Schrittmotorendstufe und Spikes

(also ist nicht etwa die Anzeige fehlerhafterweise x10 multipliziert)

Ein Dämpfungs-R-C zwischen den Motor-Pins.

Der extreme Spike kommt aber höchstwahrscheinlich durch offene Induktivität (der Leitungen o.ä.) zwischen Schaltznetzteil und Endstufe (mit fehlenden C's). Kann auch C defekt im Netzteil sein und damit die Induktivität im Netzteil (möglichweise auch durch eine zu langsame Regelung/Überladung/Überlastung im Schaltznetzteil ursprünglich zerschossen etc. etc. Diese Linie sollte man genau ansehen. Siehe

2tes Post oben. Das würde die ebenfalls ziemlich starke Schwingung auch beim Einschalten erklären. Wenns das Problem (nur) auf der Motorseite wäre, wäre so großes Signal fast einseitig nur beim Ausschalten.

Grüsse Robert

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robert
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Thorsten Ostermann schrieb:

Hallo!

Ist intern seriell verschaltet.

Naja, wenn ich beim 40V Netzteil über 2,2A gehe, dann schaltet es irgendwann ab- genau das war mein erstes Problem (da sah die Spannung noch schlimmer aus, weil zu dem ganzen Gerappel noch das Netzteil Gerappel dazu kam). Nachdem mir das auffiel habe ich die Stromregelung des L297 auf ca. 1A gestellt und es ist einiges ruhiger geworden, aber bringt mir immer noch nichts.

Danke, Heiko.

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Heiko Lechner

robert schrieb:

Hallo!

Ich habe mir das Datenblatt des L6203 jetzt mal angeschaut, da ist sowas erwähnt- wie Thorsten schon sagte. Kann man der Dimensionierung im Datenblatt trauen? Ich habe auch mal so ein wenig nach "RC snubber" gesucht- da sehen die Dimensionierungsvorschläge etwas anders aus (Resonanzfrequenz dämpfen, also L oder C muss bekannt sein, Resonanzfrequenz messen usw).

Wenn ich das richtig sehe, dann hängt vor der Versorgung beider L6203 nur ein dicker 50V 1000µF. Zwischen L6203 und Kondensator ist noch ein Widerstand in Reihe, wird wohl die Kurzschlussschutzschaltung aus AN279 sein. Die Bootstrapkondensatoren sind auch nicht nach Datenblatt angeschlossen (zwischen BOOT1 und OUT2, sowie BOOT2 und OUT1).

Ich habe auch schon zwei dicke Gossen Konstanter (20V, 10A) in Reihe geschaltet angeschlossen- sieht nicht anders aus.

Danke, Heiko.

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Heiko Lechner

Heiko Lechner schrieb:

Es sieht jedenfalls nach monstermäßig viel Induktivität aus.

Über einen Sub-D Pin kann man schon dauerhaft 1A jagen.

Wenn du nicht auf jeden Cent gucken mußt, ist das ne gute Idee.

- Henry

--
www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Henry Kiefer schrieb:

Hallo!

Ich muss aber 10 Leitungen geschirmt an den Anschluss bringen, davon die Motorleitungen etwas dicker- da wirds eng mit dem Steckergehäuse...

Ich hatte am Anfang 10x0,25, aber als ich die Störungen sah, habe ich die Sensorleitungen von den Motorleitungen getrennt- hat nichts gebracht, aber ist jetzt so...

MfG, Heiko.

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Heiko Lechner

Heiko Lechner schrieb:

Ich kann dir dazu keinen Rat geben. Kenne die ganzen Umstände nicht. Prinzipiell halt die Endstufe direkt an die Motoren setzen. Diese mit großen Kondensatoren abblocken. Steuersignale und Gleichstromleitungen von den Motoren hin zum Netzteil, wo dann auch der Controller getrennt am Netzteil hängt. Dessen Ein- und Ausgänge alle galvanisch getrennt.

- Henry

--
www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Mit der sollte man anfangen. Ist aber wohl nicht kritisch wegen dem großen Spike hier. Es geht da nur um kleine HF Restschwingungen von D+L(+Rl)

also doch da wie erwartet. Vermutlich noch von schnellen kleinen Caps unterstützt.

Der R sollte m.E. besser vor dem C liegen, damit das den C-L-C von Netzteil-Leitung-C mit dämpft. Wie sieht diese Zuleitung vom Netzteil eigentlich aus ? Aber Du hast es ja auch schon incl. dem Mess-Shunt probiert.

R ___ ___ ---+-UUU--|___|-+-+-- FET - (Motor-L+R|D|RC) - | | C1 --- --- C2 --- --- | | +--------------+

Hmm.. dann ist das wirklich komisch, wenn alle deine Aussagen stimmen. Irgendwoher muss dieser starke Spike/Schwingung ja kommen.

Alle Massnahmen gleichzeitig auffahren, dann muss sich der entscheidende Faktor rausschälen:

  • ggf. Erdung von allem bis auf eine testhalber weg; Osci auch erdfrei
  • 1 Ohm-(Mess-)Shunt in Zuleitung plus braves Netzteil gleichzeitig probieren
  • 1..5 Ohm in Reihe noch zum Motor, 1k-Ohm parallel zum Motor
  • Massen-Konnex nahe zum Motoranschluss, Signale abschirmen
  • schnelle C's noch parallel zu C2 ...

Robert

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robert

Hallo Heiko!

Ganz so kritisch ist das nicht. 15R/22nF funktioniert gut.

Keine Kerkos für die Spannungsspitzen?

Ich kann dir natürlich auch eine neue Endstufe anbieten. Wahlweise als Bausatz (72 EUR) oder tuti kompletti als 19"-Karte für 105 EUR. Das ist schon incl. Märchensteuer. Wenn deine Arbeitszeit was Wert ist, dürfte das preiswerter sein, als weiter nach Fehlern in der Isel-Karte zu suchen...

Gruß Thorsten

--
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Thorsten Ostermann

Thorsten Ostermann schrieb:

Hallo!

Muss ich mal mit dem Chef reden, wenn er aus dem Urlaub kommt.

Schadenfreude? ;) Ich sehe da aber wirklich keine anderen Kondensatoren an den Motorspannungseingängen der L6203, noch nichtmals 100nF Kerko, die man ja standardmäßig überall hinpflanzt.

MfG, Heiko.

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Heiko Lechner

Hallo Heiko!

Nein. Ich habe die bisher immer für technisch alt, aber solide gehalten. Deiner Schilderung nach ist die Technik aber doch etwas eigenwillig...

Gruß Thorsten

--
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erfolgreich gemacht hat. Sonst heisst man Consultant  ;-) "
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Thorsten Ostermann

Thorsten Ostermann schrieb:

Hallo!

Ich habe doch noch einen Kondensator gefunden, sieht aus wie ein axialer Tantal- ist gut unter/hinter dem L6203 versteckt. Dazu muss ich sagen, dass die Karte selbst wohl auch schon etwas älter ist...

Ich habe jetzt noch einen 1uF Folienkondensator und einen 100nF Keramik pro L6203 spendiert, die Bootstrapkondensatoren auf 22nF erhöht und richtig angeschlossen, sowie wieder die beiden 20V/10A Konstanter in Reihe dran. Ich betreibe im Moment nur die Isel- Karte solo, also 5V aus Laborschaltnetzteil und halt die 40V aus den beiden Konstantern. Die Massepunkte kommen nur auf der Iselkarte zusammen (meine Verkabelung ist komplett getrennt).

Keine Verbesserung.

Jetzt schalte ich mal den Snubber auf, mal sehen...

MfG, Heiko.

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Heiko Lechner

Dumme Frage: das ist nicht nur in den Tastkopf induziert?

Also einfach mal den Tastkopf an den Punkt halten, wo auch die Tastkopfmasse angeklemmt ist. Wenn die Störungen dann noch da sind, weißt Du, daß die Messung so nichts taugt.

cu Michael

--
Some people have no respect of age unless it is bottled.
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Michael Schwingen

Natürlich ist es HF. Aber µC/Signale kriegen die Störung auch so drauf. Die Ursache muss halt weg...

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robert

Ist ok, aber wie sind die Massen davon verlegt? Knallhart auf Chassis oder mit Kabel durch die Lande "geschlabbert"? Einige Photos wuerden helfen.

Das ist schon mal eine Wurzel des Uebels. Sternmassen bringen fast immer Aerger. Kann man das nicht alles schoen auf Chassis oder Rahmen erden? Im Prinzip sind 20-30cm Masseleitungslaenge bei Schrittmotoren fuer solche Spitzen beinahe so, als waere gar keine Leitung da. Die Motorwindungen sollten separat von anderen Kabeln und in einem gemeinsamen Schirm laufen, welcher auch moeglichst an mehreren Stellen auf Chassis oder Rahmen aufgelegt sein soll. Mit anderen Worten es muss in etwa so aussehen wie unter der Motorhaube eines Saab 900.

Auf der Treiberplatine (direkt hinter den dicken Motortreibern) sollten LC Filter sitzen, eines pro Draht. Ich hoffe mal, Isel hat das getan.

Wenn's schnell gehen muss, erstmal die 5V des Controllers gescheit abblocken. Einige keramische 10uF SMT spendieren, +5V Kabel unmittelbar vor der Controller-Platine 2-3 mal durch einen 77er Fair-Rite Ferrit-Ringkern drehen (oder was immer fuer ein Material fuer den

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Joerg

Aha! Da klingt der Experte durch. Was sehr gut funktioniert ist das Massekabel aus dem Autozubehoerladen, was man zur Motor- udn Anlassererdung benutzt. Und alles richtig gut anziehen.

RG-8 Geflecht geht dafuer, gibt aber Schwielen, wenn man da mehr als ein paar Meter von braucht.

Plus 10uF keramisch SMT. Billig und gut.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Hallo Helmut!

Warum so umständlich? Geschirmte Motorkabel sind Stand der Technik. Man muss nur bei der Beschaffung das Richtige bestellen...

Gruß Thorsten

--
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Georg Acher in News:de.sci.electronics zur Frage: Wie wird man Profi?
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Thorsten Ostermann

Und daneben stehen die Induktions-Härteanlagen :-) Wir haben das auch ganz gut im Griff, konsequent durchgezogene Erdung, TP-Kabel, dann tut das schon. Da ist durchaus eine mehrachsige CNC-Geschichte am werkeln, und mittendrin unsere Sensorik - kein Problem, wenn wir das bauen. Integration durch externe Anlagenbauer geht dagegen oft schief, dabei steht im Manual, worauf zu achten ist. Liest leider kaum einer...

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ja. Man sucht nur u.U. an der völlig falschen Stelle, wenn man meint, die in den Tastkopf induzierten Spikes wirklich an einer bestimmten Stelle gemessen zu haben.

cu Michael

--
Some people have no respect of age unless it is bottled.
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Michael Schwingen

Schon, aber mal eben Spitze erden wird Heiko wohl gemacht haben. Meine Erfahrungen mit groesseren Schrittmotoren gehen dahin, dass man das Problem nur schwierig mit Messungen in den Griff bekommt. Es geht, aber nicht mit dem normalen Tastkopf, sondern mit H-Feld Sonden wie sie in der EMV ueblich sind. Ich nehme zu solchen Jobs immer mein EMCO Koefferchen mit.

Doch am Ende hilft nur konsequent HF-gerechter Aufbau der gesamten Chose wie in Geraeten fuer die Ruestung, so aehnlich wie Helmut das beschrieben hat.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ich nehme meinen Funkscanner mit einer kleinen Antenne und höre irgendwo im paar-hunder-KHz bis paar-MHz-BEreich 'rein, da kann man oft fein herausfinden, wo etwas passiert. Zunächst wurde ich belächelt (sieht halt bissl aus wie Wünschelrutengehen :-), aber hat mir doch schon paarmal den Tag gerettet...

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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