S: Reparaturtipp Technics SL-PG440A CD-Player

Hallo, habe meinen etwas eingestaubten CD-Player wieder hervor geholt, aber nun macht er Ärger. Offenbar ist das Ausgangssignal auf line-out zu stark und übersteuert den Verstärker. Das hat der früher (gleicher Verstärker, meinetwegen gleiche CDs) nicht getan. Der CD-Player bietet die Möglichkeit, das Ausgangssignal um bis zu 10dB abzusenken. Das hilft einigermaßen, muß dann aber jedes Mal nach Einschalten erneut vorgenommen werden. Alternativ habe ich den Verstärker an den sep. Eingang des Tapedecks angeschlossen und das Signal mit der Aufnahmeaussteuerung (wohinter sich vermutlich nur zwei Spannungsteiler verstecken ;-) abgeschwächt. Bingo, auch jetzt sind die unangenehmen Begleitgeräusche weg. Also habe ich den CD-Player mal aufgemacht, um so ein paar einfache Sachen nachzusehen, Dioden etc. Hinter dem Gleichrichter gibt es klassisch zwei Ladeelkos für die neg./ pos. Spannung. Im neg. Teil steckt ein 1000er, im pos. ein 2200er. Austausch hat nicht geholfen (dachte, dass die vielleicht ausgetrocknet seien). Auf dem Board steht an zwei Drahtbrücken sogar +/- 8V dran, tatsächlich sind es aber +9.1/ -9.6V. Konnte als Spannungsregler nur einen LM2940 entdecken, der offensichtlich für die +5V zuständig ist.

Für mich sieht es zunächst so aus, als sei das Ausgangssignal des CD-Players stärker geworden. (Oder der Eingang des Verstärkers empfindlicher, aber dann wären vielleicht auch Probleme mit anderen Komponenten zu erwarten?) Der interne Kopfhörerverstärker wird nicht übersteuert. Hm, könnten die Elkos im Verstärkerteil zum line-out hin das Problem verursachen? Hm, hat jemand eine Idee, in welche Richtung in mal schauen könnte? Elfi

Reply to
Elfi Blomberg
Loading thread data ...

Und du bist sicher, daß du den CD-Player am gleichen Eingang des Verstärkers wie vorher betreibst? Nicht zufällig am "Phono"-Eingang?

Ähem. Das Ausgangssignal des CD-Players kommt aus einem D/A-Wandler. Dessen Referenz ist üblicherweise stabilisiert und damit ist der Ausgangspegel recht unabhängig von der Betriebsspannung.

Und? Hast du das mal getestet?

Natürlich können auch Koppel-Elkos (obwohl Elkos im Signalweg recht verpönt sind) austrocknen. Allerdings hat man dann meist geringeren Pegel und vor allem eine Klangverschiebung (Bässe schwach). Denkbar wäre eine Arbeitspunktverschiebung von Verstärkerstufen aufgrund defekter Elkos. Oder der kaputte Elko sitzt in der Gegenkopplung, das würde dann den höheren Pegel erklären.

Apropos, sind eigentlich beide Stereokanäle gleichermaßen betroffen? Dann ist ein Defekt eher unwahrscheinlich.

XL

--
Das ist halt der Unterschied: Unix ist ein Betriebssystem mit Tradition,
die anderen sind einfach von sich aus unlogisch. -- Anselm Lingnau
Reply to
Axel Schwenke

Elfi Blomberg schrieb im Beitrag ...

Ein Oszilloskop wuerde dir helfen, dann siehst du ob das Signal in Ordnung ist (ca. +1V bis -1V) oder an einer Seite abgeschnitten wird, und demnach ob dein CD-Player oder Verstaerker Schuld ist. Probehalber Signal mal mit der Soundkarte des PC aufnehmen und ansehen ? Vielleicht war es doch bloss der Plattenspielereingang.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

Mensch, ich bin doch 'ne Frau, da bekomme ich das gerade so noch richtig hin! Naja, fragen kann Mann ja mal. Nix für ungut.

Okay, das war schwammig formuliert. Ja, das habe ich natürlich ausgetestet.

Subjektiv würde ich sagen, dass das Problem auf dem rechten Kanal größer ist.

Elfi

Reply to
Elfi Blomberg

Naja, am line-out wird es zumindest nicht abgeschnitten, denn dann würde es mit Spannungsteiler ja auch nicht besser, oder? Aber die Sache mit dem Oszi ist schon eingeleitet, dauert nur etwas und ich hatte auf eine Idee gehofft, die mich schneller weiter bringt.

Gute Idee :-)

Ach, siehe Antwort im anderen Posting. Elfi

Reply to
Elfi Blomberg

Das kann jedem passieren. Auch Männern. Ich hatte tatsächlich nach dem Namen geschaut, war dann aber nicht sicher, ob "Elfi" nun wirklich weiblich oder nur ein Spitzname ist.

OK. Dann nehmen wir mal an, daß der CD-Player tatsächlich mehr Pegel liefert als früher.

Nochmal: welches Problem? Ist es nur zu laut oder zusätzlich verzerrt? Gehen die Verzerrungen weg, wenn du das Signal über das Tapedeck schleifst? Wenn ja, kannst du das Problem mit dem Holzhammer lösen: kleines Kästchen mit 4 Cinch-Buchsen, darin zwei Spannungsteiler. Das dann zwischen CD-Player und Verstärker hängen.

Sonst bleibt nur der harte Weg: Problem suchen und lösen. Ich würde empfehlen, eine Test-CD zu verwenden (liegt HiFi-Zeitschriften hin und wieder bei, sonst selber machen: 1kHz bei -3dB auf eine CD brennen) Dann mit dem Oszi die verschiedenen Punkte im Player ansehen.

Btw, bei mir läuft seit Urzeiten ein SL-PG460. Ohne jedwedes Problem.

XL

--
Das ist halt der Unterschied: Unix ist ein Betriebssystem mit Tradition,
die anderen sind einfach von sich aus unlogisch. -- Anselm Lingnau
Reply to
Axel Schwenke

Also mal so in's Blaue hinein: Mein guter alter Sony CDP irgendwas hat vor einiger Zeit _ähnliche_ Mucken gemacht, total verzerrter, übersteuerter Ton, mehr auf einem Kanal, obwohl auf beiden Kanälen hörbar.

Nach längerer erfolgloser Fehlersuche stellte sich heraus, daß ein D/A-Wandler (TDAxxxx) hinüber war. Kaum hatte ich den defekten Käfer entsockelt, war einwandfreie Muzik zu hören. Dadurch daß das Stereo-Signal ja auf beiden Kanälen ausgestrahlt wird, hat der defekte Wandler auch beide Kanäle verseucht.

Versuchs halt mal damit, bei mir hat's geholfen. Und den Wandler gab es für wenige Taler bei Reichelt. Laut www. gibt es von dem Teil selbstverständlich auch eine mundgeklöppelte, feuervergoldete und weihwasserbesprengte Ausführung mit der alles _viieel_ besser klingt und auch für wenige 100 EUROS erhältlich ist ;-)

Glück braucht der Mensch

Frank

Reply to
Frank Scheffski

Frank Scheffski schrieb:

Wie hast du ohne den DA-Wandler aus dem CD Player überhaupt Musik gehört? Warum mußtest du ihn ersetzen, wenn doch die Musik zu hören war, kaum, daß er entsockelt war?

Martin

Reply to
Martin Lenz

Es gibt in diesem Gerät _zwei_ D/A-Wandler. Einen für Lechts, einen für Rinks. Und einer davon hatte die Grätsche gemacht.

Das mit den 2 Wandlern dürfte übrigens auf die meisten prähistorischen Geräte zutreffen.

MfG

Frank

Reply to
Frank Scheffski

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.