gehen Blei-Gel-Akkus bei langsamer Entladung dauerhaft kaputt?

Hallo Leute,

ich habe einen Blei-Gel-Akku Panasonic LCS-318P aus einem Kärcher Window Washer, 8V, 3,2 Ah /20 std.

scheint tot zu sein.

gehen die Blei-Gel-Akkus eigentlich auch dauerhaft über die Wupper wenn sie sich ganz entladen weil das Gerät nicht gebraucht wurde?

wie kann man ihn u.U. wieder zum Leben erwecken?

Gruß

Jürgen

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Juergen Kanuff
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Und so sprach Juergen Kanuff:

Blei Akkus vertragen allgeimein Tiefentladung nicht (wie eigentlich jeder Akku) und altern auch (wie alt ist der Akku?) Nach 3-5 Jahren werden Blei-Akkus generell schwächer, egal ob da Wasser oder Gel drin ist. Die Gel-Akkus gasen halt bei hoher Belastung nicht aus...

Roland

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Roland Ertelt

Hallo Juergen.

Normalerweise sind die Panasonics eigentlich sehr robust.

Richtig. Wenn die lange stehen, wird irgendwann die selbstentladung zur tiefstentladung und die Teile gehen kaputt.

F=FCr den vorgesehenen Anwendungsfall wohl nicht. Wenn Du was anderes damit vorhast, wo Du mit hohem Innenwiederstand und Selbstentladung leben kannst, und viel Geduld hast, k=F6nnte man in abh=E4ngigkeit vom Fehlerbild ein paar versuche starten.

Versuch ihn normal mit einer Strombegrenzung irgendwo bei 200-300mA zu laden.

Was passiert? Er wird nie voll? Er wird heiss? In den F=E4llen kannst Du es vergessen.

Was anderes ist, wenn er sehr schnell "Voll" ist, aber auch schnell wieder leer bei benutzung. Dann lade ihn mal mit einem Konstantstrom von 1-30mA zwangsweise, auch wenn Du daf=FCr mehr als 25V brauchst. Mach das ruhig mal einen Tag lang. Anschliessend belastest Du ihn mit 10-100mA, bis er wieder auf 11V runter ist. Das kannst Du ein paar mal mit immer gr=F6=DFerem Strom machen.

Mit etwas Gl=FCck tut sich wieder was, aber "gut" wird er nicht mehr.

Offiziell ist ein Akku bei weniger als 2/3 seiner Anfangskapazit=E4t als defekt definiert. Pers=F6nlich sehe ich das (je nach Anwendungsfall) nicht so eng, aber f=FCr Deine urspr=FCngliche Aufgabe (k=E4rcher h=F6rt sich nach kleiner Hochdruckpumpe an), die vermutlich geringen innenwiderstand ben=F6tigt, wird er nicht mehr taugen.

Ebenso brauchst Du daf=FCr eben kein Ladeger=E4t, sondern ein gutes Labornetzteil, eine passende Last, ein Messinstrument, eine ruhige Ecke, wo Du das machen kannst, die gut bel=FCftet ist, und die Steinboden/w=E4nde hat, wo es im zweifel auch mal kokeln darf oder S=E4ure auslaufen kann. Desweiteren theoretisches Fachwissen und eine menge "Bauchgef=FChl" f=FCr das Ohmsche Gesetz und das Verhalten von Akkus.

Finanziell ist das kaum lohnend umzusetzten.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Wer auf eine bessere Welt hin arbeitet, baut sich selber eine H=FCrde, zu dieser Welt zu geh=F6ren. Ethik ist eine Form der Marktpflege und nutzt im allgemeinem nur dem, der diese betreibt. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.

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Wiebus
*Roland Ertelt* wrote on Mon, 08-05-05 09:59:

Wie kommst Du auf das schmale Brett? Man muß sie durch hochgenaue und niedrige Spannungsführung am Gasen hindern, denn sie enthalten von vornherein weniger Wasser (ob angedickt oder nicht ist ziemlich egal) und man kann auch kens nachfüllen.

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Axel Berger

Juergen Kanuff schrieb:

Letzter Versuch, wenn der Akku beim Laden kaum Strom zieht: Abdeckstreifen abbrechen, Kappen abziehen und mit einer Spritze eine geschätzte Menge an Wasser reinfüllen (braucht einiges an Geduld). Ein mit ca. 10ml pro Zelle gefüllter 5Ah 12V Panasonic zog danach wieder ordentlichen Ladestrom und gibt bei Belastung wieder eine einigermaßen akzeptable Spanung ab. Kappen wieder rauf, Zumpel drüberkleben, fertig ist. Leider danach nur noch stehend verwendbar.

BTW, 8V bekommt man am ehesten in Form der Hawker Rundzellen (Reichelt hat welche).Die sind recht robust und belastbar.

Gruß, Robert

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Robert Obermayer

Hallo Axel.

Nicht komplett. Tats=E4chlich haben Sie sowohl eine h=F6here Gasungsspannung (besonders Blei/Blei-Calzium Systeme), k=F6nnen einen h=F6heren Innendruck aufbauen und zersetzten katalytisch das Knallgas wieder.

Statt klassisch bei den offenen Bleiakkus 13,8V Gasungsspannung gehen Panasonic LC-R z.B. auf 14,5-14,9V im Zyklenbetrieb. F=FCr die Dauerladung empfiehlt Panasonic dann auch wieder 13,6 bis

13,8V. In der Praxis halte ich die allerdings dauernd auf 14,6V, mit einer Strombegrenzung von 15mA. Die Kunden wollen das so.......tats=E4chlich halten die Akkus recht gut durch. Bei Wartungsvertr=E4gen werden die hier in den Ger=E4ten turnusm=E4=DFig jedes Jahr gewechselt, die meisten sind dann noch ok. Ich kenne aber auch Ger=E4te, wo die drei Jahre und l=E4nger verwendet werden. H=E4ngt immer vom Anwendungsfall ab. Bei manchen f=E4llt es in 10 Jahren nicht auf, das der Akku defekt ist, weil der Akkubetrieb nicht genutzt wird.

Richtig. Wichtig ist, den Ladestrom nicht zu gro=DF zu machen, sonst kann der Katalysator nicht mithalten. Ausserdem w=E4rmt der Katalysator, was zu erh=F6ter Korrosion f=FChrt.

Das ist zu 95% richtig. Die Teile sind nicht zum Nachf=FCllen gedacht und verklebt. Bei Panasonic ist die Klebestelle unter dem Deckel meistens recht mager, so da=DF oft ein beherzter Griff mit dem Flachschraubendreher langt, um an die Stopfen zu kommen. Aber gerade Panasonic ist meistens wirklich richtig kaputt, wenn das Wasser fehlt. Auch sind sie dann nicht mehr dicht. Darum sollte man Sie nicht mehr kippen, k=F6nnen keinen Druck mehr aufbauen, und sollten wie offene Systeme mit geringerer Spannung betreiben werden. Wenn es also nicht unbedingt sein muss, w=FCrde ich sowas heute nicht mehr machen. Aber als Student habe ich mir noch alte ausgelutschte aus dem Sonderm=FCll gezogen und wieder flott gemacht.

Vom Gel ist man =FCbrigens bei fast allen Herstellern wieder runter, aktuell ist meist ein nasser Schwamm drin. Im Gegensatz zur Verwendung in Multimetern eine zuverl=E4ssige L=F6sung.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Wer auf eine bessere Welt hin arbeitet, baut sich selber eine H=FCrde, zu dieser Welt zu geh=F6ren. Ethik ist eine Form der Marktpflege und nutzt im allgemeinem nur dem, der diese betreibt.

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Wiebus

Roland Ertelt schrieb:

Hallo,

egal ob Gel oder Flies oder Flüssigkeit, der Elektrolyt ist immer verdünnte Schwefelsäure. Wasser ist also immer drin solange die Batterie nicht völlig ausgetrocknet ist. Die Akkus gasen beim (Über-)Laden, nicht beim Entladen. Wenn nur mit geringem Strom Überladen wird, dann macht ein Katalysator in den verschlossenen Akkus aus dem Knallgas wieder Wasser, wenn allerdings der Strom so hoch ist das der Katalysator nicht mitkommt und der Druck zu hoch ansteigt öffnet ein Sicherheitsventil und das Gas tritt aus.

Bye

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Uwe Hercksen

Und so sprach Axel Berger:

Wenns nicht so wäre, müsste ich mir hier mit meiner USV echte Sorgen machen: Wenn die Einspringt, kocht die den Akkusatz 17AH bei 24 V in bis zu 6 min leer (so ist sie konzipiert, ich belaste sie deutlich weniger...) Die Schalt-Relais,die dort hinter dem Akku schalten, sind keinesfalls Ex-geschützt...also "darf" der Akku in dem Lastbereich nicht gasen. Vollgeladen wird der Akku dann in knapp 6h, was bei einer Autobatterie ebenfalls wieder lustig blubbern würde (wiederum in der Nähe der Relais...).

Ausserdem hab ich das mal irgendwo gelesen, dass die Gel-Akkus nicht (oder weniger) zum Gasen neigen, und deswegen gern als Hochstromakku für Notsysteme genommen werden (vor allem in geschl. Räumen).

Aber korrigiert mich bitte, wenn ich mir da was falsches gemerkt habe...

Roland

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Roland Ertelt

Meines war (glücklicherweise) nicht so gut und ging in Rauch auf beim Laden eines Bleiakkus mit Strombegrenzer. Vielleicht verwende ich nächstes mal eine dicke Diode in Reihe und addiere 0,6V zur Spannung.

beste Grüsse

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Jay Christnach
*Roland Ertelt* wrote on Tue, 08-05-06 15:52:

Bernd Wiebus hat es vollständig und viel ausführlicher als ich erklärt. Hohe Ströme sind egal und Laden kannst du bis auf 70 oder 80 % auch sehr schnell. Danach ist strikt auf die Spannung zu achten und der Rest geschieht entsprechend langsam.

Reply to
Axel Berger

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