Gebäudebus via 485 ...

Hallo,

ich habe ein altes Haus gekauft, dass nun komplett umgebaut wird. Im Rahmen dieser Sanierung wird auch die Elektrik komplett erneuert (Bleiisolierte 2-Draht- Leitung aus den 50ern). Dabei will ich die Situation nutzen und gleich ein Gebäude-Buskabel ( Y(ST)Y 2x2x0,8mm² = EIB) mit verlegen um damit später ein Gebäudeauto- mationssystem entstehen zu lassen.

Da der Einbau "originaler" EIB-Komponenten zu teuer ist (so eine Sanierung frißt eben einiges an Geld) werde ich das Haus auf "konventionelle Weise" verkabeln und dabei das (EIB)-Buskabel mitführen. Später sollen dann eigens konstruierte µC-Busknoten mittels RS485 über ein einfaches Protokoll (9600 Baud, Multimaster) in Kontakt treten (Das Protokoll ist bereits angedacht, jedoch noch nicht vollständig spezifiziert)

Jetzt, bevor die Verkabelung losgeht, meine Frage ...

Ist es unbedingt erforderlich, die Leitung als einen Strang zu verlegen an dem alle Komponenten hängen? Oder wäre es auch möglich den Bus in Baumtopologie zu gestalten (also z.B. jeder Raum ein Substrang). Wie sollten in dem Fall die Verbindungen sein (Klemmen/Lüster/... Jedes Subnetz über einen entsprechenden Hub anzuschliessen wäre sicher auch möglich, aber auch aufwendig).

Die Datenrate auf dem Bus ist mit 9600 Baud ja eher moderat. Und das Haus ist kein 20er-Jahre 6-Geschossiger Altbau, sondern ein

50er-Jahre Einfamilienhaus.

Vielleicht gibt's ja noch weitere Anmerkungen, Vorschläge oder Erfahrungen mit so einem Projekt. Laßt hören ...

Grüße, Reimar

PS: Ich weiss, es gibt schon einiges zu dem Thema Gebäudeautomation, aber wenn man immer nach dem Grundsatz geht "kann man doch alles kaufen", dann brauchen wir ... äh ... mehr Geld :-)

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R.Grasbon
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Zukunftsinvestitionen in Datenleitungen sind meistens weggeschmissenes Geld. Besser ist es, bei der Renovierung für geeignete Kabelwege, d.h. Schächte und Leerrohre zu sorgen, die dann später mit den dann üblichen Kabeln bestück werden können. Zu dem Zweck empfiehlt es sich auch, die Arbeiten der Handwerker daraufhin zu kontrollieren, dass diese ihre Abfälle nicht in entsprechende Hohlräume hineinschmeissen.

Einfach mal überlegen, wie man später mal welche Ecke erreichen kann. Es ist immer angenehm, wenn man einen Weg zum Dachboden oder zum Keller findet.

Und: Es findet sich immer ein Weg, auch wenn die Hausfrau zunächst ihr Veto einlegt.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

"R.Grasbon" schrieb im Newsbeitrag news:46272a9e$0$25165$ snipped-for-privacy@news.freenet.de... ..

Hi, soein Kabel jetzt in Kupfer auszuführen ist Murks, bereits absehbar sind demnächst Polymerfaserleitungen, auch sicherer und vermutlich billiger. Lege also Leerrohre oder sorge für geeignete Anbringungsplätze, laß das Verbuddeln von Kupfer aber besser sein. Achte aber beim "konventionellen Verkabeln" auf geeignete Absicherungen, am Besten spendier jedem Raum seine Sicherung, seinen FI, wenigstens als Platz im Kasten. Lege genug Steckdosen, meist braucht man hinterher mehr als man denkt. Ich habe bspswse noch nicht bereut, im Küchenumbau an allen Punkten anstatt der alten einfachen gleich 3fach-Dosen eigebaut zu haben. Sind dennoch alle belegt....

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

gUnther nanonüm schrieb:

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sich Lichtleiter schon demnächst in der Gebäudeautomation durchsetzen werden. Vielleicht bei LANs oder beim Aufbau eines Homeentertainmant-Systems, aber bei Haus-Aktoren? Die möchte ich auch lieber vom Spielfilm der gerade durch's Hausnetz fließt, getrennt wissen. Dann schon eher Funksysteme. Die lassen sich auch in bestehende Installationen nachrüsten.

Leerrohre legen geht natürlich, wenn auch dort die - ich will mal sagen - "letzten Zentimeter" sehr aufwendig werden. Schliesslich reicht so ein Buskabel zu jeder Lampe, Fenster, Rauchmeler, Steckdosenleiste, Schalter ...

Reimar

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R.Grasbon

Hallo,

der Schirm eines Koaxkabels ist auch kein Isolator, Blei leitet als Metall zwar schlecht, aber als Isolator ist es nicht geeignet:

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Nur Quecksilber ist noch schlechter.

Bye

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Uwe Hercksen

"R.Grasbon" schrieb im Newsbeitrag news:46272a9e$0$25165$ snipped-for-privacy@news.freenet.de...

EIB ist ziemlicher Unfug.

Alle sinnvollen (und entsprehcend in Massen verkauften) Produkte nutzen Funk, denn (abgesehen von deutschen Herstellern) haben Asiaten es im Griff, Technik mit geringer Stromaufnahme zu realisieren.

Dennoch ist die Stromaufnahme dein Problem: Du brauchst eine Stromversorgung, wenn du keine Batterien austauschen willst, und dazu brauchst du an allen moeglichen und unmoeglichen Orten Strom.

Lege also lieber Elektrokabel, an die Fenster, ins Dach, ins den Keller, damit du Feuchte- und Temperatursensoren, Rolllaeden und Entfeuchter, Klingelknoepfe und Videokameras an jeder Stelle montieren kannst.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

Hallo,

wenn RS485 auch mit längeren Kabeln vernünftig funktionieren soll dann muss es ein Strang sein der an beiden Enden abgeschlossen ist.

Bye

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Uwe Hercksen

Hi!

Am Thu, 19 Apr 2007 12:50:07 +0200 schrieb MaWin:

Da stimme ich Dir voll und ganz zu! Dann schon eher eine SPS oder ein Wago/Beckhoff-Knoten und mit YSTY die Schaltsignale aufnehmen.

Willst Du geringe oder keine Stromaufnahme?

Suche mal nach EnOcean-Funktechnologie ;-) Dort hat jede Schaltstelle ein Schalter (B&J, Gira, Peha, ...) ein Piezo-Element, welche die Energie für die Funkübertragung bereitstellt. KEINE Leitungen, kein Dosenbohren, einfach Schalter auf Tapete kleben und im Wago-Controller/ in der SPS programmieren!

siehe oben...

Und zu den Lampen würde ich DALI bevorzugen. Leider ist mein Umbau ('05) dafür zu früh gekommen :-( Habe diese Systeme erfolgreich in '07 getestet und derbe geflucht...

MfG

Heiko Hergemöller

--
http://www.einfachkochen.de ==> Kochen mit Freu(n)de
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Heiko Hergemöller

MaWin schrieb:

Da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Aufwendiges und nichtöffentliches Protokoll und überteuerte Aktoren. Was soll man machen, wenn sich eine Handvoll Firmen den Markt aufteilt.

Vielleicht ist EIB für große Gebäude sinnvoll, jedoch für den kleinen Häuslebauer wie mir etwas über. Ich habe noch Stimmen im Ohr, die mir raten, alles mit EIB auszurüsten - es würde nur 20000? mehr kosten. Ja danke, ich melde mich dann mal ...

Problem bei Funk ist oft die fehlende Bidirektionalität. Wenn also "die Lampe" keine Bestätigung an den Schalter senden kann, wie soll dan der Schalter "wissen", ob die Lampe leuchtet.

Mir schwebt folgnedes vor:

  1. Öffentliches Protokoll, Zielgerichtet und möglichst einfach, bloß keine Eierlegende Wollmilchsau.

  1. Stromversorgung der Aktoren mit in der Leitung. Wir haben ja 4 Adern. Also rot = +24V, schwarz = GND, weiss/gelb = RS 485.

  2. Simple Aktoren. ATMegas, 80xxx, MAX485 Optokoppler oder besser ADuM1201. Ein einfacher Schaltaktor wäre da mit ca. 10? zu haben Jeder macht sich aus den 24V das, was er braucht. Stromhunger ist einzugrenzen auf ... sagen wir mal max. 50mA pro Knoten. Was darüber hinausgeht, soll sich der Aktor anderswo holen.
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R.Grasbon

Uwe Hercksen schrieb:

Wenn der längste Strang im Haus nicht länger als 40m ist?

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R.Grasbon

Ich würde in so einem Fall alles mit Cat6 oder so verkabeln und dennoch auch Leerroher vorsehen, und zwar von überall nach überall hin. :-)

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ach?

Das halte ich für den absoluten Rohrkrepierer. Ich hätte keine Lust, daß der Funkamateur von nebenan mal eben mein Haus lahmlegt.

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ehm. Ralph, bist du nicht selbst der Funkamateur nebenan ? :-)

Ich kann mich nur entsinnen, dass ich mal den Nachbar mal daran gehindert habe, mit seinem Schlüssel den Wagen aufzumachen. Mit nur 10W an einer Cometantenne (7dB lt. Wischblatt) am Fenster. Die Fernbedienung lief auf 433MHz. Bei meinem Komilitonen, der mit Vorliebe ATV auf 70cm machte, war es schlimmer. Da ist der Nachbar jede Naselang bei der Werkstatt gewesen: "in der Woche läuft alles problemlos, aber am Wochenende kriege ich meinen Wagen nicht auf! Repariert es alles mal richtig!". Aber 200W auf einer Yagi stopft so ziemlich jeden Empfänger zu.

Waldemar, aka DL7ANQ & SO6ANQ

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Waldemar

Klingt ja schon mal praxisgerecht.

Wenn du da mal kein Prob mit dem Spannungsabfall bekommst. Angenommen 40 Knoten. Macht 2A gesamt. Und nach Murphey brauchst man den Strom aber auch immer am Ende eines langen Kabels, d.h. die Knoten müssen zwar 24V abkönnen, müssen aber auch mit 8-12 ihr Auslangen finden können. Schreit nach Schaltwandler, klein soll das ganze ja auch noch sein.

Darf's auch mein geliebter 8051er sein? ;-)

Heinz

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Heinz Liebhart

Hallo,

auch dann muss es ein Strang mit Abschluß an den Enden sein. Bei einer Länge von weniger als 1 m kann man auf den Abschluß verzichten und auch einen Stern oder Baum realisieren, bei einigen Metern mag das auch noch funktionieren, aber bei 40 m sollte man da kein Risiko eingehen.

Bye

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Uwe Hercksen

Heinz Liebhart schrieb:

Schaltregler braucht man sowieso. Die µCs arbeiten dann bei z.B.

5V. Das dürfte auch für größeren Spannungsabfall/ längere Leitungen reichen.

Aber sicher. Eben 80xxx. Einigen wir uns aber auf den 80C32, den nehme ich des öfteren her. Genau aus dem Grunde habe ich der Bus auch auf 9600Baud ausgelegt. Ein 80c32 mit 11.592 Mhz.

Mein Protokollentwurf sieht ein 16-Byte-Datagramm vor. Anfrage und Antwort. Damit würde theoretisch 60 Datagramme bzw. 30 mit Antwort über den Bus gehen können. Eine Glühbirne reagiert also auf's einschalten nach weniger als 1/10 Sekunden.

Reimar

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R.Grasbon

Hallo

Sieht in der Tat so aus, als ob es bisher im Markt nicht so recht vom Fleck kommt. Hinweise an Hersteller, die in diesem Markt gern Umsatz machen wollen:

a. Es muss fuer Otto Normalverbraucher bezahlbar sein.

b. Es muss im Baumarkt kaufbar sein. Nur ueber handverlesene Installateure laeuft so etwas nicht.

c. Es muss mit einfachen Mitteln auch PC funktionieren.

So ist es. Es kommt dazu, dass die Reichweiten ziemlich miserabel sind. Bei uns geht es mit legalen Feldstaerken nicht mal von der Garage bis ins Wohnzimmer.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Uwe Hercksen schrieb:

Abschlusswiderstände sind auch kein Problem. Über die Verbindung an den Knotenpunkten des "Bus-Baumes" mache ich mir Gedanken. Lüsterklemmen wäre schon recht rustikal, oder? Löten wäre an den Wanddosen auch nicht sonderlich praktisch. Steckverbindungen vielleicht?

Reimar

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R.Grasbon

IMHO gibt es das nicht :-(

Ausser das steinalte X-10 Protokoll, geht zwar bidirektional, ist aber alles andere als zuverlaessig (haben wir hier).

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Hausverkabelung in O(n^2). Wie ungünstig ;-)

Gruß, Johannes

--
PS: Ein Realname wäre nett. Ich selbst nutze nur keinen, weil mich die
meisten hier bereits mit Namen kennen.
                         Markus "Makus" Gronotte in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

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