Hallo,
ich fürchte ich muss mich demnächst mal mit einem neuen Oszi befassen, da mein vielleicht 20 Jahre alter HM605 so langsam auseinanderfällt. Es soll jetzt schon etwas besseres werden. Mehr war halt mit dem damaligen Budget nicht drin.
In der Vergangenheit habe ich immer mal wieder mit Speicheroszis gearbeitet und deren Vorteile durchaus schnell zu schätzen gelernt. Nur ist die Auswahl derart groß (und natürlich auch diesmal das Budget begrenzt), sodass ich kaum mehr den Überblick bekomme. Insbesondere interessieren mich auch Kriterien, die vielleicht nicht auf Seite 1 der Spezifikation stehen. So arbeitete ich gerne mit "Oversampling". Also mit höherer Samplerate, als für den konkreten Fall unbedingt erforderlich aufzeichnen, und das Ergebnis komprimiert auf dem Schirm darstellen. Nur habe ich das Gefühl, das dieses Feature gar nicht so selbstverständlich ist. Die Geräte, mit denen ich damals herumgemacht habe, waren glaube ich TDS 510 (oder 520) und TDS 744. Denen konnte man das Oversampling aber zumindest beibringen. Letzterer sprengt aber selbst gebraucht das Budget.
Ein anderer Aspekt ist, wieviele effektive Bits Samplegenauigkeit braucht man eigentlich? Hier scheint sich ja auch schnell die Spreu vom Weizen zu trennen. An der Stelle habe ich seinerzeit keinen Unterschied bei dem von den Tek-Scopes angebotenen HiRes-Modus wahrgenommen. Oder zumindest war er bei all meinen Anwendungen nicht von praktischer Relevanz.
Meine Vorstellungen gehen so in die Klasse 150-300MHz Bandbreite. Viel mehr ergibt mit passiven Probes sowieso keinen Sinn. Mehr als zwei Kanäle wäre auch gut, wobei die zwei "Notkanäle" mit nur zwei Empfindlichkeiten der TDS520 o.ä. in der Praxis meistens gereicht haben. Die 1-Bit-Kanäle a la Hameg 1508 finde ich dagegen schon etwas Grenzwertig. Außerdem kann das wohl nicht den gesamten Speicher zusammengefasst auf den Schirm bringen.
Was ich nicht haben will, sind so Dinger, wie die TDS 10xx/20xx oder Rigol mit Displays in der Auflösung einer Supermarktkasse. Dann schon lieber Röhren, die haben üblicherweise VGA, was auch wirklich reicht. Mathefunktionen, wie FFT habe ich nie sonderlich für voll genommen. Das war eher die Kartegorie wer misst misst viel Mist.
Es darf auch ruhig etwas Gebrauchtes sein, zumal ich bei weitem nicht mehr sehr viel Zeit für solche Sachen habe und die Lebensdauer diesmal nicht durch blanke Abnutzung bestimmt wird (wie bei dem o.g. Hameg). Allerdings ist mir aufgefallen, dass die Gebrauchtpreise von älteren Geräten zuweilen fast in der Größenordnung von Neugeräten liegen. Sind die neuen Dinger so viel schlechter, oder ist das einfach Marktdynamik?
Bei den Recherchen bin ich unter anderem über die kleinen LeCroys gestolpert (WaveJet-Serie). Die sind zumindest gebraucht noch halbwegs zu bezahlen, wenngleich offenbar eher selten. Hat jemand Erfahrung mit den Dingern? Was ist von anderen Firmen zu halten, deren Namen nicht so bekannt sind, wie Tek oder LeCroy?
Marcel