Schrittmotor zerlegen, Entmagnetisierung (2024 Update)

Hallo,

man liest immer wieder die Warnung, dass man einen Schrittmotor nicht zerlegen sollte, weil dadurch der Magnet teilweise entmagnetisiert werden könnte. Mich interessiert der physikalische Hintergrund. Warum kann der Magnet teilweise entmagnetisiert werden, wenn man ihn einfach nur aus dem Motor ausbaut? Ausserdem stellt sich die Frage, warum der Magnet nicht bereits vor dem Zusammenbau des Motors geschwächt wurde. Was unterscheidet den Vorgang des Zusammenbauens vom Vorgang des Zerlegens, abgesehen von der Reihenfolge?

Gruss Michael

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Michael Koch
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Hallo nochmal,

darf ich aus den fehlenden Antworten schliessen, dass euch auch keine vernünftige Begründung für diese Behauptung einfällt? Könnte es sein, dass es sich hierbei um ein Märchen handelt, das einer vom anderen abgeschrieben hat?

Gruss Michael

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Michael Koch

Hallo,

ganz so einfach dürfte es nicht sein. Früher (so vor 20 Jahren) wurden die Rotormagnete erst im eingebauten Zustand magnetisiert, so daß die Aussage sicherlich richtig war. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob dies bei aktuellen Schrittmotorgenerationen noch gilt. Im Zweifelsfall beim Hersteller anfragen.

MfG Michael

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Michael Schlegel

WIr haben jedenfalls schon Schrittmotoren neu lagern und generalüberholen lassen, weil Neubeschaffung zu lange gedauert hätte und der Kunde auf die Ersatzteilbevorratungs-Empfehlungen ohnehin nie hört...da wurden die ja auch zerlegt, und es gab da keinerlei Probleme. Warum auch?! So ganz sehe ich den Grund nciht...

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Michael Schlegel schrieb:

Zur Magnetisierung wird man allerdings mal kurz Strom an die Spulen legen müssen. Wird ein solcher Motor zerlegt und wieder zusammengebaut, dann doch i.d.R. im stromlosen Zustand. Wüsste nicht, was da groß passieren sollte. Das Schlimmste, was passieren könnte: Die Magneten haften an irgendwelchen Strukturen. Der Werker ist ungeschickt und reagiert darauf mit brachialer Gewalt und macht im Rahmen dessen Einiges kaputt.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hi,

Na ja, der Hersteller würde es wohl lieber sehen wenn er einen neuen Motor verkaufen kann, statt dass der Kunde einen Motor repariert. Daher ist es verständlich, wenn vom Zerlegen grundsätzlich abgeraten wird. Womit aber noch nicht gesagt ist, dass die Begründung (Entmagnetisierung) sachlich richtig ist.

Gruss Michael

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Michael Koch

Hallo,

ich kann nur Wiedergeben, was mein Chef erzählt hat. Ob die Entmagnetisierung vor 20 Jahren bei Robotron schon Urban Legend war kann ich nicht beurteilen.

MfG Michael

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Michael Schlegel

Was passieren kann, ist dass man beim zerlegen/zusammenbauen der Rotor irgendwas magnetisches anzieht und das ganze in einem heftigen Schlag endet (da k=C3=B6nnen mehrere 1000g (1g =3D 9.81 m/s=C2= =B2) auftreten), was der Magnetisierung schaden k=C3=B6nnte. Wenn man aber beim Auseinandernehmen/Zusammenbauen vorsichtig ist, man zum Einsetzen des Rotors den Stator in einen Schraubstock einspannt und die Achse des Rotors in das Bohrfutters der Standbohrmaschine - was man sowieso tun wird, wenn man nicht auf furchtbares Gefummel steht - und dann damit in den Stator absenkt, dann klappt das ganz gut und ohne die Gefahr, irgendwelche ungewollten Schlag-/Sto=C3=9Fexperimente durchzuf=C3=BChre= n.

Wolfgang Draxinger

--=20 E-Mail address works, Jabber: snipped-for-privacy@jabber.org, ICQ: 134682867

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Wolfgang Draxinger

Hallo,

ist keine urban legend. Es hängt sehr vom Magnetmaterial ab. Als ich vor 35 Jahren noch Telefonhörkapseln entwickelte, wurde der Magnet stets erst im eingebauten Zustand magnetisiert. Beim Zerlegen der Kapsel verlor dieses Material durch Scherung des Kreises teilweise seine Eigenschaften, so dass die Lautstärke stark nachliesz. Das soll auch heute noch für bestimmte Lautsprechermagnete gelten.

Ansonsten einen probeweise zerlegen, wieder zusammenbauen und Drehmomente vergleichen...

HTH Günter

--
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Günter Richter

Michael Koch schrieb:

Die einheitliche Ausrichtung der Elementarmagnete eines Magneten könnte sich bei vergrößern des Luftspaltes schwächen.

zB verlieren alte Magnete im Laufe der Zeit ihren Magnetismuß.

Sie werden nach dem Zusammenbau magnetisiert. zB alter 2000 Ohm Kopfhörer. Moderne Magnetmaterialien halten ihren Magnetismuß länger. Spezielle Lagerung von Magneten.

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Hallo Horst,

Wäre dieser Effekt in stärkerem Umfang nicht auch im normalen Betrieb vorhanden, wenn über die Wicklung ein Gegenfeld zum Magneten aufgebaut wird?

Kann der Magnet wirklich durch das Herausnehmen aus dem Stator stärker geschädigt werden, als wenn man den maximal zulässigen Strom auf die Wicklung gibt und die Welle dabei blockiert?

Gruss Michael

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Michael Koch

Michael Koch schrieb:

Hallo,

ein kleiner Luftspalt im magnetischen Kreis kann ja stärkere Auswirkungen haben als das ganze Eisen drumherum, insofern kann beim Zerlegen das Magnetfeld viel schwächer werden als es durch die Ggenfelder der Wicklungen jemals werden könnte.

Bye

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Uwe Hercksen

Michael Koch schrieb:

Eines der Magnetfelder kann ausweichen. Tatsächlich wird der Magnet schwächer. So mein Eindruck. Es gibt für Magnetmaterialien von den Herstellern entsprechende Kurven. Dort wird auch etwas über die minimalen Abmessungen der Magnete geschrieben. Auch davon hängt ihre "Lebensduer" ab.

Ist mit Sicherheit abhängig von den Abmessungen und der Form.

Ist aber auch alles eine Frage des Wissens des Herstellers. Wie so oft, im Prinzip ja, aber...

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

"Michael Koch" schrieb im Newsbeitrag news:fk5ged$2v4$01$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

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Seite 11.

Gruss Chregu

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Christian Müller

Tja, Magnete können tatsächlich durch Erschütterungen entmagnetisiert werden, indem die geordneten Dipole in Unordnung geraten. Das kann beim Ausbau passieren, da starke Permanentmagnete den Rotor zum Stator ziehen. Magnete, die über ihre Curie-Temperatur durch Dauerüberlast des Motors gebracht werden, verlieren ihre Magnetkraft, weil die Dipole wieder in Unordnung geraten (Temperatur = Bewegung!) Magnete, die starken Magnetfeldern ausgesetzt sind (Überstrom) werdne teilweise umorientiert. Das führt zum Verlust der Magnetkraft. So, das waren die Erklärungen für das Märchen. Wer sorgfältig arbeitet, muss nichts befürchten.

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super

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