Blitzschutz für PV Anlage..wie löst man das gut?

Für meine kleine PV Anlage, zwei Reihen mit je drei 400W Panels auf nachführbarer Stahlkonstruktion möchte ich nun noch einen Blitzschutz vorsehen. Hat dazu jemand zielführende Erfahrungen und kann die empfehlen?

MfG Odin

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Odin
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Am 30.06.23 um 12:20 schrieb Odin:

Falls Wohnhaus, dann Fachfirma beauftragen. Falscher Blitzschutz kann Blitze anziehen und Dich dann töten. Auf einem Blitzableiter können bei direktem Einschlag bis zu 1kV/m Spannung abfallen und mehrere 10kA fließen. Auch ein erfolgreich abgeleiteter Blitz verursacht enorme Spannungsunterschiede im angrenzenden Erdreich, die bei falschem Potentialausgleich ins Haus getragen werden. Ich sag's nur.

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MfG

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Markus Schaaf
[Kam als E-Mail, ich antworte an die Gruppe. Ist hoffentlich okay.]

Am 30.06.23 um 15:03 schrieb Olaf Schultz:

Bestätigt doch, was ich geschrieben habe: Besser Fachleute ran lassen. Dass es den Paddler trotz Laternen in einiger Entfernung getroffen hat, bestätigt die Theorie. Stichwort Blitzkugel. Nur

20m Radius für 99% Schutz. Und die Bodenbeschaffenheit ist auch wichtig. Die Erde ist kein idealer Leiter. Es ist eben nicht so einfach, wie der Laie denkt. Selbst mit einer elektrotechnischen Ausbildung verschätzt man sich oft, weil Blitze einen ganz anderen Charakter haben, als "technischer Strom".

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MfG

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Markus Schaaf

Wenn ich mich nicht sehr irre, haben die "Fachleute" bei meiner Dach- PV-Anlage keinen separaten Blitzschutz installiert. Es gibt aber eine Verbindung zur Hauserde im Keller.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Ich würde die 'Masse' der PV an die Potential-Ausgleichsschiene des Hauses anschließen. Mindestens 8 mm Ø Alu (hinsichtlich Widerstand) würde ich verwenden. Dieser Draht möglichst durchgehend ein Stück.

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Helmut Schellong

Die Potentialausgleichschiene ist kein Blitzableiter. Blitzableiter werden außerhalb des Hauses bis zur Erde geführt, meist in Käfigform. Die Ecken der Panele brauchen Fangstangen ...

:)

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Leo Baumann

Doch, ist sie sehr wahrscheinlich. Ich habe offizielle Zeichnungen+Doku darüber.

Auf dieser Schiene kommen etwa 20 verschiedene Potentiale zusammen. Einfach alles. Z.B. Antennenerdungen.

Anschluß 12: "Verbindung mit ggf. getrennt vorhandenem Blitzschutzerder." Anschluß 20: "Fundamenterder"

Die Formulierung bei 12 ist ist etwas unsicher.

Es schrieb doch jemand im Thread, daß bei ihm eine Verbindung der PV mit dem Hausanschlußraum geschaffen wurde.

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Helmut Schellong

Ja, ja Überspannungsableitung aber kein Blitzableiter. Die 4 qmm für die Antennenmasterdung hält auch keinen Blitzschlag aus.

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Leo Baumann

Warum habe ich da schon etwa 20 qmm Alu gesehen? Kann ein Blitz ins Rohr einschlagen? Ja oder Nein? Ein Blitz wird doch von dem geerdeten Rohr angezogen, dem höchsten geerdeten Punkt.

Nach DIN VDE 0100-410 ist in jedem Gebäude ein Schutzpotentialausgleich auszuführen. Dazu müssen insbeson- dere der Erdungsleiter, die metallenen Rohrleitungen der Versorgungssys- teme, die in das Gebäude eingeführt sind (z. B. für Wasser, Gas), Metallteile der Gebäudekonstruktion (sofern be- rührbar), metallene Zentralheizung- und Klimasysteme sowie eventuell vorhandene weitere Erdungsleiter, z. B. der Antennen-, Fernmelde- oder Blitzschutzanlage, miteinander an der Haupterdungsschiene verbunden wer- den. Diese wird im Hausanschlussraum, auf der Hausanschlusswand bzw. in der Hausanschlussnische angeordnet. Dort befindet sich auch die Anschlussfahne des Fundamenterders nach DIN 18014, die direkt auf die Haupterdungsschiene geführt und angeschlossen wird.

Ein blitz-geschützes Haus liegt natürlich nicht vor, wenn kein dedizierter Blitzschutz auf dem Dach ist.

|On 06/30/2023 16:52, Heinz Schmitz wrote: |> Wenn ich mich nicht sehr irre, haben die "Fachleute" bei meiner Dach- |> PV-Anlage keinen separaten Blitzschutz installiert. Es gibt aber eine |> Verbindung zur Hauserde im Keller.

Wer würde denn auch für seine PV einen echten Blitzschutz einbauen lassen, mit einem separaten Blitzschutzerder, der dem Fundamenterder weit überlegen ist?

Alles, was an der Haupterdungsschiene angeschlossen ist, ist aus meiner Sicht blitz-geschützt. Einfach aus physikalischen Gründen.

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Helmut Schellong

Aus Überspannungsgründen und Herabsetzen von Potentialunterschieden wird die Blitzschutzanlage *auch* an den Potentialausgleich angeschlossen, aber nicht zur Blitzableitung.

Siehe auch Trommer/Hampe - Blitzschutzanlagen - ISBN 3-7785-2199-3

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Leo Baumann

Es findet jedoch _zwangsläufig_ dort eine Blitzableitung statt! Die Haupterdungsschiene ist doch eine Parallelschaltung von vielen Widerständen zur Erdmasse. Deshalb schrieb ich oben: "Einfach aus physikalischen Gründen."

Ich schrieb oben ja auch: "Mindestens 8 mm Ø Alu". Das sind >50 qmm.

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Helmut Schellong

Am 01.07.2023 um 04:45 schrieb Helmut Schellong:

Ein Potentialausgleichserder darf im Fall von 1 FI 0.03 A bis zu 1666.67 Ohm haben, darum ist der Potentialausgleich schon gar nicht als Blitzerder geeignet.-

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Leo Baumann

Er _darf_ bis zu x Ohm haben, bei Vorliegen entsprechender bestimmender Verhältnisse. Hat er aber nicht, wenn alles, was dazu vorgeschrieben ist, an ihm parallel geschaltet ist.

Den Text der DIN VDE 0100-410 habe ich gepostet. Der gilt und erzwingt alle genannten Parallelschaltungen.

Daß dort eine Blitzableitung stattfindet, ist unverhinderbar!

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Helmut Schellong

Am 01.07.2023 um 05:22 schrieb Helmut Schellong:

Die Blitzableitung findet immer über einen *Blitzerder* statt, wenn eine Blitzschutzanlage vorhanden ist. Die Verbindung zum Potentialausgleich der elektrischen Anlage von der Blitzschutzanlage ist 16 qmm Kupfer.

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Leo Baumann

Am 01.07.2023 um 05:22 schrieb Helmut Schellong:

[Quatsch]

Wenn Du die Potentialausgleichschiene als Blitzableitererdung nimmst, kannst Du im Falle eines Blitzschlages die Einzelteile der Schiene und der zugeführten Erdleitungen im Keller einsammeln, wenn sie nicht verbrannt sind :).

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Leo Baumann

Einer der nahen Nachbarn hat seine Sat-Schüssel ganz oben auf dem Dachfirst montiert. Das reicht vielleicht auch für mich als Blitzableiter. (Ich habe ihm gesagt, dass Sat-Antennen auch weiter unten funktionieren, aber da wars schon zu spät).

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Du ignorierst einfach die Physik!

Ein Blitz nimmt stets den Weg, der im Verlauf der Blitzentstehung für den Blitz die beste Verbindung zur Erdmasse ist. Durch gut leitende Drähte wird ein Blitzstrom zwangsgeführt.

Vorschriften oder Querschnitte interessieren den Blitz überhaupt gar nicht. Ganz alleine die Physik zählt!

Die Haupterdungsschiene hat immer den besten Weg zur Erdmasse.

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Helmut Schellong

Am 30.06.23 um 12:20 schrieb Odin:

Auf dem Dach? Dann solltest du sie ordentlich Erden. So ein dünnes Käbelchen reicht da nicht. Das sublimiert bei Blitzeinschlag. Üblich ist 16mm² und das möglichst direkt Richtung Erde. Je nachdem wie exponiert die Lage ist, kann man auch noch an einen Überspannunngsableiter außerhalb des Hauses für die Leitung vom Wechselrichter denken, damit einem im Zweifel nicht die Steckdosen aus der Wand fliegen.

Marcel

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Marcel Mueller

Nein:

fordert DIN VDE 0100-410 einen Schutzpotentialausgleich, der alle leitfähi- gen Systeme miteinander verbindet. Die Verbindungen werden über eine Haupter- dungsschiene, die über einen Erdungslei- ter mit dem Fundamenterder verbunden ist, hergestellt. Die Haupterdungsschiene ist in der Nähe des Speisepunktes (Haus- anschluss) des Gebäudes anzuordnen. Der Fundamenterder kann auch für die Erdung von Blitzschutzsystemen, Anten- nenanlagen und informationstechnischen Systemen genutzt werden. Er erfüllt auch die Anforderungen des Funktionspoten- tialausgleichs.

Reichen Dir diese offiziellen Texte irgendwann einmal?

Standard-Haupterdungsschiene:

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mit Klemmschiene 10 x 10 mm aus Messing, vernickelt blitzstromtragfähig 100 kA (10/350)

Übrigens wird der gesamte Stahl des Stahlbetons der Bodenplatte mit dem Fundamenterder verbunden. Alle Verbindungen dort haben mindestens etwa 100 qmm.
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Helmut Schellong

Nein, _er_ tut das nicht. Das Problem besteht mal wieder darin, dass du offenbar nicht zu verstehen vermagst, dass ein Blitz sich gemeinhin etwas anders verhalten kann, als ein paar Volt Betriebsspannung aus der Taschenlampenbatterie zu bewirken vermögen

Nein, das wird er nicht unbedingt. Blitze schaffen sich gelegentlich selber ihren Weg

Das stimmt allerdings. Das Problem besteht wohl mal wieder darin, dass du die Konsequenzen dieser Aussage nicht verstehst

Nein

Der Anschluss aller ins Haus führenden Leiter an den gemeinsamen Potentialausgleich hat übrigens nicht den Hauptzweck, den Blitz irgendwie abzuleiten. Er dient dazu, sämtliche Leiter im dadurch umschlossenen Raum auf das selbe Potential zu ziehen. Es ist für Lebewesen und (elektrische/elektronische) Geräte problemlos, wenn sie selbst und alles, was sie berühren, mal für einen Sekundenbruchteil auf einem Potential von 1MV liegen. Unangenehm wird es, wenn der Mensch auf Erdpotential liegt, der Wasserhahn, den er gerade zudreht, aber durch den eben einschlagenden Blitz auf 1MV angehoben wird. Daher ist ja auch der Fundamenterder und die niederohmige Verbindung der von außen kommenden Leitungen mit selbigem von weit größerer Bedeutung als eine Blitzableitung durch allerlei Leiter außerhalb des Gebäudes. Ein Blitzableiter ist etwas anderes als ein Potentialausgleich

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

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