Habe eben einen interessanten Artikel gelesen, was aber wahrscheinlich für die alten Hasen hier nichts neues ist:
formatting link
Fazit: Leiterbahnen immer weg von der Mitte des Kondensators routen.
Gilt das auch für andere Bauteile, wie SMD-Widerstände oder SMD-Dioden (entsprechend große Bauformen mal angenommen, wo man zur Mitte hin routen könnte)?
--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
"Frank Buss" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@40tude.net...
Hallo,
ich wundere mich was die für eine Lötstoppmaske hatten. Wenn die genau um die Pads geht(z.B. 75um umlaufend größer), dann ist da doch nicht viel Platz wo das Lötzinn unter das Bauteile laufen könnte.
Wie sagen die Koelner? Dat daet ma ja och nit. Die meisten Fehler, die ich in fremden Layouts finde, sind zu duenne Leiterbahnen. Die Chose wird heiss und dann geht das nach einiger Zeit in die Hosen.
Es muss immer Solder Mask (Loetstoplack?) drauf sein und selbst dann tue ich es ungern. Es sei denn, die Specs vom Board House sind so, dass das Bauteil niemals auf der dann entstehenden kleinen Lackwulst "aufreiten" kann. Denn dann haette man ein hoeheres Risiko fuer Sproedbrueche. Bei ganz dichtgepackten Boards hat man aber keine Wahl, man muss unter Bauteilen durch. War bei meinem letzten "Kuchenblech" auch so, rund 600 Teile, was will man da machen? Habe dem Layouter gesagt, moeglichst nur unter Bauteilen wie TSSOP oder SOT duchzugehen, weil die im Gegensatz zu einem 0603 Kondensator ein wenig flexibel sind. Tantal haben hier allerdings weitgehend Hausverbot, fast so wie LDO Regler.
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/
"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Mit Tantalkondensatoren kann ich mich auch nicht anfreunden.
Ich hatte jetzt schon mehrere Geräte mit null Ohm Tantalkondensatoren (aber noch ganz)- kann es eigentlich sein, dass man bei defekten Tantals so etwas wie eine "Lötzinnperle" (bestimmt nicht aus Lötzinn) am Gehäuse beobachten kann (keine Beschädigung am Gehäuse, also eher "ausgeschwitzt") oder war das jetzt schon zwei mal Zufall bei mir (also wirklich Lötzinnspritzer)?
Das weiss ich nicht. In den Faellen die mir auf den Tisch kamen waren die Dinger fast immer explodiert.
Was viele juengere Ingenieure offenbar nicht wissen ist, dass man die Spannungsreserve erhoehen muss, wenn viel Ripple-Strom fliesst. Aber selbst das garantiert den Tantalkondensatoren nicht immer langes Leben. Mir waren die Dinger schon sehr frueh suspekt. Damals sagten mir manche, ich sei ewig gestrig oder paranoid. Nachdem die ersten spektakulaeren Abrauchfaelle im Service auftauchten, wurden diese Stimmen ganz leise ;-)
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/
"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Ich weiss von vielen Grundig SVR4004 Rekordern mit defekten Tantal-Kondensatoren. Die Geräte haben eine Überlastsicherung, so dass die Tantals nicht platzen. Ich meine aber auch schon kleine Löcher oder Metalltropfen am Tantalkondensator gesehen zu haben.
Es sind übrigens meist nicht zufällige betroffen, sondern immer solche die auf Versorgzngsspannung sitzen und hart eingeschaltet werden. Beim SVR4004 geschieht das über ein Relais aus einem fetten Elko im Netzteil wenn man auf Wiedergabe drückt. Symptom: Uhr ist an wenn man das Gerät einschaltet, sobald man eine Laufwerkfunktion drückt geht die Uhr aus und nur noch die Kanalnummer leuchtet.
Im Signalweg, oder über Widerstände geladen, gehen die Tantals weniger häuffig kaputt.
Was nimmt man am besten als Ersatz? Wenn möglich nehme ich Folienkondensatoren, aber über 1uF wird es oft eng mit dem Platz. Wären Sanyo OS-CON ein tauglicher Ersatz? Oder haben die auch Nachteile? Ich habe mit denen noch kaum Erfahrung.
Interessanterweise platzen bedrahtete viel öfter als SMDs, oder die SMDs sind nicht ganz so mies? Ich hab teils schon 47µ/16V SMD an +15V gesehen, nennenswerter Pulsstrom beim Anschalten und geht auch nach 10 Jahren noch. Dann gehen aber auch 50V-Teile an von einem 78L15 gelieferten 15V nach einem Monat kaputt. Das mit dem Derating scheint man im PC-Bereich auch wieder vergessen zu haben, 6,3V an +5V und dann noch reichlich Ripple drauf, schön heiss noch dazu. Nur halten die dortigen Low-ESR-Teile das zumindest ein paar Jahre aus.
Ich hab momentan so meine Freude mit SMD-MLCCs... Auf einem Board nacheinander 2 1812er 10µ/25V an 12V niederohmig geworden.Auf einem anderen ein 1206er 0,1/50V an 15V niederohmig, Siebwiderstand verbrannt. Ein 1812er 0,1/250V explodiert an ca. 100V (mit 220µ Elko parallel)
2 1210er 0,22/??V an ca. 40V explodiert
Alles in kurzer Zeit geschehen, teils handgelötet, teils Reflow, teils fertig gekaufte Baugruppen. Größere Spikes jeweils nein, denn ausser den Cs (und Folgeschäden wie verbrannte Siebwiderstände und mechanische Schäden) nichts defekt. Mechanische Belastung auch nein, entweder mit 2 Schrauben diagonal festgeschraubt oder in Einschüben.
Irgendwelche Tipps zur artgerechten Verwendung dieser Teile? Vermeiden geht ja kaum, SMD-Folie sind riesig und teuer.
Gibts schon Tipps zu Sanyo HS-Con? OS-Con ähnlich gute Daten bis 63V klingen sehr interessant...
OS-Con sind ein guter Ta-Ersatz, unter bestimmten Bedingungen, lt. Sanyo-Katalog: Ein größerer Leckstrom darf nichts ausmachen, keine Verwendung in Zeitgliedern oder im Signalpfad ohne Beachtung der Worstcase-Leckströme. Keine Serienschaltung Keine Antiserienschaltung für AC Dafür lieber hochwertige Elkos oder wieder Tantal, wobei die originalen da aber auch garnicht erst kaputtgehen dürften...
Für Gleichspannung kein Problem, kein Spannungsderating nötig laut Sanyo ESR ist _sehr_ niedrig, teils eine Größenordnung kleiner als Ta, ggf. beachtenswert.
Meine Erfahrung mit deren Zuverlässigkeit ist sehr gut. Bisher keinen einzigen defekten gesehen, auch übel gequält (DC/DC, 3 große Elkos und ein kleinerer OS-Con parallel, Elkos trocken, OS-Con bekam genug Strom ab um die Folie zu schmelzen, erfüllt aber noch die Nenndaten) scheinen die zu halten. Austrocknung auch weniger kritisch, da Epoxyvergossen statt Gummidichtung wie bei Elkos. Können bei Falschpolung aber deftig hochgehen.
Da wirds wohl viele Faktoren geben... Finde es aber interessant, daß selbst in industrieller Fertigung solche Fehler auftauchen, ich dachte immer, sowas bekomme nur ich mit meinen Hobbymitteln hin. :-)
Als ich mit Reflow angefangen hatte, sind mir ständig die 1206 aufgeschwommen und in der Lötphase kam dann das Zinn zur Seite wieder raus.
Aufschwimmen:
formatting link
formatting link
Nach dem Löten:
formatting link
formatting link
Ich denke mal, es lag daran, daß
- die Edsyn-Paste von Reichelt recht dünnflüssig war
- der Ofen in den Phasen Preheat und Soak zu schnell war und so den Lösemitteln kein Zeit gegeben hat zu verdampfen, wodurch die Paste noch flüssiger wurde
- die Pads evtl. etwas zu weit unter die Bauteile gehen.
Daß der Lötstopp (Laminat von Bungard) was damit zu tun haben könnte, glaube ich weniger, schließlich ist er dicker als die industriellen Tauchlacke und sollte damit ein Aufschwimmen eher verhindern als begünstigen.
Bei 0805 ist mir das seltsamerweise nie passiert. Und für 0603 ist das Lötstopp-Laminat etwas dick, die kleben dann gern mit einem Pad auf der Platine und das andere hängt in der Luft - also leicht schräg, über die Lötstoppkante gekippt, keine Grabsteine.
Ist aber in gutes Beispiel, was alles schiefgehen kann. :-)
Inzwischen sind sie auch deutlich kleiner. Gibts da eigentlich frei verfügbare Standard-Empfehlungen? Bei Halbleitern steht ja meist was im Datenblatt, aber zum passiven Hühnerfutter findet man bei den wenigsten Herstellern was zu land pattern.
Hallo Michael, Lad dir mal den Viewer(braucht .NET 2.0) on IPC. Da sind jede Menge Bauteile drin. Achtung, es gibt da verschiedene 1206 oder 0805 Pattern je nach Bauteil.
formatting link
Gedacht sind die Pattern für Feinleitertechnik. Deshalb sind die oft relativ klein. Am besten auch mal den Bestücker fragen. Auch IPC ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss, aber immer ein guter Start.
ACK - ich hatte auch noch keine Ausfälle (außer mit extrem gequälten:
2.5V-OSCON an deutlich zu hoher Spannung hatten hinterher einige 10 Ohm).
Die Teile sind halt nicht billig (aber IMHO ihr Geld wert, wenn sie ihre Vorteile ausspielen können), und nur bis IIRC 25V zu haben - darüber wird es dann eng mit Alternativen, wenn man eine gescheite Lebensdauer bei hohen Temperaturen braucht.
Ich setze die gerne in Schaltreglern ein und hatte bisher keine Probleme dieser Art.
Laut Herstellerinfos muß man verdammt aufpassen, daß die nicht mechanisch belastet werden: ein crack führt bei den ultradünnen Schichten schnell zum Kurzschluß.
Also nicht direkt am Platinenrand platzieren, wo die Belastung beim Handling am höchsten ist, und lieber mehrere kleine statt einem großen - ich versuche normalerweise, unter 1210 zu bleiben.
Es gib Varianten mit flexibler Terminierung, die sollen unempfindlicher sein, da habe ich noch keine Erfahrungen ...
Richtig, viele Tantals moegen keine hohen Stroeme. Daher wird oft "Over-rating" empfohlen, wo man fuer die Spannungsfestigkeit ordentlich Reserven draufpackt. Ich traue den Dingern dennoch nicht mehr, weil ich auch dabei Defekte gesehen haben.
OS-CON habe ich selbst noch nicht eingesetzt, meine Kunden wollen meist nicht auf einen Hersteller festgelegt sein. Ich sehe mir an, was es an Elkos gibt, suche 105C Exemplare heraus und bleibe deutlich unter dem halben zugelassenen Ripple. Dann noch welche gleicher Art von 2-3 anderen Herstellern. Daneben kommen stets ordentliche Keramik-C um die steilen Spitzen abzufangen.
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/
"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Das ist mir in ueber 20 Jahren nicht passiert und solange mache ich jetzt SMT. Man darf die Dinger auf keinen Fall verspannen. Was die hoehere RoHS Loettemperatur ausmacht weiss ich nicht. Hast Du mal den Hersteller gefragt?
Ich nehme auch nur Caps von renommierten Herstellern wie AVX usw.
Nur fuer Timing und Filter, sonst in der Tat unbezahlbar.
Das muss ich in die Runde weitergeben, noch keine eigene Erfahrung.
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/
"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Ich habe hier einen dicken Ordner damit, aber die Hersteller geben das zumindest auf Anfrage sehr gern raus. Die wollen ja letztendlich, dass deren Produkte keinen Aerger machen.
Meine Erfahrung ist jedoch, dass die Standard Land Patterns die mein Layouter setzt gut funktionieren (er benutzt PADS).
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/
"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Das hat wohl weniger mit Wissen denn mit mangelndem Lesen der Datenblätter zu tun, nicht nur AVX schreibt darüber recht ausführlich in Datenblättern und Applikationsschriften. zB. muß die Spannungsquelle, die den Tatal lädt, einen gewissen Innenwiderstand überschreiten, damit nichts explodiert. Tantals direkt an Pb-NiMh oder anderen "rabiaten" Batterien bzw. Stromversorgungen sind No No No No No, wenn die länger leben sollen..
ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.