Spannungsüberschlag in Steckdose

Hallo!

Wenn ich den Stecker eines eingeschalteten Verbrauchers in eine Steckdose stecke, entsteht ggf. ein Spannungsüberschlag mit sichtbarem Blitz/Lichtbogen.

Manchmal vergisst man vor dem Einstecken einfach, dass der Verbraucher noch eingeschaltet ist; manchmal kann man ihn gar nicht ausschalten (diverse Netzteile etc.).

So weit, so gut. -- Meine Fragen an die Experten: Welche Folgen hat dieser Spannungsüberschlag a) für die Steckdose und b) für den/die Verbraucher?

Mir ist bewusst, das so etwas nicht zu oft passieren sollte. Aber eine gewisse Toleranz seitens aller Bauteile sollte wohl gegeben sein ... Ich vermute, Schäden würden eher langfristig auftreten, nicht schon gleich bei einem der ersten Vorkommen. -- Der Blitz sieht nur (gerade in einem dunklen Raum) manchmal so "dramatisch" aus.

Eure Meinungen/Erfahrungen?

Beste Grüße, Joachim

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Joachim Schulte-Neuhaus
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Hallo Joachim.

a) f=FCr die Steckdose und

Die bekommt Brandstellen, wird rau, oxidiert, daraus folgen h=F6here =DCbergangswiderst=E4nde, gr=F6=DFere Erw=E4rmung bei hoher Last, kurz: h= =F6herer Verschleiss. Im Gegensatz zum Verbraucher sehe ich hier das gr=F6=DFere Problem.

Der Verbraucher "sollte" das abk=F6nnen. Ein Schalter auf der Netzspannungsseite macht nichts anderes. Allerdings ist er im Gegensatz zum Stecker daf=FCr gebaut, das I) auszuhalten und II) den Lichtb=F6gen und Schaltpreller so schnell wie m=F6glich zum Verschwinden zu bringen, d.h. schnell durch den "undefinierten" Zustand zwischen Ein - und aus zu kommen. :-) Ausserdem h=E4tte ein Schalter ev. durch Hilfskontakte die Chance, vorbereitende Ma=DFnahmen zu treffen.

Was dabei abgeht, und was auch schiefgehen kann, ist im Detail sehr vielf=E4ltig, und h=E4ngt sehr stark vom Verbraucher ab. Aber es ist im allgemeinen technisch beherrschbar.

Du hast in der Deiner Frage nur das "Einschalten" erw=E4hnt. Das ist speziell bei kapazitiven Lasten der H=E4rtefall. Bei induktiven bzw. ohmschen Lasten ist eigentlich das Abschalten der problematischere Fall. Die "=DCberspannungen" sind im allgemeinen nicht h=F6her als die =DCberspannungen eines normalen Schalters, und auch der Einschaltstromsto=DF wird durch den =DCbergangswiderstand im halbgesteckten Stecker eher reduziert.

Es bleiben m=F6gliche Oszillationen und ein m=F6gliches langsameres Ansteigen- bzw. Abfallen der Betriebsspannung, was eventuell unsauber konstruierte power-On-reset Schaltungen von Mikrocontrollern durcheinander bringen kann, Das kann zwar auch fatal sein , ist aber eher dem Konstrukteur anzukreiden.

Richtig. Erh=F6ter Verschleiss Deiner Steckdose. Aber untersch=E4tze das nicht. Irgendwer steckt in die stark verzunderte Dose statt des Laptops mal einen 500W Halogenfluter, und nach einiger Zeit gl=FChen die Kontakte > Brandgefahr.

-- Der Blitz sieht nur (gerade

"Akut" ist das richtig.

Viele Schalter sind nicht eindeutig gekennzeichnet. Die Beleuchtung geht ja mit gezogenem Stecker nicht. Besser sind Drehschalter. Die sind durch die Position leichter zu Kennzeichnen. Wenn man es denn will, es gibt auch Wippen mit guter, eindeutiger Markierung auf der Wippe, die nur eingeschaltet zu sehen ist. Ausserdem ist eine Drehbewegung etwas "abstrakter" als ein simpler Druck, was den Benutzer leichter dazu bringt, seine Handlung zu =FCberdenken. Aber das ist nat=FCrlich auch nicht "Barrierefrei".

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Durch gutes Kontaktdesign versucht man, dass der Mini-Lichtbogen in einem Bereich der Kontakte erfolgt, der im Betrieb des Verbrauchers keinen Strom zu führen hat. Schau Dir mal die verbruzzelten Stellen an den Kontaktstiften an - die sind ganz vorne, genau da, wo der Stift zuerst/zuletzt Kontakt mit der Steckdose hat. Dieser Bereich hat, wenn der Stecker ganz drin ist, nichts mehr mit der Stromführung zu tun. Ist also undramatisch.

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Carsten Kreft
*Wiebus* wrote on Thu, 09-04-30 22:15:

Ja aber an den Steckerspitzen und bei der Dose ganz vorn. Die Bereiche, die ganz gesteckt den Kontakt bilden, sollten wenig beeinflußt bleiben.

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Axel Berger

Hallo!

Zunächst danke, auch an Carsten! :)

Wiebus hat geschrieben:

Wir reden hier aber von einer häufigeren Wiederholung eines solchen Reinsteckens/Rausziehens des Steckers unter Last?

Das wird wohl -- hoffentlich -- keine Probleme mit sich bringen, wenn es "ein paar mal" vorkommt ... sondern nur, wenn es wirklich oft auf diese Weise gemacht wird?

Beste Grüße, Joachim

Reply to
Joachim Schulte-Neuhaus

Wiebus schrieb:

Ist wohl eher ein momentaner Überstrom. ...

....

Nun ja, soweit die Theorie. Es gibt allerdings eine Unzahl an "mittelstarken" Schnurnetzteilen für Laptops, Drucker und Bildschirme, die haben keinen Netzschalter und offenbar auch keine wirklich wirksame Einschaltstrombegrenzung. Da brutzelt es jedesmal heftig.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Hallo Joachim.

Richtig.

Nicht nur das. Bei den kleinen Strömen von kleineren Verbrauchern wie Labtop Netzteilen ist es eher unkritisch. Auch wenn die Stromspitzen wegen der Kondensatoren oft heftig sind. So richtig abnutzen wirst Du die Stecker erst, wenn Du auch 3kW Heizlüfter regelmäßig mit dem Stecker schaltest.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

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--
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
 Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
 Wirtschaft auf Schiebung.
Reply to
Bernd Wiebus

Gerade da erwarte ich weitaus weniger Probleme als bei den fiesen Kapazitäten von Schaltnetzteilen.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo Ralph.

Beim Einstecken ja. Aber beim Abziehen? Wenn Du schön langsam abziehst, kannst Du einen Lichtbogen provozieren, der Dir Stecker und Dose direkt beim ersten mal ruiniert. :-) Also Vorschrift beim Entstöpseln eines Steckers: Stecker fassen, konzentrieren, und dann mit einem Ruck herausreissen. So ähnlich wie früher an den Steigbügelschaltern. :-)

Schalter sollten eine Vorrichtung haben, die Verhindert, das sie langsam Schalten. Aber meist unterstützen sie nur das schnellere Schalten. Mit entsprechender Last (100W Glühlampe) und etwas böswilligem Geschick kann man auch einem Wippschalter ein bruzelndes Geäusch entlocken, bis er festsitzt. :-)

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Bernd Wiebus

"Bernd Wiebus" schrieb im Newsbeitrag news:gtgqul$ddr$ snipped-for-privacy@news.doubleSlash.org... ..

Hi, genau, mit ein bißchen Glück versagt dann auch die "Zugentlastung" spektakulär....vielleicht aber hängt anschließend die Steckdose raus :-)

Noch viel besser funzt das mit einem dicken Motor, etwa soeinem Saugstauber der Profiklasse oder einer Bohnermaschine. Die werden gernemal per Stecker "geschaltet" und dort leiden die Steckdosen dann enorm. Meist kann man in einer Steckdose, die die Putze "frequentiert", wegen der erodierten Kontakte nix anderes mehr zuverlässig einstöpseln.

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Hallo gUnther.

Wenn man wirklich den Stecker und nicht die Leitung fasst, sollte die Zugentlastung nichts zu tun bekommen. :-)

Eigentlich nicht, wenn man gerade zieht und nicht verkantet. Allerdings denke ich auf der anderen Seite, daß eine Kindersicherung" zimlich sicher dazu führt, das man die Dose aus der Wand reisst. :-(

Wie ich diese Teile hasse. Mittlerweile finde ich aber Kindersicherungen sogar im Stahlwerk neben dem Konverter, wo Kinder eigentlich sowieso nix zu suchen haben. :-(

Inuktivitäten stabilisieren Lichtbögen recht gut. Es gibt nichts, was die Spannung schneller hochtreibt, wenn der Strom sinkt. :-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Bernd Wiebus

Als Staubschutz gegen leitfähige Brösel?

Wart ab bis HIV-ler, die selbst nicht mehr fit sind, ihren Nachwuchs in den 1-Eurojob schicken müssen.

--
Gruß, Raimund
Mein Pfotoalbum 
Mail ohne Anhang an  wird gelesen. Im Impressum der Homepage
findet sich immer eine länger gültige Adresse.
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Raimund Nisius

Ist das so? Wegen der 50 Hz Wechselspannung sollte eigentlich mit dem Lichtbogen spätestens nach 100 ms Schluss sein.

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Kai-Martin Knaak

Am Sat, 02 May 2009 16:51:13 +0000 schrieb Kai-Martin Knaak: Hallo Kai-Martin.

10ms. Der Nulldurchgang erfolgt alle 10ms. 2 mal pro Periode.

Nun, ein Wechselstromlichtbogen erlischt gerade im Nulldurchgang leicht. Aber nicht sicher. Das hängt von den Umständen ab. Wenn das Plasma in der Kurzen Zeit nicht weit genug abkühlt, zündet er neu.

Sonst würde Lichtbogenhandschweissen mit Wechselstrom nicht funktionieren. Es hat tatsächlich den Nachteil, das der Bogen leichter ausgeht, aber dafür ist die magnetische Blaswirkung durch den Bogenstrom selber deutlich geringer. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Bernd Wiebus

Äh, ja. Ich sollte grundsätzlich alle Zahlenangaben dreimal checken, bevor ich den Send-Knopf drücke...

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Kai-Martin Knaak

Hallo Raimund.

Die Teile sind aus Aludruckguss. Sie haben einen federbelasteten Klappdeckel mit Silikongummidichtung. Wenn das gegen den Staub nicht langt (Was oft der Fall ist), ist die Kindersicherung als zweite Auffanglinie auch überfordert. :-)

Du magst das anders sehen. Aber prinzipiell halte ich Kinder ab 10-12 Jahre durchaus für geeignet, in dem Bereich Hilfsarbeiten durchzuführen. In dem Alter benötigen Sie auch keine Kindersicherungen bzw. die Kindersicherungen sind gegen die Kinder schon wirkungslos. :-)

Der Gesetzgeber mag das auch anders sehen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Bernd Wiebus
*Bernd Wiebus* wrote on Sat, 09-05-02 18:05:

Als ob Kinder so dumm und so schwer erziehbar wären. Ich mußte mich extrem zusammenreißen als der etwa dreijährige Sohn eines alten Schulfreundes bei mir einen Stecker *am Kabel* aus der Wand zog -- meine gleichaltrige Tochter hätte das nie getan, aber den Eltern war es offenbar egal. Dafür wurden sie plötzlich aktiv, als er versuchte, den Stecker ganz ordentlich und ganz korrekt wieder einzustecken, was meine Tochter selbstverständlich gedurft hätte.

Wegen der Kombination Kindersicherung und Bügeleisen bei Mietern mußte ich auch eine total verbrannte Steckdose schon mal wegschmeißen.

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Axel Berger

Hallo Axel.

Einige schon. Experten behaupten die Persönlichkeit ist zu 40% Genetisch bedingt, zu 40% Elternhaus (besonders das frühe), und 20% Schule. Persöblich meine ich zwar, es sind eher 40% Genetisch bedingt, zu 30% Elternhaus (besonders das frühe), zu 25% die Strasse bzw. Gang und 5% Schule. Wenn nun bei den ersten 40% was zimlich falsch ist, und Du nicht das absolute Ass in Kindererziehung bist, wirst Du Deine 30% auch noch mit ziemlicher Sicherheit verreissen. Es ist eben auch eine Menge Zufall dabei. Also ich würde mir keine Kindererziehung zutrauen.

Meine ersten 40% sind wohl auch etwas schräg......

Ich hasse sowas. Auch andere Dinge. Aber es ist erfahrungsgemäß nicht sinnvoll, dagegen anzugehen. Die Leute begreifen eben nicht so ohne weiteres, wann etwas enger zu sehen ist, und wann nicht.....

Vermutlich ist sie nicht allzu dusselig, und Du hast es ihr nicht falsch vorgemacht.

Sie wissen es nicht besser. Vermutlich machen sie es selber so. :-/ "Wissen" schliesst hier "Gewohnheit" mit ein. Über den Kopf geht vieles, aber wir können nicht den ganzen Tag tief sinnend durch die Gegend laufen.

Ich habe mir ein ganzes Jahr lang alle paar Tage morgens beim Aufstehen eine Beule gehauen, weil ich mit schlaftrunkenem Kopf an der falschen Seite aus dem Bett wollte......ich war eben von früher gewohnt, dorthin aus dem Bett zu steigen. Irgendwann habe ich resigniert und schlafe andersherum. Die Gewohnheit krieg ich in meinem Alter nicht mehr raus.

Das ist etwas, was ich in der Kindererziehung (und Tiererziehung) bei anderen Leuten auch öfter gesehen habe. Erst wird auf einen Fehler überhaupt nicht reagiert, anschliessend wird mit Zeitverzögerung überreagiert.

Das scheint wohl irgend ein neuronales Regelungsproblem zu sein. Spricht man die Leute darauf an, rationalisieren sie sofort ihr Verhalten bzw. sie sind sich dessen überhaupt nicht bewusst. Komisch.

Jedenfalls den Kindern bekommt das nicht gut. Im besten Falle werden Sie nur enorm dickfellig, in schlimmeren ganz kirre.

Aber ich will darüber nicht Urteilen, ich traue es mir persönlich nicht zu, es besser zu machen. Und da war so ein Spruch von wegen dem Splitter im Auge des Nachbarn und dem Balken im eigenen.

Den Fall hatte ich noch nicht. Dafür Mieter, die es binnen Jahresfrist geschafft haben, durch tägliches Fensterputzen mit gott weiss was die Farbe der Rahmen bis aufs Holz runterzuwaschen. :-/ Und Leute, die sich auf einer Etage zwei Wohnungen mieten, und dann dazwischen ein Loch in die Wand hauen

Naja. Gut das ich den Kabachel jetzt los bin.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Bernd Wiebus

Hallo Kai-Martin.

Ich hab ein paar mal mehr als drei mal überlegt. Ich vermutete schon irgend eine Falle. Ich hatte schon Cheffs, die mich auf die Tour kirre machen wollten. ;-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Bernd Wiebus

Am Sun, 3 May 2009 20:09:37 +0000 (UTC) schrieb Bernd Wiebus:

Es wird heute aber auch zu sehr als eine komplizierte Sache betrachtet.

Aus den Generationen vorher ist auch was geworden, ganz ohne vieles was da heute als nötig angesehen wird.

Lutz

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Lutz Schulze

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