Wie funktioniert Amperemeter im Digitalmultimeter?

Hallo,

Ich habe zuhause ein Billigmultimeter aus dem Conrad. Dessen Möglichkeit zur Strommessung haut mich um. Bis zu 10 Ampère kann das Teil messen, und das bei bis zu 600 V !

Da ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie das funktioniert, ich aber gerne mehr darüber erfahren würde, frage ich hier mal an. Über Google habe ich leider nichts befriedigendes gefunden. Könnt Ihr mir vielleicht kurz das Prinzip erklären? Besser wäre es noch, wenn Ihr eine Internetadresse mit einem Schaltplan oder so kennt.

Vielen Dank,

Bernhard

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Bernhard Krämer
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Stichwort Shunt.

Die Anzeige hat einen hochohmigen Eingang mit einem Vollausschlag von 200 mV (meistens). Der Strom wird durch einen niederohmigen Widerstand geleitet ( z.B 0.01 Ohm fuer den 10 Ampere Bereich), dann erzeugt Stromfluss einen Spannnungsabfall, der dann angezeigt wird. Allerdings macht Stom mal Spannungsabfall Verlustleistung (P = I*I*R, also 1 Watt fuer 10 Ampere in dem Fall oben), u.a. deshalb ist der Bereich nicht mit 20 Ampere angegeben, was ja von Vollausschlag her auch moeglich waere (P = 4 Watt)...

Bye

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
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Uwe Bonnes

Bernhard Krämer schrieb: ...

Ist nix anderes als die Spannungsmessung. Mit dem Bereichswählschalter schaltest du den Eingang des "Spannungmessers" auf die Strombuchsen. Zwischen diesen ist ein niederohmiger (steht im Datenblatt) Widerstand geschaltet. Es wird also der Spannungsabfall an diesem R gemessen. I=U/R, R ist bekannt, also kann man den fließenden Strom berechnen. Der R muß natürlich darauf ausgelegt sein, die umgesetzte Leistung ab zu können, meist Zementwiderstand. Wenn du das Prinzip der digitalen Spannungsmessung wissen willst, google nach "Dual Slope". HTH Andy

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Andreas Weber

Bernhard Krämer spoke thusly:

"Ampere" - ohne Accent, bitte.[1]

Naja, "messen" würde ich das bei einem Conrad Billigmultimeter nicht nennen wollen - eher "schätzen".

Ganz einfach: Man führt den Strom über einen möglichst präzisen Widerstand. Nach dem Ohmschen Gesetz gilt U=R*I. Demnach kann man vergleichsweise problemlos den Spannungsfall über den Widerstand messen und so auf den Strom rückschließen. Das Problem ist nur die Dimensionierung des Widerstandes: Einerseits soll er möglichst klein sein, damit er den zu messenden Stromkreis nicht beeinflußt, andererseits möglichst groß, damit ein nennenswerter Spannungsfall zustande kommt, der nicht im Rauschen untergeht.

Tschüs,

Sebastian _____ Anmerkungen: [1] Der Namensgeber hieß zwar "Ampère", die SI-Einheit wird aber dennoch "Ampere" geschrieben. Vermutlich, weil man Amerikanern keinen Accent zumuten kann. ;-)

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Sebastian Suchanek

Hallo!

Für ein Amperemeter habe ich das schon länger gewusst. Aber ich habe mich letztens mal gefragt, wie das bei diesen Master-Slave-Leisten geht, bei denen ja ein logischer Pegel (>20mA oder 20mA anliegt, dann schalten sich die Slave-Steckdosen ein.

Wie macht man sowas?

Grüße, Peter

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Peter Überbach

Nicht in den Billigdingern, da ist das eher so ein Stück dicker Draht (allerdings wohl kein normaler).

Gruß, Arne

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Arne Rossius

Peter Überbach spoke thusly:

Schuß ins Blaue: Shunt => Komparator (mit einstellbarem Referenzwert) => Treiberstufe => Relais.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Also, bei den verwendeten ICL7106-A/D-Wandlern (ggf. in Topless-Ausführung) und bei 1%-Widerständen kann man wohl die für

3-1/2-stellige DMM typische Genauigkeit erwarten, IMHO.

Also, das dürfte auch so noch mindestens so gut sein, wie man ein Analoges ablesen kann.

Gruß, Ulrich Lukas

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Ulrich Lukas

"Peter Überbach" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.dfncis.de...

mich

bei

Bei Wechselstrom kann man den Shunt durch einen Trafo ersetzen, mit sehr wenige Windungen im Primär damit der Stromkreis nicht beeinflusst wird. Hat den Vorteil der galvanischen Trennung und erzeugt eine viel größere Spannung im Sekundär als ein Shunt, je nach Windungszahl.

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Dan Oprisan

Dan Oprisan schrieb:

Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, dass das dann Stromwandler heißt und als Durchsteckwandler nur eine einzige Primärwindung hat. Oder noch weniger, wenn es gerade durch geht ;-)

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
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Michael Redmann

Naja, der Fehler addiert sich schon. Ausserdem haben manche Multimeter (die mit dem draht als Shunt) lange pausen zum abkühlen zwischen kurzen Messungen.

--
MFG Gernot
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Gernot Fink

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