Radio Empfang mono besser

Hallo,

ich wollte mal fragen, warum der Radio-Empfang eigentlich beim Umschalten auf mono oft besser wird. Bin kein Radio-Techniker, aber immerhin Physiker und würde mich mal für die Technik da interessieren...

Vielen Dank, Nico

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Nicolas Mittelmaier
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Nicolas Mittelmaier schrieb:

Stereo benötigt eine höhere Feldstärke und einen sehr sauberen Empfang. Sonst kann dann der Stereodekoder das zusammengemixte Signal aus dem zusammen übertragenen gemeinsamen Summen- und Differenzsiganl nicht auseinandertrennen.

Kurz zum Prinzip: Im Frequenzbereich 0-19 khz wird die Summe aus "Rechts und Links" übertragen. Damit auch Monoempfänger alles bekommen. Weiter wird zwischen 19 und 38 khz die Differenz der beiden Signale gesendet. Der Dekoder macht dann durch "analoge Mathematik" daraus ein eigenes Rechts- und ein eigenes Linkssignal. Das funktioniert aber nur richtig, wenn das "gesamte" Frequenzsprektrum absolut sauber rüberkommt. Ansonsten gibt es das Trennungszwitschern und Rauschen.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Das Normale FM Signal ist die Summe aus dem linken und rechten (L+R) Kanal. Damit empfängt ein Mono-Empfänger beide Kanäle gemischt.

Die Stereo Informationen (L-R) werden dann bei 38kHz übertragen. (Und noch ein 19kHz Pilotton). Wenn du also auf stereo schaltest wird das L-R Signal mit verwertet und du bekommst Stereosound.

Nur brauchst du dazu mehr als die dreifache Bandbreite und somit bekommst du auch mehr Rauschen. Aber dieser Effekt wird warscheinlich kaum merkbar. Ich vermute das du den Sender nicht richtig eingestellt hast und die Stereoinformationen um 38kHz schon durch den ZF Filter weggefiltert werden, die 0-15kHz vom Monosignal aber noch drinn sind.

Was mir jedoch auch aufgefallen ist: Wenn die Feldstärke von dem Sender sehr gering wird rauscht es trotz richtig eingestellter Frequenz wesentlich mehr wenn ich Stero zuschalte. Ich vermute hier aber den ersten Effekt weil die AGC die Verstärkung hochschraubt und man dann das doppelte (dreifache) Rauschen der Verstärker hört.

Natürlich kann auch einfach der Stereodekoder von deinem Radio schlecht sein ..

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Martin Laabs schrieb:

Nein! Die "Stereoinformation" ist alles zusammen. Und die (L-R) liegt nicht "bei" 38 khz, sondern von 19 bis 38 khz. AFAIK - ist lange her.

Den 19 khz Pilotton benutzt der Dekoder um überhaupt den Stereomodus zu erkennen.

wie kommst du auf dreifach?

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Naja. Und dann von 38kHz bis 53kHz weil es ja zwei Seitenbänder gibt.

Ich meine auch um das L-R Signal in den unteren Bereich zu mischen. Kann mich aber auch irren.

Normales Radio geht bis 15kHz und 53kHz durch 15kHz sind 3.5.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Noch ein Nein. Die Differenz wird mit Zweiseitenbandmodulation und unterdrücktem Träger übertragen: Die Basisbandbreite geht bis 15 kHz. Das eine Seitenband liegt dann zwischen 23 kHz und 38 kHz, das andere zwischen 38 kHz und 53 kHz.

Ja.

Ja und um den eigentlichen Träger von 38 kHz für die Demodulation wieder phasenrichtig zu regenerieren. Außerdem belegt der Pilotton etwa 10% des Pegels, so dass ...

... wegen der Zweiseitenbandmodulation die im Vergleich zu Mono 90% der Nutzinformation sich statt auf 15 kHz auf 53 kHz verteilen, während die Leistung des thermischen Rauschens proportional der Bandbreite ist. Hinweis: Dem Sender ist die maximale Leistung vorgegeben, die verteilt sich halt bei Stereo auf die mehr als dreifache Kanalbreite:

Somit ist bei Stereo im Vergleich zu Mono das Rauschen (und andere Störngen) höher. Hinzu kommt, dass bei UKW ja mit Emphase/Deemphase (=Höhenanhebung/- absenkung) gearbeitet wird, dies aber erst hinter dem Stereodemodulator durchgeführt wird, was ebenfalls den Störabstand verschlechtert.

Norbert

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Norbert Hahn

Norbert Hahn schrieb:

Danke - hat mein Halbwissen wieder aufgefrischt. Irgendwann in grauer Vorzeit hatte ich das alles mal drauf.

Habe so ca. 1970 mal mit Selbstbaustereodekoder gearbeitet. Und seit ich 1973 meinen SONY-SQ gekauft habe, mich dann nie wieder damit näher befasst. De SONY läuft übrigens heute noch wie am ersten Tag. Völlig IC-los! Nur Transisoren und den üblichen Krempel drumherum.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

kurz mal was anderes an diese Radio-Experten Runde:

Könnt Ihr mir einen Radio-IC empfehlen? Ich habe schon einwenig gesucht, es gibt auch reichlich viele, nur ich suche wirklich den einfachsten und am billigsten aufzubauenden IC, der auch gute Empfangswerte liefert. Und zwar muss er nur AM (Lang/Mittelwelle?) empfangen können. Wie ich in verschiedenen Datenblättern sah wird der Aufbau für UKW sehr umfangreich. Auserdem war dort von Antennen bauen / selberwickeln die Rede, kann man die auch irgendwo bestellen?

Auf was es mir ankommt: sehr wenige externe Bauteile, geringe Stromaufnahme, kein interner NF-Verstärker, guter Empfang

Danke Gruss Joachim

"Wolfgang Gerber" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de...

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Joachim Schaaf

Joachim Schaaf schrieb: > Koennt Ihr mir einen Radio-IC empfehlen? [Fuer MW,LW] > ... sehr wenige externe Bauteile, geringe Stromaufnahme, > kein interner NF-Verstaerker, guter Empfang

Meinst du so was: MK 484 ? Einfacher geht es kaum. Die Trennschaerfe ist aber sehr bescheiden. Und einen Ferritkern musst du auch wickeln. Das ist aber nicht schwer. Den Empfang kann man mit einer MW-Rahmenantenne sehr verbessern. Dafuer gibt es auch Bauanleitungen.

Gruss Joachim Riehn

--
Spamschutz! Email-Adresse(J.Riehn):      jriehn  *at*  gmx.de
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Joachim Riehn

Ja danke, den MK484 habe ich nun mal zum probieren bestellt. einfacher gehts nun wirklich nicht mehr. Bedeutet geringe Trennschärfe dass ich unter Umständen auf der gleichen Frequenz mehrere Sender reinbekomme?

Ich habe gleich noch einen U2510 mitbestellt, der hat gleich noch einen

1Watt NF-Teil mit dabei ist aber schon aufwendiger. Da fangen auch schon die Probleme an! Da ich aus der Energietechnik komme kann ich mit den dort angegebenen Filtern und Spulenkombinationen nichts anfangen. Also es wäre sehr nett wenn mir jemand kurz weiterhelfen könnte.

(Schaltung auf

formatting link
Seite 12:)

Neben der Spule L3 und C2 ist ein Drehkondensator ohne Kapazitätsangabe. Ergibt sich diese aus der Beschaltung?

Das selbe auch bei den beiden Spulen/Kondensator-Parallelschaltungen daneben.

Dann die Quarze (10,7Mhz und 455khz): Ich kenne zwar Quarze mit 2 Anschlüssen aber mit 3?

Zu den "Übertragern" T1 und T3 habe ich herausgefunden dass es sich um Demodulator-Filter handelt. Nur habe ich Probleme gerade den Typ mit Mittelanzapfung im Internet zu finden. Gerade bei Conrad gibt es einen, der ist aber ohne Mittelanzapfung und anderer Parallelkapazität. Kennt jemand einen Versand wo man evtl diese Bauteile bekommt? (Conrad, Reichelt und Schuricht habe ich schon überprüft...) Es sind zwar die Seriennummern vom Hersteller Toko angegeben aber mit 100 Stück bei einem Großhändler in USA fang ich halt auch nichts an...

Vielen Dank für Eure Mühe Joachim

"Joachim Riehn" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@riehn-37776.user.cis.dfn.de...

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Joachim Schaaf

Als Ergänzung zu den anderen Beiträgen: Soviel ich weiss wird das Summensignal absichtlich stärker moduliert als das Differenzsignal, damit der mono-Empfang auf grosse Distanzen etwa gleich gut ist wie bei einem gleich starken mono-Sender.

Würde man das Summen- und das Differenzsignal gleich stark modulieren hätte man jeweils nur noch die halbe Signalstärke, und somit selbst für mono nur einen viertel der Reichweite. Ein Sender der in mono tadellos 100km weit empfangbar wäre könnte nur noch im Umkreis von 25km gehört werden.

Mit der unterschiedlichen Intensität von Summen- und Differenzsignal erreicht man jetzt nur noch ca. 15km guten Stereoempfang (statt 25km), aber immer noch etwa 80km tadellosen Monoempfang, also ein guter Kompromiss.

(Grobe Schätzungen)

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Kann es sein daß du den Unterschied von AM und FM nicht kennst? Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Nein, das kann nicht sein, den kenne ich bestens. Mit was bist Du denn nicht einverstanden?

Es kann aber sein, dass ich das mit der absichtlich reduzierten Differenzsignal-Amplitude falsch verstanden oder verwechselt habe.

Literatur:

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Stereo.pdf

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Wie kann man "ein" FM-Signal bezüglich der Feldstärke unterschiedlich stark modulieren?

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Hi!

Nur so ne Idee: Man kann den Frequenzbereich, der die Stereoinformation trägt, nach dem Modulator = vor der Endstufe durch simple Filter absenken.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Man könnte das Differenzsignal "leiser" aufmodulieren, sodass die durch es erzeugten Seitenbandanteile weniger stark sind und somit einen kleineren Anteil der Sendeleistung beanspruchen.

Extrembeispiel: Legt man ein Mono-Signal an einen Stereo-Sender verschwindet das Differenzsignal ganz, da der Hilfsträger ja unterdrückt ist. Also wird in dem Fall gar keine Energie auf das Differenzsignal entfallen.

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Dadurch wird nach meinem Wissen der Frequenzhub beeinflusst, aber nicht die Amplitude. Oder? Die ist doch bei FM immer konstant.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Ja, aber bei geringerem Hub durch das Differenzsignal wird weniger Bandbreite belegt. Die abgestrahlte Energie verteilt sich somit auf eine geringere Bandbreite. Somit bleibt mehr Energie auf dem Bereich des Monosignals.

Du musst Dir ein FFT des FM-Signals vorstellen. Ohne Modulation gibt es nur einen scharfen Peak. Jeder aufmodulierte Sinus erzeugt zwei weitere Peaks. Jeder dieser Peaks braucht Energie des Senders um abgestrahlt zu werden. Je mehr dieser Peaks und je stärker sie sind, desto weniger Energie bleibt für die anderen und desto geringer wird der Rauschabstand des zugehörigen Signals.

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Danke - Hochfrequenz ist doch nicht so mein Gebiet :-(

Grundlagen ja, Verständis ja, abr das wars dann auch schon.

Habe wohl mal eine zeitlang gefunkt und gebastelt. Aber eher als Praktiker denn als Theoretiker.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Was aber eine grobe Näherung darstellt...

Klar.

Nein, dann hätten wir Amplitudenmodulation. FM erzgeugt grundsätzlich eine Vielzahl von "Peaks", theoretisch unendlich viele. Die weiter weg liegenden kann man wegfiltern und bekommt dadurch Verzerrungen im Nutzsignal und u.U. einen schlechteren Störabstand.

Die Amplitude des Nutzsignals beinflusst den Abstand der Peaks von Träger, ganz im Gegensatz zur Amplitudenmodulation. Die FFT ist wenig geeignet, die Frequenzmodulation anschaulich zu diskutieren. Besser geeinget wären die Besselfunktionen statt sin und cos, aber dann geht's schon in Teile der Mathematik, wo es unanschaulich wird.

Norbert

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Norbert Hahn

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