Schaltregler - Ich werd' noch wahnsinnig

mir stellte sich die Aufgabe, aus 5V mit möglichst wenig Aufwand -25V zu machen und das bei dem doch sehr mäßigem Strombedarf von ca. 4mA auf der "Abtriebsseite".

Naja, ohne intensiver drüber nachzudenken hatte ich das Problem sofort als quasi schon erledigt abgehakt. Eine entsprechend dimensionierte Variante der allseits beliebten Schaltungen mit dem 34063A wird's schon richten. Immerhin hatte ich mir noch die Zeit genommen, die Sache mit LTSpice zu simulieren, Ergebnis: funktioniert prima.

Ja, Scheiße. Es funktioniert in der bösen Realität natürlich nicht und inzwischen habe ich mich auch hinreichend aufgeschlaut, um zu verstehen, warum es nicht funktioniert und daß es so auch niemals funktionieren kann, was mich letztlich am praktischen Nutzen von Spice-Simulationen deutlich zweifeln läßt...

Aber mehr noch: Es scheint mir, als wenn ich auch mit den anderen gängigen billigen SPWM-ICs nicht weiter kommen werden (z.B. TL497). Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist die Konsequenz, daß es mit DC-DC-Wandlern mit nur einer einfachen Induktivität unter Berücksichtigung der Eigenschaften realer Bauelemente niemals zuverlässig _und_ energetisch halbwegs effizient funktionieren kann. Ich werde einen Übertrager mit mindestens zwei Wicklungen (oder eine mit Anzapfung) brauchen, also letztlich genau das Konstrukt, was man üblicherweise als "Inverter"/SNT bezeichnet. Die Dinger sind aber i.A. für viel höhere Spannungsverhältnisse gedacht.

Ist das Ergebnis meiner Nachforschungen korrekt? Oder gibt's doch eine einfachere/billigere Möglichkeit mit leicht erhältlichen und billigen Standard-Bauelementen, die ich übersehen habe in der Grauzone zwischen DC-DC-Converter und "Inverter"/SNT?

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Heiko Nocon
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"Heiko Nocon" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Du willst also sagen, daß die Schaltung Figure 12. Voltage Inverting Converter

aus dem Datenblatt des MC34063 auch bei Umdimensiopnerung auf -25V nicht funktioniert.

also R2 auf 22k, Elkos ausreichend spannungsfest, 1N5819 reicht knapp.

Die 88uH-SPule muss ausreichend niederkapazitiv sein damit das Übersetzungsverhältnis

1:5 ohne zu grosse Verluste möglich ist.

Hmm, obwohl mir die INternas des Chips im Startmoment nicht klar sind, die 40V die er aushält sollten reichen.

--
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MaWin

Manchmal ist Datenblatt und Applikationsnote mehr Wert als die Simulation. Dann verrat mal warum es nicht funktionieren kann. Bei mir ging 34063 und TL497 eigendlich immer recht gut.

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MFG Gernot
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Gernot Fink

Geht schon mit einfacher Spule. Wie billig muss es denn sein? Der 34063 zieht sich m.W. allein gut 2mA an Ruhestrom rein. Beim LT3483 sieht das schon deutlich besser aus. Den gibt es als Jig in LTSpice, allerdings kostet das Dingen.

SPICE ist schon recht zuverlaessig, bei mir benahmen sich (bisher) alle Schaltregler so wie simuliert. Sag mal mehr ueber die Anwendung, sofern nicht vertraulich. Stueckzahlen, BOM Budget und so.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 18.03.2010 19:06, schrieb Heiko Nocon:

Lass uns nicht dumm sterben und erzähle mal, warum es nicht funktionieren kann. Ich habe sowas zwar noch nicht gemacht, sehe aber keinen Grund, warum es nicht gehen sollte. Mit ner Sepic-Drossel lässt sich das mit einer Trickschaltung übrigens verbessern, da man beim Entladen beide Drosseln in Reihe schalten kann. Dann ist es für den Wandler effektiv nur ein Faktor 2,5, was auf keinen Fall ein Problem sein sollte. Kostet nur ne zusätzliche Diode und einen Kondensator. Zumindest war das bei einem gewöhnlichen Step-Up so. Bei Interesse, mache ich mir nochmal Gedanken drüber.

Michael

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Michael Rübig

Hallo Heiko, hallo MaWin.

"Inverting Converter" habe ich noch nicht aufgebaut, aber ein Booster von 5V auf 24V habe ich mit einer 100uH Stabentst=F6rdrossel, Epcos B-82111-irgendwas aufgebaut. Ok, Entst=F6rdrosseln sollten nat=FCrlich kapazit=E4tsarm sein..... Wirkungsgrad habe ich nicht beachtet....es wurde nichts warm, und ich hatte meine 50mA.

Ein Sepic von 12V auf 24-29V l=E4uft mit zwei von den Drosseln. Hier komme ich aber an eine andere Grenze: Der ohmsche Widerstand der Teile ist mit =FCber einem halben Ohm schon recht deutlich, und wenn auch die Teile bei 300mA auch nicht in der S=E4tigung sind werden sie doch schon deutlich warm und sind der Grund f=FCr den etwas ent=E4uschenden Wirkungsgrad. Der Spitzenstrom ist ja viel h=F6her..... Sepic ist aber hier eher aussen vor, weil =DCbersetzungsverh=E4ltnis eigentlich meist um eins. Die =FCber zwei hier sind schon deutlich unidealer als wenn ich damit nur 12V stabil haben wollte.

Das w=E4re der Weg.

1:5 ist ja auch eigentlich viel. :-) Die F=E4higkeit der Booster und Flybacks, allein mit der Induktionsspitze schon hohe Spannungen zu erzeugen, bezieht sich eigentlich auf den Leerlauf bzw. Schwachlast. Zusammen mit dem weiten Regelbereich und den wenigen Bauteilen kommt man, in Grenzen, eben recht weit.

Wenn es mehr sein soll, wird es sofort aufw=E4ndiger.

Ja. Macht er. Erst bei deutlich jenseits von 30V wird es eng.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist runim=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung.

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Wiebus

Heiko Nocon schrieb:

Das geht schon - ich habe sowas als SLIC-Versorgung für Analogtelefone in Serie gesehen (IIRC mit L4978 oder etwas ähnlichem von ST).

Nachteil der üblichen Schaltung mit Masse auf negativem Ausgang ist, daß der Schalttransistor die Summe aus Eingangs- und Ausgangsspannung sieht - entsprechend sind die Verluste, für kleinere Leistungen kann man das aber machen.

cu Michael

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Michael Schwingen

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