Kondensatormotor Fragen

Ist zwar hier eigentlich für electronics... aber wenn wir schon DS- Brücken und Motoren hier durch haben, versuch ich mich auch mal.

Hintergrund:

Bei meiner Spülmaschine ist beim Kondensatormotor der Kondensator nach ca. 13mon soweit abgefault, dass er statt 3uF nur noch 1,2uF hat. Optisch sah der C einwandfrei aus. Verguss ok... Ergebnis: die Umwälzpumpe lief nicht mehr an. Service hat einen neuen 3uF eingebaut. Maschine zeigt nun noch andere Macken :(

Und nun die Fragen:

  1. Der C ist mit 450 Vac spezifiziert. Reicht das? Irgendwo hab ich im Hinterkopf, dass der C für 2x Netzspannung (230V) ausgelegt sein soll. Das ist ziemlich knapp daneben :(

  1. Kann es sein, dass der Motor wg. dem schleichenden Kap. Verlust des C Schaden genommen hat? WIMRE wird der doch bei falschem C evtl. zu heiss. Stimmt das? Verliert er evtl. dauerhaft Drehmoment durch die vermutete Überhitzung?

  2. Irgendwie sieht es so aus, dass die Pumpe wohl bei heissem Spülwasser ab und zu hängen bleibt, dann Störung allg. anzeigt und abschaltet. Es gibt kein Service Programm. Alles immer wieder von vorne durchlaufen lassen. Richtige Zeit 1h40`, im Fehlerfall 2h20` :(

Der Service quält sich jetzt schon die 3. Woche rum.

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
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Wolfgang Allinger
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Spuelmaschinen? In Paraguay? Wow!

Bei uns gilt oft die Faustregel "30% ueber Betriebsspannung", koennte mir aber vorstellen dass das bei Euch gelassener gesehen wird :-)

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Kann passieren, wenn er deshalb unter Spannung stehengeblieben ist oder gar nicht angelaufen war, und dieser Zustand mehr als einige Minuten unbemerkt blieb.

Das eher nicht, ausser wenn schon ein Windungsschluss passiert ist. Man sollte die Wicklung ansehen, wenn die nach Sonnenbrand oder gar angekokelt aussieht muss ein neuer Motor her.

Koennte auch ein Lagerproblem oder bei Hitze klemmendes Rad sein. Billischmodell? Plasteteile durch ueberhitzten Motor verzogen?

Hoert sich nicht gerade nach tecnicos conocimientos an ;-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Wolfgang Allinger schrieb:

...

Auf alle Fälle das Datenblatt des Kondensatorherstellers GENAU inspizieren. Ich hatte obigen Fall auch schon (mehrere Konden- satoren betreffend), allerdings mit >90% Verlust in 10 Jahren bei nicht sehr häufigem Betrieb.

Die Lebensdauern gewisser Folianten gewisser Hersteller in gewissen Ländern (dort wo grad einer ganz knapp nicht abgewählt wurde, gell, Silvio) ist kürzer als die von besseren Elkos. Hat mich fast vom Stuhl gehauen.

Anders herum, die Spannungsfestigkeit ist durchaus OK, aber optimierende Hersteller [tm] geben dann nur wenige tausend h Lebensdauer an bei irgend einer Schontemperatur. Das kann sich dann bei gegebener Temperatur durchaus auf 1/10 herabsetzen und schon hast du was du hast ;-]

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Wolfgang Allinger schrieb:

Kommt drauf an. Wenn der Motor lange Zeit bei viel zu geringer Drehzahl läuft, kann der Läufer durch die zu hohen Wirbelströme überhitzen. Das zieht dann irgendwann einen Lagerschaden durch fehlende Schmierung nach sich. Unwahrscheinlicher ist, dass der Läufer sich durch die Hitze so stark ausdehnt, dass er am Ständer zu kratzen beginnt, aber auch das habe ich schon gesehen. Der Metallabrieb sitzt dann überall im Luftspalt und sorgt für ruckeligen Lauf bzw. Klemmen.

Die Laugenpumpe an der Waschmaschine meines Bruders hatte beide Fehler. Das anfängliche Problem waren wohl lange Flusen, die das Flügelrad blockierten.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Jan Kandziora schrieb:

Durchgefallen! Aber sowas von!

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Dieter Wiedmann

Na dann erklärs bitte mal, warum er durchgefallen sein soll.

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Am 15.12.2010 14:44, schrieb Wolfgang Allinger:

Du machst Witze. ;-) Wenn bei einem Motor der Anker festsitzt, arbeitet er als Trafo. Was passiert, wenn bei einem Trafo die sek. Wicklung kurzgeschlossen ist? Der Kandidat hat nur eine Antwort...

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Im wesentlichen wird er zur Heizung, die im Ersatzschaltbild den Primärwicklungswiderstand und den transformierten Sekundärwicklungswiderstand in Reihe betreibt. Bei einem typischen Kondensatormotor ist der Sekundärwicklungswiderstand, also der Läuferkäfig, wegen seiner herzlich geringen Windungszahl und des verwendeten Materials nach Transformation auf die Primärwicklungszahl der größere Widerstand und wird deswegen die meiste Heizleistung abbekommen. Schließlich ist er dafür dimensioniert, bei Nennschlupffrequenz, also erheblich weniger als Ständerfelddrehfrequenz, die induzierten Ströme zu verbraten. Kriegt er die volle Ständerfelddrehfrequenz, ist das quasi ein Induktionsofen für ihn.

Was wäre denn deine Antwort?

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David Kastrup
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David Kastrup

Er arbeitet auch ähnlich einem Trafo, wenn er läuft.

Abgesehen davon, dass der Primärstrom hochgeht, muss nicht unbedingt eine Sicherung auslösen. So ein Motor hat einiges an Luftspalt und entspricht somit nicht ganz einem normalen Trafo.

Ausserdem schrieb Jan was von einem langsamer laufenden Motor wegen zu kleinem Kondi, also erhöhtem Schlupf. Die umgesetzte Leistung bei einem Asynchronmotor entspricht dem Schlupf.

In meiner Spülmaschine ist bestenfalls eine Temperatursicherung/Schalter im Stator. Die Wicklung kann durchaus einen Schuss bekommen haben, ich weiss ja nicht, durch was der Kondi seinen Wert verloren hat und wie schnell das ging. Dem Rotor dürfte eher weniger passiert sein, aber wer weiss, was die Lager samt Schmierung machen...

Der Kondi ist übrigens vergossen in sw. Plastik. Typ

C61-P2-11

3uF +- 5% 450VAC 50/60Hz DB 3000h 40/85/21 2008.02

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40/85/21 als Klimaklasse riecht stark nach 85°C zumal es auch /70/ und /105/ gibt. Und die 3000h Klasse macht mich auch nicht an :(

Weiterhin kanns auch sein, dass die Pumpe Schwierigkeiten bei heissem Wasser hat.

Der Service will um 16h00 kommen und die Pumpe wechseln. Das kann leicht 18h00 oder später werden, bis der auftaucht :o Ma~nana eben :(

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Wolfgang Allinger schrieb:

Bei einer ASM geht nichtmal zwangläufig der Primärstrom hoch, wenn man den Läufer langsamer drehen lässt. Das passiert nur im "linearen" Zweig zwischen der der Leerlaufdrehzahl und der Drehzahl des Kippmomentes.

Hält man den Läufer fest, landet man in einem Zustand, in dem die Frequenz des Läuferstroms gleich der des Netzes ist. In diesem Zustand ist der Blindwiderstand des Läufers also erheblich höher als im Nennbetrieb. Dadurch verhält sich eine verklemmte ASM eben nicht wie ein dicker, niederohmig kurzgeschlossener Trafo, sondern wie ein magnetisch eher schlecht gekoppelter Trafo, an dem auf der Sekundärseite eine dicke Drossel aus schlecht leitendem Material hängt.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Bisher sind mir noch alle festgegangenen Asynchronmotoren entweder staendig zwischen Knurren und thermischer Abschaltung gependelt oder spektakulaer abgeraucht. Der haerteste war der in der alten Spuelmaschine. Die Achse war danach nichtmal mehr mit der dicken Rohrzange zu drehen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Jan Kandziora schrieb:

Und damit ist dann auch das Drehmoment weg, wegen der Drossel. Es nimmt wieder zu, wenn man ohmschen Widerstand einbaut, etwa beim Schleifringmotor mit den Anlasswiderständen. Vielleicht wird das Anlassmoment grösser, wenn der Käfig erst mal heiss genug geworden ist ;-]. Sollte man patentieren.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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