Der Knall ist vorallem bei den eher seltenen "falsch gepolten" Blitzen enorm. Waren die Fensterscheiben kaputt? Der Mutter meines Kollegen ist mal die Scheibe des Hotelfensters an den Kopf geflogen, als auf der andern Strassen- seite ein Blitz eingeschlagen hat. München City. Hatte Glück, dass keine Splitter ins Auge geraten sind. Dass der Blitzableiter in der Nähe des Einschlags geglüht hat, leuchtet ein. Die Ableiter hingegen, unwahrscheinlich. 32mm² Cu wird wohl 10K wärmer. (1.5 mm² eher 5000 K.)
Nicht untypisch. Bei meinen Eltern hat es eine kleine Siedlung von vier gleichen Einfamilienhäusern in einer Reihe. Daneben ein Hochhaus. Es gab innert weniger Jahre zwei Einschläge. Beide ins dritte Haus. Warum auch immer. Der quadratisch gemauerte Kamin wurde schief gedrückt, den Leuten im Wohnzimmer ist nichts passiert ausser einem nicht wirklich schlimmen Knalltrauma. Der Blitz hat die Bodenplatten rausgestemmt, ein Loch in die Gartentür gehauen und eine Zickzackspur im Gras hinterlassen. Schliesslich hat er noch den Rand des Pools angefressen und ist dann wohl im Pool versickert, sozusagen. Ein paar Jahre später dann nochmals das gleiche.
So Windsegel auf dem Dach wären mir auch unheimlich. Die Windkräfte dürften enorm sein. "Normaler" Blitzschutz auf dem Flachdach besteht ja aus einem Gitter aus ausreichend dimensionierten Kupferstangen. Und die liegen auf offenbar genormten Betonsteinen, auch nicht grösser als Backsteine. Das sollte auch bei Sturm halten. Bei der Möglichkeit von sehr starken Stürmen, etwa wenn die 10 cm- Abgasleitung nach der Berstscheibe einer Hochdruckanlage direkt auf so einen Stein zielt, dann empfiehlt es sich, die Länge der Drähte und deren Vermaschung so auszulegen, dass die vom Dach fliegenden Steine auf minimal 2.5 m Höhe über Grund abgefangen werden. Zwecks Vorbeugung von Kopfschmerzen und schlimmerem. So rein aus persönlicher Erfahrung.
Ich habe vor Jahren etwa 30 PDF recherchiert und mich eingelesen. Als wissenschaftlich Ausgebildeter kann ich so etwas.
Du weißt nicht richtig, wovon Du redest. Man braucht keine separaten Blitzableiter, sondern der Fundamenterder ist für die Blitzstromableitung offiziell definiert. Das Antennenrohr muß an der Haupterdungsschiene angeschlossen werden. Innerhalb des Gebäudes. Das ist einfach so. Ich sage das nicht, sondern die Vorschriften sagen das. Es geht hier nicht um eine Blitzschutzanlage. Alle diese Dinge übersiehst Du dauerhaft.
*LOL* Ja. So in der Art. Bei meiner Großmutter, damals in einem
4-stöckigen Münchner Mietshaus hat es auch die Stromkabel aus der Wand gesprengt. Riesengaudi.
Mir hat es - damals im Westen von München - Anrufbeantowrter, Modem und den RS232-Port vom PC gekillt. Kam bim Gewitter wohl ein wenig Überspannung über die Telefonleitung rein.
Deswegen kommt mir auch immer ein trockener Lacher aus, wenn ich die Schaltungsmaßnahmen in "Blitzschutsteckerleisten" sehe. Der beste Blitzschutz dort ist ein reichlich von der Steckdose entfernter Stecker. Leider nicht immer darstellbar.
Das stimmt natürlich. Aber sie müssen keine Zugkräfte nach oben und keine horizontalen Kräfte ableiten können. Schnee oder Eis bilden eine statische Last, welche gleichmäßig nach unten wirkt. Ein auf einem dreh- und neigbaren Mast angebrachtes Segel mit 25m² oder gar mehr wird dagegen, je nach Windrichtung und -stärke auch starke Kräfte in horizontaler und auch vertikaler Richtung ausüben. Sofern das Bauwerk in Mauerwerk ausgeführt ist, wird das solchen Belastungen möglicherweise nicht dauerhaft standhalten. Da wäre wohl eher eine Stahlkonstruktion oder Betonbauweise angebracht Flachdächer sind auch gelegentlich schon bei etwas stärkeren Stürmen weggeweht worden, ohne dass da ein Mast mit großem Segel und den daraus resultierenden Hebelkräften mithelfen musste
Ja. Und das ist zumeist weniger als ein Quadratmeter Segelfläche...
In-Dach- oder Auf-Dach-Anlagen sind eng angelehnt an die vorhandene Dachfläche und werden sowohl Schnee- als auch Windlast gleichmäßig an die Dachunterkonstruktion ableiten. Sie werden auch kaum horizontale oder gar nach oben wirkende Kräfte bewirken. Eine an einem Mast befestigte größere Fläche wird die durch Wind etc. entstehenden Kräfte an einem Punkt in die Dachkonstruktion einleiten, wobei überdies an den Verankerungspunkten an der jeweils windzugewandten Seite durchaus erhebliche Kräfte _nach oben_ und auch Scherkräfte in jeweiliger Windrichtung auftreten werden. Für solche Kräfte sind Dächer und deren Unterkonstruktion wohl kaum ausgelegt - wozu auch?
Ein Bekannter, der mir vor fast zwanzig Jahren eine PV-Anlage aufs Haus baute, experimentierte mit allen möglichen Varianten von PV-Anlagen, u.a. auch mit zweiachsig nachgeführten Anlagen, allerdings auf dem Boden stehend und mit Betonfundament. Seine erste Konstruktion überstand den ersten Herbststurm nicht und knickte weg. Angesichts des großen Aufwandes und des damit zu erzielenden Mehrertrags in der Gegend von maximal 30% hat er es dann bei der zweiten, deutlich massiver ausgeführten Anlage belassen, weil er eine derartige Ausführung für unwirtschaftlich hielt.
Wenn die Hütte nicht unter Denkmalschutz steht, so sind wohl in den meisten (allen?) Bundesländern seit etlichen Jahren PV-Anlagen (und auch thermische Solaranlagen) "an, in oder auf Dächern und Hauswänden" genehmigungsfrei. Hersteller von nachführbaren Anlagen gehen davon aus, dass man für solche eine Baugenehmigung benötige, wobei allerdings keiner solche Anlagen auf Dächern installieren will. Freiflächenanlagen sind freilich stets genehmigungspflichtig. Im Zweifel müsste man beim Bauamt anfragen, wie man die SAche dort sieht
Ganz ehrlich, ich sehe das Problem nicht. Wie du selber schon sagtest, ist Blitzschaden nicht gleich Blitzschaden, und es sind problemlos Szenarien denkbar, wo sowas hilft.
Sprengt dir ein direkter Treffer die Leitungen aus der Wand, kann sogar ein solide geairgappter PC das Zeitliche segnen, entweder durch Induktion oder Splitterwirkung. Aber alles, was dir die Hausinstallation nicht beschädigt, sollte mit etwas Glück durch eine Kombination aus Feinsicherungen, VDRs und Gasableitern für Überspannung bewältigt werden können.
Ich glaube, ich erwähnte schon mal, daß in den 90ern in Braunschweig-Weststadt angeblich durch einen Schaltfehler 3000V im Stromnetz rumgingen. Hat eine Menge Elektroschrott erzeugt - nur die Leute mit USVs und Blitzschutzsteckerleisten kamen unbeschadet davon. Ein nicht allzunaher Blitzeinschlag (Nachbarhaus oder so?) dürfte ähnliche Effekte haben.
Es ist allerdings nicht gesagt, daß die 25m² an einem Stück sein müssen. Wenn du 25 Panels a 1m² einzeln nachführst, mag das ja vielleicht von der Nachführmechanik her überaus aufwendig sein, aber die Verankerung der Panels durfte nicht wesentlich anspruchsvoller sein als bei jedem anderen PV Aufbau auf einem Flachdach.
Rolf Bombach schrieb am Samstag, 1. Juli 2023 um 23:27:06 UTC+2:
Sicher...aber deswegen muß man die Konstruktion auch ordentlich ausführen. Meine Anlage hat den ersten starken Sturm vor zwei Wochen sehr gut überstanden. Noch was zu "auf dem Dach", ich schrieb doch von einem Flachdach mit sehr geringer Neigung. Zudem steht dieses Nebengebäude zwischen 6-8m höheren Gebäuden...was bei ungünstiger Windrichtung trotzdem eine sehr stabile Konstruktion erfordert. In ca.50m Entfernung steht beim Nachbarn eine riesige uralte Buche die mindestens 25m hoch ist und eine mächtige weit ausladende Krone besitzt. Auch dort hat es zu meiner Lebzeit von über 75 Jahren noch niemals einen Einschlag gegeben. Auf meiner Weide betreibe ich seit über 13 Jahren auf einem ca. 6m hohen Stahlmast zwei 100W Panels die mit einer zweiachsigen Nachführung ausgestattet sind. Auch hier trotz all der bereits sehr starken Stürme hatte ich noch niemals einen Schaden, weder durch Sturm, noch durch Blitzschlag! Mir scheint einige Schreiber bauschen Probleme zu sehr auf...WARUM eigentlich? Lösungsvorschläge kommen im Allgemeine doch viel besser an...
Noch was zu "Nachführung viel zu aufwendig"....wenn man auf ortsbedingter kleiner Fläche trotzdem möglichst viel PV- Leistung gewinnen möchte, dann ist Nachführung die einzige Alternative. Auf der Weide sind noch die polikristallinen Module verbaut und deren Leistungsabfall ist doch enorm spürbar wenn eir Einstrahlungswinkel sich vergrößert. Deshalb habe ich dort auch eine zweiachsige Nachführung installiert. Die neuen monokristallinen Module auf meinem Dach haben damit deutlich weniger Probleme und deswegen ist dort auch nur noch eine Achse zur Nachführung verbaut. Trotzdem verringert sich die Leistungsabgabe vom Optimum der Einstrahlungsrichtung bei Abweichung um nur 20° von (mehrfach) z.B. gemessenen 780W auf nur noch 260W in einem Strang. Bei trüben Wetter bzw. gleichmäßig bedecktem Himmel spielt die Ausrichtung kaum eine Rolle. Wenn sich allerdings am Nachmittag eine Wolkenlücke in Richtung Osten auftut...dann erreicht man leicht eine Verdoppelung der PV Leistungsabgabe, wenn man sie dort hin wieder zurück stellt. Mein Emobil zieht 2,2KW über ca. 3-4 Stunden, je nach Ladezustand des Akkus. Der WK schafft 5KW und die drei verbauten Akkus haben jeweils 3,5KW Kapazität. Der Hauptgrund für die Errichtung der PV Anlage ist die stetig steigende Gefahr eines Blackouts im Winter, der meine Ölheizung lahm legen würde...das Emobil ist natürlich dann auch noch ein Grund...aber in der geschilderten Reihenfolge.
Bei schlechten Erdungsverhältnissen breitet sich die Überspannung eines Blitzablegers auch über Masseleitungen u. Abschirmungen von Koaxleitungen aus.
Ich hatte den Fall vor einigen Jahren, Blitzableger in Antennenmast, von da ins Radio der Stereoanlage über die Abschirmung, UKW-HF-Vorstufe hat überlebt, 1. ZF-Stufe ist verstorben, weiter über Masse zum LAN-Kabel des Fernsehers der an der Stereoanlage angeschlossen war, durch den Kabelrouter in den Computer, durch die SATA-Bridge des PCs, 2 verstobene DVD/BlueRay-Laufwerke am Ende. Computer sonst fehlerfrei.
Ein ordnungsgemäß und professionell ausgeführter Blitzschutz bedeutet zB: an jedem Eck des Daches einen Fangdraht, ein an der Dachkante umlaufende Drahtmasche, und an diametral gegengüberliegenden Ecken je einen Erder. (PE-Schiene ist hier nicht erkennbar!)
Alles klar?
Schaut selber:
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Erschwerend kommt hier *einiges* dazu! Das Sprichwort bezeugt ja das diese Gebäude-Art bevorzugt vom Blitz getroffen wird. Und es ist ein Nebengebäude eines (Wald-)Kindergartens, und der Schutz der Kleinen ist halt ernstzunehmen.
(Das "Gebäude" befindet sich unter einem ca. 40 Meter hohen Baum. Weiter war das Dach mal anhebbar, insgesamt und im Stück, sogar mit Gegengewicht, zum Lüften. Durch den Blitzschutz ist das nun nicht mehr möglich... ja mei, irgendwas muss einem die Sicherheit ja wert sein.)
In der Endsumme wird der Blitzschutz dort Unfug sein. Das ist ja eine Miniaturausgabe einer Blitzschutzanlage.
Nehmen wir an, der Erder hat 1 Ohm zur entfernten Erdmasse. (Der Erder an der Toilette wird eher 300 Ohm haben! [1]) Bei 100 kA liegt dann am Erder 100 kV an. Und diese Spannung ist wirklich gefährlich hoch! Da kann sich sogar ein sekundärer Lichtbogen bilden.
[1] Sinnvoll wäre eine Verbindung zur Haupterdungsschiene des Haupthauses. Ansonsten sollten noch Ringerder drum herum verlaufen.
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