Kommt Heathkit wieder?

Nien, das ist die übliche Fehlinterpretation vom Zweck des Amateurfunks. Mancher glaubt, das sei eine Art CB-Funk, wo man unbegrenzt labern kann. Nur mit mehr Leistung. Das was er da oben beschreibt sind die Funkamateure, die das glauben.

Ronald.

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Die Perversion besteht darin, ein Bürgerrecht garantiert zu missachten, um 
das andere vielleicht zu erhalten, die sofortige Tötung des Spatzes in der 
Hand, um damit morgen die Taube auf dem Dach zu füttern. Eventuell. 
                             Sascha Lobo auf SPON zum Überwachungsstaat
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Ronald Konschak
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Das war eine der abgelegensten Gegenden, die es weltweit überhaupt gibt.

Die ganze Unternehmung ist für den Steuerzahler nicht gerade billig, das stimmt. Aber immer noch ein Witz im Vergleich zu den Ausgaben, die die USA in eine vergleichbare Unternehmung blasen.

Ja und? Da war ich ja auch nicht.

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Eric Brücklmeier

Sind das nicht alles Sachen, die man lieber als fertige Lösung kauft, als mit HF zu entwickeln? Für letzteres braucht man doch schon einige Frustrationstoleranz meine ich...

Na ja, die meisten Leute wohnen nicht im Outback. Keine "normalen" Kommunikationswege? Bei Problemen könnte ich auf dem Balkon mit dem Bettlaken wedeln, Rauchzeichen geben, oder einfach bei den näheren Nachbarn klingeln... ;o)

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Edzard Egberts

Dafuer gibt es mehrere Gruende, und alle kenne ich nicht. Hier wird Begeisterung fuer Technik gefoerdert, teilweise schon in der Schule. Das geht bis zu Roboterwettbewerben mit maechtig Presserummel. In den Unis laesst das meist zu wuenschen uebrig.

Dann Katastrophenschutz. Viele Amerikaner sind fest oder latent engagiert, und das kam bei vielen durch Organisationen wie Scouts, wo sie als Jugendliche eh Mitglied waren. Oder als Leiter immer noch sind.

Weiter gibt es "highly visible events", bei uns z.B. die jaehrliche Re-Inszenierung des Pony Express. Wer schonmal Bonanza gesehen hat, weiss durch was fuer Landschaften das geht. Da wird die Sicherheit der Reiter und auch vieler Zuschauer durch Funkamateure gewaehrleistet. Handys und dergleichen kann man ab 15-20 Meilen oestlich von hier vergessen. Die funktionieren oft nur nach Klettern auf den naechsten hohen Berg und dann meist auch nur die CDMA Handys.

Neue digitale Betriebsarten im Amateurfunk haben mich nie gross begeistert (obwohl ich dann doch ein damals teures Modem dafuer angeschafft habe), aber das sieht die Jugend hier anders. Die moegen das.

Last but not least ist die Einstiegshuerde gesunken. Frueher ist selbst fuer einen gebrauchten Transceiver oft locker ein Netto-Monatsgehalt draufgegangen. Heute ist es viel billiger. Es gibt dazu eine dichte Infrastruktur von Funkrelais und Satelliten, was z.B. das haeufige Problem von Mietern loest, keine grossen Antennen aufbauen zu koennen

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Klar, wenn einem das Glas einer teuren Endstufenroehre durch die Gegend spritzt oder sich der hochpreisige Drehkondensator festgeschweisst hat, dann ist das Frust. Aber ich habe mit dieser ganzen Bastelei mehr berufsrelevantes gelernt als jemals an der Uni. Davon zehre ich heute noch, Jahrzehnte spaeter.

Das geht schon wenige zig Meilen oestlich von hier nicht mehr. Der Baer der das u.U. sieht weiss nicht was er mit so einer Nachricht anfangen soll. Ausser drauf zugehen und gucken ob es da nicht was leckeres zu futtern gibt.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Ja, meine ich doch. Labern gehört schon auch dazu, aber eben nur als Teil des Ganzen.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ja, nun, da punktet dann aber primär das Labern :) Das geht eben immer, und man kann ja auch sehr viel mündlich abwickeln, muß nicht immer gleich mordsmäßige Datennetze hochziehen.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ja mei, ein Hobby ohne Herausforderungen ist doch öd :)

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Nicht nur Du...

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Es ist auch so, dass Bewerber mit Amateurfunklizenz bei einigen Jobs die besseren Karten haben. Allerdings nicht wenn sie nur Steckdosenamateure sind.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Auch in Afrika wird die Handyabdeckung immer besser.

Schau mal rein:

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Mit dem hier wird sich der Prozess noch beschleunigen:

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Gerrit

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Gerrit Heitsch

Die Farmleute im australischen Outback werden sich freuen. Denn mal eben Bier holen kann dort bedeuten, das die nächste Tränke etwa

300_km entfernt liegt.

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hdw
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horst-d.winzler

Dann gib mal "Kenya" ein. Coverage Maps nur von Airtel und Essar. Und wie gehabt im Great Rift Valley und um Lake Rudolf herum "No signal".

Hier muesste z.B. ein kleiner Cell Tower stehen, ist aber keiner vorhanden:

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Schon, nur muss das auch alles jemand bezahlen. In Kenia verdienen Leute in laendlichen Gegenden meist nicht mehr als $50/Monat. Davon ueber $10 fuer Handy-Zugang abzuzwacken ist auf Dauer kaum moeglich. Vieles laeuft in solchen Laendern auch im Barter System (eine Art Tauschhandel), doch man kann Airtel schlecht pro Monat ein Huhn als Zahlung anbieten.

Daher werden Handys dort oft an Kiosks kurz fuer ein paar Shillings pro Gespraech ausgeliehen oder die Leute stecken kurz ihre SIM-Karte ins Leih-Handy. Viele Leute sind bereits fuer lokale Verhaeltnisse hoch verschuldet. So sieht die Realitaet aus:

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Eric Brücklmeier schrieb: [...]

Gaaaanz tief im Süden? ;-)

Ralf

-- Ach? Und ich hatte bisher immer gedacht, dass die Fraunsleut diejenigen waeren, deren Koerper die sagenumwobene Bildungs- luecke aufweist; und die Mannsbilder besaessen den passenden Bildungsstopfen dazu. ? Peter G. Bouillon

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Ralf Döblitz

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Danke, ein sehr schoener Bericht. Was Bier angeht, das brauen viele dort schlicht vor Ort selbst. Auch in Neuseeland ist das gaengig.

Teilweise laeuft dort noch der Schulunterricht ueber Kurzwelle, wobei einige heute Satelliten-Anbindung haben:

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Zumindest auf den vorhandenen Maps. Ich sagte es wird besser, nicht das es perfekt ist. Das ist es nicht einmal in Deutschland oder USA.

Klar... Aber dank Mobiltelefonen gibt es dort mehr Möglichkeiten Geschäfte zu machen. Der Farmer kann rausfinden wie die Preise auf dem Markt in der Stadt sind ohne hinlaufen zu müssen (was Stunden dauert).

Smartphones haben die da eher nicht, aber mit SMS kann man vieles erledigen. Unter anderem auch Mobile Payments auf die einfache Art:

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Die oben erwähnte kleine Box hat den Vorteil, daß sie eben 1000 Teilnehmer abdecken kann. Das reduizert den Aufwand pro Teilnehmer.

In diesem Beispiel hat sie ein Einkommen von US$45 pro Monat und US$69 Schulden. Also ca. 1,5 Monatslöhne. Das ist nicht nichts, aber als 'hoch' würde ich das nicht bezeichnen. Da hast du hier im Westen schnell deutlich mehr.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Klar, 20 Meilen oestlich von hier ist Schicht. Entweder hat man da ein Funkgeraet oder man hat sehr viel Ruhe :-)

Da kommt auch nicht mehr viel, genausowenig wie wo noch viel im Great Rift Valley kommen wird. Es ist einfach zuwenig Markt da.

In stadtnahen Gegenden machen die das, weiter draussen geht es nicht mehr.

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Schon, aber nimm mal das Beispiel aus meinem Link. Die Dame hat $87 fuer ein Handy hingelegt. Was ich fuer weit ueberteuert halte, hier kann man die fuer $20 kaufen. Aber: Sie gibt nur $10-15 fuer Gespaeche aus. Das ist bei ihrem Einkommen eindeutig zu viel und Kenianer, die ich kennengelernt habe, geben wesentlich weniger aus.

Damit ein Netz zu unterhalten geht zwar, ist aber schwer. Ich komme z.B. mit $7/Monat aus. Das funktioniert aber nur, weil der Provider als Sekundaernutzer auf dem Sprint CDMA Netz arbeitet.

Klar, doch waehrend ein Amerikaner oder Europaer mit Leichtigkeit durch Kappen von "discretionary expenses" da wieder rauskommt, ist das fuer Afrikaner weit schwerer. Denn die meisten von deren Ausgaben sind essenziell wichtig fuer den Lebensunterhalt. Wenn man sich das Budget von Lily aus dem Link betrachtet, das sieht duester aus. Es ist dort durchaus normal, dass Leute fuer die Kinder eines verstorbenen Verwandten aufkommen. Das wird sie jedoch immer weiter in Schulden treiben.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Wo Empfang ist wird es gemacht. Es gibt dort auch die Dorftelefone, das sind Mobiltelefone mit externer, auf einem Mast montierter Antenne. Also nur noch begrenzt mobil, aber noch mit Empfang wo mit dem Handy schon nichts mehr geht.

Oder die Story von dem Lehrer der sein Handy in der Schule an genau einen bestimmten Ort im Klassenzimmer legt weil er dort Empfang hat und damit per SMS erreichbar ist.

Die Leute nutzen was geht.

Korrekt, im Bezug auf Mobiltelefon wäre in ihrem Budget noch Platz für Optimierung. So wie ich das lese hat sie Prepaid (wie anscheinend die meisten in Afrika), könnte also einfach eine Weile weniger telefonieren um Geld zu sparen.

So sie das können. Es gibt genug Leute bei denen es wirklich so ist, daß sie sehr aufpassen müssen, daß am Ende des Geldes nicht noch Monat übrig ist. Oder frag mal die Leute mit Student Loans, da knabbern viele Jahrzehnte dran.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Holger schrieb:

bisher

Getroffene Hunde bellen.

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Martin Gerdes

Im Norden Kenias kannst Du das selbst mit Richtantenne vergessen. Mit GSM auch dann wenn noch etwas Signal da waere.

Prepaid habe ich prinzipiell auch, ist das beste wo gibt fuer Leute die nicht viel quasseln. Alle 90 Tage werden $20 abgebucht, und sollte ich auf einer Dienstreise oder wegen Uebersee-Telefonaten jemals mehr brauchen, dann koennte ich nachladen.

Kenne ich viele. Die stoehnen, aber: Alle 3-4 Jahre ein neues Auto, plus Zweitwagen, Kabel TV fuer >$50/mo, Smart Phone mit Tarif "You name it - we've got it" fuer >$50/mo, Fitnessclub-Mitgliedschaft, morgens beim Starbucks ein Cappucino Grande plus Teilchen, mittags mit den Kollegen essen gehen, abends wahllos im Supermarkt was gekauft ohne auf Coupons zu achten, und so weiter. Die meisten verplempern laessig noerdlich von $400, jeden Monat. Das ist in Kenia deutlich anders.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

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