Amperemeter im Auto

Hallo,

ich habe mir ein Amperemeter ins Auto eingebaut, das den Batteriestrom, also Lade- bzw. Entladestrom anzeigen soll (ja, über den Sinn eines solchen Messgeräts kann man streiten :). Es handelt sich hierbei um ein analoges Drehspul-Messgerät, das einen Strom von +-50µA anzeigen kann und parallel zum Masseband geschaltet ist. Zur Verdeutlichung ist ein kleiner Schaltplan unter folgender URL zu finden:

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Das vorgeschaltete Potentiometer dient zur genauen Einstellung des Messbereichs (hier +-30A), das Relais schaltet das Amperemeter während des Startvorgangs ab.

Das Problem ist nun folgendes: Bei stehendem Motor wird zwar der Entladestrom korrekt angezeigt, bei laufendem Motor ist aber ebenfalls nur ein Entladestrom zu sehen. Ein probeweise angeschlossenes Digitalmultimeter zeigt das gleiche Phänomen, ein Fehler am Messgerät ist also auszuschließen. Die Batterie wird aber dennoch geladen und die Borspannung beträgt bei laufendem Motor ca. 14 Volt. Lichtmaschine ist in Ordnung und der Laderegler wurde erst vor kurzem getauscht.

Was könnte die Ursache dafür sein, dass dieses Messgerät ausschließlich Entladestrom und keinen Ladestrom anzeigt?

Auf hilfreiche Antworten hoffend und an seiner Kfz-Elektrik zweifelnd

Ralph

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Ralph Trommer, PGP-ID 0x15A62E3A
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Ralph Trommer
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"Ralph Trommer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@ralph-trommer.de...

Hallo. Was passiert, wenn du die Anschlusse des 50µA-Zeigerinstruments umgekehrt anschliesst?

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mit besten Grüssen

Thomas
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Thomas Hübner

Ralph Trommer schrieb:

Vielleicht die Polarität?

Alfred

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Alfred Gemsa

Ralph Trommer schrieb:

Uih! Warum denn so umständlich? Mit Relais. Fällt mir ein alter Spruch aus der Ausbildung ein:

"Fällt dem Ingenieur nix ein, dann baut er ein Relais hinein"

Ein Amperemeter schaltet man in bzw. an die Plusleitung. Und zwar nur so, daß der Anlasserstrom da nicht mit drüber geht. Meist sind ja 2 Plusleitungen an der Batterie angeklemmt. Einmal direkt zum Anlasser und einmal für den Rest. Und genau an diesem Kabel kann man sich indirekt den Lade- bzw. Entladestrom abgreifen. Wenn man es richtig macht, sogar ohne Poti für den Feinabgleich. +- 10 prozent interessieren da sowieso nicht. Einfach einen bekannten Strom fliessen lassen. Und dann mit 2 Stecknadeln an den Prüfklemmen das Pluskabel anpiksen und damit den Abstand für den späteren Anschluss der Fühlerleitungen sondieren. Z.B. in 50 cm Entfernung versuchen, Anzeige auswerten und umrechnen. Schon hat man den richtigen Abstand.

So. Relais! Auf so eine Schnapsidee ist bisher noch niemand gekommen! Und ich habe bestimmt schon hundert Artikel über das Thema "Amperemeter" im Auto gelesen.

Lädt die Lima überhaupt? Bei welcher Drehzahl hats du gemessen?

Wie stellst du das Laden fest?

Und wie sieht die Spannung direkt an der Batterie aus?

Kein Ladesstrom

So was gibt es. Hier hilft wohl bloß systematisches Messen.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Also ganz sicher ein analoges Drehspulinstrument, vermutlich so eines, das den Zeiger in der Mitte und dann einen links-Rechsausschlag hat? (Kein Dreheisen)

Schon mal versucht, einen (bipolaren) Kondensator parallel zum Instrument zu schalten? Schon überprüft, ob da nicht irgend welche Ströme in deine Leitung induzieren, bzw. den Aufbau verändert? Was passiert, wenn man direkt an der dicken Leitung mißt? Gibt es dann auch immer dasselbe Vorzeichen? Schon eine abgeschirmte Doppelleitung zum Instrument verwendet?

Gruß Lars

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Lars Mueller

"Ralph Trommer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@ralph-trommer.de...

Hi... Das mit dem Anschluss über das Massekabel funktioniert meineserachtens nicht, weil da eigentlich immer nur Spannungsabfall angezeigt wird...

Man sollte das besser über die + Leitung machen... Hab ich jedenfalls früher immer so gemacht... Und da kann man mit dem Panelmeter sogar richtig den Anlasserstrom messen... Schau Dir mal auf meiner Seite das DPM mit dem CA3161/62 an... www.pitts-electronics-home/electron/dpm3162.htm

Das ist zwar ein Digitales Panelmeter was man als Amperemessgerät auch im Auto verwenden kann, aber da stehen ein paar Infos drin, die sicher auch so interessant sind...

Derweil... Tschau, DA PITT

-- Web:

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Peter Schnitter

(Ralph Trommer) 18.03.05 in /de/sci/electronics:

Emm, das macht mach eher mit einem Paar anti-paralleler Dioden parellel zur Drehspule. Das schützt das Instrument auch dann vor Überlastung, wenn sie nicht vom Anlassen herrühren und vereinfacht die Verkablung significant. Natürlich muss man sicherstellen, das der Vorwiderstand mindestens ca. 100 Ohn beträgt, da die Dioden natürlich wegdampfen könnten, wenn direkt mit der Messtrecke verbunden und tatsächlich sooooo viel Spannung abfällt.

Wieviel denn?

Du musst eine Mindesdrehzahl haben, ehe der Regler das erstemal aufmacht.

Da wäre eingenauer Wert mit 1..2 stellen nach dem Komma schon sinnvoll. "ca. 14V" klingt aber schon sehr nach "Ladeschlussspannung erreicht".

Wie lange hast Du es denn getestet?

Das Du mehr Strom entnimmst, als die LiMa bereit ist zu liefern resp. für die Batterie übrig hat? Hast Du mal mehr Gas gegeben? Du misst ja nicht wirklich den Ladestrom, sondern nur die Differenz zwischen Lade- und Entladestrom. Und der Strom den Deine Last aus der LiMA zieht fliesst garantiert nicht über das Masseband der Batterie, sondern hat einen anderen Weg durch die Karosserie... Das die Batterie pappen voll ist und die Ladeschlusspannung erreicht ist und der Regler um Gasbildung zu verhindern lieber nicht mehr nachlädt? Das Du Dein Gerät falsch angeklemmt hast und das irgendwas anderes misst. Das das Gerät einen Gleichrichter vorgeschaltet bekommen hat. (Warum man das bei einem +- mit 0 in der Mitte machen ist natürlich unklar, aber du fragst ja was das erklären könnte...)

Rainer

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Rainer Zocholl

Am 2005-03-19 schrieb Wolfgang Gerber folgendes:

Stimmt zwar im Prinzip, aber: Ich möchte mit diesem Messgerät vor allem prüfen, ob (und wie viel) Strom in die Batterie hinein- oder herausfließt. Und da die Lichtmaschine am selben Pluskabel wie der Anlasser hängt, müsste ich sowieso den gesamten Strom (inkl. Anlasserstrom) messen. Also habe ich einfach das Masseband als Shunt "missbraucht".

Eigentlich eine gute Idee.

Aber es funktioniert!

Ich habe das Gerät nun seit einem halben Jahr im Auto. Und es hat in dieser Zeit noch nie auch nur ein Ampere Ladestrom angezeigt. Kann ja irgendwie nicht sein, es sei denn meine Batterie ist eine unendliche Stromquelle :).

Kann nicht sein, s. o.

Ralph.

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Ralph Trommer, PGP-ID 0x15A62E3A
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Ralph Trommer

Genau. In der Mitte steht Null, nach links und rechts sind es jeweils

50µA. Konkret handelt es sich um das "PM 2-50µA +-" von Reichelt.

In welcher Größenordnung sollte die Kapazität etwa liegen? Versuche mit

100nF und 1µF haben keine Änderung gebracht.

Induktion ist eine interessante Idee. Ich werde dazu mal weitere Messungen anstellen.

Nein. Nur einfache Zwillingslitze.

Ralph

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Ralph Trommer, PGP-ID 0x15A62E3A
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Ralph Trommer

Am 2005-03-19 schrieb Rainer Zocholl folgendes:

Bei Standlicht ca. 2A, Lichthupe (= Fernlicht) ca. 10A, Radio ca. 2A, elektr. Zusatzheizung am Zigarettenanzünder (120W) ca. 10A. Bei beliebigen Kombinationen stimmt auch die Summe, es scheint also alles in Ordnung zu sein.

Kann nicht sein, da das Messgerät schon seit mehreren Monaten eingebaut ist und immer nur Entladestrom anzeigt. Irgendwann wäre die Batterie auch leer, es wird also schon geladen.

Auch bei längerer Fahrt wird nie ein Ladestrom angezeigt.

Das ist beabsichtigt. Bei stehendem Motor sollte ein Entladestrom angezeigt werden (funktioniert auch), bei laufendem Motor bzw. bei Fahrt sollte die Summe (bzw. Differenz) vom Lade- und Entladestrom (also normalerweise ein Ladestrom) angezeigt werden (funktioniert nicht).

Der Strom der direkt von der Lichtmaschine zu den Verbrauchern fließt soll auch nicht gemessen werden, sondern nur der Batteriestrom, also Summe aus Lade- und Entladestrom.

Aber auch nach längerer Standzeit mit eingeschalteten Verbrauchern zeigt das Gerät keinen Ladestrom an, obwohl sicher einer fließt.

Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ist doch so eine einfache Konstruktion: Im Prinzip nur ein Amperemeter parallel zum Masseband. Außerdem muss jeder Strom der durch die Batterie fließt (außer den paar µA für das Messgerät) durch das Masseband, da alle weiteren Masseleitungen und Massepunkte erst nach dem Masseband kommen.

Ich habe das Gerät testweise einmal anders herum angeschlossen: Dann zeigt es nur noch Ladestrom (auch bei stehendem Motor) an. Gleichrichter kanns auch nicht sein.

Danke für die vielen Tipps, aber irgendwie hat mich das auch nicht weiter gebracht.

Ralph

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Ralph Trommer, PGP-ID 0x15A62E3A
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Ralph Trommer

"Ralph Trommer" schrieb:

Moin!

Kann es evtl sein, da=DF deine Lima eine eigene Masseleitung zur = Batterie hat, die direkt am Polschuh landet, und nicht an der Karosse? Nur so als Idee...

Versuche mit

Ich w=FCrds mal so mit 1=B5 probieren, der genaue Wert ist nicht = kritisch, wird halt nur je gr=F6=DFer der C je tr=E4ger das = Sch=E4tzeisen...

Michael Buchholz.

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Michael Buchholz

Ralph Trommer schrieb:

Am selben Pol, aber garantiert nicht am selben Kabel!

Entweder:

1: Du hast 2 Plusleitungen weg von der Batterie. Eine direkt zum Anlasser und eine für den Rest. (eher üblich)

oder (früher)

2: Eine Plusleitung von der Batterie zum Anlasser und von dort zur Lima und dem Rest

Ok - dann musst du eben den Anlasserstrom "ausblenden"

Dann hast du einen Fehler - Siehe andere Tips hier im thread. Mir fällt da momentan nix weiter ein.

Wer misst misst Mist!

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Peter Schnitter schrieb:

Absoluter Unsinn! Vom Prinzip ist es egal wo man den Strom misst. Also ob im Minus- oder Pluskabel.

Genau das will der OP aber nicht! Und das könnte man im Massekabel genauso.

Gruss Wolfgang

--
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Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
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Wolfgang Gerber

Hallo Leute!

Man sollte mal ein Oscilloscop dranhängen.

Oder vors Instrument 100 Ohm hängen und übers Instrument Elko 1000uF. Elko kann gepolt sein, da Spannung < 0,5V.

Gruß von

--
Gottfried aus Regensburg
dem Zentrum Bayerns
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Gottfried Gössl

"Rainer Zocholl" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@zocki.toppoint.de...

Bei lockerem Massekabel könnten etwa 14 Volt an diesem Kabel anliegen. Die Widerstände und Schutzdioden sollten für diesen Fall ausgelegt sein.

--
Wolfgang Horejsi
Reply to
Wolfgang Horejsi

"Ralph Trommer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@ralph-trommer.de...

Schalte ein Digital-Multimeter statt des Analoginstrumentes an den "Shunt". Was zeigt es an?

--
Wolfgang Horejsi
Reply to
Wolfgang Horejsi

(Wolfgang Horejsi) 21.03.05 in /de/sci/electronics:

Hat er doch schon: Angeblich dassselbe.

Rainer

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Rainer Zocholl

(Wolfgang Horejsi) 21.03.05 in /de/sci/electronics:

Jo.

14 / 100 Ohm macht 140mA. Das sollten doch sogar eine 1N4148 backen? Ne, 1N400x hat kein problem.

Die fast 2W am Widerstand sind als "Soll bruchstelle" zu betrachten. ;-) (Besser der Widerstand dampft weg als das Messgerät wie in der derzeitigen Schaltung.)

Wer lieber ne Heizung möchte:

470 Ohm = 30mA resp. 410mW 1kOhmm = 14mA resp. 200mW

Rainer

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Rainer Zocholl

(Michael Buchholz) 19.03.05 in /de/sci/electronics:

Das würde jedenfalls den Effekt zwanglos erklären. Aber "gesehen" hab ich das bisher noch nie, denn die Autoindustrie spart wo sie kann und Kupfer ist teuer. (Man erinnere sich an die Diskussion, ob man blaue LEDs für Fernlicht "braucht". Man "brauchte" sie nicht, denn Microglühlampen waren Grössenordnungen(!) billiger. Das hat den Massenmarkt f. blaue LEDs wohl un einige Jahre zurüchgeworfen. Und heute muss man schon fast sagen: "Gibt es das Gerät nicht auch ohne blaue LED?" Das ist schon fast so eine Krankheit, wie einst, als fast alles mit einer Digitaluhr versehen wurde, was nicht rechtzeitig auf den Bäumen war...)

Rainer

Reply to
Rainer Zocholl

Am 2005-03-18 schrieb Ralph Trommer folgendes:

Manchmal sieht man echt den Wald vor lauter Bäumen nicht! Nach vielen Messungen bin ich auf die Lösung des Problems gekommen.

Das Problem war ein Denkfehler meinerseits: Ich habe den Massepunkt an der Karosserie, an dem das Masseband und weitere Masseleitungen angeschlossen sind, als einen einzigen Punkt betrachtet, durch den alle Ströme gleich verteilt fließen.

In der Realität sieht der Masse"punkt" aber so aus:

+-----+ | | | O |
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Ralph Trommer

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