Was macht EKG-Geräte so teuer?

Sie werden die Kuh, die viel Milch gibt, kaum schlachten wollen.

Kennst du die Gründe?

Das ist nichts Besonderes. Eine Selbstverständlichkeit z.B. in der Automotive-Branche. Da wachsen die Preise trotzdem nicht in den Himmel.

Nach Spielzeug habe ich doch gar nicht gefragt, sondern nach einem Gerät für den professionellen Einsatz. Und da wundert mich angesichts der technischen Entwicklung ganz einfach der immer noch hohe und stabile Preis. Grade so, als ginge der technische Fortschritt an der Medizintechnik einfach vorbei oder spielt sonst irgendwie keine Rolle.

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Christoph Müller
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Christoph Müller
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Lutz Schulze schrieb:

Na ja - diesen Job übernehmen doch die Praxiseinrichter und nicht die EKG-Hersteller. Die laufen eher zu den Praxiseinrichtern. Sie kommen normal nicht nur wg. eines EKGs, sondern auch wg. anderer Geräte wie Seifenspender, Schränke, Liegen, Lufus, Karteikarten, Reparaturen usw.

Aber doch nicht pro Gerät. Zertifikate sind doch Bauartgeschichten. Irre ich mich? Wieso sollte jedes Gerät einer Serie einzeln mit einem Zertifikat versehen werden?

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Christoph Müller
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Christoph Müller

Sind bei automotive die Auflagen nicht deutlich hoeher?

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Es war im Keller, ziemlich weit weg von jeglichen Krankenhausstörungsfeldern, aber trotzdem kam jede Menge Müll von Leuchtstoffröhren und sonstiger Beleuchtung. Abschirmen war zu viel Aufwand für die eine Woche Einsatz. Geschirmten OP-Raum haben wir sogar, aber die Tierversuche fanden in der damaligen Ostzone statt, wir durften nicht mehr (und ich bin auch froh darüber).

Waldemar

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Waldemar Krzok

Waldemar Krzok schrieb:

Stimmt natürlich.

Und das alles verunsichert natürlich entsprechend. Deshalb wüsste ich gerne, wo ich meine Denklücke habe. Meistens ist es doch so, dass man für mehr Geld ein besseres Produkt bekommt und man damit zumindest schon mal eine grobe Orientierung hat. In diesem Fall aber kann anscheinend kaum jemand sagen, was gut und was schlecht ist und niemand kann den Preis irgendwie nachvollziehen, so dass auch dieser als Qualitätskriterium entfällt.

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Christoph Müller
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Christoph Müller

Ja, sie muessen Buchstabe fuer Buchstabe auf das Einhalten der Normen achten. Wenn sie ein Auge zudruecken wuerden und es passiert wider Erwarten doch was, kann das bis ins Kittchen gehen wenn bewusstes Abweichen nachgewiesen wird.

Nun ja, wir versuchen gerade fuer RTCA DO-160 (Flugzeugbau) noch vor Weihnachten einen Termin zu bekommen. Wie ueblich, da ist nix mit verhandeln, man bekommt die Preisliste und setzt seinen Ernst August drunter.

Besuche mal ein Med Tech Unternehmen und sieh Dir allein die Groesse der QC Abteilung an. Vielleicht verstehst Du es danach besser.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Nach technischen Gründen braucht man da wohl nicht zu suchen. Es gibt viele Märkte, in denen der Wettbewerb nicht sonderlich gut funktioniert. Je kleiner und abgeschotteter der Markt ist, umso eher.

Aufwändige, teure und regional unterschiedliche Zertifizierungen können sich schon als 'Barriers to entry' auswirken.

Die Hersteller in dem Bereich werden da nicht traurig sein, die sind sicher auch nicht darauf aus, in einen Preiswettbewerb zu geraten. Kann ich denen gar nicht verdenken, wenn man sich ansieht, wie brutal der Wettbewerb in manchen Bereichen der Elektronik ist.

Jo

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Johannes Deisenhofer

Das ist in der Medizinelektronik nicht mehr so. Die amerikanische UL544 wurde (oh Wunder ...) durch UL2601, UL60601 und so weiter ersetzt. Dito fuer Kanada. Das heisst es wurde kraeftig harmonisiert. Darueberhinaus haben sich die verschiedenen Pruefstellen gegenseitig anerkannt, sodass ich hier zum Beispiel wahlweise zu UL gehen kann oder etwa zum TUEV Rheinland in San Diego. Da konnte ich auch das Deutsch mal wieder aufpolieren :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Mon, 30 Nov 2009 19:52:21 +0100 schrieb Christoph Müller:

Nun ja, auch dort kämpft er gegen 9 andere Anbieter und das nun gleich für ein größeres Volumen. Das dauert bis zur Entscheidung, die will dann auch regelmässig noch mal durchdacht sein - viel Einsatz ist gefragt.

Zertifikate haben sich eben bewährt, deshalb gibt es die mittlerweile auch für die richtige Beschriftung von Ordnern usw.

Hilft zwar dem EEG-Gerät nicht so recht, treibt aber alles den Preis ;-)

Lutz

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Lutz Schulze

Am Mon, 30 Nov 2009 15:17:44 +0100 schrieb Martin Schiewek:

Auch mit z.B. teueren Netzfilter. Der medizinische Netzfilter darf NUR einen Ableitstrom von 1mA haben bei einem um die Hälfte geringerem Widerstand des Meßphantoms (Messung nach EN701-702 für Consumerprodukte =

2kOhm, Medizinprdukt nach EN60601 = 1kOhm). Damit bessere und teuerere Beuteile notwendig. Grund ist, der Consumer kann sich noch "wehren" bzw. bewegen, der Patient kann sich (traut sich nicht) im Ernstfall NICHT bewegen. Weiterhin: Eine EMV-Zulassung für Medizinprdukte ist um Längen schärfer als für Consumer-Produkte. Grund: Das Medizinprodukt darf andere empfindliche Medizinprodukte nicht stören, da im Ernstfall sich der Patient nicht "wehren" bzw. bewegen kann. Wenn halt mal die Garagentor-Fernbedienung vom Nachbar nicht geht stirbt dieser nicht gleich. Dazu brauchst Du im Gegensatz zu einem Consumer-Produkt zusätzlich noch eine Zulassung(CE-MPG-Zulassung) einer benannten Stelle (anerkannte Prüfstelle). Das macht dann je nach Umfang und Kompexizität des Gerätes so als Hausnummer 10000¤. Beim Consumer-Produkt naja vielleicht 2000¤ für EMV. Zum Schluss moch geringer Absatzzahlen gegenüber z.B. einem Geschirrspüler. Mit Geldscheiderei hat das weniger zu tun.
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Ronny Schmiedel

Nicht unbedingt. Kommt immer drauf an, worum es sich handelt. Im Zuberhörsegment sind die Stückzahlen durchaus ähnlich.

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Christoph Müller
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Christoph Müller

Das hab' ich nicht gemeint. Lobbypolitik greift selten in die Preisliste ein. Sie sorgt dafür, dass man überhaupt eine Preisliste machen muss/kann.

Dann werde ich es auch nicht besser verstehen, weil ja offenbar auch Systeme für 1600,- Euro gibt. Was macht aber nun den Unterschied zu den

5000,- Euro-Kisten? Womit wird diese Preisdifferenz begründet? Wie macht sie sich für den Arzt bezahlt, der ja pro EKG - wenn überhaupt - nur einen Fixbetrag bekommt? Egal, mit welchem Gerät. Hauptsache 12 Kanäle.
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Christoph Müller
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Christoph Müller

Johannes Deisenhofer schrieb:

Das ist klar. Aber sooo klein ist der Markt für EKGs ja nun auch wieder nicht.

Läuft dann also auf schnöden Protektionismus raus.

Schon. Ich will das Ganze aber wenigstens etwas nachvollziehen können, wenn ich für meine Ärztin ein neues EKG aussuchen soll. Irgendwie fehlen mir da einfach die Auswahlkriterien und die Preisdifferenzen scheinen enorm zu sein. Könnte ich diese nachvollziehen, könnte ich bei der Auswahl behilflich sein. So gibt's allerdings nur Verunsicherung und eben kein neues Gerät. Da ärgert man sich halt noch mit dem 16 Jahre alten Gerät und dessen Wackler rum, den der Service partout nicht findet.

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Christoph Müller
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Christoph Müller

Christoph M=FCller schrieb:

Er versteht es, wenn er sich die Schadensforderungen zB in den USA mal ansieht.

en

Kommt auf den Fall an.

r

le.

Die Honorare der =C4rzte ist ist Sache der betreffenden Standesorganisationen. Die legen fest, welcher Facharzt welches Honorar f=FCr welche Leistung bekommt.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Christoph M=FCller schrieb:

Normen waren und sind immer auch ein Mittel sich vor unliebsamer Konkurrenz zu sch=FCtzen. Aber, das ist nicht der eigentliche Zweck von Vorschriften.

det.

Ist dieses 16 Jahre alte Ger=E4t =FCberhaupt noch zugelassen? Im Zweifelsfall sollten die =C4rztekammern wissen, wo nachgefragt werden kan= n.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Ronny Schmiedel schrieb:

Ist der auch batteriebetrieben Geräte nötig, die ihre Daten per Funk an einen PC übermitteln?

Wenn das Gerät auf der Brust des Patienten liegt und keinen Kontakt zu sonst irgendwas hat - wohin sollte der Strom denn abgeleitet werden?

Bei 1000 Geräten pro Jahr macht das mit nur einem Jahr Amortisationszeit rund 10,- Euro pro Gerät. Damit kann ich den Sprung von 1600,- auf

5000,- Euro jedenfalls nicht plausibel erklären. Selbst wenn der Hersteller nur 10 Stück pro verkaufen könnte, wären das nur ein Aufpreis von 1000,- Euro je Gerät. Dürfte dann also 2600,- Euro kosten. Klafft also immernoch eine dicke Lücke zu den 5.000,- Euro, wie sie z.B. von Schiller angeboten wird.

Mir geht es nicht um Geldschneiderei. Ich will einfach nur verstehen, nach welchen Kriterien man ein EKG aussuchen kann. Wenn es dem Anschein nach die gleiche Funktionalität für 1600,- Euro aus Österreich oder für

5000,- Euro aus der Schweiz gibt - irgendwie muss man den Unterschied doch nachvollziehbar erklären können. Aber wie? Dass es darauf trotz der Threadlänge noch immer keine Antwort gibt, verwundert und verunsichert mich um so mehr.
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Christoph Müller
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Christoph Müller

Horst-D.Winzler schrieb:

WAS ist denn nun genau dieser Fall?

Klar. Demnach sieht es so aus, als dürfte man sich eigentlich nur das

1600,-Euro-Gerät aus Österreich kaufen. Demnach müssten die Hersteller, die das alles für 5000,- Euro anbieten, pleite gehen, weil ihnen keiner mehr was abkauft. Das kann ich kaum glauben. Oder steht da jetzt wirklich eine Pleitewelle der teuren Hersteller ins Haus? Dann darf man sowas ja gar nicht kaufen, weil ja auch der Service dann eingestellt werden dürfte.
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Christoph Müller

Horst-D.Winzler schrieb:

Das wird alle Jahre vom Praxiseinrichter überprüft.

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Christoph Müller

Am Tue, 01 Dec 2009 09:00:14 +0100 schrieb Christoph Müller:

Und der hat jetzt auch das teure Gerät vorgeschlagen? Wäre verständlich, an dem preiswerten wird für ihn kaum was zu verdienen sein.

Ausserdem weiss er vielleicht dass der Herstellerservice bei dem teuren besser klappt usw.

Lutz

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Lutz Schulze

Christoph Müller schrieb:

Hallo,

vor einiger Zeit sah ich beim Arzt ein EKG an dem ein PC zur Anzeige und zum Ausdrucken hing. Man hatte die Datenübertragung zum PC offenbar über einen Lichtleiter gelöst, sonst hätte sich auch der PC dem Medizinproduktgesetz stellen müssen.

Beim EKG gibt es auch Unterschiede nach der Zahl der Ableitungen die man gleichzeitig darstellen kann.

Bye

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Uwe Hercksen

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