TI mit Lieferschwierigkeiten?

Hallo,

ich habe die Tage meine BOM Liste für zwei Projekte gemacht und mir ist aufgefallen, dass viele Teile von TI bei den Distriburoten nicht auf Lager sind obwohl sie es vor ein paar Monaten noch waren. Und als ich bei Farnell angerufen habe, wurden mir utopische Lead-Times genannt, so dass ich jetzt z.B. einen Watchdog kurz vor der Platienenferti- gung wieder herausdesigned habe. Sind das nur bedauernswerte Einzelfälle oder gibt es allgemein Probleme bei TI mit der Fertigung hinterher zu kommen? (Dabei ist doch angeblich Wirtscha- ftskriese.)

Viele Grüße, Martin L.

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Martin Laabs
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Hi Martin,

Die Krise scheint so depressiv zu sein, dass die Halbleiterhersteller sich weigern, die angeforderten Bauteile zu verkaufen. Ich hatte jüngst eine Email eines Distris bekommen, der auf solche Wartezeiten aufmerksam gemacht hatte, mit Leadtimes zwischen 4 und 20 Wochen, fast bei jedem Hersteller steigende Tendenz.

Also nix besonderes, absolut normaler Wahnsinn eben. Eine frühere Studienkollegin, die jetzt bei einem Kondensatorhersteller ist hatte mir das zu Anfang der Krise schon berichtet und prophezeit, was kommen wird, das sei immer das gleiche Spiel: Einer schreit Krise, alle räumen die Lager, Lagerhaltung ist total out, das bindet nur Kapital. Wenn nun alle Lager leer sind, alle Produktionskapazitäten heruntergefahren wurden... dann stellt amn plötzlich fest, dass man nicht nur Teile aktuell braucht, sondern man Probleme beim Kunden bekommt, wenn man nicht liefern kann, weil man die Teile nicht schnell genug beikommt. Was dagegen tun? Bunkern: Vorräte anlegen, auch wenn man sie wahrscheinlich erst in 5 Wochen braucht. und das machen jetzt alle gleichzeitig...

Schweinezyklus auf elektronisch

Marte

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Marte Schwarz

Am elektronischen Schweinezyklus von Marte ist was dran, guter Vergleich. Da ist 2nd Source wichtiger denn je. Hast Du bei TI angefragt?

Vor etwa einem Monat hatte ein Ingenieur in NL aehnliche Probleme, auch ein TI Chip. Da hatte ich mal etwas auf dem Keyboard geklimpert und, tada, EBV hatte zigtausend auf Lager, duerfte denen bis uebernaechstes Jahr reichen.

Welches Bauteil drueckt denn am meisten?

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Joerg

Joerg :

Letztens MC7805 im DPAK; kein Witz. (der 1A Typ)

M.

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Matthias Weingart

Marte Schwarz schrieb:

Nur, dass Halbleiter-Hersteller nicht lagern, dazu hat man schließlich Distributoren. Bei dem großen Portfolio, dass man hat, bei den hohen normalen Stückzahlen für reguläre Projekte z.B. bei Automobil-Zulieferern rentiert es sich nicht, einen entsprechend großen Puffer vorzuhalten. Aber im Grunde genommen hast Du trotzdem recht, nur auf Kundenebene. Wenn man z.B. große Automobil-Zulieferer beliefert, dann räumen die zuerst ihre Lager leer und fahren die Bestellungen runter. Der Halbleiter-Hersteller reagiert und fährt die Produktion runter.

sondern dass der Lieferant auch erst mal Zeit braucht, um zu produzieren. So ein Wafer läuft halt nicht mal schnell an einem Tag durch die Fab. Dann macht der Kunde Druck und der Halbleiter-Hersteller beliefert die, die den größten Druck machen. Die Distris müssen warten. Gleichzeitig räumen die Kunden auch die Distris leer, weil man ja von seinem Lieferanten kurzfristig keine Ware bekommt.

Wer dann kleine Stückzahlen braucht, schaut in die Röhre.

CU, Christian

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Christian Treffler

Arrow hat knapp 4000 Stueck in RoHS auf Lager, von ON Semi, weiss aber nicht ob das Deinem 1A entspricht. Ich nehme bei Linearreglern immer LM317, die zwei Widerstaende mehr sind irgendwie eine gute Versicherung gegen Engpaesse. Wenn es den nicht mehr gibt duerften wir kurz vor dem Weltuntergang stehen :-)

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Joerg

Martin Laabs schrieb:

Wir haben ebenfals erhebliche Schwierigkeiten ... TI hat jetzt Lieferzeiten von 20 Wochen für CC1100 und CC1101 angegeben. Bei dem TI Day in Bochum habe ich das mal angesprochen. Die haben schlicht beim Beginn der Krise Leute rausgeworfen und die Produktion gedrosselt. ( Hire and Fire ebend ... ) Aber angeblich haben die eine Fab von Quimonda übernommen und wollen die Produktion ausweiten.

Die gleichen Probleme haben wir mit ST. VNH3SP30 ist erst KW 11/10 wieder verfügbar.

Alle Jahre wieder -> Allokation

Andreas

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Andreas Ruetten

TPS3823-33DBVTG4 So 10 Stück - nicht 250. Die könnte man bei EBV tatsächlich noch bekommen. Aber ich habe den Chip heute durch einen von STM ersetzt. Ist zwar dann im SO8 aber ich habe noch ein bisschen Platz auf er PCB gefunden.

Und dann SN74LVTH125 im SSOP14. Auch so 10 Stückchen. Werde aber wohl die TSSOP14 Version verbauen. Müsste auf das Layoutsymbol passen.

Viele Grüße, Martin L.

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Martin Laabs

Am Sun, 29 Nov 2009 16:04:31 +0100 schrieb Marte Schwarz:

Möglich. Oder es geht so:

Der Umsatz geht zurück, die Fixkosten bleiben, Fremdkapital will bedient sein - also alles zu Barem machen was da ist und runter mit den Kosten, also erst mal nichts produzieren was sich nicht auch schnell verkaufen lässt ...

Wer will das von aussen beurteilen?

Lutz

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Lutz Schulze

t

lso

...

Wei=DF TI, dass durch solche Aktionen massig Gro=DFkunden abspringen. Kleine Entwickler umgehen TI, da es bei Kleinserien zu Problemen kommt. Gr=F6=DFere Hersteller kaufen fertige Designs ohne TI-Chips, passen die an Ihr internes Warenbestellsystem an und schon ist ein Ger=E4t in Gro=DFserie ohne einen einzigen TI-Chip.

Zumindest die Halbleiterhersteller d=FCrften die Sache mit vern=FCnftigen Lagern gelernt haben. Man muss die Chips ja nicht mal auss=E4gen oder bonden. Au=DFerdem kann man mit weniger Ger=E4ten so tun, als w=FCrde man ein gro=DFes Feld an Halbleitern anbieten. Es f=E4llt keinen auf, dass diese eigentlich nur nacheinander produziert werden.

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Stefan Engler

Wieso? Selbst Digikey hat kistenweise Vorrat davon:

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Da sieht's allerdings duester aus :-(

[...]
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Joerg

Hi Stefan,

Wenn es bei der Konkurrenz besser aussähe...

Marte

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Marte Schwarz

Also wohl schon erledigt. Ich nehme fuer Supervisors immer NCP30x, die sind billig und weit verbreitet, bekommt man beinahe an jeder Strassenecke.

TSSOP hat Digikey, ziemlich viele:

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Joerg

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, außerdem wachsen "große" ja nicht mehr sonderlich durch Eigenleistungen, eher durch Zukäufe. Da kommen kleine Klitschen mit interessanten Designs gerade recht. So gesehen ist die systematische Kundenvergraule vermutlich zumindest manchmal eine geplante Sache. Die großen Gewinnspannen machen die ja eh mit dem Militär oder den "gleichgroßen"... gelegentlich merken das Eingeweihte auch direkt, etwa wenn man auf einem Weg eine Ablehnung kriegt wegen "Lager leer, lange Lieferzeit" und dann auf dem anderen Weg kommt "...war kein Problem, die hatten da Vorrat genau für uns..." die eine Hand gibt, was die andere verweigert :-) muß man nur den "dunkleren Kanal" kennen. Etwa einen Kumpel beim Beschaffungsamt anfaxen :-)

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Stefan Engler wrote: ...

Probleme mit dem Backend (saegen/bonden/testen) waren das letzte Mal der Grund fuer Lieferproblemen bei TI Chips...

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
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Uwe Bonnes

wenn man etwas höhere Stückzahlen braucht, aber noch unter der Containergrenze, bleiben noch die Broker. OK, es ist eine Art Mafia, aber ein mal haben sie einer befreundeten Firma den Arsch gerettet und mir einen Zubrot gegeben :-). Vor ein Paar Jahren hat mich mein Kommilitone angerufen, ob ich nicht einen Lieferanten für bestimmte Speicherbausteine wüßte. Wenn er sie nicht binnen eine Woche bekommt, muß er Vertragsstrafe zahlen. Er brauchte so 150-200 Stk und zahlt 10EUR pro Stück (beim Distri hat er 8 bezahlt). Ich habe herumgegoogelt und dann herumtelefoniert und 24 Stunden später hatte er eine PE (mit 530 Stk) auf dem Tisch und es hat weniger gekostet, als die 150 Stk beim Distri. Und ich habe meine Provision und ein Lecker Essen (r) bekommen :-). OK, die Chance getürkte Bauteile zu bekommen ist auch sehr hoch, aber hier hat es geklappt.

Waldemar

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Waldemar Krzok

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