Rauscharme austausch-Doppel-OPVs für Rackmischer gesucht

F.Schoerghuber schrieb:

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Danke, informatives Posting.

Wie gut könnten sich neuere Power-Opamps für ADSL-Treiber eignen? Hat da jemand schon getestet?

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach
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Am 22.11.2010 20:11, schrieb Norbert Hahn:

Hallo Norbert,

die Zahlenwerte lassen sich schlecht direkt vergleichen wegen unterschiedlicher Messmethoden des Rauschens, siehe die Datenblätter:

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Beim NJM2041 wurde das Rauschen offenbar mit 300 Ohm Quellwiderstand gemessen, beim ADA-4075 mit 0 Ohm Quellwiderstand.

Beim NJM 2041 wurden die 610 nV max. offenbar nach einem Bewertungsfilter JIS-A gemessen. Ohne sind es eher 1400 nV RMS.

Bei Rauschspannungsangaben macht es auch einen deutlichen Unterschied ob die Angaben in V_RMS oder in V_PP angegeben sind (IIRC Faktor 6,6!) Rauschspannungsangaben ohne diese Bezeichnung sind daher wenig sinnvoll. Die Angabe der Bandbreite ist auch wesentlich.

Insgesamt ist bei optimaler Beschaltung und Anwendung der Unterschied vom NJM2041 zum ADA-4075 wohl grösser als das Verhältnis 4 zu 2,8. Wahrscheinlich auch beim Preis.

Hier noch ein paar grundlegende links zum Thema als Ergänzung von LT:

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Grüsse

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 22.11.2010 22:58, schrieb Bernd Mayer:

Nachtrag/2ter Versuch link zum NJM2041 Datenblatt:

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Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 22.11.2010 20:06, schrieb F.Schoerghuber:

Hallo,

Danke für Deinen Betrag der sich mit meinen Kenntnissen und Erfahrungen weitgehend deckt.

Bei den TCA0372 war ich erst skeptisch wegen Verzerrungen weil der ja für gröbere Sachen wie Servotreiber o.Ä. entwickelt wurde, aber laut Datenblatt kann der wohl dennoch für Audio interessant sein.

Die Hitachi-Transistoren und Applikationen sind mir ein Begriff. Kennst Du von Sanyo Literatur zu rauscharmen NF-Transistoren oder Appnotes? Da habe ich hier noch keine Infos dazu.

Grüsse

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 11/22/2010 10:39 PM schrieb Rolf Bombach:

Mit dem BUF634 koennt's gehen, der geht laut Datenblatt bis 180MHz. Braucht aber dann schon heftig mA und Kuehlung. Ich hab' den bis jetzt im TO-220 5-lead benutzt, da ich ja eh' nur mit zappeligem Gleichstrom arbeite ;-)). Das Datenblatt von BurrBrown (das mir vorliegt), ist ziemlich genau, bei groesseren Kapazitaeten am Ausgang re- agiert er mit starken Ueberschwingern. Das -denke ich- ist fuer ADSL sicherlich zu beachten. Eventuell weiss Oliver Bartels dazu mehr?

Der TCA0372 ist dafuer sicher zu langsam (GainBandWidth bis ca. 1MHz und SlewRate 1.1V/us). Den begrenz' ich bei ca. 100kHz mit ein paar pF ueber dem Rueckkopplungswiderstand. (Siehe Datenblatt Fig. 1)

hth fritz

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F.Schoerghuber

Dann muss man genauer untersuchen, was man als Quellwiderstand in seiner Anwendung hat. 0 Ohm finde ich im Audiobereich nur bei einem MC-Tonabnehmer und bei einem dyn. Mikrofon, das stumm geschaltet ist.

Danke für die Klarstellung!

Effektivwerte sind für breitbandiges Rauschen, z.B. von 100 Hz bis 20 kHz im Audiobereich sinnvoll und üblich. Spitzenspannungen gibt man beim Rauschen eigentlich nur bei 1/f-Rauschen, Popcorn-Rauschen usw. an. Beides spielt aber bei Audio-Anwendungen normalerweise keine Rolle.

Das lässt sich aber einfach umrechnen: Quadratwurzel aus der (Rausch-) Bandbreite ist da maßgebend.

Allerdings.

Bei den wenigen Käfern in *einem* Gerät spielt der nur eine geringe Rolle: Wenn Rauschen stört, muss es verringert werden. Ich sehe ggf. eher Beschaffungsprobleme.

Danke! Norbert

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Norbert Hahn

Danke, das ist doch mal was Klares. Die NJMs werden offenbar bei Musikelektronik gerne eingesetzt.

Hier nicht, ich brauch PDIP:)

Andere Tips: Danke, ich will die Schaltung nicht neu machen, nur die OPs austauschen.

den Headphone Chip (5216) wollt ich erstmal belassen und schaun, was der Austausch der Anderen bringt. Glaube nicht, daß der TCA direkt austauschbar ist. Gibt auch noch so einen TDA1308 für den gleichen Zweck, steckte in einem meiner anderen Kisten drin (und ist leider hinüber).

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Ok, danke.

Gut. Wobei, sind die ursprünglichen 4558 nicht JFETs?

Genau. Das sind die 2041 an den Kanälen 1+2, die auch Mic-Pegel können.

Hast Du Dich da verschrieben? Der Satz ergibt für mich gerade keinen Sinn. Ich denke, 2041 sind bipolar? Warum dann testen? Dummerweise müßte ich das eh nach Gehör machen, hab nix zum Messen da für sowas.

Eigentlich isses immer da, sozusagen im Hintergrund.

Das müßte ich messen, geht aber derzeit nicht, da kein Oszi vorhanden. Recapping der Netzteilelkos ist aber auf jeden Fall vorgesehen, das hilft manchmal ja auch schon. Gerauscht hat das Ding aber schon immer.

Gute Idee. Wird probiert. Wie gesagt, geht aber nur nach Gehör. Bin gespannt.

Gibts da irgendwo eine Beispielschaltung? Wie gesagt, von Analogtechnik hab ich sehr wenig Plan.

Danke aber auch Dir für die Tips.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Am 22.11.2010 23:27, schrieb F.Schoerghuber:

Mit Reihenwiderstände um 100_Ohm sollte es für ADSL gehen. Damit dürften auch ev. Überschwinger unterbunden sein. Ich wollte mit diesem IC ohnehin mal spielen. ;-)

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tschüs
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horst-d.winzler

Eigentlich kommen ja viele der neueren OpAmps mit Bums genau aus diesem Bereich. Wir Analogheinis profitieren davon doch wie Sau, geniale Verstärker dank AVM und Co als Massenware zu Centpreisen, was früher noch zweistellige DM-Beträge kostete!

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo,

die 4558 die ich kenne sind sind bipolare Opamps, siehe z.B. das Datenblatt oder die Grafik "Equivalent Circuit" auf:

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Wie schon gesagt muss für Rauschoptimierungen die *gesamte* Schaltung berücksichtigt werden! Lediglich einen Opamp reinzustecken der im Datenblatt gute Rauschwerte hat reicht nicht! Eine optimale Verstärkerschaltung in einem Mischpult bei der ein ADA-4075 eingesetzt wird muss auch andere Widerstandsniveaus verwenden und in Mischern muss das Signal auch in der Bandbreite begrenzt werden auf den Audiobereich daher müssen dann für optimales Rauschen auch einige Kondensatoren angepasst werden. Auch Schalter und Potis können ja zum Gesamtrauschen beitragen.

Wenn das Rauschen eingebaut ist, quasi entsprechend dem Stand der Technik und der Preisgestaltung von damals dann kann man mit einer Generalüberholung wohl nur kleine Verbesserungen erreichen. Zwanzig Jahre sind für elektronische Konsumergeräte auch eine lange Zeit. Die Audiotechnik und die Qualitätsansprüche haben sich in diesem Zeitraum auch ein wenig weiterentwickelt

Bei hoher Motivation und starkem Basteltrieb kann man das ja ausprobieren Opamps entsprechend den Vorschlägen zu wechseln.

Dabei ist es aber sicher arg hilfreich, Messgeräte zur Hand zu haben um die Veränderungen auch messen zu können. Das Gehör ist recht subjektiv (da kann eine Tasse Kaffee mehr oder weniger schon was ausmachen), das Rauschen eines Mischpults hängt stark von zahlreichen Einstellungen ab. Bei unpassender Wahl eines Opamps kann es sogar passieren, dass der Mischer anfängt zu schwingen!

Bei meinen rauscharmen Entwicklungen bis hin an der Grenze des physikalisch Möglichen hatte ich Messmöglichkeiten zur Verfügung dass ich sogar das Rauschen eines 100 kOHm-Widerstandes messen konnte!

Mein Rat: Ich empfehle, einfach den rauscharmen Linemixer zu verwenden statt dem Kawai. Oder einen Neuen dem aktuellen Stand der Technik entsprechend.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

h=20

Anders als LM833 bekommt man den aber nicht an jeder Ecke. B=FCrklin, F= arnell,=20 RS, Conrad, Schukat f=FChren das Teil gar nicht. Digikey kennt ihn zwar= , hat=20 aber Null Lagerbestand. Nur bei Reichelt scheint man eine Schublade vol= l zu=20 haben.

------

--=20 Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895=

Universit=E4t Hannover, Inst. f=FCr Quantenoptik fax: +49-511-762-=

2211=09 Welfengarten 1, 30167 Hannover
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GPG key:

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get

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Kai-Martin Knaak

Wie kommst Du denn auf diese Schnappsidee? Der 5532 ist für eine Verstärkung von 1 kompensiert, damit er in Anwendungen wie EQ, Inverter usw. nicht schwingt. Der 5534 dagegen eignet sich deutlich besser als Mikrofonverstärker, weil für Verstärkung > 5 kompensiert und geringfügig rauscharmer. Der 5532 ist kein Doppel-5534!

Mit einem 5534 hast Du aber noch keinen symmetrischen Eingang. Daher gibt es für Mikrofonanwendungen spezielle ICs. Ich habe in der Vergangenheit gerne den SSM 2016 verbaut, der durch den SSM 2019

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ersetzt wurde, der wiederum einen Nachfolger hat.

Norbert

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Norbert Hahn

Bernd Mayer schrieb:

angesichts dieses Autoenthusiasmus sei doch die Bemerkung erlaubt, dass das thermische Rauschen eines 100k-Widerstands bei Bandbreiten im Audiobereich immerhin Spannungen entspricht, bei denen der Kleinstsignalelektroniker schon fast Korona-Effekte fürchtet...

SCNR, Volker.

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Volker Staben

Am 23.11.2010 11:53, schrieb Volker Staben:

Hallo,

die Messung war breitbandiger - bis 1MHz. Zum Messen wurde ein Tektronix-Oszilloskop mit 50 µV Auflösung verwendet.

Das war sehr lehrreich.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 23.11.2010 11:53, schrieb Volker Staben:

Hallo,

die Messung war breitbandiger - bis 1MHz. Zum Messen wurde ein Tektronix-Oszilloskop mit 50 µV Auflösung verwendet.

Hier ein link "Calculation of Noise voltage: Thermal noise" auf Sengspielaudio:

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Da erhalte ich bei 1 MHz-Bandbreite und 100 kOhm 40 µV RMS das entspricht bei Umrechnungsfaktor 6 ca. 200 µV Spitze-Spitze und das ist bei 50µV Auflösung gerade noch gut sichtbar kommt aber schon nahe an die physikalische Grenzen heran.

Das war sehr lehrreich.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 23.11.2010 12:40, schrieb Bernd Mayer:

ein altes Tektronix 561B mit Einschub 3B9 habe ich hier regelm=E4=DFig im= =20 Einsatz. Das geht in der Empfindlichkeit sogar bis 10=B5V/Div.

st

n die

sch=F6ner Link. In der deutschen Version ist sogar ein Gedicht von=20 Brentano enthalten.

Gru=DF, Alexander

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Alexander

Bernd Mayer schrieb:

Ohne oder mit Tastkopf?

Volker.

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Volker Staben

Am 23.11.2010 12:49, schrieb Volker Staben:

Hallo Volker,

natürlich ohne! Die Messung erfolgte direkt auf den Eingang.

Ein 10:1 Tastkopf hat ja in der Regel 1 MOhm Eingangswiderstand, dessen Rauschen war auch gut sichtbar und entsprechend höher.

Die Rauschspannungen waren ja auch recht gering da ist ein solcher 10:1 Tastkopf auch von daher nicht sinnvoll - oder?

Grüsse

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 11/23/2010 11:38 AM schrieb Norbert Hahn:

soweit richtig.

Naja, dann solltest Du aber mit Philips/NXP Kontakt aufnehmen, damit sie deren Datenbuecher revidieren! Speziell die Innenbeschaltung in Figure 2 muss dann bei beiden Datenblaettern dringend geaendert werden.

Wenn man weiss wie, dann schon.

Ja, man kann Probleme mit massivem Einsatz von Geld und Hardware auch (teilweise) loesen. Ueber die Be- schaffbarkeit und den Preis dieser Teile hast Du nix erzahlt. Den 5532A und 5534A bekommt man im Netz fuer ca. 1 EUR Fuer den 2015 hab' ich 1991 ATS 32,- pro Stueck be- zahlt; das sind ca. 2,17 EUR. Analog Devices hat die SSM-Serie nicht mehr, bei THAT (Nachfolger von dbx; Firma heisst profusion) gibt es die rauscharmen Mikrofonvorverstaerker THAT1510 und THAT1512 beginnend bei 3,- EUR.

fritz

P.S.: Das alkoholische Getraenk schreibt sich mit einem "p"...

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F.Schoerghuber

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