Mal ne blöde Frage

Hi, so beim Sinnieren kam mir ne Frage: Ist es möglich, mit dem Krempel aus der Bastelkiste einen halbleiterbefreiten Gleichrichter zu frickeln? Stelle mir soeine Art Bandpaß vor, der einen Relais-Schwingkreis steuert auf genau 50 Zyklen synchron, und danach dann eine Graetz-Schaltung mit weiteren Relais. Alles mit möglichst wenigen Teilen, ganz ohne Sand und auch ohne Elkos etc. Die Schaltfrequenz muß nicht gleich mit 50 laufen, das könnte auch jede 2. Halbwelle auslassen, aber so in etwa sollte es doch gehen. Einen Synchronmotor will ich mal explizit ausschließen, ist ein reines Denkmodell. Mit Knete kann ja jeder einen Hauptschlußmotor einen Dynamo treiben lassen. Aber sowas hat meine Kiste nicht vorrätig :-)

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm
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Das Relais wird nicht lange halten und ohne Elko würdest du auch keine Gleichspannung bekommen. Mit Elko würde ich bei dieser fragilen Schaltung mit Relais und 50 Hz Ansteuerung erst gar nicht anfangen zu überlegen, da mir schonmal ein verkehrt herum angeschlossener Elko um die Ohren geflogen ist :-)

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

gUnther nanonüm schrieb:

Aber sicher doch: EZ80. Ist nicht in Deiner Bastelkiste? Schlechte Bastelkiste! Es geht aber auch fast alles andere, was wie eine Elektronenröhre aussieht.

Falk

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Falk Willberg

gUnther nanonüm schrieb:

Mechanischer Gleichrichter. Gähn. Schau mal auf'm Flohmarkt, ob du noch so ein Ding von Siemens kriegst. Sah ähnlich aus wie ein überdimensioniertes Telegrafenrelais. Schwinganker auf 50 Hz ähnlich wie im Rasierapparat. Die Spule war über einen Kondensator angeschlossen, wahrscheinlich zum Feintrimmen des Phasenversatzes. Ich fand die lustig, da man sie als Zerhacker "falsch rum" verwenden konnte. Mussten halt per Finger angeschubst werden. Für Hochspannung mit Motor:

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Geht ohne Dynamo/Generator viel einfacher: Brauchst nur an den verschmähten Synchronmotor einen Rollensatz und ein paar Ringe anbauen. Die Ringe sind jeweils für 1 Halbwelle aus leitendem und für die andere aus Isoliermaterial. IIRC hieß dat Rollstromrichter.

Die Dinger konnten einen ordentlichen Knuff vertragen, die haben sich kurz geschüttelt und sind dan weitergelaufen. Quecksilberdumpfgleichrichter gabs danach, die waren empfindlicher. Und dann kamen die Thyristoren auf und haben alles ander darniedergemacht.

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

gUnther nanon=FCm schrieb:

Elektrolytischer Gleichrichter. Einfach herstellbar...

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Wolfgang Allinger schrieb:

Hallo,

na ja, zwischen den Quecksilberdampfgleichrichtern und den Thyristoren war schon noch was anderes, die Kupferoxydulgleichrichter, die Selengleichrichter und die Dioden aus Silizium. Hat man auch mal Germaniumgleichrichter benutzt?

Bye

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Uwe Hercksen

Hallo gUnther.

Ja.

So Teile waren als Schaltgleichtichter, Motorgleichrichter, turbinengleichrichter und was es sonst noch alles f=FCr Namen gab, im Einsatz. Speziell in der Galvanotechnik haben sie sich bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gehalten, weil sie im Gegensatz zur Gleichrichterdiode keine Schwellenspannung hatten. Macht sich insbesondere bei kleinen Spannungen und Hohen Str=F6men positiv im Wirkungsgrad bemerkbar.

Verfahren mit schwingenden Relais waren aber eher selten, die Version mit Synchronmotor war verbreiteter. Der Synchronmotor bot ja auch durch eine kleine Einstellm=F6glichkeit der Phase einen gewissen Regelkompfort. Mit Synchronmotoren wurden auch "Vektormesser" gebaut, mit denen man Phasenlagen und Verschiebungen bei Netzfrequenz messen konnte.

Zum Schluss wurden Versuche gemacht, fl=FCssiges Quecksilber durch eine von einem Synchronmotor getriebene Spritzvorrichtung Netzsynchron auf Kontakte zu Spritzen.

s > Denkmodell.

Der Synchronmotor ist, wie oben angesprochen, nicht unbedingt die schlechteste Wahl..... Die meisten mit Synchronmotor getriebenen Gleichrichter hatten sehr wenig =E4hnlichkeit mit einem "Kommutator" wie Du sie von Gleichstrommaschienen kennst. Die Motoren trieben meistens Nockenwellen, welche die Schaltkontakte bet=E4tigten. So konnten auch Mittelpunkt und Br=FCckenschaltungen realisiert werden. Zus=E4tzlich waren die Schaltkontakte verschiebbar. Damit konnte in geringem Umfang die Phasenlage (im Falle des Vektormessers aber =FCber volle 180 Grad) und damit die Spannung gesteuert werden.

Daf=FCr brauchst Du schon erstklassige Relais mit erstklassigen Kontaktwerkstoffen, wenn das zuverl=E4ssig laufen soll. :-) Warum hab ich den Verdacht, mit Kadmiumfreien Relaiskontakten wird es nicht klappen?

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Uwe Hercksen schrieb:

Aber sicher doch. GY0** GY1** z.B.

Und das beliebte Thyratron in Kalt- bzw. Glühkathodenausführungen mit einer Gasfüllung von wahlweise außer Quecksilberdampf auch noch Xenon, Neon, Krypton oder Wasserstoff nicht vergessen. ;-)

--
MfG Knut
~Subject: * [NewsGroup] *
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Knut Schottstädt

Uwe Hercksen schrieb:

=C4hem dazwischen wurden noch Thyratrons eingesetzt.

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--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

"Falk Willberg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, ja nun, Röhre ist eher nicht das gedachte....auch kein Selen, obwohl soein Heizkörpergerippe liegt da noch rum. Es geht um die "Wellenschaltung" per Relais, Reeds sind nicht fix genug, aber Röhren sind leider auch ungut, zuviel Brimborium drumherum. Mal gucken, vielleicht den alten Krups Mixer mit dem Kurbeldynamo aus der Wehrmachtstelefoniebox kuppeln :-) da sind die Magnete abgeschlafft, vielleicht mit ein paar Festplattensupermags nachfrischen....der Bastelei sind da kaum Grenzen gesetzt.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

"Wiebus" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@c65g2000hsa.googlegroups.com... ..

r>ealisiert werden. Zusätzlich waren die Schaltkontakte verschiebbar.

Hi, das klingt gut, aber nach Feinwerktechnik. Ob da meine krummgeprügelten Drahtstifte sinnvoll eingebracht werden können?

Vermutlich, weil ich keine anderen auftreiben kann. Was in der Kiste liegt, muß reichen. Lieber stoppe ich den Bau, als daß ich da noch Geld drin verbrenne. Bin doch kein Künstler, bestenfalls dilettierender Depp. Die grundsätzliche Lösung der "Stromverstärkung per Relais" ist ja simpel, aber die Antriebsproblematik ist noch ungelöst. Wie kriege ich per Relais eine definierte Phasenlage bzw eine synchrone Schaltfrequenz hin...mit analogen Mitteln des vorvorigen Jahrhunderts. Porzellan ausdrücklich erlaubt, davon hab ich auch noch was :-) Gibts überhaupt ein Relais mit so schnellem Schaltzyklus, das auch noch normale Netzspannung funkenfrei schafft, und welche Funkeffekte läßt das befürchten...

--
mfg,
gUnther



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de
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gUnther nanonüm

Ja, sorry, habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte das für den Leistungsbereich und nicht bei den mA-Männchen (bin selber eines).

Ja Germaniumdioden gabs ebenfalls, aber ich kenne die nur für mA... IIRC war die Bezeichnung AA... (AA117?) für die Dioden.

Interessanterweise findet man im www praktisch nix über Rollstromrichter, hat mir damals als Jung-Ing. bei der Calor Emag (CE :-) ziemlich imponiert, wie sauber die sich einstellen liessen. Einfach eine geniale Idee und Mechanik. Die Ringe liessen sich verdrehen, so dass die Kommutierung ohne jegliches Bürstenfeuer stattfand. Solange es Funken zu sehen gab, drehte man noch etwas an dem Handrad... IIRC gabs da auch noch Hilfskontakte (genauer zus. Rollen) die über irgendwelche Drosseln und/oder Kondensatoren auch noch beteiligt waren und sich auch noch verdrehen liessen. Der ganz grosse Vorteil war der, dass die Rollstromrichter keine Schwellenspannung hatten. Galvaniker haben der CE wohl regelmässig die Füsse geküsst :-)

Saludos Wolfgang

--
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Wolfgang Allinger

Hallo gUnther.

Was Geschick nicht bringt, muss eben die Geduld und Beharrlichkeit bringen.

Was Du vorhast, f=E4llt aber schon unter Kunst und Artistik. :-)

Wie kriege ich per Relais eine

n

von

Die Funkeneffekte sind je nach Lastart und Strom heftigst.....aber die Galvantotechnik ist sehr ohmsch.....

Bei kleinen Relais muss ich schon einen Kondensator spendieren, sonst flattern sie bei Einweggleichrichtung schon synchron zur Netzfrequenz. So schnell sind die.....

Die k=F6nnen aber kaum den Strom, bzw. die Spannung.

Gr=F6=DFere d=FCrften etwas Tr=E4ger sein. Ausserdem kostet das hin- und herwerfen des Ankers viel Energie. Darum wurden f=FCr sowas mechanische Schwingsysteme =E4hnlich Stimmgabeln mit Kontakten an den Enden verwendet. Elektrisch k=F6nntest Du die Relaisspule mit einem Kondensator (Serie)auf Resonanz bringen. Ein Verfahren, das ich schon erfolgreich angewendet Habe, um die Klingeln von alten (USA/Belgien?) Telephonen mit 50Hz Weckerstrom auf die hiesigen 25Hz zu bringen. Wird deutlich lauter.

Die Phasenverschiebung k=F6nnte man mit einer "Hummel"-Schaltung hinbekommen. Eventuell kaskadiert. Die w=FCrde auch gleichzeitig als Vorwiderstand arbeiten, wenn die Spannung zu hoch f=FCr die Relaisspule ist.

Bei mechanischen Schwingern k=F6nnte man einen verschiebbaren Kontaktsatz anbringen

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Letzteres war die klassische Variante. Gusseisern, hielt ewig: Asynchronmotor, Welle mit Kupplung und/oder Sollbruchbolzen, Generator. Laesst sich fuer Bastler auch machen, aber hinten kommen 12V raus: Motor aus Waschmaschine oder aus einem grossen Ventilator -> Autolichtmaschine. Waere alles per Sperrmuell/Schrottplatz fuer wenig Geld besorgbar.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich vergass: Wenn das unbedingt ohne Halbleiter sein soll, natuerlich eine Gleichstromlichtmaschine aus einem ziemlich alten Fahrzeug. Enten sind nicht so geeignet, da sass die auf der Kurbelwelle. Koennte sein, dass sie bei Renault an einem Keilriemen sassen. Am besten den mechanischen Regler auch mit ausbauen.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Joerg.

Jepp. Mein R4 hatte anno 1985 Lichtmaschine mit Keilrimen. Klassischer Aufbau. Allerdings damals "schon" Drehstromlichtmaschine mit Dioden. Regler war Halbleiter Zweipunktregler. Du meinst nicht "alte" Autos, sondern "uralte" Autos. :-)

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Horst-D.Winzler schrieb:

Kann ich mir gerade nichts drunter vorstellen und finde im Internet auch nichts passendes - kannst du kurz skizzieren, wie das aussehen würde?

Viele Grüße, Johannes

--
"Wer etwas kritisiert muss es noch lange nicht selber besser können. Es
reicht zu wissen, daß andere es besser können und andere es auch
besser machen um einen Vergleich zu bringen."     -     Wolfgang Gerber
       in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

Hallo Johannes.

Vieleicht meint er eine "Schl=F6milchzelle". Siehe

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Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Bitte erklaer das mal genauer. Ich erinnere mich davon gehoert zu haben. Es gab so etwas wie Fluessigkeitsgleichrichter vor dem Einsatz von Kuperoxydul- und Selengleichrichtern. Im Wiki steht darueber nichts.

Gruss Thomas

--
Mein ELKO-Buch ueber Opamp, OTA und Instrumentation-Amplifier:
  
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(Aendere "akz" mit "isi" in der Mailadresse fuer Reply!)
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Thomas Schaerer

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