Start in die uC-Welt

Hallo NG,

nachdem ich in den Beiträgen des letzten halben Jahres 882 mal "Controller" gefunden habe, bin ich hier wohl richtig!

Wir wollen in den nächsten zwei Jahren eine bestehende analoge Schaltung durch etwas "modernes" mikrocontrollergesteuertes ablösen. Ich bin nun etwas ratlos, wie ich die Sache am besten angehe. Allein die Controllerauswahl ist eine Wissenschaft für sich. Und einfach irgendwelche Entwicklungsboards bestellen möchte ich auch nicht. (Da ich ca. 20 Jahre programmiere, ist die Software wohl das kleinste Problem.)

Um auch für zukünftige Erweiterungen gerüstet zu sein, will ich das Projekt mal so skizzieren:

8 digitale Eingänge, 8 digitale Ausgänge. Analog gesprochen lässt sich die ganze Funktion mit Dioden und Zeitrelais aufbauen. Das heisst, einfache logische Verknüpfungen und zeitgesteuerte Aktionen zwischen den Signalen. Das ist der Status Quo. Erweiterungen könnten sein: LCD-Anzeige der Betriebsdaten, Anzeige und Verarbeitung von 2 analogen Eingängen, Touch Panel...

Meine erste Idee war, vielleicht eine Basic-Briefmarke zu nehmen, aber für ein Industrieprodukt erschien mir das dann doch nicht passend. Welche Vorschläge habt ihr? Jeder hat doch mal klein angefangen.

Grüsse Michael

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Michael Redmann
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Hm, immer wenn ich "Zeit" und "Steuerung" höre, fällt mir spontan die C-Control von Conrad ein. Der Aufwand für ein solches System ist äußerst gering, von den Kosten her müsste man eine Mikrokontrollerbasierte schon in größerer Auflage bauen, damit sich das rechnet (Entwicklung mit eingerechnet). LCD und Tastatur wäre gleichfalls kein Problem. Die Kontrollerchips gibt es auch als Einzelbaustein, ich glaube so um 15 Euro das Stück. I/O hätten die Dinger in ausrechender Anzahl.

Grüße, Tankred.

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Tankred Müller

Es schadet nicht diese per groups-google zu lesen, viel neues wird auch in diesem thread nicht herauskommen.

Neben dem "Controller" d.h. dem IC, ist die Entwicklungsumgebung entscheidend:

  • Compiler / Assembler
  • Emulator oder ähnliches
  • Programmiergeräte

Es macht wegen Fertigbarkeit ( weniger Teile ) und Kopiersicherheit fast immer Sinn. Andererseits:

  • Controller haben oft ein Problem mit Störsicherheit das die diskrete Vorgängerschaltung eventuell nicht hatte.
  • Controller sind keine Standardteile die es auf 20 Jahre geben wird. Man kann sich mit Abkündigung, Liefer- schwierigkeiten rumschlagen. Das ist kein Grund dagegen. Aber es gibt eben unsichtbare Unterschiede zwischen Hobby- und Industrieelektronik. Manche meinen wenns Board SMD ist, ists besonders "professionell". Wenns nur das wäre.

Wer ein Vorprodukt eines anderen Herstellers kauft ( seis ein Board, ein IC oder Software ) kauft nichtnur die Features sondern auch die Würmer mit. Ihr müsst eueren Kunden gegenüber den Kopf für das Gesamtprodukt hinhalten. Ausreden a la "Geht nicht weil Microsoft nicht xyz hat ..." ziehen bei realen Produkten meist nicht. Es ist bezogen auf kleine Stückzahlen sicherlich rechnerisch billiger ( sowohl bezogen auf Materialpreis, als auch Entwicklungszeit ) irgendwas mit C-Control oder PC104 usw zusammenzubasteln. Soll aber schon vorgekommen sein, daß das was da zusammengwurstelt wird nicht stabil funktioniert und niemand weiss warum. Wer sein Produkt vom IC weg zusammenbaut hat längere Entwicklungszeit und wenn er selber Boards fertigen muß auch höhere Kosten. Er kann die Lösung aber besser an das Problem anpassen und hat die Innereien besser unter Kontrolle.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Tankred Müller schrieb:

Die bisherigen Planungen sehen ca. 1000-2000 Systeme/Jahr vor.

Die analoge Version hat nur Bauteile für 18 Euro drauf :-(

Grüsse Michael

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Michael Redmann

Da wuerde ich keine C-Control verwenden wollen.

Es gibt Mikrocontroller mit einem Vielfachen des Leistungsumfangs der C-Control fuer < 5 Euro.

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Andreas Schwarz

Spontan fiel mir da ein ATMega und Basic ein. Schau mal nach Bascom und FastAVR, was die so bieten. Eventuell bist Du damit ganz gut bedient, zumindest ist es ein guter Einstieg. Fast wie Basic Briefmarke, aber viel schneller, flexibler und billiger.

Wenn's dann allerdings um Serienreife und Dinge wie EMV geht kann ich nur sagen: Geh' zu jemandem der Ahnung davon hat. Du wirst sonst viel Lehrgeld bezahlen.

Wenn's um Verfügbarkeit geht: Nimm einen Microcontroller aus dem Automobilbereich, oder einen Standard 8051, die wird es wohl auch in 20 Jahren noch geben.

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Erik Hermann

Hallo Michael Redmann ...

... Sprich doch einfach bei verschiedenen einschlägig bekannten Distris vor. Die sollen Dich beraten und Dir vernünftige Angebote unterbreiten.

Ich Arbeite mit verschiedenen Pics von Microchip.

In der Firma haben wir Projekte mit 1.000 Stück pro jahr und 10.000 Stück pro Jahr.

Mit den Prozessoren sind wir zufrieden, die sind recht robust. Auch die Martelalten Typen sind noch zu bekommen, ansonsten gibts immer Nachfolger, die sich Problemlos durch einfaches Austauschen (z.B. Ersatz eines 16C73 durch einen

16F73) bzw. mit kleinsten Änderung der Software (z.B. Ersatz eines PIC16F76 durch PIC16F767) einsetzen lassen. Als Joker gibts dann vielleicht noch das ein oder andere Schmankerl.

Gruss Jochen

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Jochen Rapp

bei der Controllerauswahl sind neben den Pins noch 2 Parameter wichtig:

- Rechenleistung/Geschwindigkeit wie schnell müssen die Ausgänge auf die Änderung an den Eingängen reagieren? gehts mehr in die Richtung 1us? oder 1ms?

- Programmgröße wenn die Funktionen bisher analog realisiert ware, dann reichen ein paar kb bestimmt aus - unkritisch

Text-LCD ist kein Problem (braucht halt ein paar Pins), Controller mit integriertem A/D Wandlern gibts auch ...

aber ein Touch-Panel mit grafischem Displays kosten Speicher

ohne letzteres würde ich mal sagen, dass z.B. ein ATMega für Welche Vorschläge habt ihr? Jeder hat doch mal klein angefangen.

Student/Praktikant soll sich einen Controller der Familie raussuchen, davon werden dann ein paar bestellt und er darf sich dann hinsetzen und einen Programmer und ein Demo-Board löten und auch mal ne Runde rumprogrammieren ... wenns geht, dann gibts ne ordentliche Platine - fertig ;-)

bye, Michael

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Michael Schöberl

Hallo Michael,

Wenn uC ein ganz neues Thema ist: Texas Instruments veranstaltet kurze Einfuehrungen in den MSP430. Einfach mal auf der TI web site unter MSP430 nachsehen, ob eines in der Naehe stattfindet. Naja, bei Euch gibts ja die schnellen Intercity Zuege, sodass ein paar 100km nicht so wild sind. Hier in USA sind alle diese Lunchtime Sessions am 30.April. Circa zwei Stunden und normalerweise kostenlos.

Wahrscheinlich kann man da auch gleich die Eval Kits bekommen, $50 bis $100 je nach Version, mit Compiler.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Erst mal vielen Dank an alle für die nützlichen Infomationen.

Joergs Anregung, einfach mal eine Veranstaltung der Hersteller zu besuchen, klingt ganz gut. Mal sehen, was da in den nächsten Monaten erreichbar ist. Und Eriks Rat, was Bewährtes zu nehmen, hat auch Vorteile.

Grüsse und ein schönes Wochenende Michael

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Michael Redmann

Hallo Michael,

Mit TI musst Du wohl gleich nachsehen, ob noch ein Platz frei ist denn es sind nur noch ein paar Tage.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hab grad den letzten Platz in Freiburg erwischt(, hoffentlich).

Danke und Grüsse Michael

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Michael Redmann

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