F: Wie ueberprueft man einen Zeilentrafo eines Fernsehers?

Hi!

Habe hier einen defekten Fernseher (Saba T6077SH TX92F) dessen ZTR eventuell defekt ist. Aber wie kann man das vor dem Kauf eines Ersatzteils (ca. 25.- E.) sicher entscheiden? Eventuell sogar noch eingebaut?

Wenn doch nur ausgebaut - wie? Koennte man mit einem mOhm-Meter etwas erkennen? Wie lauten die Soll-Werte dann?

In der BT-Liste wird er (LL05) leider nur sehr ungenau lediglich als "Diodensplit-Trafo M30" bezeichnet.

Danke fuer Tips, Charlie

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Karl M. Prager
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Hallo Karl,

Eingebaut nur mit viel Erfahrung. 15Khz Saft aus dem Generator hineinjagen konnte man in Roehrenzeiten ungestrafter machen, da konnte dabei nichts peripheres abfackeln.

Mit Ohmmeter eher nicht, es sei denn, eine Windung ist offen (selten). Wenn er ausgebaut ist, kann man ihn an einen Funktionsgenerator haengen und ueber einen kleinen Serienwiderstand messen, ob er mehr als ein paar mA zieht. Ich habe dabei die Primaerwicklung, wo der dicke Transistor normalerweise dranhaengt, genommen und ein paar zig kHz taten es meist. Ein Windungsschluss zeigte sich dann an hohem Strom. Nur bloss nicht vom Funktionsgenerator abziehen, wenn noch Signal am Ausgang liegt (Zuendfunkeneffekt). Erst herunterdrehen, dann abklemmen.

Allerdings treten viele Schluesse in der Hochvoltwicklung nur bei Betrieb an fast der vollen Nennspannung auf. Korona und dergleichen. Das ist trocken nur selten nachweisbar. Wenn er im Fernseher ungewohnlich gezischelt hat, dann koennte das so gewesen sein.

25 Euronen ist allerdings recht guenstig, wundert mich gerade bei Saba. Das war zumindest frueher eine Nobelmarke und ich hatte schon in den 70ern mehr fuer solche Dinger bezahlt. Da wuerde ich nicht allzuviele Klimmzuege machen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Karl,

Karl M. Prager wrote:

Kalt messen ist ganz schlecht, ausser bei einem Schluss Wicklung/Wicklung.

Ich habe das immer folgendermassen gemacht:

- alle Sekundaerlasten abklemmen

- Oszilloskop an den Kollektor der Endstufe

- Geraet an Regeltrafo haengen und die Spannung hochfahren, bis die Endstufe eben anschwingt (evtl. musst Du den Oszillator extern versorgen, falls er aus der Endstufe versorgt wird)

- Am Oszilloskop siehst Du recht gut, ob eine Ueberlast vorliegt (Signal ziemlich verbogen).

Hth

Ralph

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Ralph Fischer

Ralph Fischer wrote: [snip]

[snip]

Uff. Klingt nach reichlich viel Aufwand. Jedenfalls mehr als ich erhofft hatte (mOhm-Meter). Muss ich mir noch gut ueberlegen.

Wahrscheinlich nehme ich Joergs Rat an und werde doch einen ZTR kaufen falls ich ausgebaut keine offensichtliche Unterbrechung/Schluss feststelle. Vor allem wenn ein Fehler tatsaechlich dann auch nur bei Hochspannung auftreten koennte, wie geschildert, ist mir das ja sehr unangenehm. Auf die beschriebenen Methoden bin ich hier nicht wirklich eingerichtet.

Vielen Dank jedenfalls an Euch beide! Charlie

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Karl M. Prager

ng.

lls

en

Wenn du ein Oszi zur Verf=FCgung hast, dann gehe folgenderma=DFen vor:

Solltest Du einen FS mit Anluf/Fehler/Unterdr=FCckung haben (nachlesen im Schaltplan) dann trenne den Prim=E4rkreits zum Ablenktransistor auf und lege einen

100R Vorwiderstand in Reihe. Jetzt kannst Du die Horizontalablenkung zwangsstarten, Fehlersignal an geeigneter Stelle verhindern, und am ZTR messen wo eventuell die S=E4kund=E4rausg=E4nge zusammenbrechen.

Bedenke aber, die Arbeiten an einem FS-Ger=E4t erfordern gerade an diem Schaltteil einiges an Wissen =FCber die Arbeitsweise und die zu erwartenden Spannungen im Arbeits- und Fehlerfall.

MfG Manfred Glahe

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Manfred Glahe

[...]
[...] Hallo Ccharlie,

als erste Info würde ich auch sagen denke nicht darüber nach und tauschen den Trafo (.. für das Geld).

Könnte es auch sein das "nur" die Endstufe kaputt ist? Hörst du Taggern oder irgend ein Geräusch? Baut sich Hochspannungsknister mal kurz auf?

Als Tipp kann ich dir nur durchgeben den Trafo abzuhängen eine Lampe an die Endstufe zu hängen (Endstufe sollte belastet sein) und schauen ob dir bzw der Lampe dann ein Licht aufgeht ;-) wenn ja, Endstufe ok und vermutlich Trafo defekt.

Aber wie gesagt, mache für das Geld einen neuen Trafo rein und schau weiter.

Grüsse Maik

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maik

Hallo Manfred,

Das ist bei 'modernen' Geraeten nicht immer so einfach. Um auch noch den letzten Cents herauszuknausern, ist die Horizontalablenkung oft gleichzeitig das Schaltnetzteil. Zeilentrafo kaputt - nichts geht mehr. Zwangsstarts solcher Geraete koennen in einem Rauchwoelkchen enden.

Und ja, ich bekenne mich schuldig, auch ich habe solche Sachen (in anderen Bereichen) entwickelt, wo ein einziger Wandler aber auch alles machen muss.

Trotzdem, Karl, wenn Du den ZT ausgebaut hast, miss mal kurz den dicken Treibertransistor durch. Neben dem ZT ist er wahrscheinlich die zweithaeufigste Fehlerursache. Die Kuehlkoerper dafuer sind eben oft auch nicht so ueppig dimensioniert. Ich habe mal einen gefunden, der sich waehrend eines UEFA Cup Marathons selbsttaetig ausgeloetet hatte.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Deshalb ja auch der Vorwiderstand und zum Messen mu=DF er ja nur kurz einschalten. Viel schwieriger war (auch ein Saba und einige Jahre alt, ebenfalls der Zeilentrafo defekt) die Kettenreaktion der Signalverl=E4ufe, die dann verschwinden und m=FChsam auf dem Board verfolgt weren m=FCssen. Wenn mann da nicht =F6fter mit zu tun hat, ist die Suche nach dem Bauteil auf der Platine schwieriger, als die eigentliche Fehleranalyse.

MfG Manfred Glahe

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Manfred Glahe

Hmmm... wo lebst Du? Die einzigen Geräte, die mir hier in dieser Schaltunsweise untergekommen sind, waren Hitachi-Modelle der späten

80er, ein Loewe-Chassis aus derselben Zeit sowie ein ganzes Rudel Grundig-Fernseher mit Zeilen-Netzteil. Dort gab es eigentlich einen Fehler, der 90% der Ausfälle ausmachte und das wusste man seinerzeit, die reparierten Geräte leben z.t. noch heute. Heute sehe ich eher den Trend, im Billigsektor weiter zu verwenden, was seit Jahren auf dem Markt ist, also billiger Wandler mit unterdimensionierten Bauteilen und separater ZTR, oder aber eine Aufwandsexplosion zum vorgeblichen Energiesparen (Philips versorgte in einem seiner letzten Chassis die gesamte Zeilenendstufe aus der heruntergesteppten Netzspannung und hat nur ein Schaltnetzteil für den Rest des Gerätes vorgesehen)
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Stefan Huebner

Hallo Stefan,

In USA. Aber diese Schaltungsart hatte ich massiv in Deutschland kennengelernt, in den 80ern. Nicht nur bei Grundig.

Gruesse, Joerg

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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:AKrgf.23540$ snipped-for-privacy@newssvr29.news.prodigy.net...

Das (Zeilentrafo gleichzeitig als Schaltnetzteil verwenden) war eine 'Erfindung' (=offensichtliche Variante wenn es etwas billiger sein soll) von Salora, irgendeine skandinavische Firma, die auch ein Patent darauf hatte, deshalb hat sich das nicht verbreitet. (welche unwichtigen Informationen man so in seinen Kopf 30 Jahre aufhebt...)

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Hallo Manfred,

Aber irgendwie muessen andere dieses Patent umschifft haben. In der Zeit, wo ich wegen absackender Qualitaet so langsam keine Lust mehr auf Flimmerkistenreparatur hatte, plagte ich mich mit vielen solchen Modellen herum. Der Zeilentrafo war nicht immer gleich der Netztrafo, aber das Schaltnetzteil war eng mit der Zeilenendstufe verflochten. D.h. wenn irgendetwas dort nicht stimmte, lief die ganze Kiste nicht mehr. Herauszufinden, ob es nun die Zeilenendstufe oder das Schaltnetzteil war, konnte damit zum totalen Frust werden.

Als ich dann den ersten Fall fand, wo man einen 350V abs max Transistor mit 330V beaufschlagte (natuerlich kurz nach Garantieablauf kaputt gegangen), erklaerte ich dies als den letzten reparierten Fernseher.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Stefan Huebner schrieb:

n=20

=20

Chassis: CUC 3400.

allerdings. Hatte einen solchen Oldtimer von einem Kollegen hier - au=DFe= r=20

100g L=F6tzinn fehlte dem nix. Machte auch noch ein gutes Bild.

Guido

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Guido Grohmann

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:Ukugf.22812$ snipped-for-privacy@newssvr27.news.prodigy.net...

Lizenzahlungen.

Dadurch wurde aber der Kostenvorteil zunichte gemacht.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

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MaWin

Am Mon, 21 Nov 2005 23:27:16 +0100 schrieb MaWin :

In den 80ern hatte ich mehrere Fernseher der 37cm Klasse gesehen, der erste von Samsung, die anderen ebenso billige Nonames, die alle etwa denselben Schaltplan im Leistungsteil hatten. Die hatten zwar einen Netztrafo, dann Linearregler auf 125VDC. Damit wurden im wesentlichen die Zeilenendstufe und der 0,2W Audioverstärker versorgt. Alle anderen Betriebsspannungen kamen aus dem Zeilentrafo (Video, Vertikal,...). Der Audioverstärker sah aus, als ob jemand eine Röhrenschaltung umgestrickt hätte: 2 NPN Transistoren in einer recht unsymetrischen Schaltung (also nicht quai Komplemenmtär) und ein kleiner NF Trafo.

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Martin
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Martin

MaWin schrieb:

Salora war ein finnisches Unternehmen. mW in Nokia aufgegangen?

Folge ist, das Ältere sich mit neuem Wissen oft schwertun ;-)

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gruß hdw
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horst-d.winzler

Joerg schrieb:

Oder Wärmeleitpaste eingespart wurde. Irgentwann war mir meine Zeit zu schade, Geitz ist Geil Produkte zu reparieren. Es lohnt sich nicht. Mein Rat an Leute die soche Produkte favorisieren, das Produkt darf nur so groß sein, das es in die Mülltonne passt.

--
gruß hdw
Reply to
horst-d.winzler

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