Ich muss (und will) mich aus beruflichen Gründen in die Basics der Elektronik einlesen, habe aber keinen Schimmer, wo ich anfangen soll. Es steht auch noch nicht fest, was innerhalb der Elektronik für mich wichtig sein wird. Wie gehe ich am besten vor?
Ein Lehrbuch wie Horowitz/Hill, The Art of Electronics, wäre Overkill für mich, ich suche nach einer kleineren, aber zuverlässigen Alternative. Andererseits weiß ich noch nicht, *was* in der Elektronik für mich wichtig sein wird, sodass vielleicht dennoch ein Lehrbuch das Richtige sein könnte. Ich bin technisch nicht ausgebildet, habe aber eine Affinität zur Technik, da ich mir im IT-Bereich Kenntnisse angeeignet habe (ABAP-, PHP-Programmierung).
Punktum und kurz: das Buch (online oder in "hart") sollte einführend sein und dennoch die Grundlagen gut vermitteln. Nach verdauter und verstandener Lektüre des Buches sollte man sagen können: der hat wenigstens die Grundlagen der Elektronik verdaut/begriffen.
Wenn die AOE schon Overkill ist, dann empfehle ich aus dem Vogel Verlag die dreibändige Serie Meister - Elektrotechnische Grundlagen Beuth - Bauelemente Beuth/Schmusch - Grundschaltungen
Diese Bücher haben einen für Quereinsteiger angenehmen Anstieg des Schwierigkeitsgrades. Muss ja nicht jeder mit Tietze/Schenk loslegen :-)
Genau dieses wuerde ich trotzdem empfehlen. Falls es leichter losgehen soll, gibt es das ARRL Handbook. Das geht dann spaeter aber sehr in Richtung HF Technik und Selbstbau.
Vor allem viel Praxis, d.h. Sachen zusammenloeten.
Das er sich erstmal die Grundlagen in Kursen aneignet - du weißt ja gar nicht, was du alles wissen mußt. Das fängt beim Gleichstromkreis an, geht über Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen, dann kommen einige weitere Bauteile wie Spule und Kondensator dazu, dazu die Grundlagen über das elektrische und das magnetische Feld, irgendwann lernst du Transformatoren kennen, elektromagnetische Schalter, gasgefüllte Röhren, Vakuumröhren, Halbleiter ... die Elektronik als solche kommt ohne Programmierung aus ... der Triac in der Phasenanschnittsteuerung braucht keinen Mikrocontroller, aber einen Diac ... die Feinheiten der Wechselstromtechnik mit solchen Begriffen wie Blindleistung und Scheinleistung willst du auch noch lernen, deren Bedeutung in Form von Anpassung und Stehwellen sowieso, nun ja: Nicht ohne Grund dauert eine Berufsausbildung in diesem Metier selbst für die sogenannten "Funkenschuster" dreieinhalb Jahre.
Horowitz/Hill, The Art of Electronics. Das ist einführend und vermittelt die Grundlagen. Man muss ja nicht gleich alle Kapitel reinziehen. Technisches Englisch muss man eh lernen, und das geht damit praktisch spielerisch. Anschaffung fürs Leben, keine Übertreibung. Und ja einen grossen Bogen um die Übersetzungen machen, die sind einfach scheusslich.
.. und versuchen diese zu verstehen... :-). Gerade dafür bietet sich ne Elektronikzeitschrift an. Bleibt eigentlich nur die Zeitschrift Elektor. Naja, die hat sich in den letzten Jahren schon verbessert (ach ne funkamateur.de gibt es ja auch noch, geht aber mehr in Richtung Amateurfunk, obwohl Grundlagenartikel auch dabei sind).
Daher sollte man auf die Herkunft des Buches achten. In Europa versteht man unter Elektronik die Wissenschaft von den steuerbaren Ladungsträgern. Hauptgewichtig dann also Festkörperelektronik und Vakuumelektronik. (Gasgefüllte Röhren kommen ganz langsam aus der Mode, BTW, auch wenn das Thomas Schärer jetzt nicht gern hört ;-)). In diesen Büchern wird dann dies ziemlich breitgetreten. Für den Schaltungstechniker ist das weitgehend irrelevant und für den Festkörperphysiker wohl weitgehend falsch :-). Im amerikanischen wird unter Elektronik im wesentlichen die Schaltungstechnik verstanden.
Aus allem kann man eine Wissenschaft machen. Ich dachte, alle Berufslehren dauern mehrere Jahre. Tankwart geringfügig weniger :-]
Was hei=DFt hier sp=E4ter: Das Teil (DIN-A4, gut 1000 Seiten) f=E4ngt mit RF an und h=F6rt mit RF auf! OK die Tabellen sind sehr gut. Hier werden mal kurz auf wenigen Seiten viele elektrische Bauteile vorgestellt, sodass man wirklich z.B. sich den passenden Transi sehr schnell raussuchen kann. Achtung: In dem Buch werden kaum metrischen Angaben verwendet.
Vom VTH-Verlag gibt es kurze Einsteigerb=FCcher zu den versch. Themen. Es f=E4ngt mit Schaltplanentwurf an und h=F6rt bei professionellen L=F6ttechniken auf. Die Teile sind sehr handlich und auf einen technisch niedrigem Niveau, sodass auch Erstleser von Elektronikliteratur was verstehen. Sie schrecken auch nicht so sehr ab und bleiben beim Wesentlichen. Es sind B=FCcher f=FCr Hobby und nicht f=FCr Beruf. Ein Faradayscher K=E4fig/Abschirmblech schirmt hier einfach noch ab und l=E4sst nicht Energie durch. Diese l=E4sst sicht prima mit dem "Ebenen Vierschichtproblem" berechnen
[ein 0,1 mm Kupferblech hat bei 50Mhz eine Schirmd=E4mpfung von 184 dB
*; toll nicht und jetzt das bitte f=FCr jede Blechst=E4rke und Material berechnen, das bringt was; Ach ja das Blech steht nicht ganz senkrecht auf der einfallenden Welle, dann sollte man doch mit dem Sommerfeldschen Halbebenenproblem rechnen, ...]
Nichts hasse ich mehr als wenn pure Gleichungen ohne Beispielrechnungen [die Einheiten sind in der E-Technik eine sehr wichtige Geschichte] auftauchen. Herr Zinke, Otto hat es prima geschafft vom einfachen Kohleschichtwiderstand [eine Seite] auf HF-Berechnungen [Ebene Apertur im freien Raum, Maxwellschen Gleichungen, ..., -- fast der Rest des Buches] =FCberzuleiten.
Das Bsp stammt aus: Kark, Klaus: Antennen und Strahlungsfelder, Vieweg, 2. Auflage 2004, S. 116 ff. Man schreibt ja keine Plagiate und ich k=E4me bis jetzt kaum freiwillig auf die Idee so etwas selber zu berechnen. Ansonsten ist das Buch einen Blick mal Wert. Es f=E4ngt mit den Grundlagen an und geht dann sehr schnell aber ohne etwas auszulassen in die Tiefe. Es ist ohne Zusatzliteratur verst=E4ndlich. Mit steigender Frequenz gewinnt das Buch an Relevanz.
Ich habe mir ein Buch von Leonhard Stiny ueber passive elektronische Bauelemente aus dem Franzis Verlag zugelegt und bin (als Laie) sehr zufrieden mit dem Text. Er hat auch ein Buch ueber Grundlagenwissen Elektrotechnik geschrieben. Wenn es aehnlich wie das erstgenannte Buch sein sollte, dann lohnt es sich sicher es sich mal naeher anzuschauen.
Stimmt nicht mehr so ganz. Heute nehmen die Leute selbst fuer simple Logik sofort ein FPGA. So wie man zum Schreiben von "Hello World" heute mindestens ein Gigabyte an RAM braucht. SCNR.
Die Jungs aus der Audiobranche sehen das inzwischen wieder ganz anders. Meine Frau macht gerade Musik. Selbige wird durch 6L6 Roehren zu Gehoer gebracht :-)
Elektronik ist ja auch die Schaltungstechnik.
Muss nicht sein. Bauteile besorgen, Loeterich einstoepseln und los geht's.
Die sind aber eher nicht mit Gas gef=FCllt. Rolf dachte da wohl eher an Thyratrons, und da kann ich mir heute wirklich keine sinnvolle Anwendung mehr f=FCr vorstellen, oder irre ich da?
Was sind denn Tankwarte? Die Leute die hinter der Kasse sitzen und das Geld kassieren? Gruss Harald PS an den Ursprungsposter: Ich w=FCrde in eine Leihb=FCcherei gehen. Am besten eine, die einer einschl=E4gigen Berufsschule angeschlossen ist. Die dort meist vorhandenen Fachkundeb=FCcher sind f=FCr den Einstieg gar nicht so schlecht. Ausserdem kann man dort in Ruhe =FCberpr=FCfen, welche B=FCcher f=FCr den eigenen Wissensstand am besten geeignet sind. Das beste Buch kauft man dann. Ein Buch, das auf jeden Fall ansehenswert ist und glaube ich noch nicht erw=E4hnt wurde ist der Tietze/Schenk: Halbleiterschaltungstechnik.
hmm, wenn es passive elektronische Bauelemente sein sollen, dann bleiben eigentlich nur Dioden übrig. Widerstände sind nicht elektronisch sondern elektrisch, Transistoren wären aktiv...
Dem kann ich nur halb zustimmen: Leihbücherei finde ich ne sehr gute Idee, aber Schietze/Tenk - nee nee und nochmal nee. Ich habe damals als Hobbyelektroniker Elektronik an einer Fachhochschule studiert, aber der Tietze/Schenk hat _mir_ (und den meisten meiner Komilitonen) aber so was von gar nichts gebracht. Entwender hatten die Jungs (und das _eine_ Mädel) schon eine Bastelkarriere oder fachdienliche Berufsausbildung hinter sich, dann steht in dem Buch nichts Neues, oder die hatten keine Ahnung - und dann hilft das Buch auch nichts. Wenn schon dann 'Art of electronics', da hat man mehr fürs Geld.
Du meinst parametrische Verstärker: Geht, aber rauschfrei sind die auch nicht. Im Zeitalter von SiGe oder HEMT nutzt man die parametrischen Verstärker aber nur noch in absoluten Spezial- anwendungen.
Entscheidend ist vorallem eines: Die Physik läßt sich nicht betuppen, weniger als 0dB Rauschzahl ist nicht, es grüßt das thermische Rauschen B k T. Bei 0,4dB bei Raumtemperatur ist man schon heute (SiGe, HEMT).
Will man dann noch weiter runter, dann gilt es T zu senken, hier kommt dann flüssiger Stickstoff oder flüssges Helium ins Spiel.
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