Rauscharme austausch-Doppel-OPVs für Rackmischer gesucht

Hi,

Mein Stereo-Rackmischer, Kawai MX-8SR, rauscht mir immer noch ein bissl zuviel. Ursprünglich steckten da mal NJM4558DD drin, die hatte ich aber in den 90ern bereits gegen selektierte TL iirc 062, damals über Behringer bezogen, ausgetauscht (und gleich gesockelt natürlich).

Servicemanual habe ich, Stromversorgung der Teile ist symmetrisch 5V.

in wurde der LM833 empfohlen, gibts Alternativen, außer dem obligatorischem NE-5532?

Ob ich den Chip für den Kopfhörerausgang (5216) austauschen muß, wird sich zeigen - gibts da denn was pinkompatibles zum Austausch?

Ich sehe außerdem NJM2041 in den Eingängen, von denen ich gerade nicht mehr weiß, ob ich die ausgetauscht habe - und frage mich, warum Kawai da verschiedene Typen genommen hat - und welchen Austausch ich hier nehme.

Danke schonmal für alle Hinweise.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff
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Am 20.11.2010 20:19, schrieb Dietmar Belloff:

Hallo,

normalerweise nutzt das wenig wegen Rauschen nur die Opamps zu tauschen weil die gesamte Schaltung zumeist auf die Eigenschaften der Opamps optimiert wurde - zumindest bei einigermassen guten Mischpulten. Speziell bringt das nix wenn man Bipolare Opamps durch FET-Opamps ersetzt man muss dann auch alle Impedanzen ändern und das kommt einer Neuentwicklung recht nahe.

Ein guter Opamp - was immer das auch ein mag - macht noch keine gute Schaltung!

BTDT

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 20.11.2010 20:19, schrieb Dietmar Belloff:

Hallo,

normalerweise nutzt das wenig wegen Rauschen nur die Opamps zu tauschen weil die gesamte Schaltung zumeist auf die Eigenschaften der Opamps optimiert wurde - zumindest bei einigermassen guten Mischpulten. Speziell bringt das nix wenn man Bipolare Opamps durch FET-Opamps ersetzt man muss dann auch alle Impedanzen ändern und das kommt einer Neuentwicklung recht nahe.

Ein guter Opamp - was immer das auch sein mag - macht noch keine gute Schaltung!

BTDT

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Das könnte schon damals keine gute Idee gewesen sein, einen rauscharmen bipolaren Opamp durch einen uralten low power JFET Opamp zu ersetzen. Der TL072 zieht etwas mehr Strom, ist aber rauscharmer - ebenfalls uralt. Und ...

... der 5532 ist zwar genauso uralt, aber wenigsten ein bipolarer Opamp und würde in die Umgebaung des urspr. NJM4558DD besser passen. Dessen modernerer Nachfolger OP275 wurde inzwischen durch den ADA4075-2

formatting link
ersetzt. Den habe ich aber noch nicht verbaut, im Gegensatz zum OP275.

Vorab wäre aber die Frage zu klären, wo das Rauschen wirklich herkommt. Ohne Studium des Schaltplans kann man sonst nicht viel schreiben.

Und welches Problem macht dieser Käfer?

Norbert

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Norbert Hahn

Und die sollen (in der Schaltung) weniger rauschen? Das Gegenteil würde mich nicht überraschen. Die FET-Dinger haben ganz schön Spannungsrauschen.

Passt ein NJM2068? Ist auch ein Centartikel und für den Hausgebrauch ziemlich gut.

Marcel

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Marcel Müller

t
a

F=FCr das Rauschverhalten sind eigentlich nur die Verst=E4rker an den Eing=E4ngen wichtig. Dahinter liegende Verst=E4rker spielen da beim h=F6heren Pegel normalerweise keine Rolle mehr. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, da unterschiedliche Typen zu nehmen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Vergiß das Stromrauschen von bipolaren OPs nicht. Ohne genaue Kenntnis der Schaltung sind solche Aussagen wie eine Wettervorraussage des Typs: "Das Wetter ändert sich oder es bleibt wie es ist". ;-)

BTW der TL062 war bei seinem Erscheinen für NF quasi letzte wahl.

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tschüs
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horst-d.winzler

Das hab ich beim Ansehen des Servicemanuals dann auch gedacht, fürchte, ich wußte es damals nicht besser. Muß aber wirklich mal nachschauen, welche ich überhaupt ersetzt habe - ist schon ne Weile her.

Ah, ok, das ist doch schonmal ein Hinweis, danke.

Ich hab gerade mal versucht, obs von dem Ding einen Plan im Netz gibt, wurde aber nicht fündig, außer auf Bezahlseiten. Ich hab den Plan ja hier, könnte ihn aber mal scannen und temporär verlinken.

Die Frage ist eben, ob nur der Kopfhörerausgang rauscht oder obs vorher schon entsteht, und ich dachte eben, wenn ich das Ding schon zerlege, dann gleich richtig.

Kann das Rack gerade eh nicht nutzen, da das Hallgerät von 1994 offenbar neue Elkos braucht (ich hab Netzbrummen auf dem Audiozweig, auch wenn der Einschleifweg vom Hall zugedreht ist, das war früher nicht da, erst wenn ich das Steckernetzteil abziehe ist Ruhe. Steckernetzteil weiter weg legen hilft auch nicht, und das Ding ist alt genug für ein Recapping. Dort sind im Audiozweig übrigens LM833 verbaut seh ich gerade).

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Wie gesagt: kann sein, daß ich die 4558 dringelassen und nur die 2041 getauscht habe, muß ich durch Demontage klären, weil schon zu lange her.

Wenn der pin- und funktionskompatibel zu den verbauten 4558 ist dürfte das schon gehen. Ich hab von Analogschaltungen halt herzlich wenig Plan, das ist das Problem dabei:)

Ich zerleg das Ding nachher mal. Überlege, ob sich bei der Gelegenheit auch ein Recapping lohnt, der Mixer ist locker 20J alt inzwischen, und wenn ich den eh offen habe dann kann ich das gleich mitmachen, nicht daß das der nächste Brummkandidat wird.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Danke, das leuchtet sogar mir ein:)

Insofern kanns durchaus sein, daß ich nur die 2041er getauscht habe, weil wenn ich das richtig sehe, sitzen die in den Eingängen.

Mehr kann ich sagen, wenn ich das Ding auseinander habe.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

So, das Teil ist aus dem Rack raus und offen.

Da hab ich Blödfug geschrieben, sind 12V symmetrisch.

Beim Öffnen und Nachschauen stellte ich fest, daß mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt hat.

Gesockelt habe ich außer dem 5216 alle 8poligen OpAmps, also auch die NJM 2041. Diese sitzen nur im Eingang der Kanäle 1+2, die auch für Anschluß eines Mikrofons vorgessehen sind. Laut Servicemanual sind das Low Noise OpApmps. Diese habe ich nicht getauscht sondern belassen.

Getauscht hatte ich dagegen alle NJM 4558, und zwar nicht, wie erst gedacht, gegen TL062, sondern gegen BE027, also Behringer umgelabelte Teile, die laut Angaben im Netz NJM 4560 sind, also fast der gleiche Kram? Ich weiß nur, daß die Kiste danach schon weniger rauschte als vorher, aber so wirklich dolle wars auch nicht.

Schlatplan hab ich auch mal gescannt, bissl störrisch weil 2 Ausklappseiten, aber ich hoffe die Qualität ist brauchbar:

formatting link

Die Seiten 1+2 und 3+4 bilden je ein Blatt, ungerade ist immer links.

Welcher Austausch empfiehlt sich nun unter Berücksichtigung der neuen Erkenntnisse? Was mache ich mit den 2041ern? Auch tauschen oder lassen?

BTW: als Ersatz hab ich gerade mal den kleinen einfachen Linemixer aus meinem Rack angestöpselt, ein SLM084 von MAM. Nettes kleines Ding, rauscht kein bißchen. Nein, ich guck da jetzt nicht auch noch rein, 3 zerlegte 19"-Teile wird eng auf meiner Werkbank:)

Danke nochmal für alle Hinweise.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Am 21.11.2010 00:10, schrieb Norbert Hahn:

Grrrrr! Ihr trampelt auf meiner Psyche rum! den TDA1034 habe ich als neuen, tollen Opamp in der Erinnerung

--- Halbleiterheft 1977 ---

:-(

Butzo

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Klaus Butzmann

Nö, es sei denn, man wollte Batteriebetrieb. Die TL071 und TL072 (nicht aber der TL074) sind deutlich rauscharmer als die TL06x und der Hersteller garantiert die Rauschzahlen. Wenn man davon absieht, dass diese Opamp-Serie nicht viel Strom am Ausgang liefern oder aufnehmen kann, also keine langen Kabel treiben, sind diese Oldies im Hochpegelteil eines Mischpults gar nicht so übel. In Profi-Geräten der 1980er Jahre und auch noch später, wurden selbige hunderterweise verbaut und niemand hat über schlechte Musikqualität geklagt, die man auf diese Käfer zurückführen könnte. Brauchbarer Ersatz waren erst die OPA602 (der aber etwas mehr rauschte als der TL072) und seine Nachfolger OPA132, OPA2132 und OPA4132.

Norbert

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Norbert Hahn

Waren? Ersatz? Digikey hat rund 100000 Stueck TL072 von verschiedenen Herstellern auf Lager.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Sag ich doch. In der TL071 Reihe liegt auch der TL081. Aber der Hit sind die nicht.

Aber nicht unbedingt als Summenverstärker wie bei ihm. In seinem Fall mit einem Quellwiderstand von etwa 6k0 würde es sogar noch grad ein 5534 tun. Um mich aber nicht der Nostalgieschwärmerei auszusetzen wäre der OPA132 optimal. ;-)

In den 1980ern waren die Leute mit den "goldenen" Ohren sogar noch mit dem SN76131R zufrieden, obwohl es damals auch schon den LM301A gab.

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tschüs
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horst-d.winzler

Gerade geschaut: mechanisch wäre das in meinem Fall eher der OPA2132, da es den als PDIP gibt, den 132 aber nur als SOIC.

Danke schonmal. Oder gibts noch andere Alternativen? Was ist mit dem LM833?

Wie schauts mit Ersatz für den NJM2041 aus - oder würdet ihr den belassen?

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Bei LM833 und NJM2041 sollten keine Unterschiede hörbar sein. Der OPA132 dürfte auch hörbar weniger rauschen, aber dabei dürften dann auch die Rauscheigenschaften der Widerstände zu beachten sein. Massewiderstände wie sie US-Produkte eingesetzt haben, rauschen mehr als Filmwiderstände. Du schreibst, die Betriebsspannung liegt bei +/- 5V. Die optimalen Eigenschaften zeigen OPs eigentlich bei ihren Betriebsdaten.

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tschüs
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horst-d.winzler

Da hab ich Unsinn geschrieben, siehe Posting mit den neuen Erkenntnissen. Sind +/- 12V.

Dort hab ich auch den gescannten Schaltplan verlinkt.

Ich kann also die 2041 durch LM833 ersetzen und die 4558 durch OPA2132? Oder alle durch LM833? Die LMs sind wesentlich günstiger als die OPAs, und ein Rauschen kann ich zB bei meinem Hallgerät, in welchem LM833 verbaut sind, nicht hören.

Diese Schaltung, also NJM4558 für Normaleingänge und NJM2041 für rauscharme mit höherem Verstärkungsfaktor (Mikrofon), findet sich, wie ich lesen konnte, auch in anderen japanischen Mischpulten, zB bei Tascam. Scheint so ne Art Standardschaltung zu sein.

Ein Recapping werde ich dem Ding auch gönnen, nachdem ich gerade durch Austauschen der Siebelkos in meinem Hallgerät das Gebrumme auf der Audioleitung abgestellt habe.

--
Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Am 11/22/2010 4:14 PM schrieb Dietmar Belloff:

Schau' da 'rein:

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Vorher hatte D.Self eine Untersuchung der gaengigen OpAmps in Bezug auf Rauschen und Verzerrungen. Ebenso hat er dort publiziert, wie die diversen Ops auf verschiedene Lastimpe- danzen reagieren.

Aus dem Gedaechtnis:

5532A(!) kann 600 Ohm Last am Ausgang treiben und rauscht bei einer Quellimpedanz im 10-100k - Bereich noch immer weniger als LM833 und Co.

Die neueren Typen erkaufen sich die niedrigen Rauschwerte bei 1kHz von unter 1nV/SQRT(Hz) durch sehr hohes Rauschen unter 100Hz. Ebenso steigen die Verzerrungen, wenn die Lastimpedanz unter 2kOhm sinkt. Daher aufpassen bei den Eingangskapazitaeten der nachfolgenden Stufen.

Ansonsten sind TL072 und TL074 (Fairchild hat uA772 und uA774) in Hochpegelstufen noch immer nicht so schlecht.

Wenn erhaeltlich sind die "Excalibur"-OpAmps TLE207x und TLE208x eine Option fuer Stufen mit Line-Pegel. Die koennen mit +-18V gespeist werden, bringen also mehr Pegel auf die naechste Stufe.

Meine persoenliche Auswahl sieht so aus:

Fuer Mikrofon- und Tonabnehmersignale 5532A. Entweder von Philips/NXP (A-Version!) oder noch besser NJM5532. Nett fuer's Layout ist die NJM-Variante in SIL. Wenn's an die physikalisch machbaren Grenzen gehen soll, dann eine Differenz-Transistorstufe vor die Eingaenge setzen. Dafuer bieten sich z.B. MAT02/MAT03 von AnalogDevices und THAT100/120/140 an. Oder spezielle NF-Transistoren von Sanyo und Hitachi. Ich nehm' dazu gerne 2SA608/2SC536 oder 2SA1084 (pnp). Generell sollten die Widerstandswerte in dieser Stufe unter

100kOhm bleiben. Wenn machbar zwischen 1k und 10k.

Bei Pegeln ueber 100mV gehen dann schon NJM2068 (+-18V) OPA2604 (+-24V!) OPA2134 (+-18V) TLE2072 und 082 (+-19V) TL072 (+-18V max., eher +-17V)

Wenn's ein Ausgang aus dem Geraet sein soll, dann entweder eine diskrete 4-Transistor-Emitterfolgerstufe als Treiber hintennach oder BUF634 oder DRV134 (BurrBrown/Texas). Sehr brauchbar ist auch der TCA0372 als Treiberstufe, obwohl eigent- lich nicht dafuer entwickelt. Dafuer kann er bei 100mA Laststrom

+-14V typ. liefern (+-15V Versorgung). Als Kopfhoererverstaerker fuer die 32Ohm Hoerer meine erste Wahl.

hth fritz

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F.Schoerghuber

Schrott sind die NJM2041 nicht. Laut Datenblatt haben sie eine äquiv. Rauschspannung von max. 610 nV - allerdings ohne Angabe der Bandbreite. Nimmt man 20 kHz Bandbreite an, kommt man auf 610/141, also rund

4 nV/sqrt(Hz). Der vor mir erwähnte ADA-4075 kommt auf 2,8 nV/sqrt(Hz).

Beides sind bipolare Opamps, haben dann also ein minimales Rauschen, wenn eine niederohmige Signalquelle angeschlossen ist. Bei offenem Eingang dagegen rauscht es schon merklich. Dieses bitte beim Testen beachten. Die Käfer U1, U3, U5, U7 kann man also durch obige ADA-4075 oder den ältern OP 275 ersetzen. Dagegen werden die U2, U4, ... etwas hoch- ohmiger betrieben. Wodurch diese ersetzt werden können, hängt vom folgenden Test ab: Rauschen bei Mittelstellung des Faders messen, dann Fader auf Minimum. Wird das Rauschen weniger, ist ein bipolarer Opamp verbaut. Wird das Rauschen mehr, dann wäre an dieser Stelle ein Bipolarer besser.

Du musst erst mal klären, an welche Stelle das störende Rauschen entsteht:

- Eingang, wenn niederohmig abgeschlossen?

- Eingang, wenn hochohmig abgeschlossen?

- Mischer, wenn Fader zu?

- Mischer, wenn Fader auf Mitte?

- Mischer, wenn Fader ganz auf?

- Nur im Kopfhörer?

- Wie sauber ist die Stromversorgung?

- Wie suaber ist die Entkopplung der Opamps von der Stromversorgung?

Prinzipiell ist das Gerät keine Katastrophe und nach genauer Unter- suchung evtl. verbesserungsfähig.

Was mich richtig stört, sind die Schutzdioden im Eingang. Die 1SS133 sind Schaltdioden, der Rückstrom ist mit 21,3 nA bei 80 V angegeben. Wie groß der bei 12 V ist, weiß ich zwar nicht, aber ich habe hier meine Bedenken! Löte mal ein Pärchen der Dioden aus und miss nach, ob das Rauschen weniger wird - oder vergleiche mit dem anderen Kanal. Wenn ja, würde ich die Dioden durch die Basis-Emitter-Strecke eines Transistorpaares ersetzen. Dieses in Serie geschaltet parallel zu R6, so dass die Durchbruchspannung von ca. 5...9 V als Schutz dient.

Norbert

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Norbert Hahn

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