der Strom der vom Akku ins Handy fliesst, ist ja nicht gerade konstant. Der "Transmit Burst" verursacht sehr hohe Stromspitzen.
Ich möchte nun den mittleren Stromverbrauch meines Handy messen. Wie macht man das am besten, so dass auch der Transmit Burst nicht unter den Tisch fällt? Ein normales analoges Ampermeter misst zwar bekanntermaßen den arithmetischen Mittelwert des Stromes, jedoch bezweifle ich, dass so ein Messinstrument auch den Transmit Burst von einer halben Millisekunde mitkriegt.
Du willst gar nicht den Strom messen sondern das Integral über den Strom, die Ladung. Ich würde das über einen Shunt mit einem OPAmp als Integrator dahinter machen. Die Ausgangsspannung kannst du dann mit deinem Multimeter messen. Auf den Mittelwert des Stromes kommst du indem du den Integrierten Strom durch die Zeit teilst.
verschiedene Halbleiterhersteller halten dafür Bausteine bereit und verkaufen sie unter dem Thema Coulomb-Counter. Einfach mal danach googeln oder bei Texas-Instruments usw. auf den Web-Seiten rumstöbern...
Es gibt aber auch diverse diskrete Schaltungen aus den 80er... Müsste man auch per Google finden.
Im Prinzip ist's bei allen gleich Strom zu Spannung, die auf einen Integrator, wenn der "voll" ist, entladen. Die Entladepulse zählen...
Warum nicht? Das analoge Amperemeter zeigt doch die magnetische Wirkung des durch die Spule fliessenden Stromes an. Ob Burst oder nicht, der muss da durch. Wenn Du es nicht glaubst, hänge doch einen fetten Kondensator hinter das Messgerät und vor das Handy. Der Kondensator liefert keinen Strom, der nicht vom Netzgerät durch das Messgerät geflossen gekommen ist, liefert aber Strom während des Bursts.
Der von meinem ersten - Philips Portable C-Netz, groß wie ein Bohrmaschinenkoffer - dürfte die 5 Ah wohl ungefähr gehabt haben... :-)
mfg. Gernot
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(Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Falls Du Dich mit dem Pubertieren überfordert siehst, lass es einfach.
Das ist nicht versetzungsrelevant. (Arnulf Sopp)
Ok, um die Sache mal zu entwirren: Akku-"Inhalte" kann man in (m)Ah oder Wh messen. Erstere macht nur eine Aussage über die Stromstärke, die zweite ist noch mit der Spannung multipliziert und hat daher die gleiche Dimension wie die Energie. An sich ist die zweite Angabe besser, üblich ist aber die erste, weil beim Vergleichen von Akkus die Spannung in der Regel feststeht. Man kennt z.B. die Stromauf- nahme einer Schaltung und will wissen, wie lange der Akku hält. Die Angabe bezieht sich in der Regel auf eine langsame Ent- ladung z.B. über 12 h, bei kürzerer Entladung (wegen höheren Stroms) ist die Kapazität kleiner. Beim Laden müssen z.B. 140% reingetan werden, damit 100% drin sind. (Wirkungsgrad).
Beispiele: Hand-Akkus 3,6 V und 800 mAh = 2,88 Wh. R6-Akkus für Digicams/Diskplayer 1,5 V und 2000 Ah = 3 Wh. Notebook-Akku 12 V 4 Ah = 48 Wh. Notstrom-Akkus 12 V und 7 Ah = 84 Wh. Autobatterien 12 V und 44 Ah = 528 Wh.
Um zur ursprünglichen Frage zurückzukehren: Ein Handyakku, der 800 mAh hat, und mit dem das Handy 6 Tage läuft, ist also mit ca. 800 mAh/6*24 = 5,5 mA im Mittel entladen worden. In Spitzen nimmt das Handy wesentlich mehr, ich schätze, 0,5 A können vorkommen (was man daran sieht, dass z.B. die Displaybeleuchtung beim Senden einer SMS flackermäßig leicht dunkler wird, also die Spannung des Akkus einbricht).
mfg. Gernot
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