Kindle Direct Publishing

Amazon macht den größten Umsatz ganz sicher *nicht* mit eBooks. Und in Deutschland gleich gar nicht.

Und abgesehen von eBooks macht Amazon ja fast alles richtig. Der Kundendienst ist halt das letzte. Nur merkt man das nicht, so lange alles glatt läuft.

Aber nur weil du der irrigen Annahme unterliegst, DRM würde funktionieren. Praktisch funktioniert DRM weder für den Anbieter (es wird früher oder später gehackt) noch für den Kunden (er ist [früher oder später] so genervt, daß er den Scheiß nicht [wieder] kauft). Und jeder Kunde, der ein DRM Desaster wie das von mir verlinkte entweder selber oder in der näheren Umgebung erlebt, ist mit Sicherheit verloren.

Insofern kann ich nur sagen: ja, bitte noch mehr DRM-Scheiße auf den Markt kippen. Gerne auch gleich in der Variante dysfunktional. Denn es steht zwar jeden Morgen ein neuer Idiot auf, aber auch Idioten lernen im Laufe des Tages dazu.

Und wenn ich den verächtlichen Unterton höre mit dem du über deine potentiellen Kunden sprichst, dann ist es vielleicht für alle Beteiligten besser, wenn du ohne Kunden bleibst.

XL

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Axel Schwenke
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verliehen/geliehen oder

Amazon hat daran bereits gedacht:

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/ Die Kindle-Buch-Ausleihfunktion ermöglicht Benutzern, digitale / Bücher, die Sie über den erworben haben, an Freunde und Verwandte / zu verleihen. Jedes Buch kann einmalig für 14 Tage verliehen / werden und ist in diesem Zeitraum für den Verleiher nicht lesbar. / Die Kindle-Buch-Ausleihfunktion ist momentan noch nicht für Bücher / verfügbar, die über den Kindle-Shop auf Amazon.co.uk, Amazon.de, / Amazon.fr, Amazon.es und Amazon.it verkauft werden.

Das amazon-ebook ist keine CD die einen Kratzer haben kann oder als pdf auf der Harddisk eines Notebooks liegt der sich final verabschiedet hat. Eine cloud-basiernde Lösung löst absehbar mehr Probleme als sie selber schafft. Da ich den Eindruck habe daß Computer immer mülliger werden. U.a. kann der Käufer der 1. Auflage eines Buches die

  1. Auflage mit allen Errata und Ergänzungen als Update erhalten.

Heute hast du die Wahl, in 10 Jahren kriegst du eh kaum noch ein

100 EUR Fachbuch auf Papier. Ich habe wenig Zweifel daß Amazon mit dickem "back catalogue" an Büchern dann noch existiert und hochprofitabel ist. Ob man parallel noch privat anderen backup organisiert wird einem selbst überlassen bleiben. Fachbücher sind so teuer nicht weil die Autoren/Verlage/Amazon damit reich werden. Sondern weil sowas nur marginal profitabel ist. Der Autor war bisher pekuniär der Hauptverlierer. Besonders wenn er das copyright an Papierverlag abgeben mußte. Was bei KDP natürlich nicht der Fall ist. In der Zeitschrift der Forth e.V. überigens auch nicht. O'Reilly ? Tja...

derzeit

Der Kunde bestimmt nur sehr bedingt den Preis alleine. Ich glaube auch daß das Produktformat sich bei Fachliteratur von "Buch" auf "Buchkapitel" ändert und damit der Preis künstlich sinkt. Praktisches Beispiel: jemand sucht Information zu Alpha-Beta Filter. Wird mit dem Schnippsel bei wikipedia nicht glücklich, googelt noch 2 Stunden und findet auch nur Müll. Bei Fachbuch hat er heute die Option diese beiden zu beschaffen:

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Für 130 EUR ist das halbe Buch AB-Filter, mehr als man jemals braucht.
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Für 20 - 100 EUR kiegt er ca. 10 Seiten Kapitel. D.h. es gibt kein AB-Filter-Buch sondern nur Kapitel in Kalman-Filter Büchern, die sind etabliertes Genre in Papierverlagen. Oder eben Zeitschriften-Aufsätze. Die sind von der Länge aber auch vom Verlag begrenzt. Implementierung wird ohnehin nirgends behandelt. Als ebook kann man für 10 - 20 EUR ein "AB-Filter-Buch" zu 20 Seiten machen. Kein Lektor kann verhindern daß man die Implementierung in FORTH und auf 8 Bit Controller im Anhang bespricht. So ein AB-Filter Buch hat per Definition wenig Leser, sonst hätte es Papierverlag ja gemacht. Die konkreten Implementierungen passen garantiert auch nicht für den Leser, aber besser als den Punkt komplett zu ignorieren wie in der akademischen Literatur. Claus Kühnel bezeichnet sein 16 EUR Buch trotz nominell 188 Seiten bescheiden als Broschüre:
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Es ist sicher sehr speziell, aber wenn man mit Lua rumtun will wohl genau das was man gerne lesen würde und bisher nicht lesen konnte.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 31.12.2012 15:01, schrieb Rafael Deliano:

Moment mal- wie ist das denn nun mit der gesetzlichen Preisbindung für Bücher? Kann man dann wohl auch langsam unter "Makulatur" abheften, oder wie ...

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Hartmut Kraus

Am 31.12.2012 15:01, schrieb Rafael Deliano:

Darauf würde ich nicht wetten....

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Eric Brücklmeier

Rafael Deliano wrote on Mon, 12-12-31 13:00:

Sich in einer Ratssitzung hinter einem aufgeklappten Notebook zu verschanzen ist kontraproduktiv und lenkt ab, ist zudem für meine Nahgläser zu weit weg. Ein aufgeklappter Aktenordner ist viel zu breit und belästigt den Nachbarn. A5-Spielzeug ist wertlos. Ein A4-Reader dagegen erlaubte es, zum Zitieren auch eben den Beschluß von vor drei Jahren aufzurufen, auf Papier unmöglich. Zudem sind schwarz/weiß verkleinert auf A4 kopierte Baupläne wertlos, ein Reader mit Rein- und Rauszoomen wäre perfekt.

Zweite Baustelle: Lesen am Bildschirm ist eine Qual. Mit einem Reader könnte ich im Sessel lesen wie auf Papier. Jetzt bezahle ich ein Vermögen für Abos von Zeitschriften, die ich über die Hochschule alle als PDF kostenlos bekomme. In einem einzigen Jahr hätte ich auch ein sehr teures Gerät mühelos raus.

Ich weiß, daß ich alles andere als ein Einzelfall bin. JEDER der beruflich mit viel Papier arbeitet und etwas von Technik versteht wartet sehnsüchtig auf genau so etwas.

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Axel Berger

Man kann bei KDP mit und ohne DRM publizieren. Ich werde absehbar bei DRM mein ON-Häckchen machen. Die Zeitgenossen mit minimaler krimineller Energie, das ist die Mehrheit, hält man wohl damit auf.

Das warten wir mal ab ob der typische Kunde damit ein Problem hat. Wenn die cloud von Amazon funktioniert hat er erstmal wenig Notwendigkeit ein backup machen zu müssen. DRM verhindert auch das man es in anderes Fileformat konvertiert. Warum sollte man ? Auf Kindle-Readern läufts und für jede andere gängige Hardware gibts kostenlose Software von Amazon. Man kann jetzt abstruse Anforderungen konstruieren: "ich-muß-auf-meinem-Amiga-können". Das sind 0,1% der potentiellen Kunden auf die man gerne verzichtet.

Das warten wir auch mal ab. Meine bisherigen (wenigen) Leser waren eigentlich recht froh für wenig Geld solide aufgearbeitete technische Information in deutscher Sprache zu finden. Theoretisch ist no-cost eine Gefahr für low-cost. Praktisch kann ich bei Wikipedia nichts anderes als Stagnation feststellen, während usenet-newsgroups wie diese doch inhaltlich am absteigenden Ast sind. Nicht die Autoren, sondern die Schlaumeier die aus low-cost für sich no-cost machen wollen sind für DRM verantwortlich.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am Mon, 31 Dec 2012 15:01:08 +0100 schrieb Rafael Deliano:

Wie gnädig :-/ DRM kommt für mich definitiv nicht in Frage, so lange es noch Alternativen gibt.

--
Gruß Werner
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Werner Holtfreter

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/ Aber da dieser Artikel kein juristischer Ratgeber ist / und Gesetze erfahrungsgemäß einen hohen interpretatorischen / Spielraum besitzen, kann der allgemeine Rat nur lauten: / Legen Sie einen Preis fest, verkaufen Sie Ihr Werk auf / allen Plattformen zu diesem Preis und ändern Sie ihn am / besten nicht.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Olaf Kaluza wrote on Mon, 12-12-31 13:10:

Eben. Vor vielen Jahren, ca. 1980 vor Rechnern und Scannern, habe ich ein komplettes, total vergriffenes Taschenbuch im Copyshop dreimal von vorn bis hinten koiert und binden lassen um es an drei Freunde zu verschenken. Meinen die Verlga ernsthaft, so etwas täte sich jemand an, wenn er zu einem vernünftigen Preis kaufen könnte?

Ohne Beweis glaube ich nicht, daß der Autor von amazon bei den fast zum Papierpreis angebotenen ebooks auch nur einen Pfennig mehr sieht.

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Axel Berger

Am 31.12.2012 15:47, schrieb Rafael Deliano:

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Na schön, dann weiß ich ja Bescheid, wenn ich mal was von mir selbst verlegen will. :-)

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Hartmut Kraus

Zynisch gesagt: wenn sich die Verlage zurückziehen gibts auf Papier nur noch als Option Print-On-Demand und dann werden selbst dünne Bücher in die Preiskategorie kommen.

"Wenn sich die Verlage zurückziehen" ist eine euphemisiernde Beschreibung für kill-the-middlemen. Wie es ja auch Einzelhändler mit Ladengeschäften trifft. Jaaa: Neckermann und Quelle wirds ewig geben, Strukturen ändern sich hierzulande nieeee.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Vergangenheit? Auch in der Zukunft werden so gut wie alle Datenblaetter weiterhin in PDF veroeffentlicht. Wer daran etwas aendern will kann genausogut gegen eine dicke Eiche treten.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 31.12.2012 16:00, schrieb Rafael Deliano:

Auch darauf würde ich nicht wetten...

Dunkel Deiner Worte Sinn...

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Eric Brücklmeier

Die Implementierung ist sicherlich hölzern. Aber man kann amazon nicht vorwerfen dass sie nicht über "fair use" Belange nachdenken würden. Nicht nur wegen der Kundenzufriedenheit. Sondern für das absehbare Monopol Verfahren vor US-Gerichten muß man schonmal mit blütenweisser Weste schön Wetter machen, copyright ist keine Einbahnstrasse.

Wie schon andernorts gesagt: bei KDM ist DRM on/off erstmal die Entscheidung des Autors. Von den Medien werden die Autoren mit "der fürchterlichen Bedrohung durch Raubkopierer" traktiert. Und die Anwender "mit der fürchterlichen Bedrohung durch DRM". Eine fundierte Beurteilung ist ein beiden Fällen nicht möglich.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 31.12.2012 13:00, schrieb Rafael Deliano:

Fordern ist die falsche Sicht. Wenn etwas technisch preiswert machbar ist, findet es auch seine Anwendungen. An einem früheren Arbeitsplatz hatte jeder Platz zwei 21´ Monitore zur Verfügung. Wir waren uns einig, das ein Dritter sehr hilfreich gewesen wäre. Den hätten wir auch sehr gebraucht. War damals technisch nicht möglich.

Wenn es zB der Platz zuläße, hätte ich hier zwei Monitore. Und trotz optimalem Nasenfahrrads muß ich des öfteren den Monitor heranholen. Das bei 19 1/2 inch effektiver Bilddiagonale. Bei einem Reader der A4 gut wiedergeben würde und einem Preis um ? 150,- hätte, lägen hier zwei. Denn bei technischer Dokumentation wäre das vorteilhaft. Wie wirds denn heute gemacht? Abschnitte die wichtig sind, werden einfach mal kopiert. Früher schnell mal das Wichtigste notiert. Deshalb, man sollte das locker sehen. Irgendwie gibs immer eine Lösung.

Ich habe mit so einem kleinen Tablet gespielt. Bildschirm 85mm_x_154mm. Für unterwegs gute Größe. Allerdings kann ich Gedrucktes doch besser lesen. Dürfte aber weitgehend an meinen Augen liegen. Nur, die werden mit dem Alter nicht besser.

Ein großer Unterschied muß zwischen technischer/wissenschaftlicher Literatur einerseits und Belletristik andererseits gemacht werden. Belletristik, einmal gelesen und weg. Auf technische Dokumentation und wissenschaftlichen Ausarbeitungen wird auch nach Jahrzehnten zurückgegriffen. Das müssen elektronische Veröffentlichungen leisten können. Das ist ein Muß.

--
hdw
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horst-d.winzler

Axel Berger schrieb:

Da geht's mir ähnlich. Genau deshalb wollte ich auch nichts kleines haben. Das DX erfüllt mit 1200x824 Pixel bei einem

9,7-Zoll-E-Ink-Bildschirm meine Anforderungen recht gut.

Gruß Willi

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Willi Marquart

Rafael Deliano schrieb:

^^^^^^^^^^^^

Eigentlich klang das ja alles ganz vernünftig, aber diesen Propaganda-Begriff hättest du dir gerne verkneifen sollen. Und was du von Kunden hälst, spricht auch Bände.

Guido

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Guido Grohmann

Es ist oben im thread explizit angesprochen: / Fachbücher sind so teuer nicht weil / die Autoren/Verlage/Amazon damit reich / werden. Sondern weil sowas nur marginal / profitabel ist. Der Autor war bisher / pekuniär der Hauptverlierer. Besonders / wenn er das copyright an Papierverlag / abgeben mußte.

D.h. wenn ich als Autor/Eigenverlag bis zu 70% des Verkaufspreises eines eBook selbst kassiere aber von einem Verlag eher 8% bekomme

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e-book-veroeffentlichen/ dann verzichte ich auf den Verlag. Der argumentiert er braucht die Marge für Papierdruckkosten ( korrekt ) und weil er viel Vermarktung macht ( eher weniger korrekt ).

Wenn man Papier plattmacht reichen Autoren+Amazon, Verlage sind als middlemen überflüssig. KDP = Kindle DIRECT Publishing. Das ist ein Unterschied zu den hier angeheulten Verlags-Kindle die 20% unter Papierversion liegen. Der Verlag hat nicht viel Interesse damit die Papierversion kaputt zu machen, für die waren ja üppige Kosten fällig.

Man kann jetzt zwar "Fachbücher" in "Bücher für Industrie" und "Bücher für Akademiker" aufteilen. Und argumentieren daß für letztere jegliche Gesetze der Marktwirtschaft entfallen weil der Steuerzahler seinen Kopf hinhält. Der Professor also sein Opus immer auf Papier bekommt. Da ist es aber auch so, daß man Stückzahlen nur an Studenten absetzen kann. Daß denen das Bafög so erhöht wurde daß sie sich auf

100 EUR Schwarten stürzen habe ich nicht vernommen. Die brauchen schon aus pekuniären Gründen eBooks. Ausstattung von Bibliotheken bringt die Stückzahl für Papier nicht.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Aehm, wie kommst Du darauf? Buecher lese ich fast nur am Arbeitsplatz. Wobei das langsam immer weniger wird weil es fast alles im Internet gibt, besonders seit (hiesige) Unis ihre Kurse offengelegt haben.

Dann sind da noch die Publikationen diverser IEEE Societies. Dort ist der Trend Richtung elektronischer Publikation eindeutig, war es schon vor ueber 10 Jahren. Es gibt Papers die fuer mich wichtig sind und die ich schon damals nur auf CD bekommen konnte, im PDF Format. Man kommt allerdings nur ran wenn man in der betreffenden Society Mitglied ist oder IEEExplore abbonniert hat (besonders letzteres kann teuer werden).

Inzwischen nicht mehr. Ich nehme manchmal den Scanner, dann kann ich z.B. eine Graphik oder so Seite-an-Seite auf den Breitbildschirm zusammen mit meinem Arbeitsdokument setzen. Einfach schon deshalb weil das entsprechende Buch aufgeschlagen im alten Buchstaender dauernd umfaellt und liegend zuviel Platz wegnimmt wenn man mal so richtig mittem im Brass ist. Muss man nichtmal immer abspeichern, mit dem Brother-MFC hier kann ich auflegen, Knoeppschen druecken, PDF erscheint im Fenster, Berechnungen erledigen, Buch wieder ins Regal, Fenster schliessen, wech isses. Ein LAN-Buchstaender sozusagen :-)

So isses.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Rafael Deliano schrieb:

Oder er kriegt eine zensierte Version für den [US|whatever]-Markt, wie

es einigen Musikhörern derzeit passiert ist:

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t-piep-1775045.html

Sorry, selten so gelacht.

Guido

Reply to
Guido Grohmann

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