Blitzschutz, eine Glaubensfrage?

Hallo NG,

ich habe Bekannte denen jetzt schön mehrfach beim einem Gewitter DSL-Krams kaputt gegangen ist.

Ich habe immer so meine Zweifel an diesen Blitzschutzmehrfachsteckdosenleisten, habe mal ein wenig geschaut und festgestellt das zwischen 9.95 EUR und 995,67 EUR so ziemlich alles an Blitzschutz zu kaufen gibt.

Was ist eure Erfahrung in Punkto Blitzschutz, hat jemand mal etwas gekauft was vermutlich einem Telekommunikationsgerät bei einem Gewitter überleben hat helfen können?

Gruß Arne

Reply to
Arne Pagel
Loading thread data ...

Am 29.06.2011 20:23, schrieb Arne Pagel: [...]

Null,

nix und das ohne Blitzschutz: Weniger Ärger als mit Autounfällen.

Peter

Reply to
Peter Thoms

snipped-for-privacy@pagelnet.de on Wed, 29 Jun 2011 20:23:03 +0200:

Letzte Woche ist einem Kunden der Server ausgefallen, weil er nur eins von zwei Netzteilen des Servers über die USV mit Überspannungsfeinschutz betrieb. Das ungeschützte Netzteil war folgerichtig im Eimer. Ich hatte es Ihm ja ausreden wollen, nachdem ich hier gefragt habe, aber...

Falk D.

Reply to
kokoli

Früher wurde nicht ohne Grund davor gewarnt, bei Gewittern zu telefonieren. Die km-lange TAL kommt halt prinzipbedingt direkt im Gerät an, da ist kein Netzteil dazwischen, was ggf. noch was abfangen könnte.

Das Zeug kauft man doch hauptsächlich wegen der integrierten Versicherung, oder nicht?

Trockene Luft. Genug davon zwischen Leitungen und Endgerät, sobald Gewitter in der Nähe sind, das ist kostengünstig und funktioniert gut.

ciao, Joseph

Reply to
Joseph Terner

Hier waere es sehr hilfreich die gestorbene Dose aufzumachen und nachzusehen was kaputtgegangen ist. Netzseitig? Dann waere die geregelte Versorgungsspannung weg. Telco-seitig? Dann wuerde das Modem weiterhin versuchen zu synchronisieren, wuerde aber nichtmal mehr den ersten Traeger und das Pilotsignal erkennen (Link-LED bleibt aus).

Auf der Telco-Seite sitzt ein Uebertrager, der einiges an Gleichtaktpulsen aushaelt. Da muessten beinahe Schmauchspuren zu sehen sein wenn es den erwischt hat. Differenziell kann auch noch was rueberkommen, aber da sind Schutzdioden auf der Abgangsseite, zur Modemelektronik hin. Bei richtig fettem Einschlag koennen die durchlegieren.

Muss man telco- und netzseitig schuetzen. Auf der Netzseite nutzt es nur wenn die Bauelemente im DSL-Router nicht zu knapp dimensioniert sind. Denn die dicken MOVs in den Schutzsteckdosen kommen erst wenn die Neztspannung deutlich ueber Soll liegt. Wenn der DSL Router vorher schon Kruke macht wuerde das nicht viel nutzen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Bei klassischem DSL ist da (noch) der Splitter, der auch durchaus Überspannungsschutzelemente enthält. Bei NGN-Anschlüssen (Sprache per VoIP) entfällt der dann allerdings ...

cu Michael

Reply to
Michael Schwingen

vermutlich einem

Definiere Gewitter. Natürlich hilft selbst der Varistor in der 9,99-Leiste - wenn der Blitz weit genug weg ist. Und je nachdem, wie nahe er dran sein dürfen soll, wird es unterschiedlich teuer. So ein TV-Sender hält den Einschlag auch in den Fernsehturm aus - aber zu fürstlichen Preisen beim Aufwand. Und alles dazwischen ist möglich. Will man es halbwegs richtig machen, muss in alle Zuführungen ein Funken-Ableiter (Sicherungskasten und alle anderen Leitungen). Ohne diesen verdampfen die Varistoren in den Steckdosenleisten schon bei einem Einschlag in 20 m Radius (oder so). Dann vor den Eingang ein Feinschutz. Da mir ein Grob/Mittelschutz für DSL-Leitungen noch nicht begegnet ist und auch anderen Stimmen zufolge ist eine Versicherung billiger, als das tatsächlich komplett durchzuziehen. Jedenfalls für privat.

mfg. Gernot

--
 (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Sei Epsilon so klein gewählt, dass Epsilon halbe schon negativ ist.
(Mathematikermund)
Reply to
Gernot Zander

Klassiker.

Diese Dosen werden bei derlei Schäden für sich genommen genau keinerlei Wirkung zeigen. Das gilt für die allermeisten anderen Szenarien auch.

WLAN.

Trenne alle Kabelverbindungen außer der DSL-Leitung vom DSL-Router. Und wirklich ALLE. Keine LAN-Ports nutzen. Optional: führe die Stromversorgung des DSL-Routers UND die DSL-Leitung über eine Steckdoseleisten mit zusätzlicher Schutzeirichtung für Netzwerk (RJ45-Stecker).

WLAN mag zum übertragen von Daten lahm sein. Für den Internetzugang reicht es aber dicke. Und es ist 100% sicher vor Blitzüberschlägen. Natürlich schützt es nicht vor Überspannungen, die sich durchs Stromnetz den Weg bahnen. Die sind aber an den allermeisten Standorten deutlich seltener. Alleine die physische Trennung vom Computernetz bringt oft schon den Durchbruch. Ein Feinschutz, der notwendigerweise ALLE elektrischen Verbindungen zu einem Gerät erfasst, verbessert die Sache zusätzlich.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Am 29.06.2011 22:23, schrieb Joerg:

Bei den ISDN-Karten gab's bei 10 kOhm in 0805 in den Monaten Juli bis September regelmäßig Reparatureinsendungen. Ein Mini-Melf mit höherer Belastbarkeit entschärft dieses Problem wirksam. Ein gegen einen Blitz Volltreffer ist alerdings fast kein Kraut gewachsen. Ein Vollprogramm mit Ableitern an allen, aber auch wirklich ALLEN Leitungen (Niederspannung, Telefon, Kabelfernsehen, etc.), Potenzialausgleich und Blitzschutz mit Fangstangen und Ableitungen wird teuer.

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Am 29.06.2011 22:25, schrieb Michael Schwingen:

...der also mit 16mm² Cu auf direktestem Weg an die Potenzial-ausgleichsschiene und die Fundamenterder angeschlossen ist?

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

was vermutlich einem

glaub ich nicht, angeblich soll solche die Boxen/Antennen, wo der Blitz direkt einschlägt, auch mal in "Luft" auflösen.

Meist reicht ein Feinschutz, da der Blitz kaum (statistisch) Schäden durch direkte Einschläge verursacht. Wenn natürlich statt dem Blitzableiter eine Induktionsschleife am Haus war ....

Der Blitzschutz beginnt wohl bei einer entsprechenden tauglichen Erde und einer Verlegung dieser über Potentialausgleichsschienen und vieles mehr. Die "Blitzschutzzwischenstecker" diehen wohl eher der Beruhigung der Bevölkerung und haben keine echten Nutzen, wenn doch mal ein Blitz einschlägt und der Rest nicht stimmt. (Supressordioden in den Geräten)

Echter Blitzschutz ist etwas für Fachleute (oder die sich ganzen DIN VDE-Normen zum Blitzschutz leisten wollen)

Ist/war da nicht was im Netzanschluss NTBA drin? Was ist aus den Gasableitern geworden? Was soll eigentlich der Blitzschutz von Lichtwellenleiteranlagen ( gerüchteweise DIN VDE 0845 Teil 4-1 Abs. 7)?

Reply to
Stefan Engler

Ein NTBA "hängt" zwischen Vermittlungsstelle/Splitter und internen ISDN-Geräten am S0. Ein Anschluß ans 230V-Netz ist nicht unbedingt nötig. Wenn er denn dranhängt, dann _ohne_ Schutzkontakt.

Ein Witz? Oder geht's um LWLs für außerhäusliche Verlegung, die dann typischerweise über ein Metallgeflecht als Nagetierschutz verfügen?

Gruß, Ralf

Reply to
Ralf Kiefer

Zum einen bisr Du hier falsch und zu anderen ist das kein Blitzschutz.

Lutz

Reply to
Lutz Illigen

dafür haben die auch mal eine zweite Kiste daneben stehen, die schnell aktiviert wird.

Vermaschter Potentialausgleich ist doch mittlerweile eher die Regel denn die Ausnahme. Dafür reicht ein Netzwerk mit STP-Kabeln (in Deutschland eigentlich alle).

So in der Art.

Die sind noch drin und können auch einige kA. Nur bringt das wenig, da natürlich eine heftige Common-Mode-Komponente übrig bleibt. Das ist total egal, solange die angeschlossenen Geräte keine oder nur niedrigkapazitive Verbindungen nach Erde haben. Aber ein angeschlossener PC, am besten noch mit (indirekter) Verbindung zu Kabelfernsehen, und die Sache ist dahin.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Hallo Marcel,

Diese Aussage ist im Wesentlichen Unfug. Es ist wohl richtig, dass ein direkter Einschlag auch damit nicht mehr in dessen Schadenspotential begrenzt wird, das ist eher wie beim Skifahren die Sicherheitsbindung. Wer glaubt, damit könne man beim Skifahren kene Knochen mehr brechen, hat sich wohl getäuscht. Wer daraus den Schluß zieht, das sei alles sinnlos und dann darauf verzichtet, dem gehört kein Mitleid. Solche Leute fahren auch ohne Sturzhelm Motorrad...

Quatsch. Die LAN-Ports sind mit 2 * 1,5 kV isoliert. In der Praxis halten die LAN-Übertrager kurzfristig ettliche kV aus. Da würde ich wenig fürchten. Modem/Router schützt man ohnehin am ehesten durch physisches Trennen vom Netz. Überspannungsableiter können aber sehr wohl Schadensbegrenzung bringen und kosten wenig Geld.

Wozu denn das? Damit legst Du ja die Trennung der LAN-Buchse lahm. Nie und nimmer. Die DSL-Leitung ja, aber bitte nicht zusammen mit den LAN-Leitungen.

Na ja, den Router kostet es eben :-)

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Hi Marcel,

Nee, das macht man ja denn mal sowieso nie. Macht nur Ärger, ich hab die Masseverbindung immer an mindestens einem Ende mit einem ISDN-RJ45 gekappt.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

0,01V Isolationsspannung trifft die Sache besser. Du hast den Kabelschirm vergessen ;-)

Kaum eine Option, wenn man ihre Funktion nutzen möchte.

Klar, aber die Biester wollen auch geeignet angebracht werden. Viel hilft viel und Gießkannenprinzip hilft da schon mal wenig. In Einzelfällen können Lösungen sogar nach hinten losgehen. Einfach nur einen Varistor und Gasableiter zwischen die Adern der Telefonleitung legen, bringt in vielen potentiellen Schadensfällen wenig bis nichts. Da muss schon der Potentialausgleich der Hausinstallation mit ins Boot. Und wenn der schon nichts kann...

Welche LAN-Leitung? Wenn man selbige nicht nutzt, ist der Einwand ziemlich unbegründet.

Wenn man LAN nutzt ist der vermeintliche Nutzen der Überspannungsableiter schnell mal Makulatur, weil der dabei entstehende, vermaschte Potentialausgleich wie eine riesige Antenne die heftigen EMV-Impulse der Blitzentladung einfängt, und dabei nicht unbeträchtliche Ausgleichsströme in den Kabelschirmen induziert, die dann an allen möglichen Ecken für unliebsame Überraschungen sorgen können.

Die sinnvollste Abhilfe dagegen, wenn man nicht auf ein LAN-Kabel verzichten will, sind UTP-Kabel. Diese sind in Deutschland aber praktisch nicht zu bekommen.

Nicht unbedingt. Auch dieser ist besser geschützt, wenn er keine Ausgleichsströme abbekommt. Und die typischerweise hohe Isolationsspannung für Gleichstrom und Niederfrequenz, die ein DSL-Modem zumindest haben sollte, bringt bei den steilen Flanken eines Blitzeinschlags in der Umgebung nicht unbedingt etwas, weil die kapazitive Kopplung den ersten Impuls ungebremst durchlässt. Welche Energiemenge das letztlich ist, hängt von der Koppelkapazität ab. Und da gibt es erheblichen Qualitätsunterschiede.

Fazit: eine saubere Verkabelung und keine vermaschten Potentialausgleiche sind ein Schlüssel zu Installationen mit wenig Anfälligkeit gegenüber Überspannungen bei Gewittern. Nur ist das nicht unbedingt etwas, was der unbedarfte Endanwender mal eben so herbeiführen könnte. Und die berühmten Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz leisten genau dazu i.d.R. gar keinen Beitrag. Und es bringt halt auch vergleichbar wenig, die Hauswand besser zu für Wärme zu isolieren, wenn man versäumt hat Türblätter einzubauen.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

gute Idee! Doch wer macht das alles?

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Und das ist auch gewollt.

Lutz

Reply to
Lutz Illigen

Am 29.06.2011 20:23, schrieb Arne Pagel:

Blitzschutz sieht anders aus! Aber als Transientenschutz durchaus sinnvoll. Sie ist sinnvoll wenn der Tel-Anschluß durch Freileitung bzw lange Versorgungsleitung am Haus versorgt wird. Für Schaden kann schon eine Gewitterentladung in den Wolken oberhalb des Hauses genügen. Wenn möglich sollte DSL-Modem/Tel-Anlage/PC hinter dem Transientenschutz an der selben Steckdose hängen. Nicht verkehrt wäre dann aber, bei Vorhandenseins einer Zentralheizung, ein Potentialausgleich zwischen besagter Steckdose und ihr.

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.