Spannungsabfall auswerten und ausgleichen

Hallo,

gegeben ist eine 10 adrige Leitung, über die 8x 10V + 1x Masse geführt werden, die am anderen Ende 8 analoge Laststufen einer Lichttraverse ansteuern. Dabei stehen 10V am Eingang einer Vollaussteuerung gleich und bei abnehmender Eingangsspannung wirds am Ausgang entsprechend dunkler.

Auf der Senderseite sind das auch noch 10V, aber auf der Empfängerseite würde 0,5V Spannungsabfall bereits 5% ausmachen und es gibt verrückte, die meinen unbedingt 40-50 Meter Steuerkabel hauchdünn zu machen.

Nun ist meine Idee: Auf einer weiteren Ader nimmt man einfach die maximale mögliche Ausgangsspannung und führt sie einem Auswertesystem in der Laststufe zu. Dieses System widerum setzt den ankommenden Spannungswert ins Verhältnis und hebt die Eingangsspannung der Steuerkanäle dementprechend an. Das man dazu eine eigene Versorgung im Lastteil braucht, steht ausser Frage, ist aber auch vorhanden.

Wenn also nur noch 9V ankommen, dann werden diese um 10,x% erhöht und schon stehen wieder 10V am Eingang des Lastteils.

Hat wer für sowas ne Idee? Bitte nicht auf DMX, oder riesige Microprocessorsteuerungen verweisen. Das muss doch auch einfacher gehen...

Peter

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Peter Kern
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Ich würde keine riesige Microprozessorsteuerung nehmen, ein kleiner PIC, Atmel, MSP430 oder was du sonst so da hast, zusammen mit einem RS485-Treiber, reicht auch aus :-) Hat auch den Vorteil, daß du nur drei Leitungen für z.B. RS485 brauchst, wenn du an Sender- und Empfänger-Seite bereits Versorgungsspannung hast.

Wenn du es tatsächlich analog machen willst, dann nimm Strom zum Übertragen der Information statt Spannung (z.B. 4-20mA Standard), oder z.B. PWM (gibt für beides fertige Chips), denn wenn du den Spannungsabfall bei den 10V durch einen höheren Eingangswiderstand ausgleichst, dann gibt es mehr Störungen und das mit der Zusatzleitung klingt auch nicht besonders gut.

Am besten ist aber die Lösung per Microcontroller, was Preis, Störsicherheit, Erweiterbarkeit, Genauigkeit, Einfachheit des Aufbaus usw. angeht.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Peter Kern schrieb:

Das sind keine Verrückte sondern ist sicher gängig. Was sind schon 50 Meter bei einem Bühnenaufbau?

Von hinten durch die Brust ins Auge!

IMHO eine Schnapsidee!

Versuche es mal mit einer "Stromschleife" in der Ansteuerung. Dann kannst du sogar kilometerlanges Kabel nehmen.

Passende Konverter "Spannung zu Strom" und "Strom zu Spannung" sind Standarschaltungen und auch als Module fertig käuflich.

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Jens Fittig

"Peter Kern" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Spannungsabfall entsteht nur durch Stromfluss, und da du offenbar sender und Empfaengerseite selbst entwirfst und der Empfaenger eine eigenen Stromversorgung hat, steht es dir frei, den Stromfluss zu minimieren, durch hochohmige Eingaenge. gerade hochohmig genug, um vernachlaessigbaren Spannungsabfall aber ausreichende Storimmunituaet zu bekommen. Vermutlich koennen Stoerungen per Kondensator-Tiefpass gefiltert werden.

Ansonsten: Dein Konzept funktioniert nicht.

Der Spannungsabfall entsteht naemlicb am deutlichsten auf der Masseleitung.

Nehmen wir 0.1 Ohm Leitungen und 1 A an.

Von den 8 Leitungen fuehren beispielsweise 2 0V (fliesst kein Strom) und 2 5V (es fliesst vereinfach angenommen 0.5A) und 4 10V und die Vergleichsleitung haben 10V am Ausgang, bei den 5 fliesst 1A.

Dann kommen (als Differenz zwischen Masse uns Steuerleitung) an:

-0.6V statt 0V 4.35V statt 5V und 9.3V statt 10V.

Und nach Korrektur (bezogen auf Vergleichsleitung):

-0.65V statt 0V, 4.67V statt 5V, 10V statt 10V

Das Konzept taugt also nichts. Die Korrektur korrigiert nur 10V, aber keine halben oder niedrigeren Spannungen.

Digital waere einfacher, uC mit 8 Kanal 10 bit A/D-Wandler und

8 Kanal D/A-Wandler sind erfunden.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Es wird sicherlich nicht gleich 1A sein, wenn es eine Steuerspannung ist, aber grundsätzlich hast du natürlich recht. Das Hauptproblem mit dem Spannungsabfall auf der Masseleitung würde ich aber bei der dadurch verursachten gegenseitigen Beeinflussung der 8 Kanäle sehen.

Kann man machen, bei langen Kabeln sicher eine sinnvolle Lösung, weil man dann mit weniger Adern zurecht kommt. Im einfachsten Fall würde dann ein zweiadriges Kabel ausreichen.

Wenn es aber analog sein soll, dann würde ich anstelle des 10 adrigen Kabels möglichst ein 16 adriges verwenden (jeweils 2 Adern je Kanal). Am Ende eine definierte Last vorsehen, z.B. einen 1K Widerstand parallel zum Steuersignaleingang (eventuell 100 Ohm??, kommt auf die Eingangsimpedanz an). Der Sender besteht dann aus 8 einstellbaren Stromquellen.

Wenn dann 10mA (100mA bei 100 Ohm) ins Kabel hineinfließen, fällt am 1K Widerstand 10V ab, egal, wie lang das Kabel ist.

Vorteil dieser Lösung gegenüber einer Spannungsrückführung ist noch, dass bei einem Kabelbruch die Spannung am Signaleingang nicht auf Maximum geht.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brörring

Remote Sensing nennt sich das und hat jede vernünftige analoge oder digitale Powersupply schon eingebaut. Normalerweise sind dann die Sensing Inputs mit Blechklemmen mit dem Ausgang bzw Ground verbunden. Du mußt nur die Klemmen aufmachen.

w.

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hwabnig

"Stefan Brörring" schrieb im Newsbeitrag news:48b168eb$0$11104$ snipped-for-privacy@newsreader.ewetel.de...

Stromquellen sind (wenn man es analog machen will) eine gute Loesung, es braucht auch dabei nur eine Masseleitung.

Aber man braucht 8 OpAmps auf Senderseite (Spannung in Strom wandeln) und 8 OpAmp auf Empfaengerseite, also 4 ICs mit Huehnerfutter.

Das sind einfach mehr Bauteile, als digital, allerdings billigere.

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MaWin

Richtig. Fuer die Stromuebertragung ist die Schaltung trivial, fuer PWM gibt es seit Jahrzehnten fertige Chips wie LM331.

Wuerde ich zustimmen, bis auf Stoersicherheit. So gusseisern wie ein LM331 sind uC nicht, wenn die Auslaeufer des Blitzeinschlags in Bauer Hansen's Eiche da durch gehen.

Schoen tiefpassgefilterte Stromsteuerung funktioniert aber auch ganz gut.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich klink mich hier mal hinter...

MaWin schrieb:

Also ich hab gerade mal eine Lösung gesehen, die wohl in einem Lichtmixer Anwendung findet und wohl seit fast 20 Jahren so funktioniert.

Da wird ein LM314 als Ausgang auf Steuerseite benutzt und die 10V sollen auf 50 Meter noch einwandfrei zur Verfügung stehen.

Das Problem könnte tatsächlich die gemeinsame Masse sein. Entweder die Einzelader als solche hat ne Macke (AWG28) oder irgendwo steckt der Wurm in einer Schaltung drin, die den Rest beeinflusst. Nach der letzten Aktion (gemeinsame Masse auf Schirm und dann irgendwie nen schönen Potentialsusgleich provoziert) hatte ich eigentlich darauf abgestellt das man sich um fertige Lösungen bemühen möge.

Ich werd mir das morgen mal vor Ort ansehen und wenn da nichts vernünftiges rauskommt, dann auftrennen und ggfls. einzeln testen.

Und sollte da nichts bei rauskommen, dann mal nach dem Remote-Sensing suchen.

Peter

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Peter Kern

Bei Bühnentechnik gibt es schon manchmal abenteuerliche Dinge. Ich habe mal von einem Fall gehört, wo ein Generator nicht geerdet war. Der Techniker hat den elektrischen Schlag am Mikrofon aber zum Glück überlebt.

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Frank Buss

Frank Buss schrieb:

Klassischer Fall:

Gitarrenamp - Gitarrenkabel - Saiten - Hand - Körper - Mund - Lippen - Mikrofonkorb - Mikro - Mikrokabel - Mischpult - Schutzleiter - Erde.

"Dat Mikro brizzelt!"

Butzo

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Klaus Butzmann

Peter Kern schrieb:

So ein Schwachsinn. Die Probleme, die man sich bei selbstgefrickelter Anpassung im Bühneneinsatz einhandelt, lassen sich auch einfach mit einem ausreichendem Querschnitt meistern. Üblicherweise fliesst so gut wie kein Strom über die Leitung und selbst

0,08mm^2 hat nur 10 Ohm auf 50m.

Udo

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Udo Piechottka

Dafür braucht man keinen Generator. Ein einfacher Nullleiterabriss mit gleichzeitig abgerissenem PE reicht vollkommen, um einerseits einen Satz Movingheads zu grillen und andererseits das komplette elektrische Zeug unter Strom zu setzen. Der Keyboarder, der sich beim Abstieg am Geländer festgehalten hat, musste ziemlich fluchen.

Das lehrt uns, dass man auch 125A Strippen nicht in engen Radien um Bäume wickeln sollte, um Skipisten zu überwinden, auf denen ab und an noch ein Pistenbully fahren soll. Nein, nicht meine Baustelle - ich war nur Gasttechniker und froh, dass meine Effektkisten überlebt haben.

Zuendi

--
"Kaffee? Du sagst Kaffee dazu? Das war hochraffiniertes 
 Industrie-Koffein in einer kandiszuckergepufferten Lösung."
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Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

FI-Schalter scheinen in dem Metier ja ziemlich verpoent zu sein ;-)

Ich bekam inzwischen auch meine Dosis in Sachen solcher "Installationen" ab. Anlagen fuer Einsatz in der Karibik. Als mir der Kunde beschrieb, was da so abgeht, wurde mir beinahe uebel. Strippengewirr und mehrere dicke Generatoren, nach dem Motto "Dooon't worry, be haaappy".

Dann war ich mal selbst da und es ist schon abenteuerlich. Monsunartiger Regen und krachendes Gewitter. Zwischen Blitz und Donner null bis drei Sekunden, ueberall roch es nach Ozon. Draussen auf dem Dach schlief ein Techniker ganz locker flockig unter (!) einer Klimaanlage, die Strippen hingen teilweise noch raus und lagen auf ihm. Einige Minuten spaeter poetterte eine DC-3 mit viel Oelschmier unter den Motoren ganz knapp ueber dieses Dach, mitten durch das Gewitter, und der Pilot schaffte sie irgendwie mit viel Ruderausschlag auf die Landepiste zu nageln.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Eine DC3 hat, wenn ich mich an die Aufschrift recht erinnere, deutlich mehr als 20 Gallonen Oel pro Motor. Das braucht man da also nicht sooo eng zu sehen.

Interessant da mitzufliegen BTW...

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Der Knueller bei mir war bisher ein Boeing Stearman Doppeldecker:

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Zuerst Luftakrobatik. "Let's go south of the highway, there's no houses, just in case we screw up"

Der Pilot liess mich wieder zum Flugplatz zurueckfliegen. Echter Holzknueppel, Seitenruder/Bremspedale in Armeestiefelgroesse, Lederkaeppi, Brille, Oel-Spray auf dem T-Shirt. Beinahe wie bei Heinz Ruehmann, mit allem Komfort.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Schnickschnack :-)

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Rest ebenfalls sehenswert :-)

Zuendi

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F: Was ist ein Mathematiker?
A: Ein Gerät das Kaffee in Behauptungen umwandelt.

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

Schoen!

Lustig wird's auch immer, wenn ein Generator nur muehsam anspringt und der "Operator" ihn dann durch kraeftiges Gasgeben freipustet, in dem er per Holzstoeckchen gegen das Reglergestaenge drueckt. Dann haben wir schonmal voellig verkohlte Platinen. Inzwischen weiss ich, was die Leute meinen wenn sie sagen, ein Computer muesse tropenfest sein. Alles was ueber DOS rausgeht ist da voellig ungeeignet. Die Nominalspannung kann zwischen 0V und 150V liegen, bei Inverterbetrieb auch schon mal 13V DC auf der 120VAC Leitung, wenn es mal wieder die ganzen Halbleiter da drin zerlegt hat. Merkt man z.B. daran, dass aus einem Geraet mit Trafo ein zunehmender Gestank kommt.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Eine Holztribühne ordnungsgemäß mit gelb-grünem Kabel zu erden hat was :^)

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Ordnungsgemäß war das sicher nicht. Da hätte es wenigstens 16mm² gebraucht :-)

Zuendi

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Sebastian Zuendorf

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