Kontaktprobleme

Hallo Group,

nein, ich suche keine Freundin... ;-) - bloss einen guten Rat. Das Problem ist folgendes:

In einem Gerät brauche ich einen Subminiaturschalter (Baugrösse V4). Lediglich der Schliesser ist angeschlossen. Wenn er geschlossen wird, schaltet er lediglich ein Steuersignal (22V 4mA). Erst danach fliesst der Strom von 2 induktiven Verbrauchern (24Vdc, je 500mA) über den geschlossenen Kontakt. Diese werden abgeschaltet, bevor sich der Kontakt wieder öffnet.

Mein Problem ist nun, den bestmöglichen Schalter dazu zu finden (die Steuerung ist gegeben). Wegen des geringen zu schaltenden Last denke ich, es müsste zwingend ein vergoldeter Kontakt sein.

Zur Zeit ist ein dichter (IP67) Schalter mit Silberkontakten eingesetzt, doch es gibt immer wieder Probleme. Z.B. ein Schalter, der nach einiger Zeit beim eigentlichen Schaltpunkt (Klick!) noch gar nicht schaltet. Erst wenn man noch etwas weiter drückt wird Kontakt gemacht (Bei 400mA funktioniert er korrekt, mit 4mA wieder nicht mehr!?!). Durch den verschobenen Schaltpunkt kriege ich Funktionsstörungen. Das Gerät, meine ich.

Was mir aber noch niemand beantworten konnte (warte vergeblich auf die Rückrufe der Lieferanten...) ist, was der Goldkontakt zu dem grossen Stromfluss meint. Ich vermute mal, es sollte funktionieren, da der Kontakt ja immer trocken geschaltet wird. Oder wandern mit der Zeit die Ionen davon?

Bei einer Funktionsstörung würde das Goldhäuchchen auf dem Silber wohl schnell verdampfen, wenn 1A darüber geschaltet wird. Doch dann wäre der Kontakt (hoffentlich) auch nicht schlechter, wie wenn ich von Anfang an bloss Silberkontakte einbauen würde?

Wer weiss kompetenten Rat oder einen interessanten Link? Ich würde mich über jeden guten Tipp freuen!

Ben

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Ben Gali
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"Geringe Last" heisst eigentlich unter 1mA. Bei >=4mA ist eigentlich Silber das Material der Wahl, es sei denn, Du hast schwefelhaltige Luft.

Das bedeutet eigentlich nur, das Dein spezieller Schalter eine mechanisch schlechte Ausführung ist.

Es gab mal von Sauter ein sog. Relaislexikon, in der solche Kontaktprobleme besprochen werden. In Relais verwedet man teilweise Vielschichtkontakte mit Gold als oberste Schicht. Für kleine Ströme wirkt das Gold. Bei grösseren Strömen wird das Gold weggebrannt, und das darunter liegende Silber kommt zum Vorschein. Das heisst, wenn einmal mit dem Kontakt ein grosser Strom geschaltet wird, ist er für kleine Ströme nicht mehr zu gebrauchen.

Bei Deinen 400mA würde ich zusätzlich noch mal den Spannungsabfall bei geschlossenem Kontakt messen, damit es dort nicht zu zusätzlicher Korrosion durch Erwärmung kommt. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Das sind an sich keine Spannungen die Kontakte ruinieren. Wenn natürlich induktive Last ohne Kontaktschutz geschaltet wird ... Z.B. Kontakt liegt mit schwacher Andruckkraft auf. Motor läuft, Mechanik vibriert, Kontakt hebt etwas ab, Lichtbogen zündet ...

Kann bei den Strömen schon zu anfällig sein. Auch mechanisch weich wenn starker Kontaktdruck, schleifender Kontakt.

Klingt sinnvoll.

Klinkt nach Fremdschicht. Aber warum sollte ein dichter Edelmetallschalter die haben, wenn der Kontakt nicht z.B. per Lichtbogen ruiniert wird ?

Eventuell sollte man Positionsmessung und Leistungsschalter trennen. Erstere kann man durch z.B. Hall auch elektronisch machen.

Literatur. Z.B.: Sauer "Relais-Lexikon" Hüthig 1985 Den Teil über Kontaktschutz habe ich kürzlich gescannt, etwa 1,6 MByte kann ich bei Bedarf per email schicken. Ich kann auch das Buch leihen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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