Prozessor langsamer laufen lassen?

Hi,

ich habe da einen Pentium D mit 3 GHz am laufen. Das Teil kriegt einen Takt von 200 MHz, multipliziert diesen intern mit dem Faktor 15 und hat damit einen internen Takt von 3 GHz. Nun überlege ich mir angesichts der warmen Sommertage, den Prozessor nicht zu heiß werden zu lassen. Der probate Weg wäre also eine kleinere Taktfrequenz.

Ich habe also im BIOS auf "manuell" umgestellt und als äußeren Takt 100 MHz ausgewählt. Der Prozessor hätte so einen internen Takt von 1,5 GHz, mehr als ausreichend für alle Anwendungen.

Allerdings sagte der Rechner nach der Umstellung und einem Reset keinen Pieps mehr. Ich habe also die Settings mit einem Jumper zurückgesetzt, danach lief die Kiste wieder wie gewohnt.

Das Stchwort "Runtertakten" liefert per Google nur Geplauder aus Foren ab, aber kein brauchbares "How-To". Also frag ich hier, vielleicht kennt sich hier ja jemand gut mit diesem Thema aus?

Viele Grüße, Holger

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Holger Bruns
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Und so sprach Holger Bruns:

Der Weg ist soweit richtig, aber ich glaube mal was gelesen zu haben, dass man Prozessoren nicht beliebig runtertakten kann. Versuche mal kleinere Schritte.

Frage, ist das ein aktueller C2D? Dann brauchst du das nicht, sondern aktivierst EIST (Enhanced Speedstep) im BIOS...

Roland

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Roland Ertelt

Das Zauberwort heißt PLL Ausrasten, weil der interne 3 GHz VCO an seine Grenzen kommt. Wenn kein explizites Heruntersetzen des VCO-Ausgangs durch Vorteiler vorgesehen ist, dann führt ein Heruntersetzen des Referenztaktes zu einem Ausrasten der PLL, da die untere Grenzfrequenz des VCO dem externen Referenztakt nicht mehr folgen kann. Das dabei inaktiv werdende Lock-Signal ziehen viele IC-Designer für einen Reset/Hold heran, um eine Fehlfunktion des IC's (hier: der CPU) zu vermeiden.

Dynamische Logik (Ladungsspeicherung auf Gates) dürfte bei den insgesamt sehr hohen Taktraten noch keine Einschränkung bedeuten.

Das braucht es auch, denn genau das aktiviert die internen Teiler zwischen VCO und Taktleitungstreibern.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Hallo,

Oliver Bartels schrieb:

interessant. Ich hatte bisher die Erfahrung gemacht, dass diese VCO ertaunlich weitbereichig ausgelegt sind. Also K6-2 CPUs habe ich auch schon um 50% runtergetaktet. Mein Athlon lief auch schon mal bei etwa

60% und einen P1-233 hatte ich auch schon bei etwa der Hälfte. Aber das muss natürlich nicht für jede CPU gelten. Gewundert hat mich das eigentlich schon immer, dass die PLLs so weit mitmachen.

Marcel

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Marcel Müller

Hallo,

Holger Bruns schrieb:

dass kleinere Schritte nötig sind, wurde ja schon gesagt. Aber die wesentliche Energieersparnis kommt eigentlich durch das Absenken der Kernspannung zustande. Diese geht nämlich quadratisch in der Verbrauch ein und nicht nur linear, wie die Frequenz (bei Leckströmen sogar exponentiell). Also müsste man mit 166 MHz FSB und 17% weniger Kernspannung schon auf gut 40% weniger Energieverbrauch kommen. Das merkt man schon deutlich.

Ob der Chip so etwas selbst kann, hängt von der Kernversion ab. Ob man es Nutzen kann, vom Mainboard. Wenn nicht, ist runtertakten tatsächlich die einzige Sparmöglichkeit. Ob es allerdings auch gelingt, die Kernspannung passend zu senken ist eher fraglich.

Die Angabe, dass die halbe Taktfrequenz für alle Anwendungen immernoch dicke reichen würde spricht allerdings eher dafür, dass man den falschen Rechner gekauft hat. Alleine schon aus Energiespargründen sollte man das überdenken. Falls man Speed-Step (EIST) nicht nutzen kann, ist das Ding eine fürchterliche Heizkachel.

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Ich habe mir eben das Datenblatt zum Pentium D durchgesehen. Da gibt es ein ACPI-Register, das thermische Kontrolle steuert. Technisch wird der Takt für den Prozessorkern moduliert, um Energie zu sparen. Variiert wird dabei das Taktverhältnis - soweit ich das vrstanden habe.

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HTH, Holger

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Holger Bruns

re

ren

nen

Wieso in's BIOS abschweifen? Unter Linux echo "ondemand" > \ /sys/devices/system/cpu/cpu/cpufreq/scaling_governor

echo ${maximalfrequenz in kHz} > \ /sys/devices/system/cpu/cpu/cpufreq/scaling_max_freq

bzw. wenn man es automatisch konfiguriert haben will die cpufrequtils =20 bzw. cpufreqd

F=C3=BCr Windows gibt's das Tool "Centrino/Notebook Hardware Control"

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Wolfgang Draxinger

--=20 E-Mail address works, Jabber: snipped-for-privacy@jabber.org, ICQ: 134682867

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Wolfgang Draxinger

Die funktionieren nur leider mit so einer Pentium 4-(Doppel-)Heizplatte nicht.

Gruß Henning

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Henning Paul

Hilft nur wenig bis gar nichts ohne Spannungsänderung. Bei einem 1.8GHz Celeron (der kein Speedstep kann) merkt man mit Mühe so 0.2-0.3W, dafür kriecht der Prozessor und man kann ihm zusehen, wie er jeden Befehl einzeln durch die Nase zieht...

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

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