In article , Hanno Foest writes: |> Ah ja. Wir könnten also eigentlich die Linux-Kernelentwicklung |> einstellen, braucht ja keiner, das neumodische Zeugs. - Muß nen |> interessantes Zeugs sein, was du da rauchst.
Du liebst es, einem die Worte im Mund rumzudrehen, ja?
|> Ich weiß nicht, für wie blöd du die Benutzer hältst...
Da mittlerweile Linux nicht mehr ein reines Freak-System ist sondern auch von reinen *Usern* verwendet wird, für genauso "blöd", wenn Du dieses Wort unbedingt verwenden willst, wie Windows-User.
Leute, die ihr System einfach nur *verwenden* wollen und sich um den Aufbau und etwaige Entwicklerreligionen keinen Kopf machen. Die interessiert nur, ob die Mühle läuft oder nicht.
Und wenn sie unter (a) tut und (b) nicht, dann bleiben sie bei (a).
|> aber ich denke schon, daß es dem einen oder anderen auffallen würde, daß |> die neue Peripherie nicht tut.
Die *neue* Peripherie tut ja im Zweifelsfall sowieso nicht, bis sich jemand mit ausreichend Zeit und Leidensdruck der Sache annimmt; die wenigsten Hersteller liefern Treiber mit. Höchstens eben binary-only oder schlimmstenfalls sogar nur Windows-binary-only, die man dann über irgendeine Krücke ins System haut.
|> Da stehen dann solche Dinge drin wie "Closed source Linux kernel modules |> are illegal" und "SuSE 10.1, and SLES and SLED 10 will not have any |> closed source kernel modules in it at all". So viel zu deinen |> interessanten Theorien zum Verhalten der großen Distros.
Ich sehe die großen Distros als Firmen, die Geld verdienen wollen.
Sehen die ihre Geschäftsfeld schwinden/beschädigt, werden sie schon Alternativen finden, den cash flow aufrechtzuerhalten. Egal, was sie hier jetzt und heute behaupten.
|> Nun ja, wenn der Treiber als source im Kernel ist, kann ich sie ganz im |> Gegenteil sogar bis Sankt Nimmerleinstag betreiben.
Ja, wenn er im Source ist und bleibt. Ab einer gewissen kritischen Menge an Altlasten wird man sich auch überlegen, ob jemand z.B. einen Treiber für eine lange obsolete ISA-Karte noch benötigt.
|> Es gibt übrigens noch eine weitere Option: Man könnte die Treiber in den |> Userspace auslagern. Da hast du dann deine stabile API in Form von |> syscalls. Der Performance wird das vermutlich nicht gut tun, aber |> irgendwas ist ja immer. Lizenztechnisch ist dann alles im grünen |> Bereich, weil nicht mehr gelinkt wird und damit GPL Module von |> lizenzfremdem Krempel ferngehalten werden.
Woanders als im Userspace würde ich binary-only *eigentlich* auch nicht haben wollen.
|> Erstens: Vorauseilender Gehorsam (den HW-Herstellern in den Arsch zu |> kriechen) ist Scheiße, insbesondere wenn man damit seine Ideale verrät.
Du führst also in erster Linie eine religiöse Debatte? :)
Es geht hier gar nicht um vorauseilenden Gehorsam, sondern darum, daß man seinen Kram auch adäquat nutzen möchte. Oder willst Du gar keine Userbase sondern lieber ein "elitäres" OS?
|> Der FSF geht es um Freiheit und nicht darum, daß irgendwer daddeln kann. |> Also *muß* man es versuchen, die Hersteller unter Druck zu setzen.
Sicher. Nur sehe ich hier eben keine wirkliche Druckmöglichkeit.
Ist ein wenig so wie der Bankräuber, der in die Filiale stürmt, sich die Pistole an den Kopf setzt und schreit: "Geld her oder ich schieße."
Linux ist stark im Serverbereich. Da ist es egal, was für eine Graka drin ist, solange sie nur 80x50 serviert. Sprich: Kein Absatzmarkt für die Graka- Hersteller.
Deren Markt liegt im Heimbereich. Bei den Daddlern und Multimedia-Freaks. Die sind (noch?) eine Minderheit im Linux-Bereich.
Wo liegt nun also die Drohung für z.B. nVIDIA oder ATI? "Macht das so, wie wir wollen, oder wir ziehen Euch den nichtvorhandenen Markt unter den Füßen weg"?
Nur um es klarzustellen: Du rennst bei mir mit Forderungen nach freien Datenblättern und Treibersourcen offene Türen ein. Nur die Art, wie man es hier versucht, durchzusetzen, halte ich aus *User*sicht für wenig förderlich.
|> Zweitens: Die Gründe für closed source Treiber sind vermutlich (!) |> andere als der Patentdriss (der natürlich auch nicht gerade hilffreich |> ist, aber das ist ein anderer Kampf). Auf |>
formatting link
kannst du mal |> nachlesen, wie das beispielsweise bei WLAN Treibern aussieht. Die |> Konkurrenz aus Fernost ist jedenfalls ein Lichtblick.
Wo siehst Du hier nun den Zusammenhang zu Patent- oder Nichtpatentproblemen respektive eine Erklärung der Problematik, *warum* der einzelne Hersteller so verfährt, wie er es tut?
Mal davon abgesehen, daß die WLAN-*Firmware* nochmal ein anderes Gebiet ist als der nackte Grafikkartentreiber.
|> Drittens: Es gibt einen Hersteller, der open source Grafiktreiber mit |> 2D- und 3D-Beschleunigung anbietet: Intel. Vielleicht nicht auf dem |> Leistungsniveau des Duopols ATI/Nvidia, aber für Dinge wie Xgl und AIGLX |> völlig ausreichend. Es ist also völlig kontrafaktisch zu behaupten, daß |> es nicht ginge.
Nun sieh das von der Warte eines konvertierungswilligen Daddlers, z.B. jene, die ohnehin schon ein Dual-Boot-System fahren ("Linux zum Arbeiten, Windows zum Spielen") -- oder jene, die einfach davon gehört haben und es ausprobieren wollen.
"Oh, dafür brauchst Du dann eine Intel-Graka, Deine Gamer-Karte wird von Linux nicht unterstützt."
Hilft das?
Nochmals: Du mußt *mich* nicht überzeugen. Allerdings solltest Du die Sache auch von der Warte der Hersteller und User betrachten.
Warum erstere sich mittlerweile genieren, substantielle Datenblätter rauszugeben, weiß ich nicht und ich halte es letztendlich auch für kontraproduktiv. Die einen sagen, es sei Schutz vor China (was ich nicht glaube), wahrscheinlicher ist hier eher die Angst vor Patentstreitigkeiten -- und natürlich das generelle "ich weiß was, was Du nicht weißt"-Problem.
Wenn sich aber dann ein Hersteller um Linux-Treiber bemüht, wie das ATI und nVIDIA beispielsweise mehr oder minder gut tun, dann halte ich es für reichlich kontraproduktiv, da ein "gebt Source-Code oder wir schießen Euch das Interface unter dem Hintern weg" gegenzuballern. Rainer