nicht lassen, mal eben wieder das Mittelwellenradio zusammen zu bauen. Es ist einfach schön, diesem dumpfen, mit Störgeräuschen geschmücktem Ton aus dem selbst gebauten Radio zu lauschen. :-)

Einfach blind drauf loskaufen bringt's nicht so doll. Du musst Dir schon irgendwelche Projekte suchen, bzw. die müssen Dich anspringen. Am besten klein Anfangen. Am Anfang reicht auf jedemfall ein Multimeter, ist ja heute schon günstig zu bekommen. Dann vielleicht ein kleines Netzteil. Lieber am Anfang ein etwas kleiners und güstigeres, und später dann ein größeres, wenn Du genau weisst, was Du brauchst. So auch mit dem Oszi: Ist zwar wirklich eine tolle Sache, ich möchte meins auch nicht mehr missen, aber nicht gleich sofort das teuerste Luxus-Teil kaufen.

Naja, dann kommt's drauf an, ist Dir ein Experimentierkasten lieber, oder ein Steckboard, Lochrasterplatinen oder willst Du auch gleich eigene Platinen machen und die Geräte in ein Gehäuse einbauen?

Als Schaltungen zum Anfangen eignet sich eigentlich alles, was blinkt und Krach macht. Also LEDs, Birnchen und Lautsprecher absolute Grundausrüstung für den Einstieg.

Na dann viel Glück und Erfolg! ;-)

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Michael Roth

Ui, sind das die mit den Cruise Missiles und den Tarnkappenbombern, dafür ohne FAQ und Theorieteil?

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Versuchst du mit Gewalt in de.alt.netdigest gewürdigt zu werden? ;-)

Andreas

--
mailto:atoenne@t-online.de * http://www.atoenne.de
phone x49 231 13 01 889 * mobile 0179 54 57 222
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Andreas Tönne

Ich habe mit defekter Elektronik vom Sperrmüll angefangen ... aufschrauben, zerlegen und rausfinden was was sein könnte :-)

am interessantesten fand ich alte Videorecorder - da sind viele Motoren, Schalter und Sensoren drin ... auch heute zerlege ich noch fast jedes Gerät, das mir kaputt geht, nur um die Einzelteile zu identifizieren (Reperatur und Fehlersuche lohnt meist nicht)

in vielen Geräten finden sich dann noch funktionierende Schaltungsteile ... z.B. Motortreiber-IC mit Motor, DAtenblatt suchen, lesen, schaun ob mans zum Drehen bekommt ... selbst mit einem billig-Funkwecker mit defekten Tasten konnte ich Stunden verbringen - zwischen den 2 vergossenen ICs gab es 2 Leitungen - eine hat sich als enable für die Empfangsstufe und die andere als Datenleitung rausgestellt (darüber hatte ich hier mal was gelesen) ... nen Spanungsregler und nen Transistor mit LED an die Datenleitung und schon hats im Sekundentakt geblitz :-)

Grundausstattung: Lötkolben, Netzteil, 1-2 Zangen, Multimeter, Zeit und Neugierde

das Studium hat mir deutlich mehr Verständnis gebracht - leider hatte ich seitdem kaum mehr Zeit für "spielereien" ... ein *fachbezogener* HiWi-Job ist häufig ebenso ein guter Kompromiss aus Lernen und Geld verdienen!

bye, Michael

Reply to
Michael Schöberl

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