Projekt: Vorschläge für Mikrofon-P reamp zum Selberbauen gesucht

Hallo Leute,

mir schwebt der Eigenbau eines kleinen Mikrofon-Preamps für die Verwendung am Line-In eines Laptops vor. Die eingebauten Mikrofon-Rauschgeneratoren am Mic-In sind ja wohl jenseits jeder Diskussion für ersthaftes Aufnehmen, und meinen vorhandenen kleinen Mixer will ich nicht jedesmal abbauen und mitnehmen.

Also, das Teil sollte etwa folgende Features haben:

- wahlweise symmetrischer/unsymm. Eingang, mit Möglichkeit, ein Line-Pegel-Signal per Bypass durchzulassen (macht das Gerätchen ggf. also einfach zur DI-Box)

- Single 5V-Speisung (Anzapfen des USB-Anschluss!)

- Bereitstellung von Phantomspeisung (also ein Mörder-Step-Up-Konverter

5V->48V)

- regelbarer Gain (zumindest in sinnvollen Stufen stellbar)

- Symm./unsymm. Ausgang (also praktisch zusätzlicher symm. Ausgang für Verwendung an Mixer/PA)

- per USB steuerbar (es muss kein USB-Soundchip drin sein, nur die Schalt-und Regelfunktionen müssen entweder per USB oder dazu gleichwertig in Hardware am Gerät zu bedienen sein, und bei Betätigung am Gerät natürlich rücklesbar sein)

- Rauscharm soll das Teil natürlich auch noch sein, also im weitesten Sinne studiotauglich.

- Das ganze vorerst für 2 Kanäle, evtl. modular erweiterbar. Dann aber mit einer einfachen Mixer-Funktion.

- Bedienfunktionen also: Bypass, high/low Mic impedance, Gain, Ground Lift, Phantom Power (wer bietet mehr? ;) )

- Framework für den zugehörigen USB-Treiber, unter Windows und Linux?

Jetzt sammle ich erstmal Ideen für Bauteile und einzelne Teilschaltungen, auch in Form von existierenden Realisierungen oder Zukauf-Modulen (etwa der Step-Up?). Ich stelle mir das ganze als Single-Euro-Karte in einem soliden Metallgehäuse vor. 2x XLR und 2x 6,3mm Klinke rein, 2x XLR/2x 6,3 Klinke (symm.) /1x Stereo-Klinke (unsymm.) raus.

Ein paar generelle Fragen (wahrscheinlich inklusive Glaubenskriegen):

- Verstärkerstufe(n) eher diskret mit rauscharmen Transistoren oder mit fertigem IC (welches?) aufbauen? Man bedenke die elektronische Gain-Einstellerei.

- Welche Symmetrier-Schaltung (Eingang/Ausgang)? Welcher Eingangs-Übertrager?

- FETs oder Relais als Trenn/Schaltelemente für den Signalpfad?

- Was für ein USB-Chip? Gibt's da was Vorgefertigtes?

- Wie speichere ich sinnvoll den Schaltzustand beim Ausschalten? Wahrscheinlich mit einem kleinen batteriegepufferten SRAM, oder? Das Kistchen sollte sich wahlweise seinen letzten Zustand merken oder mit einer Standardeinstellung hochkommen. Per Hardware-Schalter wählbar.

Weitere Fragen kommen sicher im Lauf der Zeit. Konkrete Vorschläge hierzu bitte in Kopie auch per E-Mail an stargar (at) gmx punkt de, dann tue ich mir leichter mit dem Sammeln.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt
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"Ernsthaftes Aufnehmen" über die eingebaute Soundkarte eines Notebook? Das kannst du wohl vergessen. Da sind die billigsten der billigsten AD-Wandler drin, und das auch noch in einer extrem störverseuchten Umgebung.

Als komplett externes Gerät mit eigenem Wandler und USB- oder Firewireanschluss gibt es das Gesuchte in reichhaltiger Auswahl von den einschlägigen Lieferanten, und zu Preisen, für die man das kaum selbst bauen kann. Zumal wenn man auch noch das wahrscheinlich reichhaltig benötigte Lehrgeld hinzurechnet...

Hergen

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Hergen Lehmann

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news:op.tz08lgibj1ei0p@strickerschmidt...

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USB liefert ohne Anmeldung nur 100mA, mit Anmeldung 500mA, um 48V mit der ueblichen Belastbarkeit von 20mA daraus zu machen brauchst du 250mA, also Anmeldung, und einen Schaltregler wegen dem unsymmetrischen Tastverhaeltnis mit 3A Schalttransistorstrom (es sei denn, du verwendest einen Trafo, was ich bei den Spannungsverhaeltnissen vorziehen wuerde). Die Schaltfrequenz sollte naemlich moeglichst hoch sein, ich sag mal 500kHz, damit sie dein Audiosignal nicht stoert, auch dann nicht, wenn der Regler Pulse auslaesst um zu regeln, und bei 500kHz spielt die Windungskapazitaet der Spule eine erhebliche Rolle, du wirst sie einfach nicht so niederkapazitiv hinbekommen, um bei einem akzeptablen Wirkungsgrad zu bleiben (bei unter 50% braeuchstest du ueber 500mA geht also an USB nicht mehr).

OpAmps, die mit +2.5V/-2.5V auskommen, fuer niederohmige Quellen geeignet sind, und fuer Audio gute Werte haben, gibt es nicht, noch ein Grund fuer einen Trafo, der mit

2 extra-Wicklungen auch noch -9V/-9V bereitstellen koennte.

Neben den alten SSM2017 = INA217 schau dir mal den LM4562 an, der mit 5V auskommt und fuer Audio verdammt gute Daten hat, leider nicht fuer extrem niederohmige Eingaenge, aber die Daten sind selbst dann wohl immer noch ausreichend.

Der (angeblich) gute Klang einiger Mikrophone mit Verstaerker liegt uebrigens in einer Bandbreitenbegrenzung, es macht also wenig Sinn, den Mikophonverstaerker bis 20kHz auszulegen, das Ergebnnis wird oft besser, wenn er in derf Bandbreite begrenzt ist.

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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
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MaWin

Guckst Du hier:

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Wolfgang Draxinger

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Wolfgang Draxinger

Die Röhrenschaltung von 1961 auf Seite 26 ist lustig :-) So wie es aussieht, wird das Schirmgitter als Anode missbraucht. Hat jemand schon mal so was gesehen?

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Hallo,

gesehen nicht. Vielleicht hätte man sich ja doch besser auf Trioden beschränken sollen.

Bye

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Uwe Hercksen

f

ssieht,

s

Er verwendet die EF 94 als Triode. Max Verst=E4rkung unter 40. Wird in die Anodenleitung ein Widerstand passender Gr=F6=DFe eingeschleif= t, agiert die Strecke Schirmgitter-Anode als Gleichrichter. Diese Schaltung wurde in der vor-Halbleiter-Dioden-Zeit als Regelspannungserzeuger eingesetzt.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Uwe Hercksen schrieb:

as

Vielleicht liegt in der vielleicht kleineren Millerkapazit=E4t der Grund f=FCr diese Schaltung?

Bei einem =DCbersetzungsverh=E4ltnis von 1:15 des Mikrofon=FCbertragers w= =E4re aber eine EF 86 wg. Millerkapazit=E4t und Brummens allemal g=FCnstiger.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Es muss aber einen Grund gegeben haben, die Pentode so zu beschalten. Da sie gegengekoppelt ist, arbeitet sie linear, dient also nicht dazu, einen bestimmten Klang zu erzeugen. Andererseits gibt es in der ersten Stufe eines Mikrofonverstärkers besondere Anforderungen an die Rausch- und Brummeigenschaften der Röhre. Über die Versorgung der Heizung wurde nichts gezeigt. Daher nehme ich an, dass diese Röhre besonders wenig rauscht oder die Rückwirkung der Heizung auf das System geringer ist als bei der weiter hinten verwendeten EC92. Beides sind kleine strom- sparende Röhren, die man nicht ohne grund gegenüber EF86 oder E82CC, die meiner Meinung nach (von der EF94 habe ich keine Unterlagen) bessere Daten haben, gewählt hat.

Norbert

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Norbert Hahn

aussieht,

was

-

urde

,

e=20

Die EF 94/6AU6 ist vorzugsweise f=FCr HF Anwendungen gedachte Miniaturr=F6hre. Also nix besonderes. Vermutlich hatte der Pursche diese R=F6hre in seiner Bastelkiste. Ich wei=DF, f=FCr Hi-Fi Puristen ist solch Vermutung die reine Ketzerei ;=

-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Moin!

- Kompressor/Limiter und De-Esser, denn zuviel Dynamik auf eine Soundkarte geben bringt nix.

- evtl. Gate für standalone-Gebrauch, sonst geht das auch offline.

Das schöne daran ist, daß man wenn man alle vier Funktionen in einem Gerät hat, das Signal nur durch 1 VCA schicken muss und nicht durch vier davon... Es gibt eben nur 4 verschiedene Schaltungsteile, die alle an der Verstärkung des einen VCA drehen. Und wenn Du gain über USB steuern willst, hast Du den VCA sowieso schon drin.

Gruß, Micahel.

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Michael Eggert

Am 11.10.2007, 15:11 Uhr, schrieb Wolfgang Draxinger :

Hm, danke, da ist aber nicht allzu viel zu lesen, ausser dass es einen Teilesatz zu kaufen gibt und wie die Frontplatte aussieht. Die c't hatte ich mal, aber 2002 ist schon länger im Altpapier. Ich hebe immer 2 Jahrgänge auf. Also, hat den Artikel noch wer und könnte ihn mir mailen?

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Bei mir stapeln sich die c't bis in's Jahr 1998. Und die c't-ROMs habe ich auch.

Kann ich Dir gerne zumailen, dazu br=C3=A4uchte ich aber die "n=C3=BCtzliche Adresse", einfach 'ne E-Mail an meine Usenet-Adresse.

Wolfgang Draxinger

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Wolfgang Draxinger

Am 11.10.2007, 14:40 Uhr, schrieb Hergen Lehmann :

Nennen wir's mal "die kleine, gemeine Probenraum-Aufnahme zwischendurch", oder auchmal für einen Gig, wo man einen halbwegs vernünftigen Kontroll-Mitschnitt will, den man auch mal vorzeigen kann, der aber jetzt nicht allerhöchste Ansprüche befriedigen muss (also nix mit Raum vorher akustisch einmessen, n Mikrofone günstig verteilen, Monster-Recordingteil einen halben Tag vorher einrichten... sondern eher "Laptop aufstellen, zwei Mikros auf'n Stativ, und ab dafür").

Ich habe das schonmal gemacht, mit einem kleinen Mixer am Line-In. Das Ergebnis war zumindest brauchbar.

Sagen wir mal so: Das Ranhängen ans Notebook ist nur eine, wenn auch vermutlich die Haupt-Anwendung. Es kann aber durchaus auchmal der Eingang der EWX24/96 im stationären Rechner werden, oder einfach eine Mikrofon-Extension eines Mischers (wenn z.B. an meinem kleinen B*hringer mal die 4 Mikrofonkanäle nicht reichen, und ich einen Stereo-Kanalzug für Mikros extra zweckentfremde). :)

Und ich denke, ich habe genug allgemeine Elektronikerfahrung, und jemanden in Rufweite, den ich auch mal fragen kann, wenn's ganz knifflig wird. Insofern wird sich das Lehrgeld in Grenzen halten.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Na, dann werd' ich auch mal einen Bookmark aus meinem Archiv in die Sammlung schmeissen:

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Ich habe die Schaltung NICHT nachgebaut, sie sieht aber einigermassen vielversprechend aus. Mit 5V aus einem USB-Port kommt sie leider nicht aus, aber das halte ich sowieso für gewagt, da der Ausgangspegel dann doch schon recht dicht an die Versorgungsspannung käme (=> Nichtlinearitäten, mangelnde Übersteuerungsfestigkeit).

Hergen

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Hergen Lehmann

Am 12.10.2007, 17:17 Uhr, schrieb Hergen Lehmann :

OK, danke erstmal... ja, sieht gut aus, man müsste aber halt alles, was das Leben schön macht, noch dranstricken.

Mal nochmal so nebenbei, in Sachen OP-Amp für die zweite Stufe: Da wird in den Schaltungsvorschlägen ja gerne der TL071(072/074) genommen. Kenn ich natürlich, hab ich auch schon öfter für irgendein Audio-Zeuchs verbaut. Ich meine aber sowas im Kopf zu haben, dass der NE5532 ggf. geeigneter ist, da auch bei kleinen Betriebsspannungen besser zu gebrauchen und auch sehr rauscharm (rauschärmer als der TL071?). Wie sind da die Meinungen? Gibt es noch andere zweckmäßige Alternativen? Es muss ja nicht gleich der 741er sein ;))) ...

Ja, das ist mir durchaus klar, dass da dann nicht sehr viel "Luft" ist.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Am 10/15/2007 5:50 PM schrieb Ansgar Strickerschmidt:

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NE5532 und dessen Varianten haben den Vorteil, mit 600Ohm Last sehr gut zurechtzukommen. Laut meinen Quellen ist die rauschaermste Variante der NJM5532 im SIL-8 Gehaeuse.

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Sehr empfehlenswerte Lektuere dazu:

Self on Audio Newnes-Verlag ISBN 0-7506-4765-5

(bei Amazon oder in Uni-Buchhandlungen erhaeltlich)

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Fritz Schoerghuber

Am 15.10.2007, 20:07 Uhr, schrieb Fritz Schoerghuber :

Hm, das klingt ja nach einer ziemlichen Empfehlung, wenn's wirklich wenig rauschen soll. Danke Dir!

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news:op.t0b6egmfj1ei0p@strickerschmidt...

LM4562 sag ich nur.

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de.sci.electronics FAQ:
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MaWin

Am 10/17/2007 12:25 PM schrieb MaWin:

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Fritz Schoerghuber

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